Air France und KLM führen Gebühren für Sitzplatzreservierungen in der Business Class ein

Auf Langstreckenflügen mit Air France und KLM könnt Ihr jetzt 60 Euro sparen. Foto: AIR FRANCE KLM

Gebühren für Sitzplatzreservierungen sind inzwischen in der Economy Class absolut normal geworden, wenn auch dies eigentlich eine Entwicklung der 2000er Jahre ist. In der First und Business Class galt es bisher meist als verpönt solche Gebühren zu erheben, denn es gilt bei Ticketpreisen von 3.000 bis 12.000 Euro eigentlich ein all inclusive System oder zumindest erwartet dies der Kunde.

Air France und KLM haben nun angekündigt, dass sie ab dem 4. April 2023 auch in der Business Class Gebühren für Sitzplatzreservierungen verlangen werden. Die Preise werden je nach Strecke zwischen 70 und 90 Euro pro Sitzplatzreservierung betragen und vorerst wird dies nur auf Langstrecken angeboten, mit Ausnahme von Flügen von und nach Nordamerika.

Gültig ist diese neue Regelung ab dem 4. April für Abflüge ab dem 13. April 2023 und gilt für alle Business Class Tarife gleichermaßen. Ausgenommen sind nur Flying Blue Statuskunden mit Silver, Gold oder Platinum Status, sowie Tickets aus Firmenverträgen.

Alle Business Class Passagiere können aber weiterhin beim Check-In kostenlos alle freien Sitzplätze auswählen.

Die neue Air France Business Class Kabine. Foto: Air France

Neu ist die Idee in der Business Class auch Gebühren für die Sitzplatzreservierung zu verlangen nicht, denn z.B. British Airways verlangt als einer der größten Mitbewerber von Air France und KLM bereits seit Jahren solche Gebühren. Auch Emirates und Qatar Airways haben inzwischen Business Class Tarife, bei denen die Sitzplatzreservierung etwas kostet.

Airlines beginnen immer mehr, auch in der Business Class zusätzliche Einnahmeoptionen zu erschießen, was die Industrie „Unbundeling“ nennt, ein Konzept, dass man bisher vor allem aus der Economy Class kannte. Gerade aber um auch günstige Tarife anbieten zu können, werden inzwischen bei manchen Airlines auch Tarife in der Business Class angeboten, bei welchen man für Sitzplatzreservierung, Loungezugang oder sogar Gepäck extra bezahlen muss.

Auch in der Lufthansa Gruppe gibt es schon Gebühren für Sitzplatzreservierungen in der Business Class, denn z.B. bei Austrian Airlines und Swiss muss man für die beliebten Thron Sitze eine Gebühr für die Reservierung bezahlen und in der neuen Business Class, welche ab kommenden Jahr eingeführt wird, wird es vermutlich für die sieben verschiedenen Sitztypen auch eine Gebühr für das Reservieren der Sitze geben.

Air France und KLM führen Gebühren für Sitzplatzreservierungen in der Business Class ein | Frankfurtflyer Kommentar

Air France und KLM werden nun in wenigen Tagen auch eine Gebühr für das Reservieren von Sitzplätzen in der Business Class verlangen. Damit wird man vermutlich einen neuen Trend mitgehen, den wir in den kommenden Jahren bei immer mehr Airlines sehn werden und es ist zu erwarten, dass es solche Gebühren bald auch bei Lufthansa geben wird.

Positiv ist diese Änderung allerdings für Statuskunden, denn sie werden bei der Buchung bis kurz vor Abflug hierdurch Zugang zu deutlich mehr Sitzen und vor allem auch den sehr beliebten Sitzen haben, was aktuell bei kurzfristigen Buchungen immer ein Problem sein kann. Passagiere ohne Status werden dagegen wohl früh den Online Check-In nutzen wollen um einen möglichst guten Business Class Sitz zu bekommen, genau wie man es aus der Economy Class kennt.

10 Kommentare

  1. noch mehr abzocke, scheint ein weltweiter trend zu sein !!!
    traurig wie die airlines die kunden ausnehmen. ich habe zwar seit jahren silverclass flying blue und käme entsprechend um die sitzplatzkosten herum, trotzdem sehe ich nicht ein wenn man business fliegt dann auch noch für die sitzplatzwahl extra zu bezahlen. das wird dann so herauskommen daß business class überbucht ist und den letzten beißen bekanntlich die hunde. nur was wird mit denen dann passieren? umbuchung auf economy? da sind dann ja auch schon die besten sitzplätze vergeben und z.t. überbucht. oder warten auf den nächsten flieger. das wird dann teuer für die airlines mit hotelbuchung. und das alles nur wegen z.b. 34 sitzen bei der boeing 777-300. geht es den airlines sooooo schlecht???
    ein witz ist auch wie oben geschrieben:……..vorerst wird dies nur auf Langstrecken angeboten….. nur weil etwas nicht incl. ist heißt es dann angeboten, man braucht ja nicht gebrauch davon machen. aber wenn ich ca. 5 monate vor abflug buche und mir einen sitzplatz in der business aussuchen will dann sind schon meist mehr als die hälfte belegt und einige als nicht verfügbar dargestellt. also echt nur abzockerei was AF und KLM sich da ausgedacht haben. die sollten lieber mal ihren vorabflug service verbessern. ruft man bei KLM an sind meist nur irgenwelche ansprechpartner dran deren deutsch zum teil jenseits von gut und böse ist. und dafür wartet man dann auch noch bis zum 27 min ( war mein rekord und wollt ebei 30 minuten auflegen ) bis man mal einen ansprechpartner hat.

    • 1. Wie wäre es mit Gross- Kleinschreibung!?? Wenn Du schon so auf gutem Deutsch bestehst, sollte das drin sein!
      2.Nicht das ich es super finde, dass Airlines immer neue Kosten einführen, aber deine Vergleiche hinken doch gewaltig!
      Denn Überbuchungen haben so gar nichts mit den neuen Kosten für die Sitzplatzreservierung zu tun! Die gab es in der Vergangenheit auch schon und mussten von den Airlines geregelt werden!

  2. Nun ja, einer (BA) hat angefangen, um bessere Positionen in den Suchmaschinen zu erlangen, da bleibt den Wettbewerbern vermutlich nicht so viel Wahl.

    Ich denke nach wie vor, die Entwicklung geht auf die Suchmaschinen zurück, die eben nur nach einem einzigen Kriterium sortieren. Sitzplatzqualität (Abstand beispielsweise), Gepäckregelungen, Catering, … gehen nicht in die Wertung ein. Da gewinnt logischerweise derjenige, der möglichst viel dieser Services – die ja auch der Fluggesellschaft Geld kosten – so abrechnet, dass sie nicht in die Wertung eingehen.

    Bei BA wusste man, dass man etwa 200 € zum korrekten Vergleich addieren musste, jetzt wird es halt noch etwas aufwendiger.

  3. Sic transit gloria mundi ! Früher wurde man selbst als ECO Flieger von den Airlines wertgeschätzt. Notausstiegsplätze mit mehr Beinfreiheit waren frei buchbar bzw. wurden aus „Mitleid“ besonders großen Fluggästen zugewiesen. Dann hat man sie verkauft. Warum ich nun in der Business für eine Reservierung zahlen soll erschließt sich mir nicht, da die Sitze in der Regel alle gleich sind. Aber so geht es weiter, der Kunde wird nur mehr ausgepresst aber nicht mehr wertgeschätzt. Am besten wäre es, er würde nur den Preis für das Ticket bezahlen und überhaupt nicht mitfliegen, Ironie off. Die flipside ist, daß man umgekehrt die Mitarbeiter und die Companies auch nicht mehr schätzt, der Mythos ist weg

    • Ich habe gerade einen Lamborghini Ursus Performante bestellt. Da ich eine vierer Sitzer Version beauftragt habe, wurden mir für ein 320000,-€ teures Auto zusätzlich 1900,-€ berechnet. Um mein Auto etwas abzudunkeln habe ich im Fond elektrische Rollos bestellt, welch natürlich mit Zusatzkosten verbunden waren. Ist übrigens in der B787 kostenlos 😉 90,-€ für einen Sitzplatzwunsch, in der Business Class, scheint mir persönlich für realistisch. Auf der ganzen Welt wird für jede Zusatzleistung, egal in welchem Bereich, ein Obolus erhoben, nur bei Fluggesellschaften wir das immer verpönt. Vielleicht sollten Sie einfach aufhören zu fliegen damit Sie sich nicht mehr beschweren können.

      • FW:

        dieser vergleich zwischen einem autokauf ( es gibt außerdem keinen lamborghini ursus, nur ein urus ) und einer flugbuchung kann man wohl absolut nicht miteinander vergleichen. das fahrzeug wird gemäß den wünschen des kunden gebaut, der fluggast bucht einen flug und es muß nichts extra für den fluggast gebaut werden. man greift auf etwas bestehendes zurück.

        Jürgen:

        es ist leider so. keine wertschätzung mehr. ich kann mich noch erinnern daß mitarbeiter einer airline nicht nur stolz auf ihren arbeitsplatz waren sondern auch auf die airline. heutzutage paßt leider gar nichts mehr.

        und da die fluggäste unzufriedener werden auf grund unangemessener zusatzkosten bringen die das dem kabinenpersonal auch so rüber und dieses personal sind dann die leidtragenden.

  4. Was mich dabei am meisten wurmt ist die Erfahrung, dass gerne extra für die Buchung mit Sitzplatzwahl berechnet wird, ob man die Leistung dann auch erhällt, ist dem Zufall überlassen. Kürzlich wurde ich bei LH von Fenster auf Mittelsitz umgesetzt. Anruf bei SEN Hotline brachte nichts. Angeblich wird nur die Sitzplatzkategorie Vorne, Notausgang oder Hinten gewährleistet. Beim Checkin am Schalter bat ich darum nocheinmal einrn Fensterplatz wie gebucht zu kriegen. Darauf gab es die Lüge, ein anderer Passagier hätte eben Extra-Extra für genau diesen Platz bezahlt, warum
    Ich mich damit abfinden müsse.
    Bevor es gesondert angepreist wurde war es noch entspannter. Aber wenn man dafür zahlen muss, will man auch die Ware haben. Alles andere grenzt eben an Betrug.

    • Jakob, etwas ähnliches ist mir bei condor vor ca. 8 jahren auch einmal passiert, allerdings erst am einchecken hatte ich upgegradet, wurde dann aber doch in die economy „verfrachtet“, und hatte rund 6 monate warten müssen, bis ich das zu viel gezahlte geld zurück erhielt. und das auch erst nach androhung mit anwalt.
      habe ich damals auch als betrug angesehen.

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