Die Luftfahrt ist weiterhin durch Corona belastet: Woran liegt das?

Viel hatte sich Lufthansa für den Winter vom Flughafen München aus vorgenommen, doch nicht alles wird umgesetzt. Foto: Flughafen München GmbH

Die deutsche Luftfahrtbranche vermeldet scheinbar erfreuliche Zuwächse in den Passagierzahlen, doch ein genauerer Blick auf die Entwicklungen im Jahr 2023 wirft ein differenziertes Bild auf. Mit einem Anstieg von 19,3 Prozent auf insgesamt 185,2 Millionen Fluggäste im Vergleich zum Vorjahr scheint eine gewisse Erholung spürbar zu sein. Doch die Zahlen, die vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht wurden, verdeutlichen auch weiterhin die Schatten der Corona-Pandemie über der Luftfahrt. Insbesondere auf innerdeutschen Strecken sowie im internationalen Verkehr sind die Auswirkungen deutlich spürbar.

Luftfahrt erholt sich langsamer von Corona als gedacht

Im vergangenen Jahr haben die deutschen Flughäfen einen Anstieg von 19,3 Prozent bei den Passagierzahlen verzeichnet, was insgesamt 185,2 Millionen Fluggäste bedeutet. Diese Zahlen, die vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht wurden, lassen auf den ersten Blick auf eine positive Entwicklung schließen. Dennoch verdeutlicht ein genauerer Blick, dass sich der deutsche Luftverkehr noch immer nicht vollständig von den Auswirkungen der Corona-Pandemie erholt hat.

Besonders auffällig ist der Rückgang auf innerdeutschen Strecken im Vergleich zum Jahr 2019, dem letzten Jahr vor dem Ausbruch der Pandemie. Hier wurden etwa 18,3 Prozent weniger Fluggäste gezählt. Dies deutet darauf hin, dass die Inlandsreisen noch nicht das Niveau vor der Pandemie erreicht haben. Das Aufkommen im innerdeutschen Verkehr war sogar nur knapp halb so groß wie vor vier Jahren. Betrachtet man den internationalen Verkehr, so zeigt sich, dass hier ebenfalls eine Erholung mit Hürden verbunden ist. Im Jahr 2023 waren etwa 18,3 Prozent weniger Fluggäste unterwegs als im Rekordjahr 2019. Dies spiegelt die anhaltenden Unsicherheiten und Reisebeschränkungen wider, die durch die Pandemie verursacht wurden.

Fracht ist längst ein wichtiger Bestandteil

Ein interessanter Aspekt ist auch die Frachtentwicklung, zumindest wenn man die Daten von aero.de heranzieht. Während in der Corona-Zeit die Fracht aufgrund geschlossener Häfen eine Sonderkonjunktur erlebte, zeigen die Zahlen für das Jahr 2023 einen Rückgang. Mit insgesamt 4,6 Millionen Tonnen Fracht verzeichnete man ein Minus von 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und sogar ein Minus von 2,3 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019. Dies verdeutlicht die Volatilität und die Auswirkungen der Pandemie auf verschiedene Segmente der Luftfahrtindustrie.

Trotz der insgesamt gestiegenen Passagierzahlen bleibt die Erholung der Luftfahrtbranche weiterhin herausfordernd. Gerade durch steigende Preise scheinen die Airlines das zu kompensieren.

Die Luftfahrt ist weiterhin durch Corona belastet: Woran liegt das? | Frankfurtflyer Kommentar

Als regelmäßiger Reisender empfinde ich eine gewisse Erleichterung, wenn ich sehe, dass die Flughäfen wieder gut gefüllt sind. Besonders in Drehkreuzen wie Frankfurt und München scheint ein gewisser Schritt zur Normalität erreicht zu sein. Allerdings wirft das die Frage auf, ob die bestehenden Organisationsstrukturen und Kapazitäten dem Anstieg an Fluggästen angemessen gerecht werden können. Die Herausforderung besteht nun darin, nicht nur die Passagierzahl zu steigern. Vielmehr geht es darum sicherzustellen, dass die Flughafeninfrastruktur und -organisation mit diesem Zuwachs mithalten können. Da scheint mir in den letzten Wochen, gerade im Hinblick auf ständige Streiks, kaum etwas zu klappen.

4 Kommentare

  1. Zum Thema Flughafen ist ein interessanter Artikel in „Die Welt“ Seite 10 von heute. Wen’s interessiert…. Wie schon oft gesagt es sind nicht nur die Airlines und Flughäfen. Da wursteln noch andere mit die mal wieder typisch für hier übertreiben.

  2. Ich sage mal, so ganz verwundert mich das nicht.

    Das Thema ‚Mobiles Arbeiten‘ war vor Corona bei uns in der Firma kein wirklich großes Thema. Inzwischen ist es fast Standard.

    Und das gleiche gilt auch für ‚Treffen‘. Hier spielt Video-Konferenz einen Viel höheren Stellenwert. Nicht nur Innerdeutsch.

    Dazu die ‚Konkurenz‘ durch die Bahn.

  3. Ist es wirklich noch die Auswirkung von Corona? Immer mehr Firmen verhängen Travelbans bzw. haben heftige Einschränkungen bei Dienstreisen wg. der wirtschaftlichen Lage. Das wird auch noch mind. dieses Jahr andauern. Ansonsten stimme ich 100% mit Kai Dietrich überein.

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