Asiana Airlines bekommt einen Notkredit vom Staat

Asiana Airlines ist in Europa besonders wegen dem sehr großzügigen Vielfliegerporgramm beliebt, mit welchem man gleich für vier Jahre einen Star Alliance Gold Status erfliegen kann. Allerdings ist die finanzielle Situation der koreanischen Airline momentan leider nicht all zu rosig und wohl doch ernster als zwischenzeitlich angenommen. Jetzt bekommt Asiana Airlines sogar einen Notkredit von der staatlichen Korea Development Bank. Damit sollte aber zumindest das weitere Bestehen der Airline sichergestellt sein und eine Insolvenz ist vorerst unwahrscheinlich.

Im Detail werden die Gläubiger von Asiana Airlines Anleihen ohne feste Laufzeit, unter der Führung der staatlichen Korea Development Bank, im Wert von etwa 388 Millionen Euro zeichnen. Damit bekommt Asiana Airlines frisches Kapital.

Zusätzlich sollen sich die Gläubiger von Asiana Airlines dazu verpflichten, eine Kreditlinie von Asiana Airlines über 500 Millionen Won (388 Millionen Euro) zu verlängern und noch weitere 300 Milliarden Won (232 Millionen Euro) in die Airline einzuschießen, auch wenn noch nicht definiert ist, wie dies im Detail funktionieren soll.

Damit wird Asiana Airlines ein gewaltiges Hilfspaket geschnürt, welches den Fortbestand der Airline sicherstellen soll. So ist Asiana nach hohen Verlusten in 2018 und einem Debakel in der Bilanzierung in Liquiditätsprobleme gekommen, was die Star Alliance Airline in massive Bedrängnis brachte.

Zusätzlich hat auch die Mutter von Asiana Airlines, der Gemischtkonzern Kumho Industrial, finanzielle Probleme und kann oder will Asiana Airlines daher nicht mehr weiter unterstützen. Kumho wird seine Anteile an der Airline von immerhin 33,74 Prozent bis Ende des Jahres verkaufen und hierfür wird gerade ein neuer Investor gesucht.

Asiana Airlines muss sich einem massivem Sparprogramm unterziehen

Nach den hohen Verlusten im letzten Jahr und den Problemen bei der Bilanzierung, welche Asiana in Liquiditätsprobleme gebracht haben, muss sich die Airline einem massiven Sparprogramm unterziehen. Hierbei sollen eine Reihe von nicht rentablen Strecken gestrichen werden und auch Flugzeuge die Flotte verlassen.

So hat man bereits angekündigt, das der Flug zwischen Seoul und Chicago eingestellt werden soll und auch Ziele in China, Japan und Russland stehen gemäß koreanischen Medienberichten auf dem Prüfstand.

Eng könnte es auch für die sechs Airbus A380 in der Asiana Flotte werden. Immer mehr Airlines versuchen den Superjumbo los zu werden, da er im Betrieb extrem teuer ist. Möglicherweise wird auch Asiana einen Deal mit Airbus über die Rücknahme der Flugzeuge aushandeln, wie es Lufthansa und Air France bereits gemacht haben.

Um den Asiana Airbus A380, welcher unter anderem nach Frankfurt fliegt, wäre es sehr schade. Ich habe meinen Flug in der Asiana First Class im Airbus A380 zwischen Seoul und Frankfurt sehr genossen.

Review: Asiana First Class Airbus A380 Seoul nach Frankfurt

Asiana Airlines bekommt einen Notkredit vom Staat | Frankfurtflyer Kommentar

Das Hilfspaket, welches Asiana Airlines nun bekommt und welches maßgeblich vom koreanischen Staat gestaltet wurde, sollte das Überleben der Airline sicherstellen können. Zwar muss Asiana das Sparprogramm sicher weiterführen, allerdings drohen der Airline durch diesen Kredit nun keine kurzfristigen Liquiditätsprobleme mehr.

Zwar schützt auch Größe und eine Star Alliance Mitgliedschaft nicht davor, dass eine Airline pleite geht, so hat man bereits die brasilianische VARIG und die australische Ansett Australia durch Insolvenzen verloren, allerdings sollte Asiana nun vorerst zuverlässig weiter fliegen können.

Ein heißer Pleitekandidat innerhalb der Star Alliance ist dagegen Air India, welche nach der Präsidentenwahl in Indien die staatliche Unterstützung entzogen bekommen könnten.