
Ich schreibe hier auf Frankfurtflyer.de gerne auch über meine persönlichen Erlebnisse beim Reisen. Manchmal sind es auch nur kleine Details, die mir auffallen und mich dann zu einem Beitrag bewegen. Doch nicht immer ringe ich mich dazu durch, dann auch wirklich darüber zu schreiben. Ein gutes Beispiel dafür ist eine Erfahrung mit dem Business-Class-Catering auf einem SWISS-Flug in der Euro-Business.
Hätte Robert nicht vor Kurzem einen Beitrag über das Thema Food Waste bei Lufthansa geschrieben, hätte ich das Thema wohl niemals herausgekramt. Doch in den Kommentaren zum Beitrag „Food Waste: Lufthansa scannt Mahlzeiten, die an Bord nicht gegessen werden“ tauchte gleich mehrfach das Stichwort Möhrentatar auf.
Neues Trendgericht
Dabei geht es um ein Hauptgericht, welches Lufthansa derzeit seinen Gästen in der Business Class serviert. Moment einmal, wirklich „Möhrentatar“!? Ein derartiges Gericht hatte ich vor gar nicht so langer Zeit ebenfalls auf einem Flug von Düsseldorf nach Zürich. Doch nicht mit Lufthansa, sondern mit SWISS.
Wie kann es sein, dass beide Fluggesellschaften derzeit klein geschnittene Möhren als edles Menü in der Business Class servieren? Jetzt mal ganz ehrlich – und Vegetarier/Veganer vielleicht ausgenommen –, wer von Euch hat jemals in seinem Leben am Boden Möhrentatar zubereitet, in einem Restaurant bestellt oder anderweitig konsumiert?

Ich kenne wirklich niemanden und frage mich, wie eine Fluggesellschaft scheinbar konzernweit auf die Idee kommen kann, solch ein Gericht ihren Höchstzahlern zu servieren? Natürlich reitet die Lufthansa-Gruppe seit Jahren auf der grünen Welle und verpasst keine Chance, den eigenen Fluggästen ein progressives Weltbild aufzudrücken. Aber wir reden hier über Möhrentatar – das geht nun wirklich zu weit.
Als mir das Gericht serviert wurde, hatten wir keine Wahl. Ich vermute, dass andere Fluggäste noch die Wahl zwischen unterschiedlichen Gerichten hatten. Auf den ersten Blick vermutete ich so etwas wie Lachs-Tatar. Daher freute ich mich sogar ein bisschen auf das Essen. Der erste Biss war dann wie ein Schlag ins Gesicht.
Seitdem habe ich mich gefragt, warum man so etwas tut. Ja, natürlich kann man mit solch einem Gericht auch alternative Ernährungsgewohnheiten abdecken. Vielleicht sind ja auch Vegetarier oder Veganer unter uns: Seid Ihr zufrieden, wenn Euch kleingeschnittene Möhren serviert werden?
Vermutlich nicht, und so bleibt tatsächlich nur die übliche Antwort übrig: Eine Möhre in kleine Würfel zu schneiden und fein ausgarniert zu servieren, ist einfach billig. So billig, wie das Bordprodukt bei Lufthansa und Co. seit Jahren auf den aufmerksamen Fluggast wirkt.
Möhrentatar als Symbol für das Billig-Catering bei Lufthansa | Frankfurtflyer Kommentar
Lufthansa und die Schwesterfluggesellschaften servieren Möhrentatar als Fine Dining in der Business Class. Mehr kann man den eigenen Premium-Fluggästen nicht zeigen, dass man sie eigentlich nur melken will. Seit Jahren drängt sich mir der Gedanke auf, dass Lufthansa die Menschen am liebsten sind, die ein Ticket buchen und dann nicht fliegen. Der Fluggast selbst ist irgendwie nur ein störendes Element bei der Erreichung der Unternehmensziele.

Ich kann mich noch an die Zeiten erinnern, als scharenweise Fluggäste ihren Unmut geäußert haben, als Lufthansa einen billigen Marmorkuchen zum Nachmittag in der Business Class aufgetischt hat. „Tasting Heimat“ weckte die Hoffnung auf eine deutliche Aufwertung des Caterings. Diese Hoffnung überdauerte jedoch nur kurze Zeit, denn schimmelnde Äpfel und billiges Essen holten viele Fluggäste auf den Boden der Tatsachen zurück. Wir wussten zwar, dass „Tasting Heimat“ wieder abgewickelt wird, aber dass daran anschließend jedoch noch mal ein Tiefpunkt gesetzt werden kann – damit hätte niemand gerechnet. Dieser Tiefpunkt heißt nun: Möhrentatar.
Wie steht Ihr zu vegetarischen Gerichten in der Business Class? Möhrentatar – Gourmet oder Griff ins Klo? Schreibt es uns in die Kommentare!
also ich fands gut. Gesund und lecker. bin da ein riesen fan von. will ja danach schlafen oder arbeiten. wir reden ja nicht von langstrecke sondern einen quick jump
Die Lufthansa ist ja inzwischen hinreichend für ihre Anbiederung an das ideologische Establishment bekannt. Nicht nur Regenbogen und Gendersprache, auch die Klima-Story wird gerne im (höheren) Auftrag vorauseilend umgesetzt. So wahrscheinlich auch mit dem vegetarischen Möhrenzeugs. Wie sagte schon Hausmeister Krause – Alles für den Dackel – alles für den Club!
Dem Kommentar kann ich vorbehaltlos zustimmen! Wokehansa erzieht ihre Kunden.
Toleranz ist keine Krankheit. Vielleicht weniger mit populistischem Müll und mehr mit echten Menschen beschäftigen. Eine Regenbogenflagge diskriminiert niemanden. Unbegreiflich, wie das jemanden so triggers kann. Genau wie inklusive Sprache.
Wiest ist es intolerant, lieber keinen veganen Billigfrass auf einem teuer bezahlten Business Class zu mögen? Ich toleriere und werde mich nie beschweren oder äussern gegen Gendern oder vegan essen, wenn *andere* das machen. Aber hier wird mir aufgezwungen, dass ich da mitmache. Und das hat dann nichts mehr mit Tolerieren der Präferenzen der anderen zu tun, sondern mit Aufoktruyierung von Sachen, die ich nicht mag. Ich unterstütze die Freiheit von LBQGT, werde aber deswegen selber nicht homosexuell, weil es für mich einfach nicht passt (ich bin halt hetero geboren – damit bin ich ja nicht besser, aber auch nicht schlechter). Ich bin dafür, dass Vegetarier überall auch eine Auswahl haben, aber das heisst ja nicht, dass ich auch vegetarisch essen möchte.
Wenn Toleranz in Diktat übergeht…
Du hast das Problem nicht verstanden. Wer solche Worte wie Wokehansa oder Klima-Story benutzt, der hat kein Interesse an Toleranz.
Du hast Recht, damit, dass man den Leuten die Wahl lassen sollte und damit auch ein carnivores Gericht zur Auswahl stellt.
Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Ich jedenfalls empfinde das Möhrentatar als ausgesprochen wohlschmeckend, und das als Nicht-Vegetarier. Ist mir allemal lieber als drei lieblos hingeworfene Scheiben Putenbrust o.ä., die es früher mal gab. Teurer waren die sicher auch nicht…
Egal ob Möhren oder Putenbrust – Alles von dem schreit halt einfach nur: billig.
Vergleicht man mal den Warenwert dieses Möhrentartars mit dem des „EcoSandwiches“ von vor Corona dürfte da preislich kein signifikanter Unterschied sein. Mehr als 50 ct ist das nicht wert.
wie bereits bei Robert kommentiert , ich fand es total daneben , sowas in der Business Class ohne eine Alternative anzubieten ! Das heisst dann “ nimm es oder lass es“ , offensichtlich ist dies den Verantwortlichen bei Lufthansa egal !
bei der Kurzstrecke brauche ich gar kein Essen. Da genieße ich ein volles Menü vorher in der Firs Class Lounge oder halt nach Landung dort. Da ist die Qualität auch deutlich besser und der Champagner schmeckt.
Dennoch: vom Essen her zeigt Austrian immer wie es geht. Stets eine warme Mahlzeit, selbst wenn der Flug nur eine Stunde dauert.
Wo zeigt Austrian das? Ich habe auf dem Flug VIE-BER Körnerfutter bekommen. Da nehme ich wirklich zehnmal lieber den Möhrentatar. So schlecht fand ich den jetzt nicht. Die Burrata war dagegen nicht so meins.
PS: Ich bin bei meinem letzten UA First Flug wieder ganz schön auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Klar, der Sitz ist schöner, aber ohne Senator hätte ich keine Lounge bekommen und an Bord gab es eine kleine Tüte Popcorn, einen Keks oder einen Müsliriegel. Und das war DEN-ORD, also 1:45 Flugzeit.
Betty!? Bist Du es? 😀
Ja, was denn? Ich esse Möhre nun mal lieber als Körnersalat. Das fand ich richtig schlimm.
Aber am schlimmsten eben das Catering bei United. Wo ist da noch Premium? Und die Tickets sind auch nicht immer günstig.
Und was jemand hier angesprochen hat, das Pasteis de Nata, das war echt lecker.
Mal abgesehen davon, dass es auf der Kurzstrecke ja auch keine vollwertige Mahlzeit sein soll. Das ist ein Snack. Und da finde ich das frische Essen besser als eine Tüte Chips.
„Mal abgesehen davon, dass es auf der Kurzstrecke ja auch keine vollwertige Mahlzeit sein soll. Das ist ein Snack.“
Lufthansa verspricht dem zahlenden Kunden aber genau das Gegenteil. Zitat LH Homepage:
„Auch auf Kurz- und Mittelstrecken erwartet Sie in der Lufthansa Business Class eine vollwertige Mahlzeit…“
ich fand es total lecker. eine tolle Idee, gut zubereitet und angerichtet. endlich Mal kein Essen von dem man fett wird. weiter so 😃
Fett wird man von den kleinen Portionen aber seit Jahren nicht. Ich kann aber sowieso nur schwer mitreden, da ich eine Ernährungsgewohnheit habe, die zum einen nur schwer als Sondermahlzeit zu konfigurieren ist und zum anderen gegen das sonst übliche Gebot „Hauptsache Kohlenhydrate“ verstößt.
I took OS flight VIE-FRA last year. I did receive a hot meal.
Selbst schuld! Wer immer noch mit der LH auf Kurzstrecke fliegt, sollte wissen, dass er als Kunde nur verarscht. Wie es geht zeigt die AUA, die nunmal einen der besten caterer der Welt hat Do&Co. Das könnte LH auch machen, aber die paar Cent ist der Kunde eben nicht wert. So einfach ist das. Also wer kann sollte doch einfach die LH meiden, auf der Langstrecke ist das Essen nicht besser, LH First erreicht nicht die Qualität und den Geschmack einer AUA C, traurig aber wahr.
Traurig aber wahr ist, dass AUA das schlechteste Kurzstreckencatering hatte, was ich bei LH Group seit langem gesehen habe. Ja, Langstrecke war tatsächlich in Teilen besser als LH First, aber Short Haul? Nein danke. Das ging so zurück, wie es gekommen ist. Da musste ich nicht mal kosten.
Der Maßstab, an dem man solche „Mahlzeiten“ messen sollte ist doch ganz einfach. LH wirbt seit x Jahren explizit für die Kurzstrecken mit Begriffen wie „fine dining“ oder auch „vollwertige Mahlzeit“. Das, was geboten wird, hat mit dem aber nicht das Geringste zu tun. Im Einzelhandel wäre LH damit die Auszeichnung „Mogelpackung des Jahrzehnts“ schon sicher.
Möhrengeraspeltes kenne ich als Essen für kleine Kinder, die gerade das Kauen lernen, oder als Beilage in der Kantine. Wer es gern mag, kann es natürlich essen, aber als alternativlose Hauptspeise ist es eine bodenlose Frechheit.
Dieser Tartar wird auch als Gruß aus der Küche in der First gereicht. Billig oder nicht, die Zutaten sind verwunderlich auch hinsichtlich ihrer Allergenen Wirkung – zumal eine Vorbestellung des Essen teilweise nicht möglich ist, auch nicht telefonisch (F, Muc – Den letzte Woche). Da war relativ viel Soja, Haselnüsse und Edamame zum grünen Spargel – diese noch nicht mal auf der Karte ausgewiesen. In diesem Sinne, ja, billig, keine hochwertigen Zutaten. Und als Allergiker echt schwierig.
Der Caterer ist nicht das Problem! Die Lufthansa selbst bestimmt was an Bord kommt und der Caterer setzt es nur um.
Hallo Sebastian, warum hast Du Dir denn Dein Wunschessen nicht vorbestellt?
Vorbestellen auf der Kurzstrecke???
Da gibt’s nur iss es oder lass es.
Dann bist Du leider falsch informiert:
https://www.pre-flight-shopping.com/de/?p=3I2U1f6CUgw
Nutze ich regelmäßig auf ZRH-BER, sehr angenehm!