Fussball EM: Türkische Nationalmannschaft chartert für 130 Kilometer ein Flugzeug

Foto: Robert

Zwischen Hannover und Hamburg sind es auf dem Landweg nur etwa 150 Kilometer, die Luftlinie ist entsprechend kürzer. Die Fahrtzeit liegt in der Regel bei unter zwei Stunden, doch der türkischen Nationalmannschaft bzw. deren Organisationsteam war das offenbar trotzdem zu weit. Die Spieler reisten mit dem Flugzeug zu ihrem letzten Gruppenspiel der Fussball EM, für den kurzen Hüpfer mit dem Jet gab es nun Kritik.

Die Nachhaltigkeit wird zunehmend wichtiger, das Thema rückt in vielen Bereichen in der Vordergrund. Prominente und Menschen des öffentlichen Lebens wollen oder müssen mit gutem Beispiel vorangehen. Auch Fußballmannschaften stehen gerade zur Europameisterschaft besonders im Rampenlicht. Was das angeht sorgten die Nationalspieler aus der Türkei gerade für negative Schlagzeilen. Dabei ging es nicht um das Spiel, welches die Mannschaft für sich entscheiden konnte, sondern um den Weg dorthin.

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Die türkische Nationalelf nutzte das Flugzeug um von Hannover (HAJ) nach Hamburg (HAM) zu kommen. Dabei spricht die UEFA gleichzeitig von der nachhaltigsten EM in der Geschichte, die kurze Flugreise der Türken passt da überhaupt nicht dazu. Umweltschützer kritisieren das Vorgehen, die relativ kurze Entfernung hätte das Team komfortabel mit einem Mannschaftsbus oder der Bahn bestreiten können.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz bezeichnete dies als völlig unsinnig und unnötig, da die CO2-Bilanz im Vergleich zur Bahn bis 20-mal schlechter ist. Kritik gab es von mehreren Stellen, unter anderem weil in Hamburg sogar Autos in der Nähe des Stadions verbannt wurden. Man will den öffentlichen Nahverkehr pushen und Staus minimieren. Auch sonst müssen zahlreiche Städte zusätzliche Anforderungen erfüllen um nachhaltiger zu werden.

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Der kurze Hüpfer der Mannschaft ist nicht nur Naturschützern und Umweltverbänden sauer aufgestoßen. Um etwas zu erreichen, müssen alle an einem Strang ziehen. Dazu gehören auch die Fußballer, Verbände fordern dass alle Nationen mehr in die Pflicht genommen werden sollten. Warum sich die Verantwortlichen nicht für eine günstigere und auch naheliegendere Alternative entschieden haben war zunächst unklar.

 

11 Kommentare

  1. Sagen wir mal so, der effektive CO2 Ausstoß ist eigentlich nicht der Rede wert, aber es ist ein schlechter Stil, vor allem wenn man postuliert, besonders umweltfreundlich zu sein.
    Der Fußball Gott wird sie mit dem Aus bestrafen 😉

  2. Sensation und Skandalpresse? Solltet ihr Bild melden

    Nur in Deutschland regt sich hierüber jemand auf!

    Es gibt STR-FRA und STR-MUC – auch nur 150km/200km – auch STR-ZRH ist so ein 15min Flug oder MUC-INN

    Dafür gibt’s 100te Beispiele wo das täglich mehrmals passiert und keine Sau regt sich auf, nur wenn die Türkische Nationalmannschaft EINMAL so was macht, dann wird es zum Skandal.

    Ach ja weil ich es eben eingeblendet sehe: der Joe Biden trinkt Kaffee aus einem Pappbecher – wieso können die keine Prozellanbecher bereitstellen – Müllvermeiden Joe Biden!

  3. Die Auswirkung auf die Umwelt durch diesen Flug sind nicht messbar. Die Bahn fährt unzuverlässig, wie auch schon Philipp Lahm (als DFB-Vertreter) und die österreichischen Fans erfahren mussten, die erst deutlich nach Spielanpfiff das Stadion erreicht haben. Und ein Bus hätte nach dem Spiel den Nachteil, dass man in Hamburg dann im Autokorso der Türken steckenbleiben würde.

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