Japan Airlines Airbus A350 verunglückt

Auf dem Flughafen Haneda (HND) in Tokio kam es heute zu einem Unfall, ein Airbus A350 von Japan Airlines stand nach der Landung in Flammen auf der Bahn. Ersten Berichten zufolge konnten sich Insassen über Notrutschen befreien und das Flugzeug verlassen. Feuerwehr und Rettungskräfte waren demnach schnell beim brennenden Jet eingetroffen. Ob Menschen verletzt wurden ist noch nicht bekannt, die Ursache könnte eine Kollision mit einem Flugzeug der japanischen Küstenwache gewesen sein.

Auch die Medien waren schnell, die Eilmeldungen verbreiteten sich rasant. Ein Fernsehsender übertrug sogar erste Live-Bilder von Tokios Mega-Airport Haneda, man konnte erkennen, wie Passagiere während der Löscharbeiten der Maschine über Rutschen evakuiert wurden. Augenzeugen berichteten über einen explosionsartigen Feuerball. Das Flugzeug mit der Flugnummer JL516 und der Kennung JA13XJ kam vom Shin Chitose Airport in Sapporo, der Flug dauerte etwa 1 Stunde und 20 Minuten.

Flightradar

Der lokale Sender NHK bezieht sich auf Behörden und teilte bereits mit, dass das Flugzeug nach der Landung möglicherweise mit einem anderen Flugzeug zusammengestoßen sei. Offizielle Angaben gibt es allerdings noch nicht. An Bord des Inlandfluges waren wohl 379 Passagiere und Besatzungsmitglieder, die nach aktuellem Stand alle den Jet verlassen konnten.

Japan Airlines Airbus A350 verunglückt | Frankfurtflyer Kommentar

Einige Auswertungen haben ergeben, dass 2023 eines der sichersten Jahre in der Geschichte der zivilen Luftfahrt war. Es gab dennoch einige schwere Unfälle, das erste Unglück ereignete sich gleich zu Beginn des Jahres. Eine ATR72 befand sich im Endanflug auf Pakhora in Nepal, auf einem Video ist zu sehen wie das Flugzeug plötzlich scharf nach links abdreht und Sekunden später auf den Boden aufschlägt und in Flammen aufgeht. Für die 72 Insassen gab es keine Überlebenschance.

Leider startet das neue Jahr wieder mit einem schweren Unglück, wobei die Ausmaße noch nicht abzusehen sind. Nicht nur für Japan und die renommierte Fluglinie JAL ein schwerer Schock. Der Flugverkehr am riesigen Airport kam zum Erliegen, die Rettungsarbeiten haben höchste Priorität.

 

Quelle & Updates auf tagesschau.de

17 Kommentare

  1. Das wichtigste ist, das nicht der Dauerprügelknabe Lufthansa
    hier betroffen ist. Japan Airlines wird das wohl ohne große Blessuren überstehen.
    Lufthansa würde im gleichen Fall öffentlich und im Netz verbal in der Luft zerrissen. Man braucht für alles einen Sündenbock!

      • Leider gibt es Todesopfer. Die Besatzung der Küstenwachemaschine, die die Hilfsgüter für Erdbebenopfer transportieren sollte, ist bis auf den co-Piloten, umgekommen, 5 Menschen. Der co-Pilot mit schweren Verletzungen schwebte gestern im Lebensgefahr, noch war nicht bekannt ob er überlebt.
        Ich war dort auf den Flughafen .
        Alle Flüge wurden vorerst abgesagt.
        Aber das war klar.
        Die Passagiere der JAL Maschine, wie bereits erwähnt, konnten den Flieger, während Löscharbeiten über die Notrutsche verlassen.

    • Dem stimme ich voll und ganz zu. Die JAL A350-900 besitzt weltweit eine der dichtesten Bestuhlungen überhaupt und die Maschine war ausgebucht. Meine höchste Wertschätzung für Leistung der Crew, dennoch alle Passagiere lebend in kürzester Zeit aus dem brennenden Wrack zu evakuieren.

      • Und es Zeigt auch, dass die Evakuierungen in den 90 Sekunden, selbst bei fast maximaler Passagieranzahl und blockierten Notausgängen funktioniert. Wenn man die Bilder sieht will man garnicht glauben, dass das so „gut“ funktioniert hat und auch wenn es ein tragischer Unfall ist, mir gibt dies ein gutes und zuversichtliches Gefühl.

        • Ich finde das auch bemerkenswert, dass das in so kurzer Zeit geklappt hat. Mein Respekt!
          Was meint Ihr? Hätte das auch mit europäischen Fluggästen so gut geklappt oder lag das mehr an den (wie immer) sehr disziplinierten Japanern? Ich persönlich kann mir das bei der Ellenbogenmentalität von Nichtasiaten nicht wirklich vorstellen…

          • Ellenbogen ist beim Evakuieren eigentlich wohl hilfreich. Crews bekommen da ja durchaus auch beigebracht, dass man nicht zimperlich sein darf.

            Ich würde hoffen, dass es auch in anderen Teilen der Welt so gut funktionieren würde. Die Fluggäste waren auf die Evakuierung nicht vorbereitet, aber die Situation war wohl einigermaßen Dramatisch mit sichtbaren Feuer und viel Rauch in der Kabine. Da würden wohl (hoffentlich) auch in Europa die Fluggäste schnell aussteigen wollen und vor allen das Handgepäck mal liegen lassen. Das Größte Risiko sind ja immer die Experten die Ihren „wichtigen Koffer“ mit der Ersatzunterhose unbedingt mit auf die Notrutsche nehmen müssen.

          • Jens und Christoph: Genau das habe ich mir auch gedacht!
            Aber wie sagt man so schön: Wenn der eigene kittel brennt, läuft man eben etwas schneller.
            Gott sei dank, (oder wie immer der „big Boss*inn“ da oben genannt wird), sind keine Leben zu beklagen. Material kann man ersetzen.
            Was den Feuerball und den sofortigen Grossbrand angeht, so vemute ich, dass der Treibstoff des „unteren“ Flugzeugs der Brandgeschleuniger war.
            Glück im Unglück gehabt. Möge es immer so ausgehen.

          • Bin gerade von Auckland über Seoul nach Europa zurück geflogen und war sehr wohl über die spitzen Ellenbogen von Asiaten beim Check-In- und bei allen anderen Schlangen überrascht. Jens, ich denke dass manche Einstellungen mittlerweile neu gedacht werden müssen.
            Wichtig ist der Nachweis der tatsächlich möglichen superkurzen Evakuierungszeit. Das beruhigt mich sehr. ALLE Fluggesellschaften sollten bei der Japan Airlines nachfragen, wie das möglich war.

          • Sowas ist in meinen Augen mit Disziplin möglich. Nicht nur bei der Crew, sondern in erster Linie bei den Passagieren, die in diesem Moment nicht anfangen das Handggepäck zusammenzusuchen o.ä.

          • von Andreas zu Andreas:
            Sorry habe in meiner Freude wegen aller Überlebenden des A350s die Todesopfer des Küstenwachtflugzeuges übersehen. Menschen, die Angehörige und Freunde hatten. Nochmals sorry!
            Mein tiefstes Mitgefühl.

  2. Toll, dass aus dem Airbus alle Passagiere einschließlich der Besatzung evakuiert werden konnten. Sicherlich wird untersucht werden müssen, warum die Dash-8 der japanischen Küstenwache im Rollweg von JAL-516 stand und welche Rolle die lokale Flugsicherung dabei spielte?

    • Exakt das sind die 2 Fragen die zu klären sind, und die Antwort wird kein gutes Licht auf die Beteiligten werfen, denn in den Flugzeugen und im Tower saßen nur Japaner, auf die Sprache kann Mannes da nicht schieben.

  3. In einem Video der Evakuierung ist zu sehen, wie die Flugbegleiter im brennenden Wrack verblieben, um die Passagiere mit Taschenlampen zu den lediglich drei verfügbaren Notausgängen zu bugsieren. Das ist aus meiner Sicht zutiefst beeindruckend. Ich habe Japan recht gut kennen- und schätzen gelernt, da ich beruflich einige Zeit dort verbracht habe. Was die japanische Gesellschaft von unserer unterscheidet, sind aus meiner Sicht u.a. die Kerntugenden Disziplin, strenge Hierarchie- und Senioritätsprinzipien sowie der Kollektivismus der Japaner. Diese waren sicherlich bei der Evakuierung hilfreich. So gibt es bspw. den Verdacht, dass die Mitnahme von Handgepäck durch überlebende Passagiere beim Aeroflot Superjet Crash in Moskau einigen Passagieren das Leben gekostet haben könnte. Auf den Bildern aus Tokio hatte kein einziger Passagier Gepäck bei sich.

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