Ich bin 418.470 Meilen in einem Jahr geflogen | Mein Vielfliegerjahr 2019

2020 ist nun schon einige Tage alt und während ich diese Zeilen schreibe, befinde ich mich bereits auf meinem dritten Flug im neuen Jahr und habe schon wieder fast 7.000 Meilen zurückgelegt. Seit ich diesen Blog schreibe, habe ich jedes Jahr zu Neujahr mein persönliches Vielfliegerjahr in Zahlen Revue passieren lassen und auch wenn es sich für den ein oder anderen nach schierer Angeberei anhört, ist es für mich auch eine Art jedes Jahr abzuschließen und mich daran zu erinnern, wie viel ich unterwegs war.

2019 in reinen Zahlen bedeuten bei mir 212 Flüge auf denen ich insgesamt 418.470 Meilen zurückgelegt habe. Das sind ungefähr 673.462 Kilometer oder auch fast 17 Erdumrundungen, bzw. fast einem Hin- und Rückflug von der Erde zum Mond.

Eine Zahl, die mich selber aber viel mehr überrascht hat war, dass ich 137 Nächte in Hotels verbracht habe. Wenn man die vielen Nächte mit einrechnet, welche ich über dem Atlantik, Pazifik oder Zentralasien im Flugzeug verbracht habe, dann kommt man auf fast 200 Tage, die ich nicht zuhause war.

Auch wenn mich diese Zahlen meiner eigenen Flugstatistik jedes Jahr aufs neue ein wenig schockieren, ist diese Version von „meinem Vielfiegerjahr“ sogar eigentlich ein schwaches Jahr. Zwar scheine ich im Schnitt zwischen 400.000 und 500.000 Meilen pro Jahr zu fliegen und habe auch keine Probleme damit diese Pensum aufrecht zu erhalten, aber in den vergangenen Jahren bin ich sogar noch etwas mehr geflogen.

Was diese über 1,8 Millionen geflogenen Meilen in vier Jahren allerdings auch bedeuten ist, dass ich wenig bei meiner Familie war. Ich mache dies sehr gerne und dennoch erinnert es mich daran, dankbar für meine Familie zu sein, die dies jedes Jahr mitmacht und mich tun lässt, was ich liebe und was mich glücklich macht. (Und womit ich mein Geld verdiene)

Ein besonderer Dank geht hierbei an Nicole, denn es ist sicher nicht selbstverständlich, dass eine Partnerin oder ein Partner diesen Lebensstil mitmacht, wenn der Mann quasi jede Woche auf einem anderen Kontinent ist. Die schönsten Reisen sind dennoch die, welche wir gemeinsam unternehmen!

Und wenn wir gerade dabei sind Danke zu sagen: Danke auch an meine Mitstreiter hier auf Frankfurtflyer.de! Danke an Alex, Alexander, Frederic, Nicole, Robert, Sebastian und Stefan, die hier fleißig mitarbeiten und ohne die es sicher unmöglich wäre bei manchen Reisen den gewohnten Content hier auf dem Blog zu bringen. Ganz nebenbei bringt ihr aber auch noch sehr spannende neue Einblicke mit, die ich in „meiner Röhre“ so nicht hätte.

Auch wenn ich unglaublich viel geflogen bin, in vielen Fällen war es oft auch einfach immer wieder das Gleiche. Entsprechend gibt es nicht von jedem Flug und jedem Hotelaufenthalt eine Review, wobei wir in 2019 über 200 Reviews von Flügen, Lounges und Hotels hier auf Frankfurtflyer veröffentlicht haben.

In mein Vielfliegerleben auf Business Trips habe ich dennoch versucht Euch ab und an mitzunehmen. Hierzu habe ich auch zwei Tripreports geschrieben, welche allerdings auch außergewöhnliche Wochen dargestellt haben.

Nachdem ich in 2019 eigentlich nur Lufthansa, United und American Airlines Flüge im Angebot hatte, gab es auch zwei Reisen, die ich sehr frei gestalten konnte, oder auch „Review Trips“, wie ich sie genannt habe.

Tripreport: Die neue Turkish Airlines Business Class und arabische First Class drumherum

Den ersten Review Trip habe ich Mitte des Jahres unternommen und hier war ein Flug in der neuen Turkish Airlines Business Class in der nagelneuen Boeing 787-9 der Grund. Diese war dann leider ein herbe Enttäuschung und mit meinem Eindruck war ich scheinbar nicht alleine, denn inzwischen scheint man bei Turkish Airlines nachbessern zu wollen und hat wohl einen neuen Sitz in der Mache, welcher dem Vernehmen nach mit dem Airbus A350-900 kommen wird.

Aber auch wenn DER Flug, welcher diesen Review Trip erst ins Leben gerufen hat nicht das brachte, was ich mir von ihm erhofft habe, konnte ich auf dieser einwöchigen Reise nach Dubai, Bali und Singapur einige tolle Flüge erleben, wie zum Beispiel in der neuen Emirates First Class. Die ganz bescheiden als Game Changer bezeichnete neue Kabine ist auch fast zwei Jahre nach der Einführung in Dubai immer noch ein sehr exklusives Produkt, denn keine 5% der Emirates Flotte verfügen bis jetzt über diese Suiten.

Review: Neue Emirates First Class Boeing 777-300er Frankfurt nach Dubai „The Game Changer“

Aber auch Etihad Airways konnte mich zumindest auf dem Flug im Airbus A380 von Abu Dhabi nach London mehr als begeistern, auch wenn die tolle Crew in der First Class hier einen entscheidenden Einfluss hatte.

Review: Etihad Airways First Class Apartments Airbus A380 Abu Dhabi nach London

Die Überraschung schlechthin war für mich allerdings auf diesem Trip Malaysia Airlines, von denen ich wenig erwartet habe, aber die mich auf den Flügen durch Asien durchaus sehr positiv überrascht habe. Vier Monate später haben sie auf einer weiteren Asienreise mit Nicole kläglich versagt.

Neben einem Skiurlaub am Anfang des Jahres, der auch komplett ohne Flüge ausgekommen ist, war die gemeinsame Reise von Nicole und mir nach Hongkong, Singapur und Malaysia der einzige große Urlaub von uns beiden in 2019. Das wird sich sicher ändern, aber bei ihr hatten die Prüfungen und die Bachelorarbeit am Ende des Studiums Vorrang. Auch wenn es flugseitig in diesem Trip nicht viel zu Spektakuläres zu berichten gab, denn alle Produkte sind wir bereits vorher schon einmal geflogen, waren eine Menge neue Orte für uns dabei.

Tripreport: First Class Trip mit Überraschungen

Besonders begeistert hat uns Borneo, welches noch deutlich unberührter ist, als viele andere Orte in Asien und wir sind uns sicher, dass wir bald wieder nach Malaysia zurückkehren werden.

Ein einzigartiges Highlight auf dieser Reise war aber direkt schon der Flug von Zürich nach Hongkong, bei welchem uns ein kleiner Brief an unserem Platz erwartet hat. Wie es der Zufall wollte, war unser Mâitre de Cabine ein Blogger Kollege und Leser aus der Schweiz. Swiss Travel Manager auf diese Art persönlich kennen zu lernen, hat wirklich Spaß gemacht.

Tripreport: First Class Trip mit Überraschungen

2020 geht es ungebremst weiter

Auch wenn ich immer wieder gefragt werde, ob mir die vielen Flüge und Reisen nicht langsam lästig werden, bin ich bis jetzt kein bisschen müde und auch 2020 werden ich wieder viel fliegen. Schon alleine im Januar werden es mit einer USA und zwei Australien Reisen über 50.000 Meilen werden.

Auch wenn ich zweifelsfrei wieder die meisten meiner Flüge aus beruflicher Natur antreten werde, in 2020 will ich deutlich mehr privat reisen und auch einige kleinere Reisen mit dem Rest meiner Familie sind bereits geplant. Zeit und Urlaub mit seinen Lieben ist einfach etwas, das man nicht unterschätzen sollte.

Wo genau es in diesem Jahr für uns und mich hingehen wird, konnten wir noch nicht entscheiden. Die Wunschliste reicht von den Malediven über Tahiti nach Hawaii oder auch von Südafrika über Vietnam in die USA und Karibik. Schauen wir mal was das Jahr bringt, denn am Ende werden wir wieder recht spontan entscheiden und die für uns besten Flüge und Hotels werden wie immer den Ausschlag geben.

Und hier auch ein abschließendes Danke an Euch. Auch durch Euch und Eure tollen Ideen werden unsere Urlaube das was sie sind. Wenn Ihr also eine spannende, ausgefallene oder einfach nur interessant Idee für 2020 habt, lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen.

13 Kommentare

  1. Hut ab Christoph. Genieße die Zeit. Ich war früher zwar nicht ganz soviel unterwegs (ca. 300.000 mls/Jahr), aber heute sehe ich was ich alles privat verpasst habe. Vllt. haben sich auch meine Prioritäten verschoben (‚nur noch’ 120.000mls/Jahr)Macht weiter mit Eurem tollen Blog.

  2. Sehr interessante Aufstellung!
    Was mich bei deiner Zusammenstellung noch interessieren würde: Sind die alle in C/F oder musst du auch hier und da Y/Y+ reisen?

    Ich fliege zwar nur privat „just-for-fun“ und das auch nur während von Nov bis Feb, komme dabei auf „lediglich“ 140’000 Meilen mit etwas mehr als 50 Flügen und folgender Verteilung:

    F: 9 Flüge; 39’224 miles; 27.77%
    C: 33 Flüge; 88’597 miles; 62.72%
    Y+: 2 Flüge; 10’245 miles; 7.25%
    Y: 9 Flüge; 3’193 miles; 2.26%

    Total: 53 Flüge; 141’259 mi; Ø pro Flug = 2’665 mi

    • Greta würde ich gerne auf eine Diskussion einladen, denn ich bin mir durchaus meines eigenen, katastrophalen CO2 Fußabdruckes bewusst, allerdings gibt es auch gute Gründe für jede Reise.
      Es gibt vieles was man ändern kann, aber Jammern ist nicht die Lösung, insbesondere wenn man mit einem Segelschiff über den Atlantik fährt und hierbei in Summe 600% mehr CO2 produziert, als wenn einfach zwei Personen geflogen werden.

      Aber das soll hier gerade eigentlich nicht das Thema sein.

      LG
      Christoph

  3. Diese ganze „Flugscham“ Diskussion finde ich überflüssig. Man sucht sich so ein Pensum schließlich selbst nicht aus. Naja…

    An die jüngeren Vielflieger, ja… wir haben uns in den 90ern (leider) gar keine Gedanken über den ökologischen Fußabdruck gemacht. Heute ermöglichen wir unseren Töchtern ein freiwilliges soziales Jahr und ein Studium ohne Leistungsdruck und Ellenbogen. Allein das sollte 2,6 mio Meilen hoffentlich ein wenig kompensieren. Und ja, wenn ich diese Zahl schreibe bin ich auch heute doch ein bisschen rührselig wenn ich dran denke, dass ich besser im FCRC 330 geschlafen haben als irgendwo sonst auf der Welt. Auch wenn das in Zeiten von Homeoffice-Trend etc. etwas aus der Zeit gefallen scheint. Jeder der noch ein frisches Rüherei in einem Embrear Legacy inner-deutsch serviert bekommen hat mag mich vielleicht verstehen.

    Ich erinnere mich noch an meine Dreißiger (damals noch mit Scheitel und Expet-Budget) mit Reisetätigkeit und ohne Familie. Es war eine fantastische Zeit in der man sich als junger Mann seinen Platz in der Welt noch erkämpfen konnten.

    • Um ehrlich zu sein musste ich erstmal googeln was FCRC 330 bedeutet. Die Geschichte dahinter würde mich doch sehr interessieren.

      Corona hat das Geschäft ziemlich auf den Kopf gedreht. Aber als Vater von zwei Kinder (zum Glück zwei Jungs
      🙂 wünsche ich mir den ein um den anderen Tag wieder etwas mehr Reiserätigkeit.

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