Champagner-Krieg zwischen Lufthansa und Emirates? Dom Pérignon verschwindet schon wieder aus der Lufthansa First Class

Wieder exklusiv bei Emirates: Dom Perignon Champagner. Foto: Sebastian

Entwickelt sich ein Champagner-Krieg zwischen Lufthansa und Emirates? Dieser Eindruck drängt sich auf, wenn man betrachtet, wie plötzlich Dom Pérignon und Moët auf die Weinkarten des Kranichs gelangten – und wie schnell sie wieder verschwanden. War das schon das Ende der Champagner-Offensive bei Lufthansa?

Das Wichtigste auf einen Blick:
  • Lufthansas Champagner-Offensive: Dom Pérignon und Moët verschwinden wieder von der Weinkarte.
  • Neue First-Class-Auswahl: Comtes de Champagne und Fleur de Miraval als hochwertige Alternativen.
  • Business Class Alternative: Ein Blanc de Blancs ersetzt den Moët  Brut.

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Champagner an Bord von Flugzeugen ist ein faszinierendes Thema. Für Honeymooner gehört das Anstoßen mit dem prickelnden Getränk dazu, und es soll Fans der luxuriösen Luftfahrt geben, die ihre Airline nach dem angebotenen Champagner auswählen. Was sich jedoch zuletzt um den Schaumwein aus der Champagne ereignete, übertrifft vieles bisher Dagewesene.

Alles begann im Herbst 2022 an, als Emirates sich das Exklusivrecht an den Champagnern des Luxusgüterkonzerns Louis Vuitton Moët Hennessy (LVMH) sicherte. Airlines wie Singapore Airlines mussten daraufhin den Dom Pérignon von den First-Class-Weinkarten streichen. Auch weitere LVMH-Marken wie Moët, Ruinart und Veuve Clicquot waren fortan tabu.

Diese Partnerschaft wurde im Juli 2024 verlängert, als Emirates die „Exklusiven Acht“ (Champagner) präsentierte. Wir fanden jedoch heraus, dass die Partnerschaft der Airline aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und von LVMH gar nicht so exklusiv ist. Denn Lufthansa hatte offensichtlich ihren Tiefpunkt beim First Class Champagner überwunden und setzte für Flüge im November 2024 den Dom Perignon Jahrgang 2013 auf die Weinkarte.

Doch damit nicht genug: Lufthansa ersetzte den bisherigen Business-Class-Champagner durch Moët Brut. Es schien, als plane die Airline eine groß angelegte Champagner-Offensive.

Aus dieser Offensive scheint nun ein echter Champagner-Krieg zu werden. Bereits nach einem Monat sind die Champagner aus dem Hause LVMH wieder von der Lufthansa Weinkarte verschwunden. In der First Class wird der Dom Pérignon und in der Business der Moët nicht mehr angeboten. Ob Emirates gegen das Lufthansa-Angebot vorgegangen ist oder der Kranich nur übergangsweise mit den beiden Produkten geplant hatte, ist noch unklar.

 | Neues Champagner-Angebot

War die Champagner-Offensive bei Lufthansa also nur von kurzer Dauer? Überraschenderweise nein, denn das neue Angebot in der First Class dürften Kenner sehr zu schätzen wissen. Auf First Class Flügen ab Dezember 2024 gibt es nämlich nun gleich zwei sehr Champagner, die nicht nur durch einen hohen Preis bestechen.

Als klassischen Jahrgangschampagner serviert Lufthansa den Comtes de Champagne 2013 aus dem Hause Taittinger. Der Comtes hat im Einzelhandel einen Flaschenpreis von rund 200 Euro. Damit liegt er in einer ähnlichen Preisklasse, wie der Dom Perignon, der allerdings in den vergangenen Jahren unnötige Preiserhöhungen durchgemacht hat und seitdem nicht mehr annähernd in einem Bereich liegt, bei dem die Qualität des Produktes den Preis rechtfertigt.

Auch für Liebhaber von Rose Champagner hat die Star Alliance-Fluggesellschaft eine nette Überraschung auf der Getränkekarte. Mit dem Champagne Fleur de Miraval Exclusivement Rosé ER2 bringt man das Champagner-Budget vermutlich ans Limit, denn die Flasche gibt es nur selten für unter 350 Euro.

Auf der Business Class der Langstrecke wendet man sich in den kommenden Monaten wieder von den großen Namen ab. Stattdessen wird man mutig und hat sich für einen Blanc de Blancs aus reinen Chardonnay Trauben entschieden. Es handelt sich dabei um den Collery Blanc de Blancs Grand Cru, den es auch im Lufthansa World Shop für 59 Euro zu erwerben gibt.

Champagner-Krieg zwischen Lufthansa und Emirates?  | Frankfurtflyer Kommentar

Hat Emirates unterbunden, dass Lufthansa weiterhin Dom Pérignon in der First Class ausschenkt? Oder handelt es sich um einen ganz normalen Sortimentswechsel? Der Wechsel auf Taittinger Comtes und Fleur de Miraval ist jedoch alles andere als eine Niederlage in diesem Champagner-Krieg.

Echte Kenner werden die neue Auswahl zu schätzen wissen. Der Comtes de Champagne ist ein hervorragender Jahrgangschampagner und spielt nach meinem Empfinden in einer ganz anderen Klasse als der Dom Pérignon.

Der Fleur de Miraval ist für mich noch eine Wundertüte. Miraval ist eigentlich ein Weingut im Süden Frankreichs, das im Wesentlichen Bekanntheit durch Brad Pitt und Angelina Jolie erlangt hat, die das Chateau Miraval vor Jahren gekauft haben und nun in Kooperation mit einem Winzer in der Champagne den Fleur de Miraval anbieten.

13 Kommentare

  1. Also ich würde den Teufel nicht gleich an die Wand malen. Als ich am 30. Oktober mit LH 422 von FRA nach BOS geflogen bin, war vorab online auch kein Dom P in der Getränkekarte gelistet, sondern eben jener Comtes de Champagne 2013. Dennoch wurde dann überraschend an Bord Dom P ausgeschenkt …. kann auch einfach eine IT-Panne als ein Krieg zwischen Emirates und LH sein …. abwarten

  2. Dekadentes Luxusproblem!
    Bevorzuge als Apéro einen Gin Tonic und zum Essen einen gepflegten Weisswein. Zum Dessert darf ein Porto (nicht Bordeaux) natürlich nicht fehlen.
    Kann daher bei der „Nutten-Diesel“ – Diskussion nicht mitreden!

    • Deine Affinität zum Portwein teile ich. Daher gehört Qatar Airways damals mit dem Kopke 1974 immernoch zum Club der coolsten Airlines. Diese Performance war nicht mal durch ihren Krug in der Business Lounge zu schlagen. Good ol‘ times.

  3. die dezember weinkarte bei lh spielt sich wieder im 9-15€ net bereich ab!
    armselige tropfen, billig und nicht im snsatz „exklusiv“ wie immer kommuniziert seitens lh!

    • Wer einen Tropfen alleine aufgrund seines Preises beurteilt („armselig“), sollte möglicherweise noch einmal überlegen, ob er sich jemals mit dem Geschmack von Getränken beschäftigt hat. Dass Preis und Qualität nicht in Relation stehen müssen, setze ich einfach mal ganz forsch als bekannt voraus.

    • LVMH macht knallharte Vertriebsverträge für alle seine Luxusmarken, da wird jedem Händler genau vorgeschrieben, an wen er verkaufen darf oder nicht. Vermutlich dürfen die Großhändler nicht an LH verkaufen. Ich vermute daher, dass die LVMH Champagner über den sogenannten „Grauen Markt“, gibt es auch bei PKW Reimporten, an offiziellen Vertriebswegen vorbei zur Lufthansa gelangt sind, eventuell auch aus dem Ausland. Der Dom Perignon hat in 3 Jahren eine Preiserhöhung von 150 Euro auf 240 Euro hinter sich gebracht und die Stückzahlen sind sehr hoch für diese Preisklasse. Da haben wohl einige Kunden nein gesagt und die Händler haben andere Abnehmer für unverkaufte Ware gesucht. Champagner wird ja auch anders als guter Rotwein nicht unbedingt besser, wenn man ihn länger als 2 Jahre lagert.

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