Emirates bereitet Strategiewechsel für nach den A380 vor | Noch größer, mehr Flüge, mehr Ziele

Emirates ist inzwischen hauptsächlich als die Airbus A380 Airline bekannt und hat ihr Geschäftsmodell voll auf den Super Jumbo ausgelegt. Nachdem dieser aber nun eingestellt wurde und es keinen vergleichbaren Ersatz für das Flugzeug mit über 500 Sitzen gibt, ist klar, dass Emirates den A380 früher oder später ersetzen muss und dies wird eine Änderung des Geschäftsmodells mit sich bringen. Inzwischen ist auch recht klar, wie drastisch sich Emirates in den kommenden 10-15 Jahren verändern muss, da der Airbus A380 wegfällt.

So wird Emirates Notgedrungen auf kleinere Flugzeuge setzen und spätestens wenn 2041 der letzte Airbus A380 endgültig die Flotte verlässt, wird die deutlich kleinere Boeing 777-9 das größte Flugzeug bei Emirates sein. Aber man wird auch noch deutlich kleinere Flugzeuge in der Flotte haben und auch FlyDubai wird ganz offensichtlich näher an Emirates heranrücken und bei den Zukunftsplänen von Emirates eine entscheidende rolle Spielen.

Aktuell besteht die Flotte von Emirates im Grunde aus zwei Flugzeugtypen, der Boeing 777 und dem Airbus A380.  Diese teilen sich wie folgt auf:

  • 119 Airbus A380
  • 123 Boeing 777-300er
  • 10 Boing 777-200LR

Zukünftig will man aber mehr, aber deutlich kleinere Flugzeuge in der Flotte haben, wie man aus den aktuellen Bestellungen von Emirates sehen kann.

  • 170 Boeing 777-9
  • 35 Boeing 777-8
  • 65 Airbus A350-900
  • 15 Boeing 787-10
  • 20 Boeing 787-8

Dabei sind vor allem die Boeing 787 für Emirates extrem kleine Flugzeuge und es ist klar, dass man nicht mehr nur auf den Massen Hubverkehr abzielen wird, sondern man wird auch in kleinere und weniger nachgefragte Ziele fliegen. Dies ist auch nötig, denn bei weitem nicht zu jedem Flughafen wird Emirates auch die Frequenzen erhöhen können, um die Kapazitäten zu  halten.

Nimmt man hier nur die Verbindung zwischen Dubai und London Heathrow, wo aktuell sechs Airbus A380 pro Tag von Emirates fliegen. Hier wird man auch bei einem Ausbau von Heathrow, wenn dieser denn bis 2040 stattfindet, wohl nicht so viele zusätzliche Slots bekommen um hier mit der Boeing 777-9 bei gleicher Kapazität fliegen zu können. Entsprechend wird man vermutlich weitere Flüge nach Gatwick und Stansted aufnehmen und vielleicht sogar ganz neue Ziele in England. Warum nicht mit der 787 nach Birmingham aufbrechen?

Ein Problem bei all diesen neuen möglichen Strecken sind aber vor allem auch die Streckenrechte. Gerade in wichtigen Märkten nach Europa oder Australien, wo Emirates schon jetzt sehr gerne zu mehr Destinationen (auch mit dem Airbus A380) fliegen würde, darf man nicht landen, da man keine weiteren Streckenrechte bekommt. So will Emirates seit Jahren gerne nach Berlin und Stuttgart fliegen, müsste dafür aber je ein anderes Ziel in Deutschland aufgeben.

Vielleicht wird man aber hier bis 2040 auch das Luftfahrtabkommen zwischen Europa und den VAE neu verhandeln, denn immerhin stammen diese Regelungen aus einer Zeit von vor etwa 50 Jahren und sind inzwischen mehr als antiquiert. Und bei allem Schutz der eigenen Airlines: Ein guter Wettbewerb ist eine gesunde Sache, meine liebe Lufthansa!

Ein Emirates Airbus A380 als regelmäßiger Gast in Berlin würde wohl viele Passagiere begeistern. Quelle: Emirates

Dabei wird offenkundig auch FlyDubai näher an Emirates heranrücken. So bekommt der „Billigflieger“, der eigentlich alles andere als en Billigflieger ist, denn sowohl Preise, als auch Service sind recht nahe an dem, was Emirates bietet. So fliegt FlyDubai aktuell noch auf Nebenstrecken, auch nach Ost- Europa, aber hier werden wohl noch eine ganze Reihe weiterer Ziele dazu kommen, inklusive Langstrecken.

FlyDubai wird auf über 200 Flugzeuge anwachsen und auch mit der Boeing 787-9 in wenigen Jahren erstmals Langstrecken anbieten. Man geht davon aus, dass dies in enger Kooperation mit Emirates passieren wird.

Ein großes Problem bei den veränderten strategischen Plänen von Emirates ist aber der eigene Flughafen, denn der DXB Airport ist an der Grenze seiner Kapazität und kann nicht mehr nennenswert ausgebaut werden, da er komplett umbaut wurde. Daher wird man in Dubai einen neunen Airport, den DWC Airport bauen und der Emirates CEO geht aktuell davon aus, dass die Airline in 2030 mit dem Umzug zu diesem neuen mega Airport beginnen kann.

Mega Airport könnte hier wohl eine gewisse Untertreibung sein, denn wer den aktuellen Flughafen in Dubai kennt und hier schon einmal von Terminal A nach C gelaufen und gefahren ist, der kennt die bereits jetzt schon gewaltigen Dimensionen. Am DWC Airport will Emirates dann aber ein Terminal haben was in etwa doppelt so groß wie das aktuelle Terminal 3 in Dubai ist und mit über 150 Gates aufwartet.

Emirates bereitet Strategiewechsel für nach den A380 vor | Mehr Flüge, mehr Ziele und noch größer | Frankfurtflyer Kommentar

Wer in den letzten 20 Jahren nach Dubai geschaut hat, der war bei Emirates sicherlich sehr beeindruckt, was man hier geschaffen hat. Aus dem Nichts hat man hier eine mega Airlines kreiert, die ihr Ziel inzwischen auch größtenteils erreicht hat, denn man transportiert nicht nur Passagiere über den Flughafen von Dubai in die Welt, man fliegt auch Millionen von Passagieren aus aller Welt nach Dubai.

Vor allem der Wegfall des Airbus A380 macht es jetzt für Emirates wichtig, dass man die Strategie ändert und solche ein Prozess braucht viel Zeit und entsprechend müssen nun schon die Weichen für die nächsten 20 Jahre gestellt werden. In Dubai hat man aber nach wie vor große Pläne und man darf wohl auch die kommenden 20 Jahre weiterhin sehr beeindruckt nach Dubai und auf Emirates schauen.

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