Billigflieger Primera Air will auch ab Frankfurt nach Nordamerika fliegen

Primera Air ist an sich schon eine recht interessante Airline. Vor wenigen Tagen hat man auch in Deutschland Aufsehen erregt, als man angekündigt hat ab Sommer 2019 von Berlin Tegel Richtung Nordamerika fliegen zu wollen. Jetzt hat Primera Air angekündigt im kommenden Sommer auch eine Basis in Frankfurt eröffnen zu wollen um dann gleich vier Ziele in Nordamerika anzufliegen.

Der neue Billigflieger für Frankfurt passt genau in das Konzept, denn Fraport hat inzwischen großes Interesse an diesem Wachstumsmarkt. Nachdem Ryanair und EasyJet nun auch nach Frankfurt fliegen, sind Billigflieger auch am Frankfurter Flughafen keine Seltenheit mehr. Ab 2021 will man ihnen sogar ein eigenes Terminal eröffnen.

Ab dem 16. Juli 2019 will Primera Air in Frankfurt an den Start gehen und täglich Non Stop nach New York (JFK) fliegen. Kurz darauf sollen auch Flüge nach Boston, Montreal und Toronto aufgenommen werden.

Durchgeführt werden die Flüge von Primera Air mit neu ausgelieferten Boeing 737 Max 9 Maschinen, also Schmalrumpfflugzeugen, die über einen Tank zur Erweiterung der Reichweite verfügen.

Primera Air bietet auf den Langstreckenflügen verschiedene Tarifmodelle an. Neben einem Light Tarif, der nur Handgepäck und keine weiteren Extras enthält, können auch Premium-Tarife mit mehr Sitzabstand, erhöhter Gepäckmenge, sowie einer Mahlzeit gebucht werden.

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Wer oder was ist Primera Air?

Primera Air hat erstmal mein Interesse geweckt, als ich gelesen habe, dass die Airline mit Boeing 737 ab Deutschland über den Atlantik fliegen möchte. Normalerweise trifft man dieses Flugzeug eher auf Kurz- und Mittelstrecken an. In seiner neusten Version hat man allerdings genug Reichweite um Direktflüge ab Europa problemlos über den Atlantik zu absolvieren.

Besonders für die Billigflieger wie z.B. Primera Air oder auch Norwegian, welche ebenfalls mit Boeing 737 kurze Transatlantikflüge durchführen, macht dies sehr viel Sinn. Die Flugzeuge sind günstiger in der Anschaffung und deutlich günstiger zu betreiben als ein Großraumflugzeug. Ebenso kann man mit einer Boeing 737 Flotte problemlos Kurzstrecken innerhalb Europas wirtschaftlich fliegen.

Was mich aber besonders beschäftigt hat ist die Struktur der Airline. So scheint es ja bei europäischen Billigfliegern zum guten Ton zu gehören ein wenig unübersichtlich zu sein. Die Mutter von Primera Air ist die isländischen Primera Travel Group. Allerdings ist Primera Air selbst, vermutlich aus steuerlichen Gründen, in Lettland und Dänemark beheimatet.

Billigflieger Primera Air will auch ab Frankfurt nach Nordamerika fliegen | Frankfurtflyer Kommentar

Nach Berlin will man nun also auch billig Transatlantikflüge ab Frankfurt anbieten. Während Berlin keine wirklich große Überraschung war, habe ich bei Frankfurt nicht schlecht geschaut. Berlin ist bei Touristen sehr beliebt und hat eine recht hohe Nachfrage nach günstigen Flügen, auch auf der Langstrecke. Spätestens seit der Air Berlin Insolvenz ist man auch wirklich unterbedient.

Allerdings steigt man in Frankfurt zwangsläufig gegen die Lufthansa als Platzhirsch in den Ring und die wird Primera Air das Leben Fliegen sicher nicht einfach machen. So bietet man bereits jetzt reine Handgepäcktarife nach Nordamerika bei Lufthansa an, welche sich teilweise für 300 Euro auf dem Hin- und Rückflug buchen lassen. Hier wirtschaftlich erfolgreich gegen Lufthansa zu fliegen wird sicher nicht einfach sein, zumal ich davon ausgehe, dass wir spätestens ab 2021 auch Eurowings in Frankfurt sehen werden.

2 Kommentare

  1. Das ist wirklich eine dicke Überraschung! Aber, wie ihr schreibt, grundsätzlich passend zu der aktuellen Entwicklung in FRA. Und Wettbewerb ist ja in Hinsicht auf günstige Flugpreise immer zu begrüßen.

    Aber das wird ein knallharter Kampf. Zumal die beschriebenen Strecken mehrmals täglich von FRA aus mit unterschiedlichen Airlines bereits bedient werden. Des Weiteren wird Primera Air auch nur Originärpaxe haben, die Point-to-Point fliegen und in FRA bzw. in Nordamerika keine Anschlussverbindungen haben wie die Netzwerkairlines LH usw.
    Das wird wirklich hart bei den günstigen Preisen, die LH&Co momentan auf der Nordamerikaroute bietet. Aber mal sehen, was sie draus machen! Ich hoffe, dass Sie sich halten können, weil LH sonst gestärkt aus dem Konkurrenzkampf herausgehen können (Thema höhere Preise).

  2. Ganz ehrlich, ich glaube das erst, wenn sie fliegen. Primera hat in diesem Jahr so viele Strecken in UK angekündigt und dann wieder enorm zusammengestrichen. Mal abgesehen davon, dass sie bisher noch nicht mal die Flugzeuge haben, was ihnen auch momentan schon Probleme bereitet. Ich bin da echt noch skeptisch.

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