Antrag: airBaltic will in die USA fliegen

Das Geschäftsfeld von airBaltic liegt eigentlich auf Kurz- und Mittelstrecken im Bereich der baltischen Staaten, Europa und Nahost. Kürzlich hat die lettische Fluggesellschaft eine interessante Anfrage beim US-Verkehrsministerium gestellt. Die Airline mit Sitz in Riga hat möglicherweise die Absicht, ihren Horizont über den Atlantik auszudehnen und in die USA zu fliegen. Dies wirft einige Fragen auf, allen voran: Wie will der Betreiber einer reinen Airbus A220 Flotte das anstellen?

Der Antrag von airBaltic bei dem US-amerikanischen Department of Transportation zielt darauf ab, die Erlaubnis zu erhalten, Flüge in die Vereinigten Staaten mit eigenen Flugzeugen durchführen zu dürfen. Dies wäre eine bedeutende Entwicklung für das Unternehmen, da es bisher nur Codeshare-Flüge in die USA gibt. Der Carrier arbeitet hier mit Delta zusammen, die Amerikaner bieten selbst aber keine Flüge ins Baltikum an.

Auch airBaltic führt selbst keine Langstreckenflüge durch, was an der Flotte der Balten liegt. Diese besteht ausschließlich aus Airbus A220-Flugzeugen, die nicht die Reichweite für nonstop-Flüge über den Atlantik haben. Man könnte einen Flug zwar mit einem Zwischenstopp durchführen, dies würde allerdings die Attraktivität solcher Flüge deutlich einschränken. Mit Flügen von und nach Lissabon oder Abu Dhabi ist man zwar durchaus länger als 5 Stunden in der Luft, dabei gibt es auf Dauer Einbußen beim Komfort.

Der A220 ist zwar treibstoffsparend und effizient, airBaltic hat auch den Vorteil eine reine Airbus A220 Flotte zu betreiben. Dadurch entstehen Synergien bei der Wartung oder dem Training für Piloten und die Kabinencrew. Im Interieur sind aber auch in der Business Class die Standard-Sitze von Schmalrumpfflugzeugen verbaut. Es gibt weder flache Betten, noch ein Entertainment Programm oder Stromanschlüsse.

Mit einem geeigneten Zwischenstopps an strategisch günstigen Orten könnte man zwar mit dem Fluggerät von Riga (RIX) an die US-Ostküste fliegen. Das Portal OMAAT hat hier an Keflavik auf Island gedacht und in einem Szenario einen Weiterflug nach New York JFK aufgezeigt. Natürlich könnten die Verantwortlichen von airBaltic geeignete Flugzeuge mit größerer Reichweite anmieten. Dies würde das strukturierte Unternehmen vor wirtschaftliche und betriebliche Herausforderungen stellen.

Antrag: airBaltic will in die USA fliegen | Frankfurtflyer Kommentar

Unterm Strich ist die Frage, ob airBaltic tatsächlich in die USA fliegen wird, noch offen. Derzeit bleibt dieser Schritt eher eine theoretische Möglichkeit als eine unmittelbare Realität. Dennoch zeigt der Antrag die Ambitionen und das Potenzial von airBaltic das internationale Streckennetz weiter auszubauen und die Position als führende Fluggesellschaft in der Region zu stärken.

Mit 45 Airbus A220-300 hat man eine einheitlich Flotte, 35 weitere Maschinen sind bestellt. Langfristig könnte die Flotte eine Größe von 100 Flugzeugen überschreiten.

1 Kommentar

  1. Air Baltic hat eine Basis auf LPA und der HomeCarrier Binter will expandieren, kann es aber mit der aktuellen Flotte nicht.
    LPA-Ostküste USA sind rund 5.500 km.
    Die A223 schafft 6.500 km.
    Denkbar sind also Relationen aus Nordeuropa via LPA, was schon seit 20 Jahrem geplant ist und ursprünglich mal mit Norwegian angedacht war.
    Möglicherweise ist Air Baltic auch nur der Ersatz für SAS in der Star AllianceWir werden es sehen.

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