Lounge Zugang: „Lufthansa Business Class? NO! AMEX Platinum? YES!

Ich schreibe diesen Beitrag gerade aus der Executive Lounge in Breslau, vor meinem Lufthansa Flug nach Frankfurt und eigentlich ist beides wohl keine wirkliche Erwähnung wert, wenn ich hier nicht ein Phänomen zum ersten Mal am eigenen Leib erfahren hätte, welches nicht nur bei mir einiges an Kopfschütteln hervorgerufen hat.

Als Lufthansa Vielflieger oder Business Class Passagier ist man es gewohnt, vor dem Abflug in einer Lounge zu warten, hier noch etwas zu trinken und zu essen und bei schnellem WLAN in einem bequemen Sessel noch fix ein paar Emails zu beantworten.

So oder so ähnlich sah bis vor der Corona Pandemie die Realität der Vielflieger und Premium Passagieren aus, an welche man sich gewöhnt hat. Dies hat sich nun aber rapide geändert, denn Lufthansa hat alle Verträge mit Partnerlounges, welche nicht Teil des Star Alliance Lounge Netzwerks sind, gekündigt.

In den letzten Monaten hatte ich tatsächlich immer das Glück, dass entweder sowieso alle Lounges am Flughafen geschlossen waren oder es eine Lufthansa/ Star Alliance Lounge gab, sodass ich von dieser neuen Reglung nie betroffen war.

Hier in Breslau bin ich mit meiner Business Class Bordkarte wie selbstverständlich in die einzige Lounge des Flughafens maschiert, zeigte diese vor und bekam als Antwort: „Sorry Sir, Lufthansa dosen`t pay us anymore. New Rule, No Business Class, No Gold Card, No Senator and No Hon Circle

Etwas perplex ist mir dann zum Glück das Priority Pass Symbol am Tresen aufgefallen und als ich die wirklich freundliche Dame fragte ob sie diesen noch akzeptieren, wurde ich freudestrahlend in die Lounge gelassen.

Ich war bei diesem Besuch übrigens der einzige Gast in der Lounge über etwa 30 Minuten, in welchen noch vier andere Lufthansa Passagiere abgewiesen wurden, welche dies teilweise nicht besonders positiv aufgenommen haben und die arme Dame, welche wirklich nichts dafür kann, rüde beschimpft haben.

Mit Business Class oder einem Status brauche ich doch keinen Priority Pass!

Ich weiß nicht wie oft ich diesen Satz schon gehört habe und grundsätzlich ist das auch richtig oder besser war es, denn wenn man immer Business Class fliegt oder einen entsprechenden Vielfliegerstatus hat, kann man vor dem Abflug immer in die Lounge oder besser man konnte.

Auch wenn ich die Beweggründe von Lufthansa verstehe, kann ich der Entscheidung die Verträge mit den Partnerlounges zu kündigen wirklich nicht gutheißen. Für den Kunden ist dies definitiv keine Serviceverbesserung und auch wenn mir versichert wurde, dass man die Verträge neu aushandeln will, werden wir wohl noch über einige Monate hinweg auf Partnerlounges bei Lufthansa verzichten müssen.

Genau hier wird gerade für Lufthansa Vielflieger ein Priority Pass interessant, denn quasi alle Partnerlounges, welche man nun nichtmehr mit einem Lufthansa Business Class Ticket oder einem Vielfliegerstatus besuchen kann, sind Mitglied im Priority Pass Netzwerk.

Dabei gibt es die fehlende Lounge in den kommenden Monaten nicht nur an kleinen Flughäfen wie Breslau oder Paderborn, sondern auch an großen Zielen wie Barcelona, Madrid, Dublin oder Manchester, um nur ein Paar zu nennen. Bei über der Hälfte aller Ziele in Europa fällt aktuell die Lounge für Lufthansa Flüge weg, wenn man keinen Priority Pass oder dergleichen besitzt.

Mit fast 400 Euro pro Jahr ist ein Priority Pass allerdings auch nicht gerade günstig und man muss durchaus für sich entscheiden, ob es sich lohnt dieses Geld auszugeben. Allerdings erhält man mit der American Express Platinum Kreditkarte auch bis zu zwei Priority Pass Vollmitgliedschaften und akutell gibt es die Kreditkarte sogar mit dem höchsten je vorhandenen Bonus.

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Vorteile ohne Ende für Vielflieger!
American Express Platinum Card - Startguthaben

Wer die Karte noch nicht hat und regelmäßig mit Lufthansa oder einer anderen Airline unterwegs ist, für den ist nun der beste Zeitpunkt die Karte abzuschließen. Schon alleine für die Meilen lohnt sich die Karte aktuell, wobei man die Leistungen gerade als Vielflieger nicht unterschätzen sollte.

In Europa werden wir wohl den Priority Pass in den kommenden Wochen deutlich häufiger brauchen, als wir es in der Vergangenheit gewohnt waren.

Lounge Zugang: „Lufthansa Business Class? NO! AMEX Platinum? YES! | Frankfurtflyer Kommentar

Ich kann der neuen Regelung, was Vertragslounges bei Lufthansa angeht, nichts Positives abgewinnen und auch wenn ich verstehe, dass die Airline dringend Kosten sparen muss und diese Verträge nachverhandeln will, gegenüber dem Kunden ist dies einfach schlechter Service. Es ist sogar zu befürchten, dass dieser Zustand noch eine Weile andauert. Dieser Tatsache sollte sich jeder Lufthansa Vielflieger bewusst sein.

Nachdem man die Lufthansa Gruppe mit Abflug in Deutschland, Österreich oder der Schweiz kaum vermeiden kann und die Situation bei anderen Airlines auch nicht besser ist, denn hier gibt es bereits einige, die den Zugang zu Partnerlounges schon vor der Krise gestrichen haben, wird ein Priority Pass immer interessanter.

Ich selbst habe meinen Priority Pass durch die American Express Platinum Karte, welche ich ursprünglich wegen des Punktebonus abgeschlossen habe. Diesen gibt es aktuell mit 84.000 Punkte wieder für kurze Zeit und alleine die Punkte haben für mich einen Gegenwert von etwa 800 Euro.

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Der Priority Pass war immer mehr ein Bonus, welcher nun aber deutlich an Bedeutung gewinnt. Auch auf meinem KLM Flug diese Woche konnte ich ihn dann noch einmal in Amsterdam nutzen, denn einen SkyTeam Status habe ich seit 2018 nicht mehr. Generell habe ich in den letzten Wochen genau so viele Lounges mit dem Priority Pass besucht, wie über einen Status oder ein Business Class Ticket.

Auch wenn ich diese Entwicklung nicht begrüße, ist es wohl eine Realität, welche ich annehmen muss, zumindest für die nächste Zeit. Dass man übrigens dauerhaft keinen Zugang zu Vertragslounges mit einem Economy Class Ticket und Star Gold Status bekommt, gilt als sehr wahrscheinlich, denn diese Loungebesuche kann Lufthansa nicht mit dem Vielfliegerprogramm der Partner verrechnen.

1 Kommentar

  1. Bin seit 24 Jahren SEN und in der Tat tut die LH (nicht die anderen LH Group Airlines) alles dafür die SEN‘s zu vergrätzen. Um so mehr und um so schneller um so besser! Vielleicht steckt irgendeine Strategie dahinter (Fördermittel abgreifen, Geschäftssitz später ins LOT Land zu verlegen,….) die wir noch nicht kennen oder die so naheliegend ist, dass wir es nicht für möglich halten.

    Aber ehrlich gesagt, kann es mir egal sein, denn mein Heimatortflughafen war TXL. Den schließt die Sozialistisch-Kommunistische Regierung nun noch schneller mit Corona Rückenwind im Oktober. Die LH Lounges dort sind seit März zu. Mir tut es nur leid, weil ich mich bei den netten MitarbeiterInen dort, die ich teils seit 20 Jahren kenne, nicht mehr verabschieden konnte.

    Am neuen BER, der ja nun (wer es glaubt) unter fulminantem Jubel im Oktober eröffnet wird (also es werden ca. 10% des Flughafens eröffnet, der Rest ist entweder nicht fertig, hat keine Betriebsgenehmigung, ist schon wieder einsturzgefährdet und muss abgerissen/neu gebaut werden) soll es ZWEI LH Lounges geben (SEN/FTL). Allerdings gibt es noch keinen einzigen Vertrag mit Mitarbeitern, Caterern, etc.
    Na mal sehen….

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