Aus gegebenem Anlass und nach ein paar Diskussionen bei unserem letzten Treffen, haben wir uns überlegt ein paar Dinge zu diesem Thema niederzuschreiben. Selbstverständlich kann jeder für sich entscheiden, ob er/sie trinkt, oder nicht. Trotzdem sollten einige Faktoren bei der Entscheidung bedacht werden.
Wir hier bei Frankfurtflyer kommen aus verschiedenen Lagern. Christoph und Tim trinken ganz gerne mal ein Gläschen guten Wein oder gerne auch mal ein Longdrink. Betrunken sind sie auch ab und an mal ;D, aber sie behalten die Kontrolle über sich und können auch ohne Alkohol fliegen und leben. Ich, Nicole, trinke absolut keinen Alkohol. Nicht an Silvester, nicht bei Festen und nicht im Flugzeug. Trotzdem habe ich nichts gegen Menschen die gerne Alkohol trinken. Durch meinen Beruf im Gesundheitswesen interessieren mich gesundheitsrelevante Themen natürlich besonders. Mein Wissen über Alkohol und vor allem über das Thema Sucht habe ich von der Arbeit auf einer Station für Suchtkranke.
Warum wird gerne Alkohol vor und bei dem Fliegen getrunken?
In unserer Gesellschaft gehört Alkohol irgendwie überall dazu. Zu jedem kleinen Anlass wird mit Sekt/Champagner angestoßen, es gehört schon fast zum guten Ton.
Verständlich ist auch, dass man nach einem anstregenden Tag, oder zum Einklang des Urlaubes ein, zwei oder drei Gläschen Wein o.ä. trinken möchte. Ebenso könnte ein Grund sein, dass man besser einschläft, was ja das Ziel von vielen Fluggästen ist.
Vor allem in der Business und First Class wird beim Einsteigen, nach dem Start und zu jedem Gang (und auch gerne unanhängig von Essen) Alkohol angeboten. Wenn man ganz gerne mal etwas trinkt, ist es natürlich schwer ständig abzulehnen, irgendwann wird man schwach. Man hat ja auch schließlich indirekt für den Service und die Annehmlichkeiten, wie auch den Alkohol, bezahlt.
Die exklusiven Wein- und Spirituosen Marken in den First Class Lounges oder den höheren Reiseklassen laden ja auch mehr der weniger dazu ein sich durchzuprobieren, oder einen erlesenen Tropfen, den man sich sonst nicht so gerne leisten möchte zu genießen.
Auch in den Lounges vor dem Fliegen steht meist eine gute (wenn auch nicht immer hochwertige) Auswahl verschiedener Spirituosen, Weine, Biere und Blubberwasser breit. Irgendwie muss man sich die Zeit ja schmackhaft machen ;).
Warum sollte man auf Alkohol beim Fliegen verzichten, bzw. den Genuss reduzieren?
Dass Alkohol auf Dauer und in hohen Mengen gesundheitsschädlich ist, müssen wir sicher niemandem erklären, deshalb wollen wir besonders auf die flugrelevanten Faktoren eingehen.
- Die meisten Vielflieger absolvieren die Flüge aus geschäftlicher Natur. Die Flüge werden meist von der Firma bezahlt. Wenn Business/First Class Tickets bezahlt werden, dann aus dem Grund, dass man möglichst entspannt, erholt und arbeitsfähig am Zielort ankommen soll. Mit Alkoholkonsum ist das nur sehr bedingt möglich. Auch in der „Holzklasse“ ist es nicht des Arbeitgebers Ziel, dass der Angestellte sich betrinkt.
- Die Erholung leidet. Studien haben belegt, dass der Schlaf unter Alkoholeinfluss deutlich unruhiger und weniger erholsam ist. Dazu kommt noch, dass man nach Alkoholkonsum eher zum Schnarchen neigt, was nicht so nett gegenüber Mitreisenden ist ;).
- Die Sicherheit ist gefährdet. Nicht besonders oft, aber immer mal wieder entstehen auch im Flugzeug Notfallsituationen, bei denen die Fluggäste achtsam und reaktionsfähig sein müssen. Ab einem Wert von 0,2 Promille lässt die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit nach. Einen Blutalkoholspiegel von 0,2 Promille hat man ziemlich schnell erreicht.
- Die Gesundheit ist gefährdet. Alkohol entwässert, also dehydriert den Körper. Dadurch steigt das Thromboserisiko. Beim Fliegen herrscht auch ohne Alkohol, durch die meist beengten Sitzverhältnisse, ein erhöhtes Risiko eine Thrombose zu bekommen. Je mehr Faktoren zusammenkommen, desto höher ist das Risiko. Hier ein paar Risikofaktoren, die summiert mit dem Alkohol beachtet werden sollten: Übergewicht, Rauchen, Bewegungsmangel, Gerinnungsstörungen (meistens nicht bekannt), Krampfadern, Einnahme von bestimmten Medikamenten (Antibabypille), usw.
- Achtung Suchtgefahr! Natürlich wird man von einem Glas Wein nicht direkt abhängig. Aber wann ist der Punkt erreicht, an dem man abhängig wird? Dieser Teil richtet sich vor allem an sehr regelmäßige Vielflieger. Wenn vor jedem Flug in der Lounge, bei jedem Flug in der Luft, in den Hotels bei der Happy Hour und beim Essen getrunken wird, bzw. Alkohol aktiv angeboten wird, sollte man die Suchtgefahr im Hinterkopf behalten. Wichtig hierbei ist, dass man nicht vom Gelegenheitstrinker zum Pegeltrinker wird, der einen gewissen Alkoholspiegel für den Alltag braucht. Eine gerade Grenze, bzw. einen klaren Übergang vom einen zum anderen Typ gibt es nicht, deshalb achtsam bleiben und es nicht übertreiben!
Zum Abschluss möchten wir gerne noch ein Gerücht aus der Welt schaffen
Sehr hartnäckig hält sich das Gerücht, dass man beim Fliegen aufgrund der wechselnden Druckverhältnisse schneller betrunken wird. Das stimmt nicht! Die US Flugbehörde Federal Aviation Administration hat schon im Jahr 1970 eine Studie zum Thema „Blutalkohol-Konzentrationen und ihre Beeinflussung durch eine Kombination von alkoholischen Getränken und Höhenmetern“ durchgeführt, mit dem Ergebnis, dass Höhenmeter keinen Einfluss auf den Blutalkoholspiegel nehmen. Die Probandengruppen am Boden und in der Luft waren im gleichen Maße betrunken. Die Studie zeigte auch, dass der Aufenthalt in großen Höhen ermüdent wirkt, was die Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit auch einschränken und das Gefühl betrunken zu sein natürlich verstärken kann.
Alkoholkonsum vor und bei dem Fliegen | Frankfurtflyer Kommentar
Letztendlich muss es jeder für sich entscheiden, ob Alkohol zu einem Flug gehört oder nicht und vor allem in welcher Menge. Allerdings sollten einige Faktoren, besonders zur Gesundheit und zur Sicherheit beachtet werden. Alkohol schränkt schon in kleinen Mengen ein.
Dieser Beitrag soll nicht davon abhalten Alkohol zu trinken, sondern eher dazu anregen die Menge zu überdenken. Wie bei allen Dingen ist es wichtig, dass jeder seine eigene Grenze kennt und mit den Risiken umgehen kann, sofern diese bekannt sind.
Habt ihr noch Ideen, die für oder gegen den Alkoholkonsum auf Flugreisen sprechen? Raus damit!
Also generell trinke ich nicht so gerne Flüssigkeiten vor dem und beim Fliegen. Ich steige dann eher auf Kaugummi um, um die „notwendigen Gänge“ während des Fliegens zu vermeiden, jedoch ohne den Wasserkonsum dabei zu stark zu vernachlässigen.
Allerdings hatte ich in den letzten 14 Monaten ziemlich viele Meilen und Punkte in verschiedenen Programmen gesammelt, so dass ich mir meine ersten Business Class Flüge gönnen konnte.
Ich dachte es sei ein Vorteil über Nacht zu fliegen, da man so kein Hotel braucht. Allerdings habe ich festgestellt, dass 6 Stunden für einen Nachtflug viel zu kurz sind, insbesondere wenn man noch isst und besonders wenn man zusätzlich auch intensiver den Champagner „testet“. Da kann man anschließend von Glück reden, wenn man einen (sehr) frühen Checkin im Hotel hat.
Auf den folgenden BC Flügen habe kaum oder gar nicht mehr getrunken und wertgeschätzt wie wichtig Schlaf sein kann 😉 Wobei die Flüge meistens bis max 6-7 Stunden waren.
Unseren besten Sauvignon blanc bekamen wir einmal von Qatar von Auckland (wie überraschend ?) nach Doha. Der war einfach Klasse, um Rausch oder Schlaf ging es da nicht.
Ähnlich wie Nicole arbeite ich im Gesundheitsbereich und habe da sowieso schon oft eher weniger angenehmen Kontakt zu Leuten, die entweder akut oder chronisch dem Alkohol etwas zu sehr zusprechen, weswegen ich selbst generell nur selten trinke, und dann meist kontrolliert. Im Flugzeug habe ich aber bisher nie Alkohol gehabt. Warum auch, ich geniesse lieber ganz bewußt den Flug, selbst auf Tuifly Flügen mit minimalstem Sitzabstand. Entspannen kann ich am besten, wenn ich von oben auf die Wolken schaue und das Meer und die Landschaft, wenn sie denn sichtbar ist.
Meine bessere Hälfte allerdings würde gern wohl mal im Flugzeug trinken, aber da halte ich sehr konsequent den Daumen drauf, denn sie nimmt meist wegen Flugangst (grauenvoll, oder?) eine Tablette, die sich mit Alkohol nicht ganz so günstig verträgt. Damit ist das Thema für uns beide eigentlich sowieso durch. Wie es mal ist, wenn wir die Meilen für unseren Businessclass Flug nach Asien zusammengespart haben, wird sich zeigen, da ist man dann ja doch etwas länger unterwegs.
Während die meisten Airlines in den Premium-Klassen ein sehr hochwertiges alkoholisches Sortiment haben, steht es um die nicht-alkoholischen Getränke doch eher schlecht an Bord. Ich trinke auch keinen Alkohol an Bord, aber bin dann regelmäßig von einfachstem Apfelsaft, etc. enttäuscht. Auf der MS Europa 2 hatten wir einmal eine Sommeliere, die alternativ für uns dann eine Saft-Verkostung organisiert hat. Mit sehr hochwertigen Säften zum Probieren die toll verschiedenen geschmeckt haben. Das würde ich mir auch gerne einmal an Bord wünschen, nicht einfach nur „Saft“. Schließlich ist es ja auch nicht einfach nur „Wein“ den sie dort anbieten, sondern verschiedenste hochwertige Auswahlen.