Delta Airlines lässt Statuspassagiere nicht mehr in die Lounge

Delta Airlines hat massive Überlastungsprobleme der eigenen Lounges in den USA, was zu teils einstündigen Wartezeiten für den Einlass führt. Hier testet man gerade ein System, bei dem man bestimmten „high value“ Gästen Prioritätenzugang zu den Delta SkyClubs gibt, damit diese weniger Wartezeit haben. Das eigentliche Problem der Überfüllung der Clubs löst dies aber nicht.

Nun will man tatsächlich einen sehr drastischen Weg gehen und den eigenen Vielfliegern den Zugang zu den Delta SkyClubs aufgrund des Vielfliegerstatus wegzunehmen. Darüber hat man die Statuskunden in einer Email informiert und die neuen Regelungen gelten ab dem 02. Februar 2023e.

So ist schon jetzt der Zugang zu den Delta SkyClubs über einen Delta Status restriktiver als wir es in Europa kennen, denn nur mit einem Delta oder SkyTeam Flug und einem Vielfliegerstatus kommt man noch lange nicht in den Delta SkyClub. Hier braucht es zwingend einen internationalen Flug auf dem selben Ticket um den Club betreten zu dürfen.

Alleine diese Regelung, dass man nur mit einem internationalen Ticket die SkyClubs mit Status nutzen darf, sollten eigentlich die Zahl der betroffenen Passagiere sehr reduzieren, dennoch hat sich Delta Airlines dazu entschlossen, die Vielfliger (auch mit dem höchsten Diamond Status) bei einem Economy Class Flug auf der Langstrecke nicht mehr in die Lounges zu lassen.

Lediglich mit einem Premium Select Class Ticket, also einem Ticket in der Premium Economy Class, darf man mit einem Delta Status ab Februar noch die eigenen Lounges nutzen.

Damit sind Delta SkyClubs eigentlich auch das, was der Name andeutet, keine Lounges, sondern Clubs. Hierbei sind diese Clubs für Delta Airlines eine sehr ertragreiche Angelegenheit, denn mit Ausnahme der eigenen Statuspassagiere und Business Class Passagiere auf Langstrecken, bezahlen alle Passagiere für den Zugang zu den Clubs auf die ein oder andere Art.

So kann man bei Delta Airlines Tages- und Jahrespässe für den Club Zugang kaufen, welche mit 59 Dollar für den Day Pass und bis zu 845 USD für die Jahresmitgliedschaft, welche auch einen Gast erlaubt, nicht direkt günstig sind. Dennoch werden diese gekauft und sind alleine ein gutes Geschäft.

Wohl noch lukrativer für Delta sind aber die Zugänge über Kreditkarten, denn neben Delta eigenen Kreditkarten hat man auch eine globale Partnerschaft mit der American Express Platinum Karte, welche ebenfalls Zugang zu Delta SkyClubs ermöglichen.

Delta Airlines überlegt Statuspassageiere nicht mehr in die Lounges zu lassen | Frankfurtflyer Kommentar

Eigentlich ist es nur der logische Schritt, dass Delta Airlines Status Kunden komplett aus den Lounges verbannt, denn diese sind ein Kostenfaktor, während alle anderen Passagiere Geld für die Benutzung der SkyClubs bezahlen. Einzige Ausnahme sind hier internationale DeltaOne Business Class Passagiere und denen wird man wohl nicht den Lounge Zugang streichen wollen.

Um ehrlich zu sein, glaube ich noch nicht einmal, dass es die aktuellen Probleme mit Überfüllungen der SkyClubs löst, wenn man nun die Passagiere mit Delta SkyMiles Status auch bei internationalen Flügen nicht mehr in die Lounges lässt, aber es wird nun wohl als Vorwand genutzt werden hier eine Änderung herbeizuführen.

Auch wenn der Vielfliegerstatus in den USA immer wenig Bedeutung in Bezug auf den Loungezugang hatte und man davon ausgehen darf, dass 95% aller Vielflieger die SkyClubs über andere Wege auch nutzen dürfen, es wäre ein katastrophales Signal, welches Delta Airlines hier senden würde, wenn es wirklich zu dieser Änderung kommt.

6 Kommentare

  1. Loyalität zur Airline zählt halt nicht mehr, was den Sinn der Programme ad absurdum führt. Am Besten Priorität Pass kaufen und immer unabhängig und nur nach Preis Eco Ticket kaufen.
    Mal sehen, wann MilesandMore nachzieht…

    • Ich kann mir nicht vorstellen, das M&M oder andere Star Alliance Airlines bald nachziehen. Kreditkarten und die dazugehörigen Priority Pässe sind in DE/Europa nicht annähernd so verbreitet wie in den Nordamerika. Hinzu kommt, dass die Lounges in DE/Europa noch einmal einen anderen Stellenwert genießen und wesentlich weniger stark frequentiert sind als die in den USA. Bei uns wird es zwar auch mal voll, das ist aber kein Vergleich zu den Lounges von Delta, in die man teilweise nur mit langer Wartezeit kam, was das Prinzip des komfortablen Wartens vor dem Abflug ad absurdum führt. Solange es nicht zu voll wird, gibt es schlichtweg kein Problem und man kann alle Passagiere reinlassen.

  2. Die meisten Elites haben die entsprechende Kreditkarte. Und viele Sky Club Mitglieder sind zugleich Elite. Die Überschneidungen sind hier sehr hoch, von daher wird das nur relativ wenig bringen.

    Am effektivsten scheint mir noch zu sein, dass man Sky Club Mitglieder in Basic Eco ausschließt. Das dürfte dazu führen, dass einige Leute ihre Mitgliedschaft nächstes Jahr nicht verlängern und andere eben seltener in die Lounge kommen.

    Ich denke, man wird hier eventuell nochmal nachschärfen müssen und auch noch Amex Platinum in Basic Eco den Zugang verwehren müssen.

    Andererseits sollten die Änderungen auch die Profitabilität erhöhen (-> ein paar zusätzliche Leute nehmen sich eine der entsprechenden Kreditkarten; ein paar Leute fliegen in höherer Reiseklasse). Das könnte man dazu nutzen, um in die Clubs zu investieren (was man sowieso schon tut).

    Ich sehe nicht, dass das Ganze auf Europa übertragbar ist. Dass sich hier die Airlines aufgrund Loungeüberfüllung neue Zugangsbeschränkungen ausdenken, halte ich für möglich, ja. Aber das Economics sieht ganz, ganz anders aus als in den USA. Meilenverkäufe an Finanzunternehmen sind viiiieeel geringer in der EU. Und Clubmitgliedschaften gibt es nicht.

  3. Als Skyteam Elite plus Mitglied hat man schon immer einen internationalen Flug gebraucht, um in die Lounge zu kommen. Das ist also nichts Neues. Es gibt ein paar Airlines, die ihren eigenen Statuskunden als Bonus erlauben auch mit Inlandsflügen in die Lounge zu kommen. Teilweisen sind das auch noch abgespeckte Lounges wie bei Garuda.

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