Baut Lufthansa einen First Class Wing in Frankfurt?

Das wird nichts mehr in 2024 - Die Eröffnung des Lufthansa First Class Check-In am Flughafen Frankfurt wurde um mehrere Monate verschoben. Bild: Lufthansa

Das Thema First Class Bodenservice hat sich in den letzten Jahren oder Jahrzehnten deutlich gewandelt. Während es z.B. Anfang des Jahrtausends noch absolut normal war, dass First Class Passagiere einfach nur an einem separaten Check-In Schalter einchecken dürfen und dann durch die normale Priority Sicherheitskontrolle selbst durch den Flughafen in die Lounge gehen, erwarten die Passagiere der Luxusklassen inzwischen deutlich mehr.

Ein Passagier der First Class erwartet inzwischen einen recht individuellen Bodenservice, der weitestgehend abseits der „normalen“ Passagiere abläuft, so wie es die VIP Services an den großen Flughäfen oder auch die General Aviation Terminals  üblich ist. Lufthansa hat hier in Frankfurt extra mit dem First Class Terminal ein eigenes Gebäude für die super premium Passagiere errichtet, aber nun will man wohl auch im Terminal das Check-In Erlebnis der Premium Passagiere deutlich aufwerten und Lufthansa baut sich wohl gerade einen First Class Wing in der Halle A des Terminal 1, etwas nach dem Vorbild des tollen First Class Wing von British Airways in London Heathrow.

Seit einigen Monaten schon wird in Frankfurt der Check-In Bereich der First Class im Terminal 1 renoviert und inzwischen gibt es auch erste Bilder, was Lufthansa hier plant. Dabei soll es ein deutlich privaterer Bereich für die First Class Passagiere und vor allem auch für Senatoren und Star Alliance Gold Member werden, recht ähnlich zum First Class Wing von British Airways in London, den auch Oneworld Emerald Passagiere verwenden können.

Der neue „First Class Wing“ in Frankfurt soll im Design der First Class Lounges und des First Class Terminals gestaltet werden und deutlich abgeschirmter vom Terminal sein, als die alten First Class Check-In Schalter. Hier soll es neben einer Einlasskontrolle auch Sitzbereiche geben.

Etwas absurd fand ich, dass man auf den Renderings vor allem auch self service Bag drop off Schalter zeigt. Dies ist für einen First Class Check-In wohl etwas unpassend, wobei mir inzwischen erläutert wurde, dass es auch normal besetzte Schalter gäbe und die Self Service Einrichtungen nur eine Ergänzung seien, da sie auch von den Premium Passagieren durchaus gefragt und genutzt werden.

Wirklich interessant wird sein, dass man durch den „First Class Wing“ in Frankfurt dann direkt zur Sicherheitskontrolle auf kurzem Wege weiter gehen kann, in etwa so wie man es auch von dem First Class Check-In in München kennt. Nach der Sicherheitskontrolle kommt man aber nicht direkt in die Lounge, wie bei British Airways, sondern man landet wie es in Frankfurt üblich ist, erst im Duty Free.

Die Wege für die First Class Passagiere, Senatoren und Star Alliance Gold Member werden durch diesen neu gestalteten Bereich aber deutlich kürzer werden, wodurch man sicherlich auch einiges an Zeit spart.

Baut Lufthansa einen First Class Wing in Frankfurt? | Frankfurtflyer Kommentar

Eines der großen Probleme von Lufthansa war (bzw. ist) durchaus der Frankfurter Flughafen und seine teilweise mangelhafte oder einfach auch überlastete Infrastruktur. Entsprechend freut es mich sehr, dass Lufthansa in Frankfurt nun in die Infrastruktur am Boden investiert und man hier wohl eine wirkliche Verbesserung produziert.

Tatsächlich merkt man inzwischen bei Lufthansa auch die angekündigten Verbesserungen im Produkt und neben dieser Investition in den First Class Check-In, soll es nun auch deutliche Verbesserungen in den Lounges geben. Hier darf man also wirklich hoffen, dass es nun mit dem Premium-Versprechen der Lufthansa voran geht.

29 Kommentare

  1. Solange man aber im Duty Free landet, ist es leider nur wenig Premium. Das ist ja inzwischen das Schlimmste in Eurooa und nimmt teilweise Ausmaße an, die nicht mehr schön sind. Gerade in Spanien war es wieder gruselig. Nicht mal in den USA wird man zu sowas gezwungen.
    Schade, dass das nicht anders zu machen geht. Aber ist wahrscheinlich ein bauliches Problem.
    Super ist ja, dass in T1 schon komplett die neuen Scanner mit neuen Regeln sind. Das macht es viel besser.
    Und es gibt dann sicher auch LH Personal und nicht die kleinen Generäle in den roten Jacken, die Premium Passagiere unmöglich behandeln.

    • Das ist nicht nur baulich ein Problem, sondern vor allen Vertraglich. Heinemann hat wohl in A Zugesichert bekommen, dass alle Passagiere durch den Duty Free gehen und hierfür zahlt man auch ne menge Geld.

      In LHR ist es ja so ähnlich und man hat für den Concord Room ja die berühmte billionaires door eingeführt, damit die First Passagiere nicht durch den DutyFree und die Shops laufen müssen. Diese Tür soll BA auch wirklich Millionen gekostet haben.
      Wie der Deal mit dem First Wing genau ist, kann ich nicht sagen, aber umsonst wird es nicht sein!

      Die Idee finde ich aber schon mal einen großen Fortschritt, du kommst an, läufst 1 Minute zum Check-In und gehst auf 100 Meter Strecke an Check-In, Siko und DutyFree vorbei. Das ist schon mal ein riesiger Fortschritt, aber auch nur für die A und Z Gates. Wer zu B oder C muss, der muss halt laufen.

      • Schon klar, dass es da nur uns Geld geht. Aber ich beobachte diese Unsitte vor allem in Europa. Mich überrascht immer wieder, dass das gerade in den USA nicht der Fall ist.

        Aber auf jeden Fall ist das ein Fortschritt. Zeitersparnis und vor allem auch Nerven schonen ist für mich oft einer der wichtigsten Vorteile vom Status. Wenn ich da Leute mitnehme, sind die immer überrascht.
        Nur schade, dass die LH die Prio Siko nicht mehr für Begleitpersonen zahlt. Früher war das immer so eine Grauzone. Aber das ist beim OW Gold echt besser, dass ich die Begleitung mit durch die Siko nehmen kann. Wäre schön, wenn das wenigstens dort in FRA auch wieder ginge.

        • In den USA ist es halt so, dass es ja keinen DutyFree gibt wie in Europa. Das ist da nicht so ein großes Geschäft, was insbesondere daran liegt, dass es nicht einen internationalen Bereich gibt wie in Europa, sonder eigentlich alles Domestic ist und erst nach dem Boarding ein Flug „international“ und damit Duty Free sein kann. Daher bekommt man auch erst vor der Aircraft door seine Duty Free Produkte.

          • Aber wo gibt es z.B. am BER den Duty Free erst beim internationalen Bereich? Oder auch in Spanien nie dort erst den Duty Free gesehen. Man zwingt alle Passagiere durch, weil eben nicht mehr nur Dinge verkauft, die nur ins nicht EU Ausland dürfen. Das ist ja inzwischen das große Geschäft von Heinemann und Co. würde ich behaupten. In Heathrow geht man ja sogar am Ausgang durch solch einen Shop.

          • In Europa sind die Regelungen anders, was insbesondere am Schengen Abkommen liegt. Man geht davon aus, dass der Passagier das Land verlässt, aber es gibt ja auch Sonderregeln für Ankommende und nationale Passagiere. Die Regeln in den USA sind aber einfach besonders.

            In Australien wo man ganz streng nach National und International trennt, muss man ja immer ankommend und abfliegend durch den Duty Free laufen. Down Under finde ich das noch wesentlich anstrengender als z.B. in Melbourne won man Schlangenlinie durch den Duty Free laufen muss.

            Ich finde das alles nicht gut! Aber eines ist klar, wenn es sich für die Amis lohnen würde, würden sie es auch machen ;).

          • Der Grund, warum es bei den Amis anders ist, hängt nur sehr eingeschränkt mit der domestic-Orientierung der Amis zusammen. Klar, die meisten Flüge sind Inlandsflüge und Verbrauchssteuern spielen dort auch ohnehin nicht die Rolle wie bei uns. Wichtiger ist allerdings, dass die USA meist single-till-reguliert sind, Deutschland und die meisten anderen EU-Länder aber dual till.
            Da zudem im vermeintlichen Mutterland des „Kapitalismus“ die meisten Airports staatlich sind, besteht noch weniger Interesse daran, den Flughafen in eine shopping mall umzubauen.

  2. Ein ganz grosses Manko in FRA ist nach wie vor das Procedere, wenn man mit einem Zubringer aus der LH Gruppe ankommt und LH First weiterfliegt.
    Beispiel 14.12.23: Mit LH4307 C/Cl op by Discover ex PMI in FRA angekommen und weiter mit LH 796 F/Cl. LH4307 (4Y 515, D-AIUR) geht auf Parkposition am non-Schengen-Gate C4, obwohl für gleichen Tag kein Einsatz der Maschine mehr geplant und – wie sich später herausstellt – später aufs Vorfeld geht und dort 15.12. nach Funchal geht. Alle von LH4307 / 4Y515 müssen wegen Position an non-Schengen-Gate per Treppe aussteigen und in viel zu wenig Busse, die dann zu Terminal 1B fahren( kein Limousinenservice oder separater Bus für die 3 Passagiere mit LH Anschlussflug in First – auch nicht nach expliziter Nachfrage bei Purserette und Cockpit vom LH4307 / 4Y515!
    Miserabler LH Bodenservice für F/Cl in FRA beim
    Umsteigen – besser nicht LH
    über FRA fliegen!

    • Ärgerlich ist auch die Endstation in Z. Ohne Anschlussticket keine Chance, auf einen „Absacker“ in eine A-Lounge zu kommen!
      Auch die Ankunft in D ist problematisch, besonders wenn man so wie ich von der Existenz des Tunnels zwar gehört hat, ihn in 10 Jahren aber noch nicht gefunden hat…

      • Von Z kommt man doch wunderbar wieder nach A? Man muss nur durch die Passkontrolle gehen oder selbst wenn man „Unsauber“ ankommt, bin ich schon mehrfach durch die Transit Siko gegangen.

    • Das Wort „First Class Wing“ haben auch wir genutzt, in Anlehnung an das Angebot von British Airways, was eigentlich auch vorrangig für von Emeralds und nicht First Class Passagieren genutzt.

      Es gibt aber erstaunlich viele Passagiere, die First abfliegen und dennoch zum normalen First Check- In gehen. Sei es weil sie das FCT nicht kennen oder weil sie z.B. mit der Bahn angekommen sind, die Nacht vorher im Hotel am Airport waren, etc.

  3. Mir kommen die Tränen…Ach die Armen,müssen ja sonst mit dem mop gehen….und am Ende des Liedes…..Sie kommen auch Nicht schneller weg..der Flieger geht Nicht eher deswegen

  4. Ich bin mit dem First Class Terminal sehr zufrieden, besser geht es meiner Meinung nach kaum. Kein Stau bei der Anfahrt, der Fahrer kann direkt vorfahren (oder man nutzt als Selbstfahrer das Valet Parking), direkt zu Security, die längste „Schlange“ dort war ein Herr vor mir. 15 Minuten vor Abflug 🛫 zum Flieger fahren.

  5. Ich finde es schon sehr schade, wenn F Kunden nicht richtig behandelt werden. Hat für mich nichts damit zu tun, ich will mit den Mop nicht zu tun haben, sondern, ich zahle für ein Produkt und erwarte den „Arsch gepudert zu bekommen“.
    Es ist interessant zu sehen, wie es von Dubai funktioniert mit Swiss (LH). Oder Ankunft in Zürich. So etwas erwarte ich auch hier.

  6. Das FCT ist wirklich super!

    Allerdings stimme ich Heinrich Spitzmueller vollkommen zu, dass das Umsteigen in FRA selbst für F Gäste oder HONs nicht optimal gelöst ist.
    Bei Ankunft aus Außenpositionen wird man als F Gast oder HON wenigstens separat zum Hauptterminal gebracht – und das klappt zu mehr als 90% (nur offensichtlich in dem Beispiel im Kommentar oben nicht). So weit so gut.

    Nur, warum wird man nicht zum FCT gebracht?

    Dieser fehlenden Prozessschritt macht das ansonsten ziemlich perfekte FCT-Produkt inkonsistent. Es scheint so, als „gönnt“ die LH das FCT nur den Gästen , die ihre Reise in FRA beginnen – nicht jedoch den Umsteigern. Komisch bei einer hub & spoke airline.

    M.E. lohnt es sich eigentlich immer, den Fußweg zum FCT auf sich zu nehmen – mit Ausnahme von sehr kurzen Anschlüssen, die von unmittelbaren Nachbargates der eigenen Ankunft abgehen.

    • Das es bei einer Landung in FRA nicht zum FCT geht, ist auf Entscheidungen der zuständigen Behörden zurückzuführen, die dies nicht erlauben. Natürlich gönnt LH den Umsteigern denselben Service und hat deshalb ja auch je eine FirstClass-Lounge in A-Schengen und B-Nonschengen eingerichtet, die dieselben Annehmlichkeiten wie das FirstClass-Terminal bieten. Warum manchen trotzdem lieber den Fußweg über Halle A zum separaten FCT auf sich nehmen, habe ich nie verstanden.

      • An manchen Fällen lohnt es sich m.E. tatsächlich, den Weg zum FCT auf sich zu nehmen. Warum?

        Bei vielen internationalen Flügen muss man nach der Ankunft erst durch die Sicherheitskontrolle und dann durch die Passkontrolle. Die Sicherheitskontrolle zwischen von Z nach A ist oft sehr voll. Die Passkontrolle am Ausgang von A ist hingegen meist vollkommen leer. Das bedeutet nervige Warterei an der Sicherheit, wenn man im Terminal bleibt oder ein kleiner Fußweg ohne Warteschlange, wenn man zum FCT geht.
        Auch bei Ankunft in B wartet man meist länger an der Sicherheitskontrolle und dort sind oft sogar Schlangen vor der Passkontrolle bzw. den e-Gates.
        Fazit: Mit dem Weg zum FCT vermeidet man die Warterei an der Sicherheit. Das muss natürlich jeder selbst entscheiden, ob es einem das Wert ist. Mir ja – allerdings bei Ankunft aus Schengenland in der Tat eher nicht.

  7. Bis zur Eröffnung von A+ 2012 gab es an exakt dieser Stelle bereits einen “Wirst Wing”, also designierter F Check In mit eigener Security in den A-Bereich hinein. Das war nur eine Spur und man konnte auch diese damals mit jedem BP nutzen. Das war der absolute Geheimtipp, wenn bei der regulären Security 30 Min anstehen angesagt war.

  8. Hi Christoph,

    gibt es Infos dazu, wann das FCT renoviert wird? Wir reisen im Juli in F und es wäre doch sehr schade, wenn wir nur in die FL könnten – zumal die ja auch aktuell renoviert wird.

    Viele Grüße
    Markus

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