Avios werden bei Iberia und British Airways zukünftig nach Ticketpreis gutgeschrieben

Iberia Lounge Dali im Terminal 4 des Flughafens Madrid. Foto: Sebastian

Die beiden großen Vielfliegerprogramme von British Airways und Iberia folgen dem Trend und schreiben zukünftig Meilen bzw. Avios umsatzbasiert gut. Während Iberia Plus bereits diesen November die Art und Weise ändert, wie Ihr Prämienmeilen sammelt, folgt der British Airways Executive Club erst im nächsten Jahr.

Auch bei der International Airlines Group (IAG) beherrscht man zumindest das Marketing noch in professioneller Art und Weise. Ähnlich, wie es die Lufthansa perfektioniert hat, wird auch bei Iberia und British Airways eine Verschlechterung des Programms mit dem besonderen Wunsch der eigenen Kunden begründet. Dabei müssen sich die beiden Airlines gar nicht hinter irgendwelchem Marketing-Gewäsch verstecken, wenn Sie Ihre Vielfliegerprogramme umsatzbasiert ausrichten. Dieser Trend geht bereits seit einiger Zeit durch die Branche und auch der große europäische Konkurrent Lufthansa hat diesen Schritt bereits im eigenen Programm Miles & More umgesetzt.

Und so werden schon ab November 2022 Avios für Flüge mit Iberia nach dem Ticketpreis gutgeschrieben. Demnächst gibt es dann je nach Status 5-8 Avios pro Euro, den das Ticket gekostet hat. Dabei zählt – und auch das ist keine neue Erfindung – lediglich der reine Ticketpreis ohne Steuern und Gebühren. Will man dieser Entwicklung etwas Gutes abgewinnen, so gibt es demnächst auch Avios auf Zusatzleistungen, wie Aufgabegepäck oder Sitzplatzreservierungen.

Foto: Iberia

„Wir glauben, dass dies eine fairere und transparentere Art ist, unsere treueren Mitglieder zu belohnen, mit einem Modell, das sie seit einiger Zeit fordern und das auch besser mit anderen Treueprogrammen der Branche übereinstimmt.“(übersetzt mit Google Translate) rechtfertigt Silvia Moran, Loyalty Director bei Iberia, die anstehenden Veränderungen.

Avios werden bei Iberia und British Airways zukünftig nach Ticketpreis gutgeschrieben | Status-Stufen und Avios-Gutschriften

Die Anzahl der Avios, die Euch bei Iberia nach dem neuen Modell gutgeschrieben werden, hängt von Eurem Vielfliegerstatus ab. Im Einstiegslevel gibt es so fünf Avios pro ausgegebenem Euro. Die besten Kunden von Iberia Plus erhalten acht Avios pro anrechnungsfähigem Euro:

  • Clasica = 5 Avios pro Euro
  • Plata = 6 Avios pro Euro
  • Oro = 7 Avios pro Euro
  • Platino, Infinito und Infinito Prime = 8 Avios pro Euro

Berechnet wird auf Basis des reinen Ticketpreises ohne Steuern und Gebühren, aber inklusive aller Zusatzleistungen.

Die Vergabe von Avios, die für die Status-Erreichung zählen, bleiben wie gehabt. Hier ändert sich in nächster Zeit erstmal nichts.

British Airways Avios werden zukünftig auch umsatzbasiert vergeben. Foto: Sebastian

Und während die Änderungen bei Iberia Plus unerwartet schnell umgesetzt werden, begibt man sich auch bei British Airways schon in Position. „Wir gratulieren unseren Kollegen bei Iberia zur Einführung dieser Änderung und freuen uns darauf, ihnen 2023 beizutreten. Weitere Ankündigungen dazu, was diese Änderung für unser Executive Club-Programm bedeuten wird, werden folgen, wodurch unseren Mitgliedern noch mehr Möglichkeiten eröffnet werden, wann Avios zu sammeln Sie fliegen.“ untermauert Ian Romanis, Head of Retail and Customer Relationship Management bei British Airways, die Absichten, sich bald anzuschließen.

Avios werden bei Iberia und British Airways zukünftig nach Ticketpreis gutgeschrieben | Frankfurtflyer Kommentar

Man mag es gar nicht so recht glauben. Die europäischen Airlines überbieten sich derzeit im Versagen. Aber Verschlimmbesserungen mit dem Wunsch des Kunden zu begründen, das geht immer noch.

Sorgt doch lieber erstmal dafür, dass wieder alle Flüge wie geplant stattfinden. Kümmert Euch darum, dass ausreichend Catering an Board geladen ist. Schafft es, dass auch das Gepäck mit dem Fluggast am Zielort ankommt. Und wenn Ihr diese Hausaufgaben erledigt habt, könnt Ihr gerne auch wieder anfangen, Kundenvorteile zu beschneiden und uns erzählen, dass wir das ja so wollten.

Aber genug der Kritik, Iberia und British Airways folgen damit auch nur einem Branchentrend. Einem Branchentrend, der es attraktiv macht, die Flüge nicht im eigenen sondern in einem alternativen Vielfliegerprogramm gutzuschreiben. Denn dort gibt es Meilen und Punkte natürlich weiter nach dem alten Modell.

3 Kommentare

  1. Ich verstehe „die Designer“ dieser Meilenprogramme einfach nicht.

    Auf fast allen Flügen werden nun Avios (teilweise) drastisch beschnitten.

    Die Geschäftsführer der Meilenprogramme sollten sich mal hinterfragen, wie das Verhältnis zwischen erflogenen Meilen und „fremdgenerierter“ Meilen (Zusammenarbeit mit Kreditkarten, Hotel-Plattformen, Payback etc.) mittlerweile geworden ist.

    Das Resultat ist für mich erschütternd, aber genau das verstehen „die Macher“ unter Evaluation und Verbesserung.

    Als zahlender Premium-Kunde würde ich mir zunehmend verarscht vorkommen, denn wo konkret sind denn noch meine Vorteile ?

    Ich selbst bin Eco und Eco+ Vielflieger.
    Für mich lohnt sich es sich (noch) trotzdem, da ich als Status-Inhaber Premium-Vorteile genießen kann und ab und zu Glück auf ein Upgrade habe.

    Generell missfallen mir auch diese Programme. Sie ermöglichen Menschen, die sich derartige cash-Tickets nicht leisten können, entsprechenden Zugang.
    Das ist sicherlich positiv für jene Leute, aber objektiv sollte sich jeder mal hinterfragen, ob diese Entwicklung ursprünglich so gedacht war.

    Ich würde es besser finden, wenn „die bezahlte Fliegerei“ meilentechnisch wesentlich mehr beachtet werden würde.
    Altpapier, Payback und Kreditkarten-Werbungen hätte man im Gegenzug besser um 50% abwerten müssen.
    Nun ja, leider wird genau das Gegenteil gemacht – sei’s drum

    • Ich kann Deine Punkte gut nachvollziehen, auch wenn ich selbst überdurchschnittlich von Payback & dem Altpapier profitiere. Beim Vergleichen der Gutschriften auf dem Kontoauszug kommt schnell das große Fragezeichen wenn sich da ein teuer bezahltes Flex-Ticket einreiht und der Wert niedriger der eines Probe-Abos ist…

      • Ich habe kein Insider-Wissen, aber generell würde ich zu gerne mal in Erfahrung bringen, was z.B. Payback der Lufthansa so zahlt für einen mit Meilen bezahlten Business/First Klasse Ticket und in welchem Verhältnis „das“ zu einem normal bezahlten Ticket steht.

        Ich kenne auch das Geschäftsmodell von Payback nicht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Payback für diese Flüge quasi immer draufzahlen muss. Und das alles, um sich mit dem Titel „Deutschlands erfolgreichtes Kundenbindungs-Programm“.

        Ich habe die Vermutung, dass im Endeffekt die Konsumenten für alle Produkte im Promille-Bereich des Preises draufzahlen, so dass im Endeffekt die Gesellschaft für dieses Prämienflüge gemeinsam aufkommt.

        Ich finde das System schlicht falsch. Ich muss aber auch zugeben, dass zB die Lufthansa eben auch von diesem Modell profitiert. Die Premium Kabinen werden mit diesem Instrument mehr gefüllt, ergo fließt mehr Geld in die Kasse. Und das, was (vermutlich) Payback weniger bezahlt, wird dann auch noch mit (teilweise) unverschämten Zuschlägen ausgeglichen.

        Ich würde mir ein faireres System im Sinne und im Interesse der Vielflieger wünschen. Warum nicht eine Begrenzung der „flug-fremden“ Meilen auf einen pro Kalenderjahr festgelegten Höchst-Satz ?

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