Airbus A321XLR hat Reichweitenporbleme

Der Airbus A321XLR wird das neuste Langstreckenflugzeug von Airbus, dabei basiert es aber auf dem Airbus A321neo und durch einen zusätzlichen Tank im Rumpf und den extrem effizienten Triebwerken, soll das Flugzeug eine spektakuläre Reichweite von 4.7000 Meilen, also 8.700 Kilometern erreichen.

Damit ist der Airbus A321XLR der ideale Ersatz für die Boeing 757-200 und viele Airlines haben das Flugzeug als genau diesen bestellt, denn Boeing selbst hat hier nichts im Angebot. Nun sieht es aber so aus, als könne Airbus die Reichweitenversprechen des Airbus A321XLR nicht einhalten und der Grund hierfür sind Auflagen der europäischen Luftfahrtagentur EASA.

Der Airbus A321XLR befindet sich gerade im Zulassungsprozess und dieser dauert wie schon bekannt voraussichtlich ein Jahr länger als einmal geplant und erst in 2024 sollen die ersten Airbus A321XLR ausgeliefert werden. Der Grund hierfür sind Bedenken der EASA gegenüber des neuen Zusatztanks im Heck des Flugzeuges, welcher aber unabdingbar ist, da er für die erhöhte Reichweite des Airbus A321XLR verantwortlich ist.

Die EASA ist hierbei der Meinung, dass durch den Zusatztank im Heck des Rumpfes ein erhöhtes Brandrisiko entsteht, weshalb sie das Flugzeug so nicht zulassen möchte. Nun scheinen Airbus und die EASA nach Berichten von Reuters allerdings zu einer Lösung gekommen zu sein, wobei diese nun zu Reichweitenproblemen des Airbus A321XLR führen könnte.

Diese neue Lösung sieht zusätzliche Verstärkungen im Heck vor, sowie Schutzwände für den Tank. Dies führt allerdings zu einem Mehrgewicht des Flugzeuges von 700 bis 800 Kilogramm, was die Reichweite reduzieren wird. Aktuell schätzt man, dass man durch diese Maßnahme etwa 200 Meilen an Reichweite verliert, was eine nicht unerhebliche Verschlechterung der Performance ist.

Airbus A321XLR hat Reichweitenporbleme | Frankfurtflyer Kommentar

Der Airbus A321XLR wird für einige Airlines ein sehr wichtiges Flugzeug sein, denn man wird hiermit die veraltete Boeing 757-200 ersetzen können. Dass sich Airbus nun mit der EASA geeinigt hat ist auch erst einmal eine sehr gute Nachricht, denn so wird das Flugzeug nun in absehbarer Zeit wohl zugelassen und ausgeliefert.

Die verringerte Reichweite und vermutlich auch schlechtere Performance durch die Modifikation sind allerdings ein Problem. Zwar werden wohl nur wenige Airlines hierdurch die geplanten Flüge mit dem Airbus A321XLR nicht durchführen können, aber wenn Airbus es nicht schafft, die beim Verkauf versprochenen Leistungsdaten zu liefern, sorgt dies gewöhnlich zu Strafzahlungen des Herstellers an die Airlines.

Ähnliche Probleme gab es z.B. auch bei der MD-11, welche die Leistungsdaten die vom Hersteller versprochen wurden nie erreicht hat. Ein ehemaliger Swissair Manager sagte dazu aber einmal, dass dies auch nie ein Problem war, denn McDonald Douglas und später Boeing haben immer und über Jahre den Schadensersatz überwiesen.

Danke: OMAAT

1 Kommentar

  1. Ich glaube eher, die verringerte Reichweite dürfte das kleinere Problem sein. Schwerwiegender dürfte da schon eher der erhöhte Treibstoffverbrauch durch das Mehrgewicht sein, welches 8 bis 10 Passagieren inkl. deren Gepäck entspricht. Die MD-11 hingegen ist abgesehen von diesem Problem eher daran gescheitert, dass sie wesentliche Routen, wie z.B. Singapore-Paris nicht mit voller oder z.T. sogar nur mit unwirtschaftlicher Zuladung bedienen konnte und die Aufträge für das Flugzeug daher ausblieben oder storniert wurden. Auch die frühen (Terrible Teen) Boeing 787-8 hatten dieses Problem und waren dadurch fast unverkäuflich. Es bleibt abzuwarten, ob Airbus hier nachbessert, zumal der schwerere und damit teurer zu betreibende XLR hinsichtlich der Performance nun auch einen geringeren Abstand zum LR hat, welcher – da auf „normale“ Neo Konfiguration rückrüstbar – flexibler einsetzbar ist.

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