Erste Auswertung: Lufthansa sieht weniger Zurückweisungen bei der Einreise in die USA

Foto: Robert

In den vergangenen Wochen sorgten Medienberichte über Festnahmen und Abschiebungen an der US-Grenze erneut für Verunsicherung unter den Reisenden. Besonders die Deutschen und andere EU-Bürgerinnen und -Bürger blicken mit wachsender Sorge auf die Einreisepraxis der Vereinigten Staaten. Das Auswärtige Amt hat infolgedessen seine Reisehinweise aktualisiert und warnt vor möglichen Konsequenzen bei Verstößen gegen Einreisevorgaben. Bei Lufthansa sieht man bislang aber keine Hinweise auf eine Verschärfung der Einreise in die USA und die Praxis an den Schaltern – im Gegenteil.

Das Wichtigste auf einen Blick:

🚫 Kaum Abweisungen: Nur 0,016 % der Lufthansa-Passagiere wurden an der US-Grenze abgewiesen
📋 Gründe: Meist Formfehler wie falsche ESTA-Daten oder unklare Reiseangaben
🧳 Vorbereitung zählt: Gültige Dokumente & klare Angaben zur Reise verhindern Probleme an der US-Grenze.

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Nur 0,016 Prozent aller Passagiere betroffen

Wie Vorstandsmitglied Dieter Vranckx in einem Beitrag auf dem Netzwerk LinkedIn berichtet, liegt die Quote der Einreiseverweigerungen bei Passagieren des Konzerns im laufenden Jahr sogar leicht unter dem Vorjahreswert. Demnach wurden zwischen dem 1. Januar und dem 12. Mai 2025 durchschnittlich nur 16 von 100.000 Passagieren an der US-Grenze abgewiesen. Im Vorjahr waren es auch nur verhältnismäßig wenige Passagiere, der Wert lag 2024 bei nur 17 Menschen pro 100.000 Fluggästen bei der LH Group.

Bezogen auf die Gesamtzahl ergibt sich eine Rückweisungsquote von aktuell 0,016 Prozent. Gleichzeitig erhöhte sich die Zahl der Passagiere auf etwa 1,3 Millionen Passagiere. Die Lufthansa Group führte rund 5.700 Flüge in die Vereinigten Staaten durch. Ein Plus von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Blick auf San Francisco aus der Lufthansa Boeing 747-8, Foto: Robert

Gründe für Einreiseverweigerungen: Formfehler und Unstimmigkeiten

Die häufigsten Ursachen für Einreiseverweigerungen liegen laut Vranckx nicht in geänderten politischen Rahmenbedingungen, sondern in praktischen Fehlern: unvollständige Reisedokumente, fehlende oder fehlerhafte ESTA-Anträge sowie Unstimmigkeiten bei den Befragungen durch US-Grenzbeamte sind typische Gründe.

Eine systematische Verschärfung der US-Grenzkontrollpolitik sei nicht erkennbar, so Vranckx weiter. Die bisherige Praxis werde fortgesetzt, der Anstieg von Medienberichten über problematische Einreisefälle sei aus Sicht des Lufthansa-Konzerns nicht durch neue Vorschriften begründet.

Das Auswärtige Amt hat gleichwohl seine Reisehinweise aktualisiert und mahnt zur besonderen Sorgfalt bei der Einreise in die USA. In der aktualisierten Fassung heißt es:

„Vorstrafen in den USA, falsche Angaben zum Aufenthaltszweck oder eine auch nur geringfügige Überschreitung der Aufenthaltsdauer bei Reisen können bei Ein- beziehungsweise Ausreise zu Festnahme, Abschiebehaft und Abschiebung führen.“

Auch wer in der Vergangenheit gegen US-Einreisebestimmungen verstoßen hat, muss mit Konsequenzen inklusive Einreisesperren rechnen. Die US-Behörden verfolgen Verstöße streng, auch wenn es sich nur um kleinere Überschreitungen handelt.

Ankunft in den USA

Sorgfältige Vorbereitung unerlässlich

Für deutsche Staatsangehörige gilt weiterhin das Visa Waiver Program. Damit ist für touristische oder geschäftliche Aufenthalte von bis zu 90 Tagen kein Visum erforderlich. Vorausgesetzt wird jedoch ein gültiger elektronischer Reisepass sowie eine genehmigte ESTA-Registrierung (Electronic System for Travel Authorization).

Lufthansa und das Auswärtige Amt raten Reisenden dringend, alle Einreisevoraussetzungen genau zu prüfen und wahrheitsgemäße Angaben zu machen. Fehler in der ESTA-Anmeldung, Unklarheiten zum Reisezweck oder fehlende Rückflugtickets können zu erheblichen Problemen führen – unabhängig davon, ob sich die allgemeine Einreisepolitik geändert hat oder nicht.

Die Zahl der Lufthansa-Passagiere, die an der US-Grenze zurückgewiesen werden, ist minimal und zuletzt sogar leicht rückläufig. Medienberichte über Einreiseschwierigkeiten sollten ernst genommen, aber nicht überinterpretiert werden. Wer gut vorbereitet ist, vollständige und korrekte Reisedokumente vorlegt und bei der Einreise transparent auftritt, hat nach wie vor keine Probleme bei der Einreise in die Vereinigten Staaten. Damit hat sich für Lufthansa Passagiere und Europäer nichts bei der Einreise in die USA geändert.

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4 Kommentare

  1. Anekdotische Bestätigung: ich bin heute mit LH kommend in Denver eingereist und der Vorgang hat keine 30 sec gedauert. Wenn ESTA passt und der Reisegrund klar ist, sollte im Normalfall alles passen.

    • Ich bin absolut kein Freund des Kasperkopfes aus DC und das geht so weit, dass ich derzeit privat das Land meide, doch kann ich Deine Erfahrung nur bestätigen. Auf einer kürzlichen Geschäftsreise nach Miami habe ich die gleiche Erfahrung gemacht. Wenn man mit Global Entry am e–Kiosk die Passkontrolle hinter sich hat, muss man meist noch zu einem finalen, kurzen Check beim Immigration Officer. Während er Reisende vor abfertigte hat er mich an denen vorbei durchgewunken. Das war mir bisher noch nie passiert.

      • Die Einreise in Miami kann ich so nur bestätigen. Kurz an den Kiosk für GE und dann durchgewunken. Das ging schneller als die Einreise zurück nach D bei den Bundespolizisten in Frankfurt, denen man die Unlust so richtig im Gesicht ablesen kann. Die sollten mal darüber nachdenken, dass sie unser Land repräsentieren.
        Florida war super und ich freue mich auf die nächsten Aufenthalte.

        • Dito in EWR und ORD. Einmal in den Kiosk geschaut, dann durchgewunken. Völlig problemlos und schneller als in Europa, dazu komplett ohne den Pass überhaupt auszupacken. Die österreichische Grenzerin in Wien auf der Rückreise nach D war allerdings auch sehr nett.

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