Air France & KLM bringen Tarif ohne Handgepäck und Flying Blue Statuspunkte

Air France Airbus A220, Foto: Robert

Air France und KLM machen ernst, nachdem es bereits erste Hinweise auf einschneidende Änderungen bei den günstigsten Flugtarifen gab, wurde der neue „Basic“-Tarif bereits eingeführt. Wer sich dafür entscheidet, muss nicht nur auf ein reguläres Handgepäckstück, sondern auch auf XP-Statuspunkte im Flying Blue Vielfliegerprogramm verzichten. Der Tarif ist zunächst nur auf ausgewählten Strecken buchbar, das Unternehmen spricht von einer Testphase.

Das Wichtigste auf einen Blick:

✈️ Neuer Basic-Tarif für Flüge ab 9. September 2025 auf ausgewählten Strecken buchbar
🧳 Kein Handgepäck: Nur kleines Personal Item inklusive
❌ Keine XP: Basic-Flüge bringen keine Statuspunkte mehr im Flying Blue Programm.

Folgt Frankfurtflyer auf GOOGLE NEWS

Weniger Leistung zum vermeintlich kleinen Preis

Mit dem neuen Tarifmodell rücken Air France und KLM näher an das Geschäftsmodell der Billigflieger heran. Der neue Basic-Tarif wird zunächst für Reisen ab dem 9. September 2025 auf ausgewählten Kurz- und Mittelstrecken angeboten. Unter den betroffenen Routen sind auch Destinationen im DACH-Raum:

Neue Basic-Flüge von und nach Paris sowie Amsterdam:

  • Helsinki
  • Tunis
  • Athen
  • Wien
  • Dublin
  • Stockholm
  • München
  • Turin
  • Florenz
  • Prag

Im Basic-Tarif ist lediglich ein „Personal Item“ (40 x 30 x 15 cm) enthalten, dabei handelt es sich z. B. um eine Laptoptasche oder einen kleinen Rucksack. Ein herkömmliches Kabinen-Handgepäckstück in der Größe von bis zu 55 x 35 x 25 cm ist kostenpflichtig und muss ab 15 Euro pro Strecke hinzugebucht werden. Statuskunden von Flying Blue (ab Silver) dürfen immerhin ein zusätzliches Handgepäckstück sowie ein Freigepäckstück kostenlos mitnehmen.

Foto: Robert

Keine XP mehr für Basic-Tickets

Besonders relevant ist die Entwertung für Vielfliegende, denn die Basic-Tickets bringen ab sofort keine XP-Punkte mehr. Bei den sogenannten Experience Points handelt es sich bei Flying Blue um Punkte, die man für das Erreichen und Halten des Status benötigt. Bei anderen Tarifen werden weiterhin XP in Abhängigkeit von der Streckenlänge und Reiseklasse vergeben. Die aktualisierte XP-Tabelle macht dies klar:

Intransparenz bei der Einführung

Die Einführung des neuen Tarifmodells erfolgt ohne breite Kommunikation. Auf der offiziellen Seite von Flying Blue wird die Änderung nur dezent im Kleingedruckten sichtbar. In der offiziellen Pressemitteilung fehlt der Hinweis auf den Wegfall der XP-Gutschrift gänzlich. Man beruft sich lediglich auf das immer mehr werdende Handgepäck:

„Heutzutage neigen Passagiere dazu, mehr Gepäck mit an Bord zu nehmen. Die Besatzungsmitglieder sind mit dem begrenzten Platz in den Gepäckfächern konfrontiert, was manchmal zu Verzögerungen führt, da das Gepäck in letzter Minute in den Frachtraum geladen werden muss.“

Preisgestaltung: Light-Tarife werden teurer

Obwohl der neue Basic-Tarif als besonders günstig beworben wird, zeigt sich bei genauer Betrachtung ein anderes Bild. Bei Travel-Dealz hat man sich genau damit beschäftigt – das Portal zeigt, dass sich der bisherige „Light“-Tarif in vielen Fällen verteuert, sodass das neue Preismodell faktisch eine Preiserhöhung durch die Hintertür darstellt. Wer also mehr als ein kleines Personal Item mitnehmen möchte, zahlt künftig deutlich mehr als zuvor.

Strecke Vorher (Light) Neu (Basic / Light)
Amsterdam – Dublin 52 € 47 € / 62 €
Paris – Athen 92 € 92 € / 112 €
Paris – München 117 € 109 € / 123 €
Wien – Amsterdam 141 € 131 € / 141 €
Die Flying Blue Status-Stufen.

Air France & KLM bringen Tarif ohne Handgepäck und Flying Blue Statuspunkte | Frankfurtflyer Kommentar

Mit dem Wegfall der XP-Gutschrift und dem Einschränken des Handgepäcks bei Basic-Tickets verliert das Flying Blue Programm weiter an Attraktivität. Gerade auf kurzen Strecken sind die viel fliegenden Fluggäste manchmal bewusst in den günstigen Tarifen unterwegs. Je nach Buchungszeitpunkt, Aufenthaltszeit und Strecke können die Preise trotzdem ziemlich hoch sein.

Schon heute ist es schwer, durch Europaflüge einen Status zu erreichen oder zu verlängern. Wenn Basic-Buchungen bald nicht mehr zählen, wird der Zugang zum Status deutlich erschwert beziehungsweise spürbar teurer. Das Vorgehen und die dünne Kommunikation ist wenig kundenfreundlich und dürfte gerade die treue Kundschaft negativ überraschen.

In der ersten Phase soll nur ein neues Preismodell getestet werden – man darf aber bezweifeln, dass die Änderungen wieder zurückgenommen werden. Vielmehr dürften diese bald auf das gesamte Kurz- und Mittelstreckennetz ausgeweitet werden.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..