Großbestellung: Condor bestellt 41 neue Airbus Jets

Bei Condor steht aktuell eine Rundumerneuerung auf dem Programm, denn der Ferienflieger wird in den kommenden Jahren die Flotte komplett austauschen. Nachdem nun ab Herbst der Tausch der Boeing 767-300er Langstreckenflugzeuge gegen moderne Airbus A330-900neo ansteht, hat man nun auch bei Airbus eine Großbestellung für 41 neue Kurz- und Mittelstrecken Jets aufgegeben.

Dabei hat der Aufsichtsrat von Condor die Bestellung von 13 Airbus A320neo und 28 Airbus A321neo genehmigt und es gäbe auch noch weitere Kaufoptionen, welche nicht weiter von Condor benannt werden. Die neuen Jets sollen ab 2024 geliefert werden und dann die Kurz- und Mittelstreckenflotte der Airline komplett ersetzen.

Damit peilt man bei Condor nicht nur eine Umstellung auf eine Airbus only Airline an, sondern man wird in wenigen Jahren auch eine der jüngsten und effizientesten Flotten in der Branche haben. Mit den Airbus A320/321neo wird man den durchschnittlichen Verbrauch der Kurz- und Mittelstrecken Flotte noch einmal um etwa 20% absenken können, was für Condor sicherlich mittel- und langfristig einen enormen Wettbewerbsvorteil bedeutet.

So wird Condor auf der Langstrecke mit dem Airbus A330-900neo schon weniger als 2 Liter pro Passagier auf 100 Kilometer verbrauchen, was ein fantastischer Wert ist. Auf der Kurstrecke wird man diesen Verbrauch mit den neuen NEOs aber noch einmal senken können und Condor gibt hier einen Kerosinverbrauch pro Passagier auf 100 Kilometern an Bord einer A321neo bei 1,7 Litern, bei einer A320neo bei 1,9 Litern an.

Foto: Condor

Mit den 41 neuen Airbus A320/A321neo wird Condor die Kapazitäten auf der Kurz- und Mittelstrecke in etwa 1 zu 1 ersetzen, denn aktuell zählt diese Flotte 39 Flugzeuge (16 Airbus A320, 10 Airbus A321 und 13 Boeing 757-300), wobei gerade die Boeing 757-300 mit 275 Sitzen doch etwas mehr Kapazität bieten als ein Airbus A321neo, auch wenn dieser bis zu 240 Passagiere aufnehmen kann.

Interessant wird sein, ob man die eigentlich recht jungen Airbus A321 auch bereits ab 2024 ersetzen will, denn diese werden dann erst zwischen 8 und 14 Jahre alt sein. Dabei sind diese Flugzeuge allerdings geleast und nicht im Besitz von Condor, sodass man sie vermutlich einfach an den Leasinggeber zurück gibt und gegen die neuen modernen und sparsameren Airbus A321neo tauscht.

Großbestellung: Condor bestellt 41 neue Airbus Jets | Frankfurtflyer Kommentar

Ich mag Condor, schon alleine wegen der Kindheitserinnerungen von Familienurlauben auf den Kanaren. In den letzten Jahren ist man leider durch eine für das Unternehmen sehr schwere Phase gegangen, wobei man hier bei Condor selbst nichts für die Situation konnte. Umso mehr freut es mich nun, dass Condor nun eine atemberaubende Transformation an den Tag legt.

Dabei wird man in wenigen Jahren die jüngste Flotte in Deutschland haben und dabei auch noch eine Langstreckenflotte, mit einer Business Class, welche selbst die übermächtige Lufthansa in den Schatten stellen wird.

Ich glaube man darf sehr zuversichtlich in die Zukunft von Condor schauen und ich beobachte sehr gerne, was man hier in Frankfurt macht und wie man die Airline gerade umbaut.

6 Kommentare

  1. Condor muß endlich mal eine Lösung finden für das 2. Gepäckstück auf Zubringerflügen mit Lufthansa, denn das geht bisher garnicht in Business. Bisher kann ich niemals mit Condor Langstrecke fliegen.

  2. Ich freue mich auch sehr für die Condor und denke, dass sie auf einem guten Weg ist. Während ich mit dem Kranich überwiegend dienstlich unterwegs bin, hat mich die Condor bis dato ausschließlich in die Ferien oder aus diesen heim befördert. Ich habe etwas Literatur über die Condor und deren Geschichte ist sehr wechselhaft und spannend. Faszinierend finde ich, wie die Firma alle großen Krisen – sei es durch Geschick oder auch Glück- gemeistert hat: die Pleitewelle in der Luftfahrt der 1950er und 60er Jahre, die Ölkrise in den 1970er Jahren, 9/11 mit dem Golfkrieg in der Folge in den 2000er Jahren sowie Covid in der jüngsten Vergangenheit. Sie hat die unselige Thomas Cook überlebt und konnte auch die Übernahme durch die Air Berlin umgehen. Dass sie nicht durch die LOT (die ich sehr schätze und regelmäßig fliege) übernommen wurde, dürfte ihr ebenfalls nicht zum Nachteil gereichen. Und hätte die LH sie nicht verkauft, wäre die Marke sicherlich auch bereits Geschichte. Kaum Skandale, sicher und zuverlässig, ein gutes Kabinenprodukt mit herzlichem Service und nie Streiks und bald auch wieder eine topmoderne Flotte.

  3. Eine interessante Entwicklung bei Condor. Danke, dass du sie mit uns teilst, Christoph. Eine Verständnisfrage habe ich aber noch: Beziehen sich die Kerosinangaben wirklich auf den Passagier oder auf den Sitzplatz. Bei vollausgelasteten Maschinen macht das ja keinen Unterschied. Bei der ab und an auch mal geringeren Auslastung ist es aber dann doch ein relevanter Faktor…

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