Bei Lufthansa steht dieses Jahr eine Premiere an, ab dem 1. Juni wird man zum ersten Mal mit dem Airbus A380 nach Washington (IAD) fliegen. Man sollte denken, dass man den Riesenjumbo zu Zielen einsetzt, die besonders stark nachgefragt werden bzw. im Sommer ein höheres Aufkommen verzeichnen. Merkwürdig ist die Entscheidung dennoch, da der Kranich derzeit von München (MUC) selbst gar nicht zum Dulles International Airport fliegt. Joint Venture Partner United bietet einen täglichen Direktflug an, dieser bleibt auch ab Juni im Programm.
Washington ist ein interessantes Ziel für die Star Alliance, der Flughafen Dulles ist ein großes Drehkreuz von United. Von dort haben Kunden zahlreiche Anschlüsse in alle Richtungen, ein guter Grund sich auf Dulles zu konzentrieren. Die Entscheidung mit dem Airbus A380 nach Washington zu fliegen bedeutet mehr als eine Verdreifachung der Kapazitäten. Aktuell sind in der von United eingesetzten Boeing 767-400 etwa 230 Sitze verfügbar, ab Juni sind insgesamt 740 Plätze buchbar.
First Class, Nachfrage & Netzplanung
Dazwischen findet ein sanfter Übergang statt, denn Lufthansa nimmt die Route MUC-IAD-MUC schon vorher auf und bietet diese zum Start des Sommerflugplans Ende März mit Airbus A340-600 an. Ein Indiz dass man hier einen Bedarf der First Class sieht, was auch für den späteren Einsatz des Doppelstöckers spricht. Alternative Flugzeuge stehen nicht zur Verfügung. Lufthansa rechnet zwar damit ab dem zweiten Quartal zusätzliche Airbus A350 zu erhalten, diese werden jedoch zunächst ohne die Luxusklasse abheben.
Weiterer Grund für den starken Ausbau ist die anhaltend hohe Nachfrage in die USA. Lufthansa-Chef Jens Ritter blickt „sehr optimistisch auf die kommenden Wochen und Monate“. Die Buchungen liegen sogar leicht über dem Vorkrisenniveau. Das Angebot wird u.a. auch mit Neuanflügen nach Raleigh Durham und Minneapolis ausgebaut.
Einen weiteren Anhaltspunkt könnte die Netzplanung geben. Die Airbus A380 Teilflotte besteht aktuell aus nur vier aktiven Flugzeugen, zwei weitere kommen in diesem Jahr dazu. Man möchte die Vierstrahler so gut wie möglich auslasten und setzt diese neben Los Angeles (LAX) eher auf kürzeren Langstrecken wie New York (JFK), Boston (BOS), Delhi (DEL) und eben Washington ein. Dadurch sind die Maschinen am nächsten Tag wieder zurück am Drehkreuz und können direkt wieder starten. Bei einem Einsatz nach Bangkok oder Singapur sind die Flugzeuge länger als 24 Stunden fern der Heimatbasis, zum Teil fallen längere Standzeiten an.
Lufthansa Airbus A380 | Warum Washington?
Washington hat sicherlich nicht nur uns als Airbus A380 Ziel überrascht. Es gibt aber mehrere Gründe, die für diese Entscheidung sprechen. Dennoch wird es in diesem Sommer rekordverdächtige Kapazitäten in Richtung IAD geben. Ab Mai fährt Lufthansa das Angebot parallel ab Frankfurt hoch und fliegt (wie in vielen Jahren zuvor auch) gleich zwei Mal täglich nach Dulles. Zusammen mit United gibt es dann gleich vier tägliche Frequenzen zwischen Hessen und der Hauptstadt der USA.
Wie können Buchungen denn auf Vor-Krisen-Niveau sein, wenn man selbst niur das Flugangebot auf unternCorona Niveau [85%?] bietet?
Cool das LH das kann…