Ist Uber an deutschen Flughäfen bald Geschichte? Taxiverbände üben große Kritik

Zukünftig gibt es keine Meilen mehr bei Uber. Foto: Dall-E

Die Kooperation zwischen dem Flughafen Düsseldorf und dem Mietwagenvermittler Uber steht stark in der Kritik. Taxiverbände erheben schwere Vorwürfe und fordern, die Zusammenarbeit zu beenden. Schon jetzt dürfte klar sein: Ob und wie lange Uber an Flughäfen in Deutschland fahren darf, ist fraglich. Vielleicht liegt es aber schlicht auch an dem überhöhten und teuren Angebot der Taxi-Verbände? Wir berichten über die aktuellen Standpunkte.

Kritik an der Kooperation: Uber soll nicht mehr an Flughäfen in Deutschland fahren

Vor kurzem hat der Flughafen Düsseldorf Parkplätze speziell für Uber reserviert, was bei lokalen Taxiverbänden auf heftigen Widerstand stößt. Vertreter der Taxibranche, darunter die Taxi Düsseldorf eG, haben in 16 offenen Briefen an verschiedene deutsche Flughäfen appelliert, die Kooperation mit App-basierten Vermittlungsdiensten wie Uber und Bolt zu überdenken. Diese Kampagne wurde vom Fachmedium Taxi Times unterstützt, welches sich als Sprachrohr der Branche positioniert.

Die Taxiverbände argumentieren, dass solche Kooperationen nicht nur gegen zahlreiche Rechtsvorschriften verstoßen, sondern auch die sozialen und steuerlichen Strukturen untergraben sowie die Rechte der Fahrer und die Sicherheit der Fahrgäste gefährden. Klar dürfte in diesem Fall sein: Die Taxi-Verbände fürchten schon seit Jahren um ihre Vormachtstellung – letztendlich das ewige Monopol, auf dem das Geschäft fußt.

Zahlreiche Vorwürfe gegen Uber

Ein besonderer Kritikpunkt ist die sogenannte Rückkehrpflicht, die besagt, dass Mietwagen nach jeder Fahrt zu ihrem Betriebssitz zurückkehren müssen. Dies wird von den Mietwagenfirmen, die mit Uber arbeiten, laut den Taxiverbänden häufig umgangen, berichtet die Rheinische Post exklusiv. Weiterhin wird behauptet, dass die günstigeren Tarife der Mietwagen zu Lasten gesetzlicher Mindestlöhne gehen und sogar bandenmäßige kriminelle Strukturen begünstigen könnten.

Diese Anschuldigungen werden durch aktuelle Recherchen, wie jene von rbb24 in Berlin, unterstrichen, wo illegale Praktiken innerhalb der Branche aufgedeckt wurden. Dennoch dürfte die finale Rechtsfrage nicht geklärt sein. Schließlich ist klar, dass die Taxiverbände eine sehr einseitige Sicht auf das Thema haben. Die Taxiverbände betonen hingegen, dass die Überlassung von Verkehrsflächen an solche Unternehmen eine kritische Überprüfung erfordere.

Ubers Reaktion

Auf Nachfrage der Rheinischen Post betont ein Sprecher von Uber, dass die Vorwürfe sich speziell auf Berlin beziehen und dass bereits Maßnahmen eingeleitet wurden, um illegale Aktivitäten zu unterbinden. Uber versichert, dass nur lizenzierte und geprüfte Unternehmen Fahrten über ihre Plattform anbieten dürfen und jede Fahrt über die App versichert ist.

Ist Uber an deutschen Flughäfen bald Geschichte? Taxiverbände üben große Kritik | Frankfurtflyer Kommentar

Ich beobachte die Diskussion schon eine ganze Weile und muss inzwischen ganz ehrlich sagen: Wer Konkurrenz nicht aushält, sollte sein Geschäftsmodell mal überdenken. Das Taxi-Fahrten in Deutschland maßlos überteuert sind, hat auch den Grund, dass über Jahrzehnte ein Quasi-Monopol herrschte. Erst dank Uber und Co., kann man inzwischen günstigere und erschwingliche Fahrten bekommen. Ein einfaches Beispiel: Die Fahrt vom Frankfurter Flughafen zu meinem Haus kostet mich mit dem Taxi (für zehn Minuten!!) knapp 40 Euro. Wenn ich mit einem Uber fahre bezahle ich lediglich 15 bis 25 Euro.

Teilweise mag es aber sein, dass die rechtlichen Vorgaben an Uber strikter kontrolliert werden müssen. Hier sehe ich die lokalen Regierungen aufgefordert zu handeln. Dennoch dürfen wir diese Innovation auf keinen Fall verbieten, da dies nur zu höheren Preisen für den Endkunden führen würde.

Was denkt ihr dazu?

15 Kommentare

  1. Ich nutze Uber/Bolt/Lyft/Free now, etc. in jeder Stadt welche verfügbar es ist. Taxi Fahrer haben anscheinend noch immer nicht begriffen, das Nachhaltigkeit nicht mit abzocken, schlechten Services, keine Stadtkennnisse und Unhöflichkeit funktioniert. Dennoch gebe ich immer wieder Taxis die Möglichkeit sich zu „behaupten“ und nehme dann ein Taxi in Anspruch. Egal ob es in Deutschland, Schweiz oder sonst in Europa, in den USA oder Emirate ist. Ich bekomme stets eine. „sight seeing Tour“, due ich nicht gewünscht habe. Sei es dreimal um den Block zu fahren oder sonst einen Umweg.Wenn ich dann den Fahrer darauf anspreche bekommen sie einen roten Kopf und werden wütend und bringen Schein Argumente.
    Interessanterweise fahren die meisten Taxis auch noch für Uber/Bolt….
    Während der Pandemie haben mir mehrere Uber Fahrer mitgeteilt, dass sie wenigstens Uber fahren können.
    Ich habe einen klaren Preis, sehe die Ankunftszeit und muss mir keine Sorgen machen über einen falsch eingestellt, oder abgestellten Taxameter.
    Taxifahrer sollten innovativer werden und die selbst fragen, weshalb Uber so beliebt ist. Es ist nicht nur der Preis.

    • Zitat: „Taxi Fahrer haben anscheinend noch immer nicht begriffen, das Nachhaltigkeit nicht mit abzocken, schlechten Services, keine Stadtkennnisse und Unhöflichkeit funktioniert.“ Und wie sieht das bei Uber & Co aus? Service sucht man da vergebens (bis auf einige engagierte Einzelfälle)! Sprachkenntnisse mangelhaft und Ortskunde gleich null! Im Taxigewerbe gibt es wenigstens noch genügend gestandene Taxifahrer mit geprüfter Ortskunde und Berufserfahrung. Aber ausgerechnet Uber als Mittel gegen Abzocke darzustellen ist absurd. Schon das Geschäftsmodell ist illegal, bzw. wird überwiegend so betrieben. Und zur High-Time kostet die selbe Fahrt plötzlich das Fünffache! Und das soll eine Alternative sein? Parallelen zur Politik rein zufällig.

    • Da sollte man nicht alle Taxifahrer über einen Kamm scheren!
      Es gibt sehr viele Fahrer die freundlich und hilfsbereit sind
      Desweiteren kennen viele Fahrer die kürzesten Wege!!
      Bei Uber sind viele Fahrzeuge nicht versichert für Personenbeförderung!!
      Ja es ist richtig das Taxis etwas teurer sind, aber hier werden auch alle gesetzlichen Forderungen erfüllt, wie Steuern Versicherung gesetzlicher Mindestlohn usw .
      Also Mal überlegen bevor man sich in so einer Billig Kutsche setzt!!!!!

    • Eine Taxi-App mit Bezahlmöglichkeit gibt es schon, da gab es Uber nicht. Es gibt bei Uber keine Innovation. Außer, dass der Rechtsbruch gesellschaftsfähig gemacht wird.

  2. Taxitarife bilden die Kosten einschliesslich eines Unternehmergewinns ab, werden von Genehmigungsbehörden unter Beteiligung von u. a. IHK, Verbänden und Rechtsämtern darauf geprüft, ob sie den eigenwirtschaftlichen Betrieb und eine flächendeckende Bedienung der öffentlichen Verkehrsinteressen sicherstellen. Taxameterpreise dürfen weder über- noch unterschritten werden. Ein Taxi kostet im Schneesturm an Weihnachten dasselbe, wie am Totensonntsg morgens um 07:00.

    Und Berücksichtigung aller Kosten, des höheren Steuersatzes und des regelmäßigen Mehraufwandes muss jedem klar sein, dass es unterhalb eines Taxitarifes wirtschaftlich nicht geht. Die höhere Auslastung und der dadurch theoretisch höhere Umsatz findet ihre Grenzen übrigens im Straßenverkehr und der erreichbaren Durchschnittsgeschwindigkeit. Man könnte dieses im direkten Vergleich relativ leicht mathematisch untermauern.

    Zum Autor und seiner 40€ Fahrt in 10min. Schaue ich mir den Frankfurter Tarif an, so entsprechen 40€ einer Fahrstrecke von 15km. Dies funktioniert aber nur dann, wenn das Taxi mit konstant 60km/h fährt. Dies erscheint doch sehr unwahrscheinlich. Würde das Taxi an dem Start, warum auch immer, zehn Minuten stehen, kämen gerade mal 10€ zusammen.

    Also irgendwas stimmt da ganz und gar nicht.

    Hier wird sich der Autor mit dem Fahrer wohl eher auf einen Festpreis „geeinigt“ haben, z. B. bei einem Fahrziel ausserhalb Frankfurts. Anders sind 40€ bei zehn Minuten bei einer Fahrzeit von zehn Minuten unplausibel.

  3. Die Flughäfen sollten den Protest der Taxifahrer einfach ignorieren, mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Und solange 35 Jahre alter Mercedes Schrott als Taxi erlaubt ist, nutze ich lieber Uber, da hatte ich noch nie so eine alte Karre.

    • Dass es Oldtimertaxis geben kann, steht außer Frage. Es sind derer aber nur SEHR wenige und bisweilen auch vom Kunden so gewünscht oder begrüßt.
      99% aller Taxis sind jedoch nicht älter als maximal 6 Jahre. Eher sogar nur 4 Jahre alt. Das hat auch steuerliche Gründe!
      Funkmietwagen, die für den umstrittenen App-Anbieter UBER fahren, sind gewiss ebenfalls nicht alt, dürften aber recht viele Beulen oder Lackschäden haben. Von der begrenzten Raumgröße dieser vorwiegend japanischen Kleinwagen ganz angesehen.

      Hier also mal EIN Erlebnis eines alten Taxis mit den naturgemäß neueren Toyota-Fahrzeugen zu vergleichen ist nicht sehr durchdacht. Es steht eher zu vermuten, dass nicht das Fahrzeug sondern eher die (unwirtschaftlichen!) Dumnpingpreise der Beweggrund für diesen herabsetzenden Kommentar sind.

  4. Tja die Geiz ist geil Gesellschaft ist jetzt am unteren Ende angelangt. Steuerhinterziehung, Schwarzarbeit, Personenbeförderung ohne Konzession und Versicherungsschutz, Ausbeutung durch amerikanischen Aktienkonzern der hier nicht mal Steuern zahlt. Als Taxiunternehmer wirst du nicht reich, als Über Unternehmer geht’s entweder in die Pleite oder in den Knast. Geht zu diesen Preisen leider nicht legal, auch nicht für Geizhälse. Wollen wir das wirklich hier? Whats next? Billige Medikamente unter der Ladentheke an der Lottoannahmestelle? WTF

  5. Zitat: „ Das Taxi-Fahrten in Deutschland maßlos überteuert sind, hat auch den Grund, dass über Jahrzehnte ein Quasi-Monopol herrschte. Erst dank Uber und Co., kann man inzwischen günstigere und erschwingliche Fahrten bekommen“

    Von Maßlos überteuert zu sprechen, kann nur von einem Redakteur kommen, der anscheinend nicht richtig oder ausreichend recherchiert hat.
    Was ist mit überteuert gemeint?
    Und haben sie sich mal ungerechnet wie bei den „Dumpingpreisen“ von Uber und Bolt die Angestellten Fahrer ihren Lohn verdienen.

    Die Fahrer sind NICHT bei Uber oder Bolt beschäftigt sondern bei Mietwagen-Unternehmern.
    Der Unternehmer muss die Fahrer bezhalen.

    Eine Fahrt für 20 EUR ( also das was der Kunde bezahlt) sieht dann so aus:

    20 EUR abzüglich Vermittlungsprovision von Uber oder Bolz zwischen 25% und 30% , sowie 19% MwSt.

    Von den 20 EUR muss der Ubternehmer 30% Gebühren an Uber zahlen.
    Das sind 6 EUR
    Außerdem bleiben von den 20 EUR Brutto nur 16,80 EUR übrig wenn man die 19% MwSt abzieht.
    Von diesen 16,80 jetzt die 6 EUR Gebühr runter bleiben noch 10,80 EUR übrig.

    Dafür ist der Fahrer zirka 1 Stunde unterwegs gewesen, Wartezeit bis ein Auftrag kommt, Anfahrt zum Kunden und die Fahrt selbst.

    Mit diesen 10,80 die der Unternehmer dafür bekommt muss er nun den Fahrer bezahlen mit 12,80 Mindestlohn – Lohnnebenkosten, Lohnsteuer und BG.
    Außerdem das Fshrzeug bezahlen und die Fahrzeugnebenkosten.

    Ach ja, Gewinn will der Unternehmer auch noch machen.
    Wie soll das gehen?
    Nur wenn man die Fahrer nicht richtig anmeldet und denen unter der Hand 5 EUR die Stunde bezahlt kann man irgendwie noch etwas Gewinn machen.

    So viel zum Thema Taxis sind zu teuer.

    Jeder Fahrgast der mit diesen Mietwagen zu Dumpingpreisen fährt, unterstützt prekäre Arbeitsverhältnisse und Schwarzarbeit.

    Der Taxiunternehmer wird von den Behörden streng geprüft, muss alles seine Umsätze fälschungssicher speichern und darlegen.
    Mit dem „zu teuren Fahrpreis“ beim Taxi werden die angestellten Fahrer bezahlt und sämtliche Lohnnebenkosten – außerdem das Fahrzeug und Unterhalt von diesem.

    Also bitte erst einmal rechnen und überprüfen ob bei diesen billigangeboten wirklich alles mit rechten Dingen läuft.

  6. „Erst dank Uber und Co., kann man inzwischen günstigere und erschwingliche Fahrten bekommen. Ein einfaches Beispiel: Die Fahrt vom Frankfurter Flughafen zu meinem Haus kostet mich mit dem Taxi (für zehn Minuten!!) knapp 40 Euro. Wenn ich mit einem Uber fahre bezahle ich lediglich 15 bis 25 Euro.“

    Ah ja.
    Erst dank des Wegfalls des Mindestlohns, der Versicherungspflichten und der Lebensmittelkontrolle bekomme ich im Supermarkt und an der Ladentheke endlich die Preise, die ich für angemessen halte. Und selbst wenn im Laden Kinder schuften müssten, ist mir das egal. Ich zahle keine Normalpreise!

    Ist das wirklich die Sicht des „Redakteurs“? Wie ernährt denn dieser seine Familie? Mit 8.-Euro Schreiblohn pro Stunde? Mit einer trickreichen Unterlaufung der (teuren) Krankenversicherungspflicht? Werden Steuern für den Schreiblohn abgeführt?

    Hier werden schlicht faule Äpfel mit gesunden Birnen verglichen.
    Kurz: Man kann NICHT auf legalem Wege lediglich 15.- Euro für eine Personenbeförderung bezahlen, die mit einem Taxi 40 Euro kostet.
    Diese Aussage wird von dem namhaften Gutachterbüro Linne + Krause GmbH bestätigt. Ebenso wie vom Chef des Unternehmens FreeNow (die Taxis UND Mietwagen vermitteln.)

    Jemand der gleichwohl das hier behauptet und zudem das Wort Monopol ins Spiel bringt, zeigt, dass er von der Materie rein gar nichts versteht. Vermutlich nicht mal recherchiert hat. Was irgendwie auch der Text belegt, der eigentlich von woanders stammt.
    Wirklich fragwürdig, wer hier so alles schreiben darf …

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