
Nordamerika ist für Lufthansa das mit Abstand wichtigste Verkehrsgebiet außerhalb von Europa. Auch wenn die Nachfrage stellenweise schwächelt, steht die Airline-Gruppe vor einem starken Sommer. Die Konzernairlines fliegen täglich bis zu 60 Mal in die USA, für CEO Carsten Spohr sagt das viel darüber aus, wie intakt die transatlantische Partnerschaft ist. Man setzt dabei immer mehr auf die Buchungen der US-Amerikaner, obwohl die meisten gar nicht Lufthansa wählen, um nach Deutschland zu fliegen.
🇺🇸 Transatlantik bleibt stark: Lufthansa fliegt im Sommer bis zu 60x täglich in die USA.
📉 Nachfrage schwächelt punktuell: Günstige Buchungsklassen für Q3 mit Rückgang.
🇮🇹 Italien boomt: US-Kunden fliegen lieber nach Italien als nach Deutschland.
Mehrere Airlines verzeichnen eine rückläufige Nachfrage bei den Buchungen zu Zielen in den USA. Einige Fluggesellschaften haben bereits darauf reagiert und die Frequenzen heruntergedreht, andere Flugzeuge eingeplant und die Aufnahme neuer Routen pausiert. Die Bild-Zeitung hat nun Carsten Spohr gefragt, ob man einen Rückgang von Flügen nach Amerika auch beim Kranich verzeichnet und ob das etwas damit zu tun hat, seitdem Trump Präsident ist.
„Nein, bislang nicht“, antwortete der Manager. Er fügt aber hinzu, dass man in den günstigen Buchungsklassen gewisse Abschwächungen für das dritte Quartal erkennen kann. An den hohen Frequenzen kann Carsten Spohr erkennen, wie intakt die transatlantische Partnerschaft ist: „Wie kann man das besser messen als an der Anzahl der Menschen, die im direkten Austausch stehen?“

Die Nachfrage ist bei den Kundinnen und Kunden in den USA stabil. Spohr erklärte, dass Amerikaner immer mehr Flüge nach Italien buchen. „Sie lieben dieses Land“, daher passt es gut, dass man die neue italienische Airline ITA gekauft hat. Die Airline wird gerade in den Konzern integriert, zuletzt wurde das Codesharing auf Langstrecken ausgebaut.
Italien ist auch in Europa einer der am stärksten wachsenden Märkte. Amerikaner, Kanadier, Südamerikaner wollen zunehmend dorthin. Zu diesem Punkt machte Spohr eine interessante Aussage: „Wir haben heute schon mehr US-Gäste an Bord unserer Flugzeuge, die über Frankfurt und München nach Italien fliegen, als zu Zielen in Deutschland. In den USA gibt es einen Boom bei Europareisen und wir als Nummer eins in Europa profitieren davon.“
Die meisten Lufthansa-Gäste aus den USA fliegen lieber nach Italien als nach Deutschland | Frankfurtflyer Kommentar
Noch kann man nicht wirklich von einer Krise sprechen. Auch wenn das Nordatlantik-Geschäft auf manchen Routen bröckelt – auf die US-Amerikaner ist Verlass. Die dort lebenden Kundinnen und Kunden buchen weiterhin gerne Flüge nach Europa, bei der Lufthansa ist Italien sogar beliebter als Deutschland.
Ähnliche Trends verzeichnen auch United & Co.: Die großen US-Carrier haben in den letzten Jahren zahlreiche neue Destinationen in Europa neu aufgenommen. Auch kleinere Flughäfen in den Sekundärmärkten werden zumindest saisonal direkt an die Drehkreuze in den Vereinigten Staaten angebunden. Dazu gehören die Azoren, Bilbao, Dubrovnik, Mallorca, Madeira, Nizza, oder Porto und natürlich italienische Ziele wie Catania, Neapel und Venedig.
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