
Spektakuläre Szenen ereigneten sich am späten Donnerstagnachmittag am Flughafen Paderborn-Lippstadt: Ein Eurowings-Airbus A320 setzte auf dem Weg von Palma de Mallorca so hart auf, dass das Heck die Piste touchierte und durchstarten musste. Der Airbus A320 wurde dabei so hart getroffen, dass sogar das Gepäck einiger Passagiere beschädigt wurde.
✈️ Tailstrike in Paderborn: Heck berührt bei harter Landung die Piste – Go-Around notwendig
🌬️ Windböe als Auslöser: Ungeplante Durchstartung nach starker Böe im Landeanflug
🧳 Sachschäden am Gepäck: Passagiere blieben unverletzt, Maschine seither außer Betrieb
Was war passiert?
Richtig viel los ist normalerweise nicht am Flughafen Paderborn-Lippstadt (PAD). Zumindest in der Sommersaison jedoch wird der Flughafen von einigen Ferienfliegern angesteuert. Darunter auch der Billig-Ableger des Billigfliegers der Lufthansa-Gruppe, Eurowings Europe Malta. Die Malteser landen im Sommerflugplan 2025 regelmäßig aus Palma de Mallorca kommend in Ostwestfalen.
So auch am Donnerstag, den 22. Mai 2025, als der Eurowings-Airbus A320 mit der Registrierung 9H-EUT um 14:13 Uhr am Flughafen von Palma de Mallorca (PMI) startete. Der Flug verlief ohne besondere Vorkommnisse und gegen etwa 16 Uhr begann die Cockpit-Crew mit den Vorbereitungen für den Landeanflug. Gegen 16:17 Uhr wollten die Piloten den A320 dann auf der Landebahn 24 zu Boden bringen. Das Flugzeug sackte jedoch im letzten Moment ab. Dabei prallte das Hauptfahrwerk mit hoher Kraft auf die Landebahn. Die Crew zog den Airbus wieder hoch und führte einen Go-Around durch. Der Steigwinkel war dabei so hoch, dass das Heck den Asphalt berührte. In der Luftfahrtbranche spricht man in solch einem Fall von einem „Tailstrike“.
Eurowings-Flug EW6838 stieg zunächst wieder auf 3.000 Fuß (knapp 1.000 Meter), flog eine Kurve und anschließend auf 5.000 Fuß über die Startbahn des Flughafens von Paderborn. Etwa 15 Minuten nach der missglückten Landung führte die Crew einen weiteren Landeanflug durch. Unterdessen wartete bereits die Flughafenfeuerwehr auf den Airbus A320. Zum Glück ohne eingesetzt werden zu müssen, denn die Maschine landete sicher nach 2 Stunden und 22 Minuten Flugzeit.

Wie kam es zu dem Zwischenfall?
Wie das auf Luftfahrtvorfälle spezialisierte Portal The Aviation Herald berichtet, erfasste kurz vor der Landung eine Windböe den A320. Dabei sackte er so stark ab, dass das Hauptfahrwerk den Boden berührte und die Cockpit-Crew durchstarten musste.
Ein Go-Around (deutsch oft „Durchstarten“) ist ein standardisiertes Flugmanöver, bei dem ein bereits im Landeanflug befindliches Flugzeug den Anflug abbricht, Schub erhöht und wieder in den Steigflug übergeht, um eine neue Platzrunde oder einen alternativen Anflug einzuleiten. Gründe können plötzliche Windänderungen, Hindernisse auf der Bahn, unstabile Fluglage oder Anweisungen der Flugsicherung sein. Das Manöver ist Teil jedes regulären Landeverfahrens und dient ausschließlich der Sicherheit: Es verhindert eine riskante oder unsaubere Landung und gibt Crew sowie Flugverkehrskontrolle die Möglichkeit, unter besseren Bedingungen erneut anzufliegen.
Welche Auswirkungen hatte der Vorfall auf die Passagiere, Crew und Flugzeug?
Es gibt keine Informationen darüber, dass bei diesem ungewollten Manöver Passagiere oder Crew-Mitglieder verletzt wurden. Ein Sachschaden ist hingegen entstanden. Ein Teil des eingecheckten Gepäcks wurde durch den Aufprall im Frachtraum beschädigt.
Der Airbus A320 mit der Registrierung 9H-EUT wurde außer Dienst gestellt und hat seit dem 22. Mai 2025 keine weiteren Flüge unternommen.
Harte Landung in Paderborn: Airbus A320 von Eurowings schlägt mit Heck auf Landebahn auf | Frankfurtflyer Kommentar
Ein sogenannter „Go-Around“ kann immer mal wieder aus unterschiedlichen Gründen vorkommen. Mal ist die Landebahn nicht frei, mal lassen die Windverhältnisse eine Landung nicht zu. Meist klappt es dann im zweiten Anlauf. Ein „Tailstrike“ kommt schon seltener vor und hat den Charakter eines Unfalls, da das Flugzeug hierbei in der Regel beschädigt wird.
Für die Passagiere war der harte Aufschlag auf die Landebahn sicher alles andere als ein Vergnügen. So wie es in dem Fall aussieht, ist es zum Glück jedoch bei einem kurzen Schrecken und einer Sachbeschädigung geblieben.
Habt Ihr schon einmal ein ähnlich spektakuläres Manöver erlebt? Berichtet gerne unten in den Kommentaren.
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