Austrian Airlines Flotte bleibt ein fliegendes Altersheim

Foto: Austrian

Die Flotte von Austrian Airlines ist erwachsen. Die 68 Flugzeuge der Österreicher sind durchschnittlich über 18 Jahre alt. Die Lufthansa-Tochter hat in den vergangenen Jahren zwar einige neue Modelle wie den Airbus A320neo und die Boeing 787 erhalten, trotzdem muss man in Wien an älteren Maschinentypen festhalten. Einer der Jets wird im Dezember sogar schon 30 Jahre alt.

Das Wichtigste auf einen Blick:

✈️ Durchschnittsalter über 18 Jahre – älteste AUA-Maschine wird 30.
🛫 A321neo und 787 sollen Flotte modernisieren, aber Verzögerungen bremsen.
🇦🇹 Dreamliner-Transfer von Frankfurt nach Wien 2026 geplant.

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Der Airbus A321 mit der Kennung OE-LBA ist schon seit Anfang an bei Austrian Airlines. Das Flugzeug kam im Dezember 1995 nach Österreich und wird seitdem zum größten Teil auf Flügen innerhalb von Europa eingesetzt. Die AUA nutzt diesen Typen meist auf den stärker nachgefragten Routen, da hier bis zu 200 Passagiere befördert werden können. Es geht oft nach Athen, Brüssel oder Kopenhagen und häufig auch nach Deutschland.

Bald erwartet man das Nachfolgemodell, die Lufthansa Group hat für die österreichische Tochter sechs A321neo vorgesehen. Die Jets sollen ab 2026 eintreffen und die Vorgänger ersetzen. Doch es ist Geduld gefragt, die Auslieferung neuer Flugzeuge musste bisher oft verschoben werden, weil diese nicht rechtzeitig fertig waren oder an anderer Stelle benötigt wurden. Die Österreicher sind diesbezüglich zum Warten verdonnert.

Austrian Airlines Archiv. Foto: Robin

Verzögerte Modernisierung auf der Langstrecke

Bestes Beispiel ist die Modernisierung der Langstreckenflotte. Die AUA hat zwar schon zwei gebrauchte, aber wesentlich modernere Boeing 787 erhalten, die Zustellung weiterer Exemplare verzögert sich jedoch. Lufthansa wollte schon längst weitere Dreamliner nach Wien stellen, der Kranich hat aber selbst Bedarf. In Frankfurt sind nach wie vor die fünf Exemplare stationiert, die kurzfristig vom Vorgänger Hainan Airlines übernommen wurden.

Lufthansa soll noch in diesem Jahr mehrere werksfrische 787-9 von Boeing erhalten, das erste Exemplar ist schon im Dienst, das zweite wird derzeit vorbereitet. Sobald eine ausreichende Menge eingeflottet wurde, kann der Wechsel von Frankfurt nach Wien erfolgen. Diesen Schritt wollte man eigentlich schon im vergangenen Jahr vornehmen, nach dem jetzigen Stand wird sich die Umstationierung bis zum Frühjahr 2026 hinziehen.

Im Umkehrschluss heißt das, dass die AUA länger an ihrer Langstreckenflotte festhalten muss. Dazu gehören neben den beiden vorhandenen Boeing 787 und sechs Boeing 777 auch noch drei Boeing 767, die ebenfalls schon auf die 30 Jahre zugehen. Die rot-weiße Fluggesellschaft hat sich zwar schon von einigen 767 getrennt, auf das letzte Exemplar wird man vermutlich erst 2027 verzichten können. Eine Sprecherin bestätigte dies nun im aeroTELEGRAPH, wobei aber noch unklar ist, wann die Ausflottung weitergehen soll.

Austrian Airlines Flotte bleibt ein fliegendes Altersheim | Frankfurtflyer Kommentar

Die AUA muss sich fügen und das hinnehmen, was beim Konzern entschieden wird. Das Flottenkarussell dreht sich, die Airbus A320neo werden bald zu Edelweiss in die Schweiz wechseln, die Embraer sollen zu Air Dolomiti nach Italien wandern. Im Gegenzug kommen andere NEOs nach Wien, über die Nachfolge der Embraer wurde noch nicht entschieden.

Bei der Interkontinentalflotte ist Geduld angesagt, der nächste Dreamliner kommt wohl erst 2026 nach Wien. Sobald die Umstationierung abgeschlossen ist, sollen auch noch fünf brandneue Boeing 787-9 zu Austrian wechseln, bis dahin wird aber noch viel passieren.

 

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12 Kommentare

  1. Naja, Austrian hatte bis 2005 durchaus ĥübsche Flugzeuge ✈️, die MD-83 und die MD-87 und die waren echt Anspruchsvoll, aber mit der Einflottung der „Atari-Flieger“ war es damit vorbei. Mit der Q400 verlor Austrian 2021 das letzte Alleinstellungsmerkmal im LH-Konzern, aber das man nun ein fliegendes Altersheim betreut, hängt nunmehr mit der Übernahme durch LH 2009 zusammen. Es bestimmen die Herrn in Deutschland was die Austrian eben fliegen darf.

      • Nun…. Lufthansa müsste die neuen Flugzeuge ja auch bezahlen, denn Austrian Airlines hat ja Jahrelang kein Geld verdient. Dass man die Dreamliner als Ersatz bestellen durfte (oder aus der Lufthansa Bestellung bekommt), war ja auch nur möglich, da man Geld verdient hat. Übrigens etwas, dass man bei der Übernahme durch Lufthansa nicht hat ;).

        • Wenn man lukrative Ziele von der Tochter wegnimmt, dann braucht man nicht über fehlende Gewinne klagen. In den Jahren 2022-2024 wurden satte Dividenden überwiesen. Wenn die Mutter diese nicht sinnvoll investiert, braucht man sich nicht wundern, dass die Attraktivität der Tochter nachlässt. Wenn beispielsweise keine Lufthansa Flüge nach Wien stattfinden, wird sich das Bild drastisch drehen 😉
          Viele Probleme entstehen erst, weil man den Töchtern zu wenig Freiraum lässt, was insofern die Anzahl der Vorstände wieder in Frage stellt.

  2. Die alte Flotte ist das Ergebnis von Managementfehlern in der LH Gruppe und des Spohrdiktats der LH.
    Lufthansa selbst fliegt ja auch mit vielen Oldtimern auf Langstrecke (Durchschnitssalter 14,7 J). Vielleicht kompensiert man so die hohen Personalkosten….? Zur Wahrheit gehört auch, dass solch Flieger bei sehr guter Wartung und Modernisierung gerne 20-25 Jahre fliegen können, ohne, dass sie alt wirken.
    Im Vergleich: Flotte von Qatar ist 10 J und dievon SQ 8,7 J im Schnitt.

  3. die Meckerei passt ja ins Bild. Deutschland ist ein ganz schlimmes Land geworden. Ausländer und so…. und früher war alles besser …

    und jetzt kommt auch noch die Lufthansa und andere und tragen dazu bei.

    Hurra auf Airlines die (das ist ja mal klar) aus menschenrechtsverachtenden Staaten wie Katar und Saudi kommen.

    Ganz arme Sache.

    • Ja, da beißt sich die Katze in den Schwanz. Einerseits die Politik verantwortlich machen und andererseits die Vernichtung von inländischen Arbeitsplätzen selbst unterstützen, indem man Lohndumping und Unterdrückung fördert, weil man mit bestimmten Linien fliegt, anstelle mit der Landeseigenen und keinen Gedanken an das eigene Handeln und dessen Folgen vergeudet.

      • Ich wohne in Indonesien. Die einzige AUA-Destination in der Nähe, die infrage kommt, ist Bangkok, und Flüge sind immer deutlich teurer als andere Airlines, die aber direkt nach Jakarta/Bali fliegen, ich werde nicht mehr zahlen und dann auch noch einen Weiterflug buchen! Sogar die Geschäftsklasse ist teuer, obwohl sie nur mittelmäßig ist im Vergleich zu anderen Airlines. Wenn AUA wie die KLM einen Direktflug nach Bali mit Stopp in BKK anbietet zu einem ähnlichen Preis, bin ich dabei. Die AUA Website ist auch ein Witz, führt gefühlt 100 Destinationen auf und die meisten sind dann nur mit 2 mal Umsteigen erreichbar, was soll das? Sie können nicht einmal Ihre Non-Stop Destinationen auflisten und aktuell halten.
        Das Argument faire Bezahlung und Arbeitsbedingungen existiert nicht, Emirates zahlt viel besser, auch ohne Bonus und österr. Sozialabgaben weggerechnet. Als Handlanger der maroden LH schafft die AUA es NIE, zumindest gleichauf mitzuhalten mit KLM und europ. Konkurrenz. Sogar Turkish ist erfolgreicher.

  4. Weder im Artikel, noch in den negativen Kommentaren darüber sehe ich irgendwo ein konkretes Problem beschrieben.
    Bin bisher weder mit Lufthansa, noch mit Austrian geflogen. Aber ist es denn so, dass man mit Austrian wirklich schlechter fliegt wegen des Alters der Flugzeuge?? LH selbst hat auch A320, A321 und A340 vom Anfang der 90er Jahre und nicht zu vergessen: die 747-400. Delta flog über 40 Jahre alte DC-9 und lange die DC-10… und wahrscheinlich hat’s keiner gemerkt, außer die, die es explizit wussten.
    Wenn es ein Problem ist, dann kann man das benennen. Wenn nicht, warum so vielfach diese beleidigte Meckerei und fast schon Politisierung?

    • Bei alten Flugzeugen sind die Kabinen häufig nicht mehr wirklich up to date, wobei das nicht zwangsläufig zusammenhängt. Bei der AUA merkt man leider trotzdem dass die Hardware betagt und stellenweise sehr abgenutzt ist. Die 767 und 777 sind im Vergleich zu den 787 ziemlich laut, von den Verbrauchswerten fangen wir gar nicht erst an…

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