Gebucht: Ich fliege im Sommer nach Russland

Für uns geht es in diesem Jahr wieder an den Wolgastrand in Cheboksary. Zum ersten Mal mit den Kindern. Foto: Sebastian

Meine nächste längere Reise wird für viele unserer Leser sicher ungewöhnlich und für Diskussionsstoff sorgen: Ich werde im Sommer mit meiner Familie nach Russland fliegen. Und ich will Euch dabei mitnehmen, welche Herausforderunge es bei einem Trip nach Russland gibt und was uns zu diesem derzeit eher ungewöhnlichen Reiseziel führt.

Für einen Vielflieger- und Reiseblog bin ich ja eine denkbar ungünstige Besetzung. Ich arbeite hauptberuflich bei einem Unternehmen, das in der Region verkauft. Nur seltenst verschlägt es mich beruflich woanders hin. Und dann auch nur maximal in Europa. Und auch bei Privatreisen ist das ziemlich eindimensional, da der „große“ Urlaub im Jahr aus logischen Gründen immer nach Spanien geht.

Familiär haben wir allerdings auch eine sehr starke Verbindung nach Russland. Das ist das Heimatland meiner Frau und unserer beiden Kinder. Und die Großeltern leben immernoch dort, sind aber selbst zu wenig mobil, als dass wir uns an anderen Orten treffen könnten. Daher war in diesem Sommer klar, es muss für uns nach Russland gehen.

Gebucht: Ich fliege im Sommer nach Russland | Wie kommt man überhaupt an ein Visum für Russland?

Die Reise nach Russland war lange Zeit eine Tortur. Für ein Visum musste es in eine der russischen Vertretungen in Deutschland gehen. Zuletzt wurden bis auf die Berliner Botschaft allen anderen Dependancen seitens unseres Auswärtigen Amtes der Weiterbetrieb untersagt.

Zum Glück zeigt sich Russland da etwas offener gegenüber dem Rest der Welt und hat 2023 endlich ein E-Visum für 55 Länder eingeführt. Darunter fällt auch Deutschland, was die Reisen nach Russland deutlich einfacher macht.

Wobei einfach hier relativ ist, denn der Antrag kann frühestens 40 Tage vor der Einreise gestellt werden. Da wir unsere Reise deutlich früher buchen mussten, sind wir hier ins Risiko gegangen, dass uns gegebenenfalls kein Visum ausgestellt wird. Das wäre natürlich ärgerlich.

Die Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft Russlands. Foto: Sebstian

Gebucht: Ich fliege im Sommer nach Russland | Wie kommt man denn nach Russland?

Es gibt immer noch zahlreiche Sanktionen, die unter anderem einen regulären Flugverkehr von Europa nach Russland nicht möglich machen. Zwar fühlt es sich häufig so an, als würden die Sanktionen eher uns Deutschen schaden, als den Russen, aber so sind halt derzeit die Spieltegeln.

Daher ist die Auswahl an Fluggesellschaften, die Ziel auf Russland nehmen, aktuell überschaubar. Ein Klassiker ist der Flug über den mittleren Osten. Länder wie die Vereinigten Arabischen Emirate verhalten sich neutral und sind damit ein gutes Drehkreuz für Reisen nach Russland. Auch von Belgrad lassen sich mit Air Serbia Flüge nach Russland einfach buchen.

Wir haben uns für die Variante Turkish Airlines entschieden. Denn Turkish Airlines fliegt in Deutschland so ziemlich jede Milchkanne an und hat in Russland neben Moskau auch Kasan im Flugplan, was für uns sehr hilfreich ist. Abgesehen davon genießt Turkish immer noch den Ruf, die beste Fluggesellschaft in Europa zu sein

Gebucht: Ich fliege im Sommer nach Russland | Welche Route haben wir konkret gebucht?

Wie in der Einleitung dieses Artikels schon erklärt, geht es für uns im Sommer so ziemlich immer nach Spanien. Fast wie beim typischen deutschen Pauschalurlauber nur ohne Pauschal und ohne Hotel. Den Trip nach Russland wollten wir davor organisieren. Und auch da half uns Turkish Airlines.

Wir buchten einen Dreiecksflug von Hamburg (HAM) über Istanbul (IST) nach Kasan (KZN). Ein paar Tage später geht es dann von Kasan zurück über Istanbul nach Valencia (VLC), wo wir unseren Sommerurlaub verbringen.

Turkish Airlines macht hier besonders Spaß, da Zwischenstopps in Istanbul einfach mitgebucht werden können. So verbringen wir auf der Rückreise drei Nächte in der türkischen Großstadt. Noch sind wir nicht sicher, in welchem Hotel wir die Zeit verbringen, aber der derzeitige Favorit ist das InterContinental Istanbul. Das ist dann mein erster Türkeiaufenthalt überhaupt. Abgesehen von der kurzen Übernachtung im Hampton by Hilton Arnavutköy.

Mit Turkish Airlines nach Russland. Screenshot: gcmap.com

Gebucht: Ich fliege im Sommer nach Russland | Wie ist es mit den Hotels in Russland?

Bei den Übernachtungen in Russland war ich wenig anspruchsvoll. Die meisten internationalen Hotelketten haben sich aus dem Russlandgeschäft zurückgezogen. Natürlich hätten wir bei den Schwiegereltern übernachten können. Aber wer will das schon.

Ich war dann tatsächlich überrascht, denn offensichtlich haben sich nicht alle größeren Hotelketten aus Russland zurückgezogen. Hilton hält an seinen Hotels und den Mitarbeitern fest. Und so gibt es in Kasan noch ein wirklich schönes Doubletree, welches wir am Tag unserer Ankunft und vor unserer Abreise buchten.

Die Nächte dazwischen sind wir in Tscheboksary – einer für Mitteleuropäer eher unbekannten Stadt nur zwei Stunden von Kasan entfernt. Dort haben wir uns für das Hotel Manor House entschieden. Hier haben meine Frau und ich beim letzten Russland-Besuch schon gute Erfahrungen gemacht. 100 Euro pro Nacht in einer großen Suite waren da ein No-Brainer, der auch für die gesamte Familie gut klappte.

Während das Doubletree Kasan einfach über Hilton direkt buchbar war, mussten wir beim Manor House auf eine Buchungsplattform zugreifen, die Russland nicht sanktioniert. In dem Fall war das ZenHotels.

Gebucht: Ich fliege im Sommer nach Russland | Wie funktioniert das mit dem Bezahlen in Russland?

Interessanterweise scheint es bei den beiden Hotels, die ich gebucht habe, keine Einschränkungen bei den Zahlungsmethoden zu geben. Die gängigen Kreditkarten werden akzeptiert. Ich vermute, dass die Russen sich da im touristischen Bereich mittlerweile gut organisiert haben und auf chinesische Zahlungsdienstleister setzen. So funktioniert zum Beispiel auch die Bezahlung der Visa-Gebühren.

Was die restliche Bezahlung vor Ort angeht, sind wir mit Familienangehörigen natürlich gut versorgt. Dennoch werden wir uns bereits am Flughafen Istanbul an einer Wechselbuden mit russischem Rubel versorgen. Ein Euro entspricht 100 Rubel. Das dürfte die Augaben vor Ort sehr günstig werden lassen.

Erst vor wenigen Jahren haben wir noch Rubel zum Kurs von 60 : 1 in Euro wechseln können. Und als wir während der Weltmeisterschaft zuletzt in Russland waren, war unser Euro immerhin 75 Rubel wert.

Am Geldautomaten vor Ort werden wir kein Bargeld abheben können und unsere Kreditkarten werden sonst auch eher nicht funktionieren.

Der Kreml in Moskau gehört diesmal nicht zu unserem Reiseplan. Foto: Sebastian

Gebucht: Ich fliege im Sommer nach Russland | Mache ich mir Sorgen bei der Grenzkontrolle?

Es gibt Schauermärchen, dass Ausländer bei der Einreise verhört werden. Darum mache ich mir nur wenig Sorgen. Ich spreche selbst zwar kein Russisch, meine Frau aber fließend. Wir werden uns gut verständigen können.

Da wir uns auf Social Media und co. auch nicht politisch wertend äußern, sind meine Sorgen wegen der Einreise in Russland überschaubar.

Gebucht: Ich fliege im Sommer nach Russland | Wie gehe ich mit der Reisewarnung des Auswärtigen Amtes um?

Das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland hat eine Teilreisewarnung für Russland ausgegeben und rät dringen von Reisen nach Russland ab:

Von Reisen in die Russische Föderation wird dringend abgeraten. Vor Reisen in die an die Ukraine grenzenden Verwaltungsgebiete (Belgorod, Kursk, Brjansk, Woronesch, Rostow, Krasnodar) wird gewarnt. In der Russischen Föderation besteht auch für deutsche Staatsangehörige und deutsch-russische Doppelstaater die Gefahr willkürlicher Festnahmen.

Ein Sicherheitsaspekt sind dabei Drohnenangriffe, die zuletzt für Sachschäden in Moskau bzw. dem südlichen Umland gesorgt haben. Das tangiert uns in dem Fall nicht. Ein wesentlicherer Aspekt der Reisewarnung betrifft die Meinungs- und Pressefreiheit in Russland. Über Russland kann ich mir da (noch) kein valides Urteil bilden. Ich schätze es, mich ohne Einschränkungen durch Medien informieren zu können und mir selbst ein Bild zu machen.

Ich lehne mich sogar soweit aus dem Fenster, dass die Teilreisewarnung der Bundesrepublik Deutschland stark politisch motiviert ist.

Gebucht: Ich fliege im Sommer nach Russland | Frankfurtflyer Kommentar

Eine Reise nach Russland im Sommer 2024. Ich bin mir total bewusst, dass man das kontrovers diskutieren kann. Das haben wir auch auf dem letzten Frankfurtflyer Stammtisch in Frankfurt. In einer sachlichen und fairen Diskussion. Mich interessiert Eure Meinung dazu. Kommen Reisen nach Russland für Euch in Frage? Welche Bedenken habt Ihr?  Auch wenn wir bei vielen Themen heute stark in Lagern denken, würde mich eine sachliche Diskussion freuen.

31 Kommentare

  1. Hallo liebes Frankfurt Flyer Team,

    @ Nicole und Christoph:Was habt ihr denn hier für Reaktionen erwartet auf den Artikel? Aufgemacht mit blumigen Bildern und Sonnenuntergang am Wolgastrand. Warum prescht ihr Zwei mit Statements vorweg, bevor Sebastian überhaupt selbst zum Antworten auf erste Kommentare kommt? Traut ihr eurem eigenen Redakteur nicht? Lernt doch endlich mal vernünftig mit Kontra umzugehen. Ihr seid doch nicht Mama und Papa von Sebastian. Ihr habt euch entschlossen private Dinge hier zu veröffentlichen ( wie euren Umzug nach Dubai, wofür ich mich immer noch riesig für euch freue) da würde manchmal ein bisschen mehr Souveränität gut tuen.
    @ Sebastian: Dir und deiner Familie wünsche ich von Herzen eine sichere Heimkehr. Warum kam dir kein Artikel in den Sinn „Liebe Community, Hilfe für Ambulanzflug gesucht“ Alle Kritiker wären auf eurer Seite und die Solidarität der treuen Leser hier wäre euch gewiss, um die Schwiegereltern aus Russland zu holen. Ich wäre gern der erste Spender gewesen! Kommt gut zurück!

    • Hallo DoThingsAndFly,

      ich freue mich, dass die beiden das derzeit moderieren, da bei mir gerade die Zeit etwas knapp ist. Die Antworten sind auch ganz in meinem Sinne. Sonst würde ich Ergänzungen vornehmen.

      Deine Idee ist halt einfach nicht in meinem Interesse. Warum sollte ich das schreiben? Es muss niemand aus Russland rausgeholt werden. Die Schwiegereltern sind dort total glücklich. Natürlich mit der Ausnahme, dass sie ihre Enkel gerne häufiger sehen würden. Die leben gerne dort und ich kann das absolut nachvollziehen.

      Viele Grüße
      Sebastian

      • Hallo Sebastian, danke für das Zeit nehmen, um auf meinen Kommentar persönlich zu antworten. Das freut mich wirklich. Genießt alle zusammen das gemeinsame Sommerglück. Es ist interessant zu hören, dass die Schwiegereltern dort glücklich sind, ihr könnt sie ja dann mit aktuellen Informationen über das Weltgeschehen versorgen.Wäre dann doch ein schöner Artikel von dir nach der Heimkehr, wie die Menschen vor Ort das tägliche Leben in Russland zur Zeit wahrnehmen. Finde den Beitrag zu wichtig von dir und fände es interessanter, gerade bei den Kontra Meinungen, deine Antworten zu lesen, statt die von Nicole und Christoph. Kommt gut wieder heim.

    • Huhu,

      ich weiß nicht ob du dir darüber bewusst bist was ein Team ist. Wir sind ein Team. Und wir können hinter den Kulissen auch kommunizieren und haben sehr wohl mit Sebastian abgeklärt dass wir darauf reagieren wollen. Und schau da, er hat sich sogar bedankt.

      • Hallo Nicole, ebenfalls Huhu,

        danke, nun wissen alle treuen Leser und ich, was ein Team ist. Ich hatte nicht um deine Antwort gebeten. Schön, dass Sebastians enger Terminkalender mir eine persönliche Antwort ermöglicht hat, darüber habe ich mich gefreut. Niemand braucht dich und Christoph hier als Erklär-Bärin/Bär. Bei so einem wichtigem Artikel, wo vorher klar ist, wie er polarisiert, wäre es wünschenswert, wenn ihr euch als Team vor Veröffentlichung absprechen würdet und Sebastian einen anderen Zeitpunkt wählt, wo er selbst auf Kommentare antwortet. Er ist der Autor des Artikels, ihn und seine Familie betrifft es und nicht euch Beide in der Sonne Dubais. Denke, so sieht es die große Mehrheit der Leser ebenfalls. Alles Gute euch Vier in die VAE und genießt die Zeit dort sehr!

          • Hallo Christoph, meine kritische Anmerkung zu dem wirklich abstoßenden und menschenverachtend verharmlosenden Artikel von Sebastian habt ihr nicht veröffentlicht. Nun gut, so muss ich Eurem Blog auch nicht nachtrauern und kenne Eure Einstellung. Was aber nicht o.k. ist, ist die Tatsache dass ihr nun die Newsletter Abmeldungen blockiert. Ich bekomme ihn weiterhin, obwohl ich entsprechend abgemeldet habe. Bitte regelt das, damit wir halbwegs sauber „auseinander gehen“. Danke.

          • Hallo Uli,

            Ja wir haben hier Kommentare, wenn sie Beleidigungen enthalten haben nicht veröffentlicht. Irgendwo muss auch mal Schluss sein. Ich kann mich an deinen Beitrag nicht erinnern, sollte er darunter gefallen sein, wird dies der Gunde sein. Einfach kritische Anmerkungen haben wir hier in großer Zahl veröffentlicht.

            Wir haben keine „Abmeldung blockiert“, dass macht für uns auch ultimativ keinen Sinn, denn der Newsletter verursacht kosten und wir wollen diesen niemanden Schicken, der ihn nicht haben will. Ich würde dir gerne helfen und dies wäre vermutlich auch möglich, wenn du nicht mit einer VPN deine Identität verschleiern würdest.

          • Was für eine Geschichte, Christoph. Weder würde ich jemals jemanden beleidigen noch verschleiere ich mit VPN etwas. Ihr habt sogar meine Mailadresse mit Klarnamen. Das ist schon ein seltsamer Blog hier. Habe ihn von den „Vielflieger“-Themen her wirklich gerne gelesen, aber sobald es politisch wird, ist mir das bei Euch viel zu extrem. Russland zu verharmlosen, gleichzeitig die Meinungsfreiheit in Deutschland anzuzweifeln, das ist schon sehr klar den blauen Extremisten zuzuordnen. Wenn ich weitere NL von Euch bekommen sollte, werde ich mich juristisch wehren.

          • Lieber Uli,

            Ich habe dein Kommentar aus unserem Spam filter gesichtet und man kann es durchaus als beleidigend einstufen, daher wurde es nicht veröffentlicht. Kritik haben wir aber zu auf freigegeben, weshalb klar ist, dass dein Vorwurf, der Kommentar sei aufgrund der geäußerten Kritik nicht veröffentlicht worden, haltlos ist.

            Leider wird uns nicht dein IP Adresse übermittelt. Du kannst dich im Newsletter selbst durch einen Klick abmelden. In Kommentaren kann aber jeder, jede Email Adresse angeben, weshalb ich dich bitten würde, bei Problemen eine Mail von der betreffenden Email Adresse an christoph(at)frankfurtflyer.de zu schicken um die Authentizität zu überprüfen.

            Auch möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass die Politisierung vor allen hier in den Kommentaren stattgefunden hat. Der Beitrag hat keine politische Botschaft, sondern es wurden allerlei Unterstellungen getroffen, wie auch hier von dir. Das drängen in eine politische Ecke, wenn man kein politisches Thema besprechen möchte finde ich schon SEHR befremdlich!

  2. Die Motive für den Familienbesuch sind nachvollziehbar dargelegt. Da möchte ich mir auch gar kein Urteil erlauben.

    Der letzte Satz macht mich allerdings etwas stutzig: „Ich lehne mich sogar soweit aus dem Fenster, dass die Teilreisewarnung der Bundesrepublik Deutschland stark politisch motiviert ist.“

    Da muss man sich meiner Meinung nach einmal die Wirkungen einer Reisewarnung anschauen, bevor solche Warnungen vorschnell als „politisch motiviert“ abtut. Man muss klar sehen: die Reisewarnung gibt es, weil das AA im Hinblick auf die Russische Föderation kaum konsularische Hilfe anbieten kann, wenn etwas schiefgeht. Deswegen ist die Reisewarnung eben ein gut gemeinter Hinweis und nicht irgendein politisch motivierter Schachzug des Außenministeriums. Verstehe nicht, warum der Autor sich diese völlig berechtigte Reisewarnung versucht, als „politisch motiviert“ schönzureden.

      • Anderer Meinung sein ist ja völlig in Ordnung, aber warum muss man sich dann zu Beleidigungen herablassen? Hat man selbst keine Argumente als dass nichts anderes mehr geht? Was ist nur mit der Diskussionskultur geworden?

        Und klar jetzt wird mir wieder vorgeworfen, dass wir nicht mit Kritik umgehen können.

  3. Ich fliege auch zu Beginn des Sommers nach Kazan meine Freundin besuchen. Wir haben beide eine Fernbeziehung seit 2 Jahren. Sie kommt regelmäßig zu mir und wir reizen auch die maximalen Visabestimmungen aus, dass wir uns so lange wie möglich sehen. Sie lernt auch gerade Deutsch. Sobald ein Job gefunden wurde, wird sie auch zu mir kommen. Sie arbeitet derzeit bei einer Firma, welche auch hier tätig ist und hofft dadurch eventuell den Standort wechseln zu können um einfacher zu mir zu kommen.

    Da ich ihre Eltern bisher noch nicht kennengelernt habe, da diese am Land leben mit einem eigenen Bauernhof und somit schwer wegkommen, habe ich mich entschieden sie dieses Jahr zu besuchen, da sie mich sehr gerne kennenlernen möchten, aber nicht von zuhause wegkommen können.

    Ich verstehe Sebastian sehr gut und mir geht es genauso. Ich werde für ca 5 Tage in Kazan sein.

  4. Dass man aus familiären Gründen auch in der heutigen Zeit nach Russland fliegen möchte, kann ich nachvollziehen. Deshalb hat natürlich auch ein entsprechender Erfahrungsbericht hier seine Berechtigung. Bei dem Satz „Ich lehne mich sogar soweit aus dem Fenster, dass die Teilreisewarnung der Bundesrepublik Deutschland stark politisch motiviert ist“, hört es für mich jedoch auf. Und was genau will der Autor damit andeuten, dass er sich (noch) kein Urteil über den Stand der Meinungs- und Pressefreiheit in Russland bilden kann? Dass die unzähligen Fälle von Journalisten, die aus Fenstern fielen, von Autos überfahren wurden, vergiftet und erschossen wurden von westlichen Medien erfunden wurden? Und das Anti-Putin-Demonstranten in Russland nicht willkürlich verschleppt und weggespert werden? Falls ja, dann hat man sich hier offenbar in die Schwurbel-Ecke verabschiedet.

  5. Schwieriges Thema. Familie zu besuchen ist ein guter Grund und ob es das Wert ist dafür den Terrorstaat und seine Bomben mit zu finanzieren muss wohl jeder für sich entscheiden.
    Wo mein Verständnis aufhört ist, dass gleichzeitig billigste russische Propaganda und Desinformation verbreitet wird („Zwar fühlt es sich häufig so an, als würden die Sanktionen eher uns Deutschen schaden, als den Russen“, „Ich lehne mich sogar soweit aus dem Fenster, dass die Teilreisewarnung der Bundesrepublik Deutschland stark politisch motiviert ist“). Ich hoffe das war keine Voraussetzung um bei der Einreise keine Probleme zu bekommen. Anderseits will ich mir auch nicht vorstellen, dass sich jemand von Frankfurtfyler freiwillig zu Putins Helfer macht.

  6. Nicole, Christoph, Sebastian,

    Ihr wolltet Traffic auf der Seite – das ist gelungen. Heute halt mal mit Russland und nicht LH Ankündigungen oder fast total ausgebrannten Fliegern – eine gelungene Abwechslung.

    • Es sind tatsächlich die ereignislosen Wochenenden (in Bezug auf Nachrichtenlage), die mich dazu bringen darüber nachzudenken, an welchen Aspekten meines persönlichen Reisens ich Euch teilhaben lassen kann. Mir macht das Spaß weil es Abwechslungsreich ist. Der Traffic steht da gar nicht im Fokus. Auch wenn es sehr häufig die persönliche Perspektive ist, die gern und viel gelesen wird.

    • Sehr langweiliger Artikel und wenn man die anderen Ergüsse liest, die sonst so von ihm kommen, kann man die Entscheidung dort hin zu reisen, nachvollziehen.

  7. Bei Sebastian aka Jakob muss das Geld mal wieder ziemlich locker sitzen. Statt eines Direktflugs wählt er die Variante über Istanbul um hier noch ein paar Tage ein paar Scheinchen für seine Hotelaufenthalte hinzublättern. Hauptsache der Rubel rollt!

    • Sorry aber was ist dass denn?

      Weder schreibt Sebastian unter dem Synonym Jakob, noch gibt es Direktflüge aus Europa nach Russland. Über Istanbul ist wohl eine der wenigen Optionen.

    • Wie fliegt man dann direkt nach Moskau, Leningrad oder Kazan?
      Ich lege sehr gerne Zwischenstops ein. Lerne neue Städte kennen oder tauche tiefer in vertraute Orte ein. Mein Gabelflug über Istanbul nach LED/St.Petersburg war übrigens um die Hälfte günstiger! Ein Return via Istanbul hätte 1200 EUR gekostet!

  8. In ein faschistisches diktatorisches Land zu fahren, das ein Nachbarland massiv angegriffen hat und seit 2 Jahren Krieg führt und auch ukrainische Zivilisten und deren Kinder ermordet, das finde ich katastrophal und das kann ich wirklich nicht verstehen. Und dann auch noch die Kinder mitzunehmen, das finde ich unverantwortlich. Was sind Sie denn nur für Eltern?
    Es sei denn, sie sind AfD-ler oder sonst wie rechtsextrem oder gar faschistisch, dann hoffe ich, dass sie auch dort bleiben.
    Ich bin Russin mit deutscher Staatsbürgerschaft, bin mit einem Deutschen verheiratet und habe auch 2 Kinder. Wir wollen auf keinen Fall nach RuZZland reisen, um meine Verwandten zu besuchen. Leider sind meine Verwandten in RuSSland verblendet/gehirngewaschen und pro-Putin und pro-Krieg (wie ca. 60-70-80%): das gilt leider auch für die in Deutschland lebenden Russen.

    Warnung vor willkürlichen Festnahmen Ungefähr 30 Deutsche in Russland inhaftiert
    Stand: 23.02.2024 11:31 Uhr
    Etwa 30 Deutsche befinden sich in russischer Haft. Das teilte die Bundesregierung mit, die inzwischen vor willkürlichen Festnahmen warnt. Der BSW-Abgeordnete Hunko fordert bessere Informationen für die Öffentlichkeit. -> weiterlesen: https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/russland-haft-deutsche-100.html

  9. Um wieder zur ursprünglichen Frage von Sebastian zurückzukommen: Ich würde grundsätzlich nicht nach Russland reisen, weil mich das Land schlicht und ergreifend nicht interessiert.

    Sebastians Beweggründe kann ich aber voll und ganz verstehen und finde die Reise unter diesen Voraussetzungen absolut legitim. Es geht immerhin darum die Familie zu treffen, nicht um „Sensationstourismus“ in einem Krisengebiet.

    Das Risiko halte ich ebenfalls für akzeptabel. Wenn ich mir die fast täglichen Meldungen über Messer- und Machetenangriffe in deutschen Regionalzügen, Vergewaltigungen in Stadtparks oder die Verslumung von bspw. Bahnhofsgegenden (Negativbsp. dürfte hier der frankfurter Hbf sein) ansehe, dann dürfte eine Reise in eine russiche Region fernab der Front sogar die safere Option sein…

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