Länger nach Denver: Lufthansa bastelt am Airbus A380 Flugplan

Foto: Flughafen München

Lufthansa hat in diesem Sommer wieder alle verbliebenen Airbus A380 im Betrieb und bedient damit sechs Destinationen von und nach München. Die Airline hat die kleine Teilflotte konservativ eingeplant und Reserven eingerechnet, damit kurzfristige Ausfälle aufgefangen werden können. Zum Winter findet dann ein großer Wechsel der Ziele statt. Für die Übergangsphase wurden nun Änderungen bekannt, der Kranich will mit dem Superjumbo länger nach Denver fliegen.

Das Wichtigste auf einen Blick:

✈️ Länger im Einsatz: Lufthansa fliegt mit dem A380 bis 24. Oktober 2025 nach Denver.
📅 Neue Frequenzen: Anfang Oktober 5x/Woche, ab dem 10. Oktober 3x/Woche.
📉 Trotz Buchungsdelle: Lufthansa hält an hoher Kapazität fest.

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Lufthansa verlängert überraschend den Einsatz des Airbus A380 auf der Strecke zwischen München und Denver. Wie aus aktuellen Planungsdaten hervorgeht, wird der Superjumbo dort deutlich länger fliegen als ursprünglich geplant. Zum Hintergrund ist nichts Offizielles bekannt, die Entscheidung könnte ein Indiz für die stabile Nachfrage sein.

Auf der anderen Seite verspürt der Konzern eine Abschwächung der Nachfrage im dritten Quartal. Hier ging es in erster Linie um die Flüge in Richtung USA, dort gibt es insbesondere in den günstigeren Buchungsklassen eine Delle bei den Neubuchungen. Umso überraschender kommt nun die Mitteilung, dass man weiterhin an den hohen Kapazitäten festhält und die Frequenzen des A380 sogar hochdreht.

Der Airbus A380 von Lufthansa, Foto: Robert

Denver bleibt A380-Ziel bis in den Spätherbst

Ursprünglich sollte der letzte Lufthansa-A380 ab München nach Denver am 30. September 2025 starten. Nun hat Lufthansa die Route bis zum 24. Oktober 2025 verlängert, wie das Portal AeroRoutes zuerst berichtete. Im Detail ergeben sich für den Oktober folgende Frequenzen:

  • bis 9. Oktober: 5 wöchentliche Flüge mit A380
  • ab 10. Oktober bis 24. Oktober: Reduzierung auf 3 wöchentliche Umläufe mit A380

Die Zeiten bleiben dabei unverändert. Mit dem Update bekennt sich Lufthansa weiterhin zum gezielten Einsatz des A380 auf stark nachgefragten Langstrecken. Für den Winterflugplan 2025/26 wird das Streckennetz wie vorgesehen verändert: Los Angeles und Neu-Delhi bleiben, Bangkok kehrt traditionell im Winter auf den A380 zurück. Ab Ende Oktober kommt San Francisco neu hinzu. Die bisherigen Sommerziele Boston, Denver, New York (JFK) und Washington D.C. werden hingegen im Winter wieder auf kleinere Airbus A350 umgestellt.

Die First Class im Lufthansa Airbus A380

Länger nach Denver: Lufthansa bastelt am Airbus A380-Flugplan | Frankfurtflyer Kommentar

Lufthansa verlängert den Airbus A380-Einsatz nach Denver, die Entscheidung könnte unterschiedliche Gründe haben. Vermutlich wollte man es sich zunächst offen lassen und austesten, wie es mit der erhöhten Kapazität läuft, daher hat man ursprünglich nicht bis zum Ende der Sommerperiode geplant.

Auf der anderen Seite gibt es eine Abschwächung der Buchungen im dritten Quartal. Indizien für Überkapazitäten gab bzw. gibt es derzeit schon, so sind die günstigen Buchungsklassen und die Verfügbarkeit von Prämienflügen auch kurzfristig verfügbar.

Auch wenn es Überkapazitäten geben sollte, auch der Airbus A380 muss irgendwohin eingesetzt werden. Fragt sich nur, ob und warum es keine weiteren asiatischen Destinationen gibt. Sind es die längeren Flugzeiten, die durch die Luftraumsperrungen entstehen, oder die langen Standzeiten, die an manchen Airports notwendig werden?

17 Kommentare

  1. Wenn man sich die nächsten Tage anschaut, dann fliegt die LH jetzt zur Hauptsaison, wo viele Strecken in den Mittleren Osten und Asien knackevoll sind mit täglich 150 bis 200 freien Plätzen nach Denver ( aber auch in die meisten anderen US A380 Destinationen). Die Nachfrage in die USA wird sich ab September noch abschwächen, sprich die Entscheidung macht wirtschaftlich so gar keinen Sinn. Aber Spohr und München, da passt kein Blatt dazwischen.

    • @Albert – Woher hast du die Info das LH mit dem A380 nach Denver mit 150-200 freien Plätzen?
      Und wie du ausführst, auch in die meisten US Ziele mit A380.

  2. Ich frage mich, warum der A380 nicht auf Ziele gesetzt wird, wo auch eine 747-8 vollgemacht wird.
    Tokyo sollte machbar sein. Singapur wird aus Frankfurt nur von der alten 744 bedient.

    Wie sieht es mit Seoul aus, nachdem Asiana zu SkyTeam wechselt. Lohnt sich das nicht mehr ohne *A connections?

    Sollte der Nachfragetrend von/nach USA so bleiben, wird LH sich die Flottenstrategie noch einmal überlegen müssen.

    • Oh, sehe gerade das @Felix auch schon heute Mittag, die Frage wegen den Auslastungen des A380 nach USA gestellt hat!
      Deshalb an @Albert —》》es wäre sehr interessant woher du diese Infos hast.
      Vielen Dank
      Peter7

    • Einfach mal auf Expertflyer schauen. Noch nicht reservierte aber gebuchte Sitze werden pauschal in einem Sektor mit einem x geblockt. Nicht gebuchte Plätze bleiben frei und wenn ich ganz kurz vor dem Abflug noch 150 bis 200 leere Plätze habe, dann habe ich ein echtes Problem. Keiner dieser Flüge ist wirtschaftlich.

      • Ob ein Flug wirtschaftlich ist oder nicht hängt von mehreren Faktoren ab. Ich kann mich an ein Gespräch mit einem Netzplaner erinnern, da ging es um eine Route mit 96 Prozent durchschnittlicher Auslastung. Diese war leider aufgrund der Margen und dem Fluggerät negativ.

      • Diese Interpretation ist auch einfach falsch. Die X stehen nicht als Platzhalter für Buchungen ohne Sitzplatzreservierung. Sondern für Plätze, die die Airline aus irgendeinem Grund (noch) nicht freigegeben hat für die allgemeine Buchung. Gerne auch mal für die Emirates-A380-Flüge vergleichen, die wären nach dieser Interpretation nämlich fast völlig leer.

  3. So geht die LH489 am 23.06 mit 269 leeren Plätzen raus, am 24.06 mit 252 leeren Plätzen. Das ist sogar noch schlimmer als zuerst überschlagen. Die LH 410 von München nach JFK geht am 23.06 mit 296 leeren Plätzen raus. Bei 503 Sitzen insgesamt bleiben mindesten 50%, oftmals sogar noch mehr Sitze unbesetzt.

    • Ich glaube Du unterschätzt die Anzahl der Menschen, die sich bis zur Ankunft am Check-In Counter keinerlei Gedanken über eine Sitzplatzreservierung machen (wollen). Speziell auf der Langstrecke, da diese hier zu einem Großteil mit saftigen Gebühren versehen sind.
      Meiner Erfahrung nach sind die Darstellungen bei Expertflyer 5-6 Tage vor Abflug (Deine Beispiele) wenig aussagekräftig in Bezug auf die letztendliche Auslastung.

      • Komisch, ich habe in den nächsten 2 Tagen 3 Flüge und habe mir die Sitzpläne bei Expertflyer und direkt bei der Airline angesehen und die sind absolut deckungsgleich. Ich verwende Expertflyer seit 20 Jahren und die Angaben waren immer absolut korrekt. Wo es oft nicht stimmt ist bei Premium Economy und Business, in beide Klassen wird häufig noch ein paar Tage vor Abflug upgegradet. Die Plätze gehen dann aber in der Economy verloren.

    • Die LH 489 gibt es an den besagten Tagen gar nicht

      „Geht am 23.06 mit leeren Sitzen raus“? Mit wie vielen leeren Sitzen die rausgeht kann man auch erst am 23.06. sagen.

  4. Na die Strecken nach Tokyo, Shanghai, Singapore sind für die Bedienung mit A380 wie gemacht. Dazu müsste man bei LH jedoch zwei Maschinen pro Strecke einplanen, die man zwangsläufig nicht hat. Genauso sieht es aus bei Strecken an die US-Westküste, Bangkok oder Indien. Hier plant man mit zwei Maschinen, bei vier Flugzielen macht acht Maschinen und mehr hat Lufthansa eindeutig nicht.

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