Unser langjähriger Leser Gaitis wurde vor wenigen Tagen überrascht. Er hat einen Economy Class Flug gebucht und auf wenigen Umwegen ist er in der neuen Allegris First Class von Lufthansa gelandet. Wie er die Kabine beschreibt und einer der ersten Flüge mit der neuen Kabine war, beschreibt Gaitis in der heutigen Gastreview – danke für deine Mühe lieber Gaitis!
Die neue Lufthansa Allegris First Class von München nach Bangalore | Vorbereitung und erste Überraschungen
Die meisten Leser haben sicher schon von der neuen Allegris First Class von Lufthansa gehört und vielleicht auch von den exklusiven Einladungstests für HON Circle Mitglieder. Ich kann bestätigen: Ja, diese Einladungen gibt es tatsächlich, und ich hatte das Glück, die erste davon zu erhalten.
Ursprünglich hatte ich für meinen Flug am 28.11. von München nach Bangalore Premium Economy gebucht. Ende Oktober bekam ich dann eine E-Mail, dass dieser Flug mit der neuen Allegris Kabine durchgeführt wird. Da meine Neugier geweckt war, buchte ich ein Upgrade in die Business Class. Zu meiner Freude konnte ich als HON-Statuskunde sogar die neuen Business Class Suiten auswählen, und das ohne zusätzliche Gebühren – ob das generell so ist oder nur an meinem Status lag, weiß ich nicht.
Anmerkung der Redaktion: Die Kosten der Sitzplatzreservierungen, welche ab Ende März 2025 erhoben werden sind bekannt und hier ersichtlich.
Am Abend vor dem Flug versuchte ich online einzuchecken. Leider bekam ich nur eine Bestätigung und keine Bordkarte. Das hieß, ich musste in München zum Check-In-Schalter, was etwas umständlich war.
Am Schalter angekommen, überreichte ich meinen Reisepass und meine HON-Karte. Die Mitarbeiterin bemerkte etwas in meiner Buchung und fragte, ob ich ein Upgrade beantragt hätte. Ich erklärte, dass ich bereits ein Upgrade auf Business Class gebucht hatte. Nach einem kurzen Telefonat sagte sie mir lächelnd, dass es für mich eine besondere Einladung gibt. Ich würde vor dem Boarding noch einmal angesprochen werden.
Die Lounge und die nächste Überraschung
In der First Class Lounge in München war es etwas voller, aber ich konnte trotzdem die entspannte Atmosphäre genießen. Als ich die Lounge verließ, wurde ich freundlich verabschiedet mit den Worten: „Ein besonderes Erlebnis wartet auf Sie.“ Das weckte meine Neugier – vielleicht würde ich die neue First Class ausprobieren dürfen?
Am Gate angekommen, wurde mein Name aufgerufen. Nach der Passkontrolle ging ich zum Schalter, und die Überraschung wurde wahr: Ich wurde eingeladen, als einer der ersten Passagiere weltweit die neue Lufthansa First Class zu testen – kostenlos! Die Crew erklärte mir, dass es sich um eine Testeinladung handelt und sie sich freuen würden, wenn ich nach dem Flug mein Feedback teile. Natürlich habe ich die Einladung gerne angenommen! Mit einer persönlichen Einladungskarte und meiner neuen Bordkarte in der Hand war ich bereit zum Boarding.
An Bord der neuen Lufthansa Allegris First Class
Ein separater Finger führte direkt in die neue First Class Kabine – exklusiv für mich allein. Die Crew begrüßte mich herzlich und war sichtlich begeistert, mich als Gast an Bord zu haben. Selbst der Kapitän kam vorbei, um mich willkommen zu heißen und sicherzustellen, dass ich mich wohlfühle.
Die neue Kabine strahlt puren Luxus aus. Ich hatte Sitz 1A, da die Doppelsuite noch nicht zertifiziert war.
Dennoch war diese vollständig vorbereitet, sodass ich ein paar Fotos machen konnte. Die Lösung mit einem Vorhang statt einer festen Tür finde ich besonders gelungen: Sie wirkt leichter und offener, bietet aber trotzdem ausreichend Privatsphäre – meiner Meinung nach besser als die geschlossenen Kabinen anderer Airlines.
Der Sitz selbst fühlte sich wie ein luxuriöses Sofa an – bequem, breit und perfekt für ein erstklassiges Erlebnis.
Als besonderes Highlight wurde Dom Perignon Vintage 2013 serviert, was die Exklusivität der Kabine noch unterstreicht.
Während ich mich im Sitz einrichtete, erhielt ich ein hochwertiges Amenity Kit: eine schicke, limitierte Metallbox mit einem umfangreichen Set von Augustinus Bader Kosmetikprodukten – ein weiteres Zeichen für die Liebe zum Detail in der neuen First Class.
Die neue Lufthansa Allegris First Class von München nach Bangalore | Kleine Schwächen
Trotz der beeindruckenden Kabine gab es ein paar kleinere Schwächen. Ich fand zum Beispiel keinen Platz, um mein iPad unterzubringen, und es fehlte ein kleiner Tisch für Getränke. Die Crew erklärte, dass dies beim endgültigen Produkt angepasst werden soll.
Auch die neuen kabellosen Sennheiser Momentum 4 Kopfhörer funktionierten noch nicht ganz einwandfrei. Die Bedienung über das große Steuerungstablet war etwas unpraktisch – besonders in der Dining-Sitzposition.
Komfort und Ruhe über den Wolken
Während des Fluges wechselte ich in der großzügigen Toilette in den bereitgestellten Lufthansa-Pyjama. Dieser war sehr bequem, auch wenn die Toilette kleiner ist als in der alten First Class. Es gibt übrigens keine Dusche, was ich persönlich aber nicht vermisst habe.
Zum Mittagessen wurde der Tisch gedeckt, und ich war begeistert: Ich konnte meine Beine bequem überkreuzen, ohne den Tisch zu berühren. Das Essen selbst war ähnlich wie in der alten First Class – solide, aber keine Überraschungen.
Nach dem Essen bot mir die Crew an, das Bett in der gegenüberliegenden Kabine zu nutzen, das bereits für mich vorbereitet war. Ich nahm das Angebot gerne an. Die Matratze war angenehm fest, die Bettdecke weich und der Bereich durch die Vorhangtür angenehm dunkel. Ich konnte sogar ohne Ohrstöpsel gut schlafen, da es überraschend leise war.
Die neue Lufthansa Allegris First Class von München nach Bangalore | Frankfurtflyer Kommentar
Beim Aussteigen führte erneut ein separater Finger direkt aus der Kabine. Die Crew erklärte, dass dies notwendig ist, da die Gänge etwas enger sind und das Interieur vor Beschädigungen geschützt werden soll. Dies könnte passieren, wenn mehr Passagiere aus der Business und Premium Economy Class durchgehen würden. Derzeit bleibt der Finger ausschließlich der First Class vorbehalten, was das exklusive Erlebnis noch verstärkt.
Insgesamt hat Lufthansa mit der neuen First Class ein großartiges Produkt geschaffen. Trotz kleinerer Schwächen bietet sie ein exklusives, luxuriöses Erlebnis, das ich jederzeit gerne wiederholen würde. Ich freue mich schon auf die nächsten Evoucher-Upgrades!
Schon interessant: Derjenige der geflogen ist, bewertet die F/Cl äußerst positiv. Diejenigen, die selber noch gar nicht geflogen sind, wissen es aber fast alle besser und bewerten negativ. Hmmm…?! Das passt nicht… Neiddebatte?
Ich denke es ist ein unglaublich guter Punkt! Man kann nicht bewerten, was man nicht geflogen ist.
Was mir bei vieler Kritik auch oft auffällt ist, dass im zweiten Satz dann auch kommt „Upgrades oder Meilentickets wird es nicht mehr geben“ oder „Es soll ja nur teuerer werden“. Das mag zwar stimmen, hat aber eigentlich nichts mit der Qualität der Sitze zu tun.
Kunststück, dass ein neuer Sitz und der Einzelplatz am Fenster positiv beurteilt werden.
Was hättet ihr denn erwartet? Wäre ja schlimm wenn nicht!
Die alte First, die ich regelmäßig geflogen bin, ist mittlerweile 12 Jahre alt.
Das ändert nichts an der geäußerten Kritik, die mit Neid nichts zu tun hat, sondern sich überwiegend auf die Fakten bezieht.
Die Lufthansa hat sich entschieden, die Anzahl der Plätze mehr als zu halbieren, die First exklusiver zu machen und mit weniger Kunden mehr das gleich oder Geld zu verdienen. Das kann funktionieren oder auch nicht.
… mit weniger Kunden das gleiche Geld oder mehr Geld zu verdienen meine ich.
Ich weiß nicht was das mit Neid zu tun haben soll, da ich fast immer F fliege. Mir ist lediglich diese Papptür auf den Magen geschlagen und das wird man ja wohl noch äußern dürfen. Es sah im Video total billig aus. Sollte es dann wider Erwarten bei meinem 1. Flug in der Allegris so genial sein, dass ich mir nur noch vorstellen kann in Kartonage zu fliegen, dann werde ich meine Ansicht gerne revidieren 😉 Aber ich fürchte das wird nicht passieren!