
Auf dem Lufthansa-Flug LH453 von Los Angeles nach München kam es am 23. April 2025 zu einem Zwischenfall, der eine unplanmäßige Landung erforderlich machte. In dem Business-Class-Sitz eines Airbus A380 hatte ein Passagier sein iPad eingeklemmt. Das Tablett stellte ein potenzielles Sicherheitsrisiko dar, weshalb sich die Crew entschloss, den Flug zu unterbrechen. Der Superjumbo mit der Registrierung D-AIMC setzte zur Landung in Boston an.
Eingeklemmtes iPad führte zur Umleitung von Lufthansa-Flug LH453 nach Boston.
Risiko durch deformierten Akku: Gefahr einer Brandentwicklung an Bord.
Flug setzte nach kurzer Pause seine Reise nach München fort, drei Stunden Verspätung.
Zwischenfall vor der Atlantiküberquerung
Der Flug startete am Mittwoch, dem 23. April, gegen 17:46 Uhr Ortszeit in Los Angeles. Der Airbus A380 war rund drei Stunden unterwegs, als das Problem entdeckt wurde. Ein Passagier hatte sein Tablet-Computer im Sitzmechanismus der Business Class eingeklemmt. Durch die Bewegung des motorisierten Sitzes wurde das Gerät deformiert. Aufgrund der Beschädigung bestand die Gefahr einer Überhitzung des Akkus.
Lithium-Ionen-Akkus können im Fall mechanischer Beschädigungen thermisch durchgehen, was zu einem Brand oder einer Explosion führen kann. In einem geschlossenen Raum wie der Flugzeugkabine stellt dies ein erhebliches Risiko für die Sicherheit aller an Bord dar.

Nach der Einschätzung der Crew wurde in Abstimmung mit der Flugsicherung entschieden, den Flug vorsorglich umzuleiten. Ziel war der Boston Logan International Airport (BOS), ein Flughafen, der über ausreichende Kapazitäten für ein Flugzeug dieser Größe verfügt. Boston ist zudem ein reguläres Ziel im Lufthansa-Streckennetz, sodass die Airline dort auch Personal an der Station hat. Darüber hinaus ist man am Airport auch mit dem Handling des Airbus A380 vertraut, da dieser in den Sommermonaten dort planmäßig landet.
Der Airbus A380 setzte dann um 2:41 Uhr nachts (Ortszeit) in Boston auf, zu diesem Zeitpunkt war der mächtige Jet knapp sechs Stunden in der Luft. In Boston wurde das deformierte iPad von einem Technikerteam der Lufthansa entfernt und untersucht. Nach einer Standzeit von etwas über einer Stunde konnte der Flug LH453 seine Reise nach München fortsetzen. Die Maschine hob um 3:56 Uhr Ortszeit wieder ab. Die verbleibende Flugzeit nach München betrug noch 6:45 Stunden. Unterm Strich erreichte der Lufthansa-Flug München etwa drei Stunden später als geplant und landete dort um 16:40 Uhr deutscher Zeit.

Elektronische Geräte als zunehmendes Risiko
Es ist bei Weitem nicht der erste Vorfall dieser Art. Passagiere reisen zunehmend mit mehreren elektronischen Geräten – Handy, Laptop & Powerbank tragen fast alle mit sich herum. Die rund 500 Passagiere eines Airbus A380 bringen also Hunderte von Akkus mit an Bord. Gleichzeitig werden Flugzeugsitze immer komplexer und technisierter. Verstellbare bzw. motorisierte Sitze in den Premiumklassen bergen dabei das Risiko, dass Kleingeräte wie Tablets oder Smartphones eingeklemmt und beschädigt werden.
Ein defekter Akku kann eine ernsthafte Gefahr darstellen. Bereits kleinere mechanische Schäden an einem Lithium-Ionen-Akku können eine thermische Reaktion auslösen. Die Folge kann ein unkontrollierbarer Brand sein, der in einem Flugzeug schwerwiegende Konsequenzen hätte. Nach einem Unglück hatten zuletzt mehrere asiatische Carrier die Verwendung von Powerbanks untersagt.
Lufthansa Airbus A380 zur Landung gezwungen, nachdem iPad im Business Class Sitz eingeklemmt wird | Frankfurtflyer Kommentar
In der Business Class passiert es eigentlich ständig – die Fernbedienung, der Kopfhörer, die Lesebrille, Handy oder eben das Tablet fällt herunter und verschwindet in der Polsterung, im Ablagefach oder unter dem Sitz. Passagiere werden gebeten, den Sitz in dem Fall nicht mehr zu verstellen und ein Crewmitglied zu rufen. Ein elektronisches Gerät mit einem eingebauten Akku kann sonst stark beschädigt werden und zur Katastrophe führen.
In diesem Fall führte die Situation zu einer außerplanmäßigen Umleitung nach Boston, die Ausweichlandung hatte für Hunderte Passagiere Konsequenzen. Dennoch waren die Folgen überschaubar: Niemand musste in Boston übernachten, die Verspätung hielt sich mit drei Stunden noch im Rahmen. Dass so etwas wesentlich schlimmer enden kann, haben wir leider schon in der Vergangenheit sehen müssen.
Quellen: AVHerald, Business Insider
Na dann hoffe ich mal, dass die LH dem dösigen Passagier die zusätzlichen Kosten für Landung und verspätete Ankunft in RG stellt. Wie blöd muß man sein, seinen LapTop unter den Sitz zu klemmen. Ich hoffe es wird schön teuer.
Was ich nicht verstehe: Entweder ist es ein echter Notfall und das Flugzeug landet auf der nächsten Bahn, die lang genug ist, oder es fliegt durch bis zum Heimatflughafen. Einen Notfall über Saskatchewan entdecken und anschließend 1.700 Meilen nach Boston fliegen macht für mich keinen Sinn …
Kein Wunder, dass es in der USA kein Wort für ‚Schadenfreude‘ gibt.
So etwas, zumal es ein IPad war, kein doch jedem passieren, würde ich mich nicht von frei sprechen.
Moin. Hartes Urteil, ohne zu wissen, was wirklich war. Oder wissen Sie aus erster Hand mehr als die anderen Leser?
Also ja das war ziemlich trottelig. Wenigstens sollte er jedem Passagier 100 € geben. Den Rest zahlt dann die Fluglinie.
ja ja wieder mal die Buisiness-Class, sein Tablet-pc unter den Sitz klemmen und dann die elektrische Sitzverstellung betätigen, wer konnte denn ahnen, was dann passiert? Wahrscheinlich werden zukünftig die Safty-Instructions in der Buisiness-Class um den Punkt erweitert, „Den Tablett-PC unter den Sitz zu klemmen ist verboten.“ Herr lass Hirn regnen.
Purser macht schon Durchsagen.
Was für großartige Leser dieser Blog doch hat: Ausschließlich absolut perfekte Menschen ohne jeden Fehl und Tadel, Roboter, denen niemals Unachtsamkeiten unterlaufen würden und denen so etwas nie im Leben passieren könnte…
Wahrlich, euch gebührt es aus der Ferne über andere zu richten.
Also ob ein Tablet nicht versehentlich irgendwo hin rutschen könnte und als ob man nicht in diesem Moment oder später (wenn man das gar nicht gemerkt hat) an die Bedientasten des Sitzes kommt oder diese Tasten bewusst, aber ohne Wissen um den Verbleib des Tablets, benutzten könnte.
Für einen Schussel halte ich mich nicht. Gerade bei geschäftlichen Flügen (Stress, kurze Nächte, dann in der Maschine vielleicht sogar noch das eine oder andere Luftloch) kann ich mir sehr gut vorstellen, dass so etwas im Rahmen des Möglichen ist. Nüchtern, wohl gemerkt.
Es gibt keine Luftlöcher,nur Turbulenzen
Spannend finde ich die Frage, ob das ein Fall für die Zahlung der Fluggastrechte Entschädigung ist?
Wenn ja: 500 Pax mal 600 € = 300.000 … Holla!!!
Das kann jedem passieren. Schon alleine wenn Kinder mitfliegen. Die Puppe meiner Tochter lebt immer noch in den Untiefen des Sitzes. Genau so kann auch ein Tablett sich mal verabschieden. Das ist kein Vorsatz sonder Fahrlässigkeit.
Interessant wäre ob die Kosten eine Haftpflichtversicherung tragen würde.
Wenn man die Überhitzung des Akkus befürchtete, warum dann erstmal noch 3h nach Boston? YYC wäre näher gewesen und wird ebenfalls von LHG bedient. 4km Runway und 24h Betrieb sollten für nen A380 ausreichen.
Steht irgendwo dass er es absichtlich „eingeklemmt“ hatte?
Man muss allerdings bedenken, dass der Lufthansa-BC-Sitz auch besonders wenig Ablagen bietet, dafür komplizierte Mechanik und viele Spalten. Ich empfand bei denen die Gefahr fürs „Dinge verlieren“ immer als hoch.
Ob das bei Allergis auch noch so ist?
Bei Allergis kommt es darauf an.
Die Business Suite bitte derart irrwitzig viele Fächer und Ablagen, dass kaum ein Mensch mehr als die Hälfte nutzen dürfte (und man aufpassen muss, weil man am Ende ja nichts vergessen möchte).
Beim Classic Seat gibt es so gut wie gar keine Ablagefläche (und kein Fenster in meinem Fall, obwohl ich am Fenster saß; geht gar nicht).
Die anderen Sitztypen habe ich noch nicht geflogen und über die Mechanik und Schlitze bzw. mögliche Fallen kann ich keine Aussage treffen.
Da LH Boston regelmäßig mit dem A380 bedient, gibt es dort Techniker die sich mit dem A380 auskennt.
Zudem war es kein akuter Notfall und falls auf dem weg nach Boston doch was passiert, gibt es genug Landemöglichkeiten, was über dem Atlantik schwierig ist.
Ich denke nicht das LH sowas in Rechnung stellt. Es war ja keine Absicht. Ich denke LH ist gegen sowas versichert. Sowas kann jedem passieren, außer den Falschparkeraufschreibern die hier kommentieren.
Wenn Fluggesellschaften sowas dem Fluggast in Rechnung stellen, ist das Risiko groß, dass manche solche „Unfälle“ nicht bei der Crew melden und damit was risikieren.
Hallo Experten,vielleicht mal das max. landegewicht überdenken. 1700 meilen bringen es in den grünen bereich