Review: Neue Emirates First Class Boeing 777-300er Frankfurt nach Dubai „The Game Changer“

Die Emirates Game Changer First Class in der 777-300ER

Kaum eine neue First Class hat so viel Aufsehen erregt, wie die neue Emirates First Class, welche die Airline ganz bescheiden als „The Game Changer“ bezeichnet. Dabei hat Emirates sicher Recht, denn ihr neuer First Class Sitz oder viel mehr die neue First Class Suite ist in vielerlei Hinsicht ein Game Changer, zumindest für Emirates selbst.

So bietet die Airline aus Dubai mit der neuen First Class erstmals eine Suite, welche auch im Vergleich zu vielen Mitbewerbern sehr groß ist. Gerade dies ist ein Punkt, bei dem Emirates in der Vergangenheit immer hinten anstehen musste, denn keine andere Airline hat so viele First Class Sitze in die vordere Kabine eines Airbus A380 gepackt, wie Emirates, welche gleich 14 Suiten verbaut haben, die auch entsprechend eng waren – in der Welt der First Class.

Aber nicht nur die deutlich größeren Suiten waren eine Errungenschaft der neuen Emirates First Class, auch das neue Design, welches nun deutlich eleganter und weniger golden daherkommt. Die vollständig geschlossenen Suiten sind etwas, dass die neue First Class Suite von Emirates auszeichnet. Aktuell gibt es keine andere Airline, welche First Class Suiten anbietet, die sich komplett vom Boden bis zur Decke verschließen lassen. Meistens sind Suiten nach oben offen, sodass die Privatsphäre hier nicht bei 100% ist.

Ich war seit der Vorstellung der neuen Emirates First Class von dem Produkt extrem angetan und wollte es immer einmal fliegen und entsprechend war ich vor meinem ersten Flug in der Game Changer First Class in der Boeing 777-300er von Frankfurt nach Dubai auch aufgeregt und freute mich wie ein kleines Kind auf Weihnachten.

Neue Emirates First Class Boeing 777-300er | Buchung

Ich habe meinen Flug in der neuen Emirates First Class mit Skywards Meilen, also mit den Meilen aus dem Vielfliegerprogramm von Emirates gebucht. Hierbei habe ich 85.000 Meilen und 403 Euro an Steuern und Gebühren bezahlt, was sicher nicht günstig ist, aber für das Erlebnis neue Emirates First Class war es mir die Investition wert.

Die Meilen für die Flüge habe ich mit vorrangegangenen Emirates Flügen selbst und über die American Express Platinum Karte gesammelt. Neben einer Meilenbuchung über Emirates Skwards gibt es noch weitere Optionen, wie man die neue Emirates First Class günstig buchen kann.

Ich hab hierzu einen eigenen Guide verfasst, in welchem ich auch zeige auf welchen Strecken Emirates die neue First Class aktuell anbietet, denn obwohl man das Produkt schon vor über einem Jahr eingeführt hat, ist man extrem langsam mit dem Umrüsten der aktuellen Flugzeuge.

Wie kann man die neue Emirates First Class günstig buchen? 

Neue Emirates First Class Boeing 777-300er | Check- In & Boarding

Ich war zwei Stunden vor dem geplanten Abflug am Frankfurter Flughafen. Eigentlich hätte ich mich als Emirates First Class Passagier von einem Chauffeur in einer S-Klasse oder einem BMW 7er einfach zuhause abholen lassen können, allerdings hat Emirates diesen kostenlosen Service vor kurzem für Meilentickets gestrichen und nur noch bezahlte First Class Ticket kommen in den Genuss dieses sehr angenehmen Service, bei welchem die Reise schon an der Haustür beginnt.

Ich bin stattdessen ganz stillos mit dem Zug zum Frankfurter Flughafen gefahren und habe am Check-In Schalter nur noch meine Bordkarte abholen wollen. Vor den Emirates Check-In Schaltern hatte sich eine riesige Schlange gebildet, allerdings waren die separaten First- und Business Class Schalter verwaist, sodass man hier auch die Economy Class abgefertigt hat.

Nachdem ich keine 30 Sekunden an der First Class Schlange gewartet habe, wurde ich an den nächsten freien Check-In Schalter gelotst, wo man mir schnell und ohne große Worte mein Bordkarte ausgestellt hat.

Manche Airlines, wie z.B. Lufthansa oder Swiss bieten an Außenstationen einen First Class Service, bei welchem die Passagiere von einem Mitarbeiter durch die Passkontrolle zur Lounge begleitet werden um den Prozess zu beschleunigen. Bei Emirates gibt es so etwas nicht und außer der Bordkarte und einen Hinweis auf die Lounge, gab es keinen gesonderten Service für die Emirates First Class am Boden in Frankfurt.

Die Wartezeit bis zum Abflug habe ich dann in der Emirates Lounge in Frankfurt verbracht, welche zwar eine kombinierte First- und Business Lounge ist, aber dennoch eine extrem gute Lounge.

Einer der Nachteile des neueren Terminal 2 in Frankfurt ist, dass man im non Schengen Bereich die Sicherheitskontrollen direkt vor dem Gate und nicht in einem Zentralbereich hat. Entsprechend habe ich mich bei der Durchsage in der Lounge, dass das Boarding nun begonnen hätte auf den Weg zum Gate und entsprechend auch zur Sicherheitskontrolle gemacht.

Auch wenn es eigentlich eine Fast Lane für First- und Business Class Passagiere gibt, habe ich fast zehn Minuten gebraucht, um die Sicherheitskontrolle zu durchlaufen. Entsprechend bin ich am Gate angekommen, als das Boarding schon in vollem Gange war und das Pre-Boarding für die First- und Business Class war bereits vorbei.

Als meine Bordkarte am Gate gescannt wurde, wurde ich mit den Worten „Sie können dann direkt einsteigen“ zum Flugzeug verwiesen, wo noch einmal die Bordkarten und Pässe kontrolliert wurden.

Nach einem flüchtigen Blick auf „meine“ Boeing 777-300er, welche mich nach Dubai fliegen sollte, konnte ich ohne jegliche Verzögerung einsteigen.

Neue Emirates First Class Boeing 777-300er | Kabine

An der Flugzeugtür wurde ich von drei Flugbegleitern schon fast überschwänglich begrüßt und nach einem flüchtigen Blick auf meine Bordkarte hat man mich direkt mit Namen angesprochen und zu meiner Suite 2K begleitet.

Die neue Emirates First Class in der Boeing 777-300er verfügt über sechs Sitze in einer 1-1-1 Anordnung, wobei man durch die komplett bis zur Decke geschlossenen Suiten eigentliche eine etwas Flugzeug-unübliche Kabine vorfindet. Im Endeffekt sieht man nur zwei schmale Gänge, was Emirates mit einigen Lichtinstalationen versucht aufzulockern.

Mich hat die Kabine hierbei ein wenig an einen Zug mit Abteilen erinnert, was auch etwas ist, worauf Emirates anspielen möchte, wie mir der Purser etwas später erklärte.

Bei der neuen Emirates First Class in der Boeing 777-300er sollte man wissen, dass es zwei Suiten gibt, bei welchen die Türen gegenüber liegen. Hier kann man bei geöffneter Tür mit dem Nebenmann ein wenig kommunizieren, wobei man sich hier sehr nach vorne lehnen muss. Wenn man mit einem Partner zusammen reist, sind 1A und 1E , sowie 2K und 2F bedingt für Paare geeignet.

Blick aus 2K zum Nachbarn in 2F. Für Paare sind dies interessante Sitze, da man wenigstens die Möglichkeit hat sich zu sehen.

Aus Suite 2A und 1K schaut man bei geöffneter Tür lediglich auf eine Wand. Allerdings muss man ganz klar sagen, dass die neue Emirates First Class nicht zum Kommunizieren mit anderen Passagieren einlädt und wer ungerne länger von seinem Partner getrennt ist, der ist hier sicher nicht gut aufgehoben. Absolute Privatsphäre war hier die Designidee.

Direkt hinter meinem Sitz begann die „neue Emirates Business Class“ in der Boeing 777-300er. Diese verfügt immer noch über eine 2-3-2 Anordnung, was bei einem 2019 ausgelieferten Flugzeug eigentlich eine Schande ist, auch wenn die Kabine selbst wunderschön aussieht.

In der Emirates Business Class im Airbus A380 hat man das deutlich bessere Produkt, als in den Boeing 777-300er, denn Emirates hat immer noch eine Reihe von Boeing 777, welche über eine nicht vollständig flache Business Class verfügen.

Im vorderen Bereich der Kabine direkt hinter dem Cockpit gibt es in der neuen Emirates First Class für die sechs Passagiere zwei Toiletten. Diese sind allerdings bei weitem nicht so groß wie die im Airbus A380 und auch eine Dusche sucht man hier vergeblich.

Neue Emirates First Class Boeing 777-300er | Die Suite

Der Sitz oder besser die Suite in der neuen Emirates First Class lässt sich wohl am besten als groß beschreiben, wobei ich ehrlich gesagt von den Bildern noch etwas mehr Platz erwartet habe. Im Endeffekt steht ein wunderschöner cremefarbener Ledersessel in einem etwa drei Quadratmeter großen Abteil. Dabei wirkte der Sessel selbst schon fast wieder ein wenig klassisch und bei weitem nicht so modern wie in vielen anderen First Class Suites, wobei mir das Design extrem gut gefallen hat.

Direkt vor dem Sitz befand sich ein sehr großer fester Tisch als Ablage unter welchem man den eigentlichen Tisch zum Essen oder Arbeiten hervorziehen konnte. Sowohl die Ablage, als auch den riesigen Tisch fand ich extrem gelungen, da alles nicht nur viel Ablagefläche bot, sondern der Tisch selbst war auch sehr stabil.

In die Ablage vor dem Sitz war der Emirates typische Schminkspiegel eingelassen, in welchem man neben einem Spiegel mit entsprechender Beleuchtung auch einige Cremes und Masken fand, sowie das legendäre Emirates First Class Schreibset.

Direkt neben dem Tisch war unter einer Klappe auch eine 110 Volt Steckdose und mehrere USB Anschlüsse installiert. Die Positionierung fand ich extrem gut, da man hiermit beim Arbeiten quasi direkt eine Steckdose am Tisch hat.

Rechts neben dem Sitz befand sich eine Seitenkonsole, auf welcher das „Suite Pad“ installiert war. Dieses konnte man nach dem Start auch herausnehmen und neben dem IFE auch den ganzen Sitz und alle Lichter der Suite kontrollieren.

Auch gibt es hier auch zwei Ablageflächen für Getränke, falls man diese nicht auf der großen Ablage vor sich abstellen will.

Direkt unter dem Suite Pad fand man eine ganze Reihe von Knöpfen, mit denen man z.B. die Fensterblenden oder auch die Lichter bedienen konnte. Zusätzlich gab es noch am Sitz selbst vier Schnellwahlknöpfe für die Sitzeinstellung, wobei man den Sitz selbst in jede Himmelsrichtung und in fast jede Position bringen konnte, indem man das Suite Pad verwendet hat.

An der Wand links neben dem Sitz befand sich ein weiterer kleiner Bildschirm, mit welchem man die „Atmosphäre der Suite“ selbst kontrollieren konnte. So konnte man hier neben diversen verschiedenen Lichtern und Farben auch die Temperatur in der Suite regeln.

Gerade letzteres fand ich eine sehr tolle Idee, denn eine angenehme Temperatur ist sehr individuell, trägt aber enorm zu einem angenehmen Flug bei.

Die Einstellmöglichkeiten an diesem Bildschirm waren fast schon unbegrenzt und ich habe hier fast 30 Minuten herumgespielt um alle Lichtfarben einmal zu verwenden.

Neben der Lichtorgel in der neuen Suite ist Emirates auch für den Sternenhimmel in der Kabine berühmt. Diesen hat man natürlich auch in der neusten Boeing 777-300er installiert, allerdings kommt er hier in der Suite nicht zur Geltung, weshalb man in den Boden kleine Sternenlichter eingelassen hat. Die Flugbegleiter sagte hierzu, man schlafe jetzt nicht unter, sonder gleich über den Sternen.

Die Minibar, welche man aus der alten Emirates First Class kennt, gab es auch in der neuen Emirates First Class, allerdings ist dies hier noch mehr als „Show“ zu bezeichnen, als in der alten First Class. Während man oft von Passagieren, welche noch nie in der Emirates First oder Business Class geflogen sind hört „eine Minibar? Was für eine tolle Idee!“, muss ich sagen, dass diese kaum genutzt wird.

Auch ich hielt diese einmal für eine sehr gute Idee, allerdings nutze ich die Mini Bar bei Emirates nie oder wenn überhaupt nur für das Wasser. Man bekommt von den Flugbegleitern einfach alles gebracht und hat hier auch deutlich mehr Auswahl.

Als wüsste Emirates dies, befindet sich die individuelle Minibar nun links und rechts neben dem riesigen Monitor.

Ich persönlich hätte mir hier eher ein paar kleine Staufächer gewünscht, aber es sieht sehr gut aus.

Nachdem es in der ganzen Kabine natürlich keine Overheadbins mehr gab, musste man das Handgepäck in der Suite selbst verstauen. Unter dem Tisch gab es einen Schrank für einen Handgepäckskoffer, allerdings sollte dieser wirklich nur die normalen IATA Maße haben, denn mein Koffer passte gerade so hinein.

Zusätzlich gab es noch einen großen Garderobenschrank, in welchem man seine Kleidung aufhängen konnte und auch meine Laptoptasche konnte ich hier für Start und Landung verstauen.

In der Tür der Gadarobe befanden sich auch Magazine, Kopfhörer und das Emirates Fernglas. Leider gab es hier keine Ablage mehr für persönliche Gegenstände, was ich sehr angenehm gefunden hätte, denn mein Pass steckte einfach bei den Magazinen und ich hätte ihn beim Aussteigen hier auch beinahe vergessen.

Der wohl wichtigste Punkt eines jeden First Class Sitzes ist allerdings das Bett und hier hatte ich bei der neuen Emirates First Class einige Bedenken.

Zum einen war es einfach ein „normaler Sitz“, welcher flach gestellt wurde und nicht ein separates Bett, welches man ausklappt, wie z.B. in der neuen Singapore Airlines Suite. Zum andern verschwand der komplette Fußraum unter einem Tisch, was immer die Frage aufwirft, ob man hier auch wirklich genügend Bewegungsfreiheit hat.

Nur um das Bett zu testen habe ich es mir in der Mittelsuite 2F bauen lassen und als der Purser hiermit fertig war, sah dies auch schon nicht mehr wie ein Sitz aus, sondern wie ein richtiges Bett.

Übrigens sieht man auf diesem Bild auch die „Digitalen Fenster“. Alle Mittelsitze haben „falsche Fenster“, welche Bildschirme hinter einem Fensterrahmen sind. Hier wird mit Kameras das Livebild von außen übertragen, welches man auch von einem Fensterplatz sehen würde. Dabei hat man auch in den Mittelsuiten alles was man auf den Fensterplätzen hat, inklusive elektrischer Fensterblenden und Gardinen. Einfach die digitalen Fenster ausschalten wäre auch nicht stilecht.

Emirates legt eine dicke Matratze auf den Sitz und stattet ihn mit einem großen Kissen und einer sehr kuschligen Decke aus. Damit war das Bett so bequem, dass ich sogar fast eine Stunde geschlafen habe.

Auch meine Sorge, dass der Fußraum zu niedrig sein könnte war unbegründet und mich hat es überhaupt nicht gestört, dass ich meine Füße unter einen Tisch strecken musste.

Ich würde dieses Bett gerne einmal auf einem längeren Flug auf seine Schlafeingenschaften hin testen, dafür muss Emirates die neue First Class aber auch erst einmal auf einer echte Langstrecke einsetzen, was aktuell noch nicht der Fall ist.

Neue Emirates First Class Boeing 777-300er | In-Flight Entertainment

Auf dem riesigen Bildschirm in der neuen Emirates First Class ist das berühmte ICE Entertainment installiert, welches wohl zu dem umfangreichsten Angebot aller Airlines gehört. Dieses IFE gibt es auf allen Emirates Flugzeugen in allen Klassen und bietet tausende von Filmen, Serien, Musik und Spiele.

Der einzige Unterschied in der neuen Emirates First Class ist der große Bildschirm und die hochwertigen Kopfhörer von Bowers&Wilkins.

Das IFE kann man in der neuen Emirates First Class entweder über das Suite Pad bedienen, auf welchem man sich beim Film schauen auch die Karte oder die Ausenkameras anzeigen lassen kann oder man nutzt die kabellose Fernbedienung aus der Armlehne.

Mir hatten es besonders die Außenkameras angetan, welche bei der neuen Boeing 777 ein sehr hochauflösendes Bild boten.

Neue Emirates First Class Boeing 777-300er | Der Service

Der Service in der neuen Emirates First Class war mit dem in der alten Emirates First Class identisch. Allerdings war ich auf diesem Flug der einzige Passagier in der First Class, sodass sich zwei Flugbegleiter und der Purser mehr oder weniger nur um mich kümmern mussten durften. Dadurch war der Service natürlich sehr aufmerksam und auch schnell.

Nachdem ich mich in meinem Sitz eingerichtet hatte, stellten sich beide First Class Flugbegleiterinnen bei mir vor und fragten mich direkt nach meinen Getränkewünschen. Meine „First Class Standardbestellung“ aus einem Wasser und einem Glas Champagner wurde auch direkt geliefert, allerdings hatte ich vergessen, dass bei Emirates am Boden in Frankfurt nur den Business Class Champagner und nicht der Dom Perignon serviert wird, da Emirates die Steuern (inkl. Deutscher Sekt Steuer zum Erhalt der kaiserlichen Flotte) nicht für den teuren Champagner bezahlen möchte.

Kurz nach dem Champagner wurden mir noch arabischer Kaffee und Datteln als traditionelle arabische Begrüßung angeboten, welche ich gerne angenommen habe. Nachdem ich meinen Champagner kaum angerührt habe, hat man mir noch einen zweiten arabischen Kaffee angeboten, welchen ich ebenfalls angenommen habe.

Ich persönlich finde den arabischen Kaffee Service bei Emirates immer eine sehr schöne traditionelle Sache und das, obwohl es wohl kaum eine internationalere Airline mit mehr Kulturen gibt als Emirates.

Vor dem Start brachte man mir auch schon den Snackkorb, welchen man auch während dem Flug immer in der Suite stehen hat und in welchem man allerhand kleiner Süßigkeiten und Snacks findet.

Zusätzlich gab es auch vor dem Start noch ein heißes Tuch, wobei heiß hier auch wirklich ernst zu nehmen war, denn ich musste das dampfende Tuch erst abkühlen lassen, bevor ich es verwenden konnte.

Der Start in Frankfurt war äußerst unspektakulär und auf die Minute pünktlich. Mit der Kamaraaussicht auf dem Bildschirm, der Flugkarte auf dem Suite Pad und der Aussicht aus dem Fenster, fühlte ich mich in der Suite direkt pudelwohl.

Keine zehn Minuten nach dem Start stand man mit einer Falsch Champagner neben mir und schenkte mir ungefragt ein Glas ein, was man nur mit den Worten „Now we have the good stuff!“ kommentierte.

Zehn Minuten später wurde mein Glas noch einmal aufgefüllt und man überreichte mir die Speisekarte. Emirates hat in der First Class ein Dine on Demand Konzept, bei welchem man jederzeit aus der Karte bestellen kann, was man möchte. Nachdem es Mittagszeit war, haben wir uns darauf verständigt, dass ich gerne direkt nach dem Start essen wollte und man hat meine Bestellung gerne, zusammen mit den Worten, dass man etwa zehn bis 15 Minuten für die Vorbereitung benötigen würde, aufgenommen.

Ein wenig schmunzeln musste ich, da man fast wie ein Uhrwerk alle drei Minuten mit der Flasche Champagner ganz unauffällig an meiner Suite vorbei gelaufen ist um zu sehen, ob man das Glas wieder auffüllen müsste. Auch wenn ich gerne ein oder zwei Gläser Champagner trinke, ganz so schnell bin ich dann auch nicht, aber die Geste war irgendwie auch nett.

Zu Beginn des Service hab ich die Canapees bestellt, welche sich gut mit dem Champagner ergänzt haben.

Direkt als man die Canapees abgeräumt hat, wurde mein Tisch eingedeckt. Emirates hat ein wirklich schönes Setup in der First Class, inkl. gefalteter Serviette, allerdings konnte ich diesen Anblick nicht lange genießen, denn der Kaviar als Vorspeise wurde keine 20 Sekunden später geliefert.

Ich finde die Präsentation des Kaviars bei Emirates immer sehr gelungen und esse ihn sehr gerne. Allerdings muss ich ehrlich gestehen, dass ich einer dieser Banausen bin, der quasi nur im Flugzeug Kaviar isst und das auch gerne, obwohl bei Emirates auch der Perlmutt- oder Plastiklöffel zum Kaviar fehlt.

Als zweite Vorspeise habe ich mir die arabische Mezze bestellt, also eine Zusammenstellung von verschiedenen Vorspeisen. Auch wenn man viel zu viel Essen bekommt, finde ich die Art und Weise wie Emirates das Mezze serviert sehr schön und ich habe noch nicht erlebt, dass es eine Airline besser gemacht hat.

Zum Hauptgang habe ich das Rinderfilet bestellt, welches zwar sehr schön anzusehen war, allerdings war es etwas zu lange im Ofen und daher schon durch gegart. Es ist aber auch wirklich schwer, dieses im Flugzeug perfekt zuzubereiten. Geschmeckt hat es trotzdem.

Zum Hauptgang habe ich mir einen argentinischen Rotwein bestellt und damit mir dieser nicht ausging, brachte man mir gleich eine kleine Karaffe.

Zum Abschluss des Essens habe ich mir noch die Käseplatte bestellt, welche schön angerichtet war, allerdings können Käse andere Airlines besser, wenn man hier nur an die Swiss First Class denkt, in welcher die Flugbegleiter manchmal einen Monolog zu jedem Käse halten können.

Der gesamte Lunch Service hat etwas über zwei Stunden gedauert, was allerdings auch daran lag, dass ich mir Zeit lassen wollte.

Vor der Landung habe ich mir dann noch einen Espresso bestellt und nachdem man mir hierzu aktiv ein Stück Kuchen vom Dessert angeboten hat, habe ich dieses auch dankend angenommen, obwohl ich eigentlich keine Donauwelle mag.

Der Service auf dem gesamten Flug war wirklich aufmerksam und so wie man es in einem top First Class Produkt erwartet. Beide Damen waren sehr happy, dass sie in dem neuen Game Changer arbeiten durften und verwendeten dieses Wort auch mehrfach für die First Class.

Bei so viel Freundlichkeit und Begeisterung fand ich es auch nicht schlimm, dass man ganz vergessen hatte mir zu Beginn des Fluges ein Amenity Kit und einen Pyjama zu geben, was man allerdings schnell nachholte, als ich danach gefragt hatte.

Der Service in der neuen und alten Emirates First Class war identisch, sodass es auch in der neuen Emirates First Class ein wenig von der Crew abhängig ist, ob der Service gut ist oder nicht.

Neue Emirates First Class Boeing 777-300er | Amenity Kit und Pyjama

Emirates bietet in der First Class eines der umfangreichsten Amenity Kits, welche ich kenne. Mit allerlei Cremes, Deo, Rasierer und richtigem Rasierschaum, sowie einer Zahnbürste und einer Haarbürste hat man hier wirklich alles, was man braucht.

Auch der Emirates First Class Pyjama trug sich ausgesprochen angenehm und war von guter Qualität. Ich selbst trage ihn auch zuhaue immer wieder gerne und die Hülle des Pyjamas eignet sich hervorragend als Laptophülle mit Emirates Logo.

Neue Emirates First Class Boeing 777-300er | Frankfurtflyer Kommentar

Was soll ich über diesen Flug sagen? Es war ein Erlebnis in sich!

Die Emirates First Class zeichnet sich schon seit jeher durch ihren hohen Unterhaltungswert aus, allerdings bietet die neue Emirates First Class noch mehr „Schnick Schnack“ und „Spielerreien“, sodass man sich den ganzen Flug mit der Suite beschäftigen kann.

Ich fand diesen Flug sehr toll und würde gerne wieder in der neuen Emirates First Class fliegen, aber vielleicht auf einem etwas längeren Flug, auf welchem man als Airline mit solch einem Sitz auch das volle Potenzial ausspielen könnte.

Etwas womit ich allerdings noch nicht 100% warm geworden bin, sind die komplett verschlossenen Suiten. Diese sind zwar mit über drei Quadratmetern im Flugzeugstandard riesig, wenn man allerdings bei geschlossener Tür in der Suite sitzt, fühlt es sich genau so an, wie es ist. Man sitzt in einem drei Quadratmeter großen geschlossenen Raum. Platzangst sollte man hier wirklich nicht haben.

Ich kann jedem empfehlen, sich das Erlebnis der neuen Emirates First Class einmal zu gönnen. Spaß macht ein Flug in dieser einmaligen Suite mit dem typischen Emirates Service allemal!


Dieser Tripreport besteht aus folgenden Teilen:

 

5 Kommentare

  1. also die Bar im a380 war bei meinen Flügen immer gut gefüllt.
    Wenn man mit mehreren Personen reist ist es angenehmer dort zu stehen/sitzen als am platz.

    2/3/2 in der business class ist aber eine Schande 🙁

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