Lufthansa bereitet das Ende des Airbus A330-300 vor

Foto: Lufthansa

Der Airbus A330-300 war das erste Langstreckenflugzeug von Lufthansa mit nur zwei Triebwerken. Jetzt nimmt das Zeitalter dieses Flugzeuges bei Lufthansa schon wieder ein Ende und man Baut die Flotte aus einst 19 Airbus A330-300 weiter ab. Hier wird aktuell deutlich sichtbar das Ende des Airbus A330-300 bei Lufthansa vorberietet und bis 2027 wird dieser vermutlich aus der Lufthansa Flotte verschwunden sein. 

Das Wichtigste auf einen Blick:

✈️ Eröffnung verzögert: Lufthansa nimmt den Airbus A330-300 schrittweise aus dem Flugplan – Ausflottung bis 2027 erwartet.
📦 Discover übernimmt: Viele Maschinen werden an Discover Airlines und Brussels Airlines abgegeben.
🔄 Flottenumbau: A330-300 wird durch Boeing 787-9 und vereinzelt A340-300 ersetzt – abhängig von Lieferungen.

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Warum der A330-300 früher geht als der A340

Besonders spannend ist diese Entscheidung vor allem auch vor dem Hintergrund, dass man den Airbus A330-300 bei Lufthansa möglicherweise noch vor dem Airbus A340-300 aus der Flotte entfernt. Zwar ist der Vierstrahler grundsätzlich nicht ganz so effizient wie der Airbus A330-300, aber er bietet eine höhere Reichweite und Frachtkapazität, was ihn für Lufthansa wohl interessanter macht – zumindest bis neue Langstreckenflugzeuge in ausreichender Zahl vorhanden sind.

Hinzu kommt, dass die Airbus A340-300 komplett abgeschrieben sind und damit grundsätzlich günstig für Lufthansa im Weiterbetrieb sind. Die Airbus A330-300 sind mit ihren durchschnittlichen 15 Jahren zwar wohl auch schon zum großen Teil abgeschrieben, allerdings gibt es für diese wohl noch einen weiteren Einsatzbereich nach Lufthansa, den es für den Airbus A340-300 nicht gibt. Lufthansa verschiebt aktuell wohl alle A330-300 zu Eurowings Discover und Brussels Airlines, wo sie grundsätzlich noch über 10 Jahre weiter im Einsatz bleiben können.

Sommerflugplan 2026: A330-300 fast vollständig ersetzt

Aktuell hat Lufthansa schon nur noch sechs aktive Airbus A330-300 in der Flotte, und entsprechend selten sieht man sie überhaupt noch im Flugplan. Allerdings hat man nun den Flugplan für den Sommer 2026 angepasst und hier den Airbus A330-300 häufig gegen den Airbus A340-300 getauscht. Dies deutet darauf hin, dass im kommenden Jahr weitere Airbus A330-300 die Flotte von Lufthansa verlassen sollen. Betroffen sind hier folgende Strecken:

  • Frankfurt – Almaty

  • Frankfurt – Astana – Almaty – Frankfurt

  • Frankfurt – Atlanta

  • Frankfurt – Austin

  • Frankfurt – Dubai

Regelmäßig und fest ist der Airbus A330-300 bei Lufthansa im Sommer 2026 nur noch zu drei Zielen ab Frankfurt geplant:

  • Frankfurt – Raleigh/Durham

  • Frankfurt – Riyadh – Dammam

  • Frankfurt – St. Louis

Hierbei ist aber nicht gesagt, dass die Airbus A340-300 auf den oben genannten Strecken wirklich vorrangig zum Einsatz kommen werden. Vielmehr ist es wahrscheinlich, dass Lufthansa versuchen wird, hier die Boeing 787-9 zum Einsatz zu bringen – wenn man denn wirklich genug Flugzeuge von Boeing geliefert bekommt.

Discover Airlines übernimmt Maschinen

Die Airbus A330-300 sollen aber offensichtlich einem neuen Einsatzzweck zugeführt werden, und vermutlich werden einige Airbus A330-300 Anfang 2026 von Lufthansa zu Discover Airlines wechseln. Der Ferienflieger der Lufthansa-Gruppe hat bereits einige Airbus A330-300 von Lufthansa übernommen und mit drei Airbus A330-200, die noch aus Beständen der Eurowings stammen, aktuell 14 aktive Airbus A330 in der Flotte. Discover Airlines soll aber in den kommenden Jahren weiter schnell wachsen – und dies vermutlich mit den Lufthansa Airbus A330-300.

Discover Airlines bringt Euch im Airbus A330-300 nach Tulum. Archivfoto: Discover Airlines

Lufthansa bereitet das Ende des Airbus A330-300 vor | Frankfurtflyer Kommentar

Es ist durchaus interessant, dass Lufthansa den Airbus A330-300 nun so zügig loswerden will. Dass man ihn im Sommer 2026 nun zunehmend aus dem Flugplan streicht, deutet sehr deutlich darauf hin, dass man hier damit rechnet, dass man genügend neue Flugzeuge – insbesondere Boeing 787-9 – zu diesem Zeitpunkt haben wird.

Der Airbus A330-300 wird allerdings wohl nicht die Lufthansa-Gruppe komplett verlassen, sondern vornehmlich zu Discover Airlines gehen, womit sie auch in großer Zahl in Frankfurt verbleiben. Viel spannender finde ich aber, dass man vor allem noch am Airbus A340-300 so lange als Backup festhält. Auch wenn das Flugzeug wie aus der Zeit gefallen zu sein scheint – für Lufthansa funktioniert es offensichtlich sehr gut.

👉 Was meint Ihr: Wird Lufthansa den A340 noch länger behalten als geplant? Teilt Eure Meinung in den Kommentaren!

13 Kommentare

  1. Intressant (und für den Kunden wohl der einzige Unterschied) daran ist ja, dass der 343 eine kleine C Class hat als der 333 (30 versus 42 Plätze). Ob man hier noch etwas ändern wird?

    SEN

  2. Aus kommerzieller Sicht ist es zu verstehen, dass die Flugzeuge mit mehr Frachtkapazität noch etwas bleiben, aber für den zahlenden Fluggast unverständlich, dass die 744 und der 343 weiter in der Flotte bleiben. Jetzt wo Eurowings und Condor nach Dubai mit A320 fliegen, ist das bestimmt auch eine Option für LH und ALA dürfe vermutlich auch mit 320 erreichbar sein…

  3. Ende 1990 bin ich mit einem Lufthansa A310 von Köln nach Newark geflogen. Der Flug ist mir in Erinnerung geblieben, weil es mein erster Flug mit einem zweimotorigen Flugzeug über den Atlantik war. Ich glaube das war noch bevor die ersten A330 auftauchten

    • Es gab wohl einige Außnahmen von Langstreckenflügen mit dem A310 und A300, aber wirklich Langstrecken (regelmäßig) ist Lufthansa mit nur 2 Motoren erst mit dem A330 geflogen. Vorher gab es hier die Vorherrschende Meinung, dass vier Triebwerke zuverlässiger seien.

      • Der A330-300 war definitiv nicht das erste zweistrahlige Langstreckenflugzeug der Lufthansa. Dieser Titel geht an den Airbus A310-300. Diese Version wurde damals extra für Nordatlantikstrecken in Konkurrenz zur B767 von Mitbewerbern und u.a. für das Konzept Drehkreuz West am CGN beschafft. Anfang der 90er flogen sowohl A310-300 als auch A300-600 planmäßig mehrere Jahre sowohl auf dem Nordatlantik (vor allem Boston, JFK und Newark) als auch Richtung Asien (u.a. Dubai, Karachi, Riyadh, Kathmandu) und Afrika (u.a. Lagos, Khartum, Addis Abeba) auf der Langstrecke.

        Zwei Jahre vor der A330-300 kam übrigens auch ein anderes bei der Lufthansa bereits wieder ausgemustertes zweistrahliges Langstreckenmuster in die Flotte: die A330-200.

        Daneben gab es 1994/95 auch eine Boeing 767-300ER (D-ABUC) geleast von Condor in Lufthansa-Farben für Flüge nach Australien.

        Später kamen auch 767 von Lauda Air in Star-Alliance-Lackierung mit Lufthansa-Schriftzug auf diversen Langstrecken zum Einsatz.

        Mit dem A319, der auch fast 10 Jahre länger in der LH-Flotte ist als die A330-300, wurde ein paar Mal nach Pune in Indien geflogen. PrivatAir flog im Auftrag der LH ebenfalls mit Flugzeugen der A320- oder B737-Familien nach Nordamerika und Indien.

        Es gab also vor der A330-300 schon eine ganze Reihe von zweistrahligen Langstreckenflugzeugen bei der Lufthansa, von denen die meisten die Flotte schon lange wieder verlassen haben.

      • Das stimmt so nicht. Die Lufthansa hatte den A310-300 zB. lange Jahre täglich auf der Strecke DUS-JFK im Einsatz.
        Wegen der größeren Reichweite hatte die LH den A310 der Ursprungsausliegerung auch recht bald eben durch A310-300 mit Transatlantik-Fähigkeit ersetzt.
        Der A300-600 ist dagegen so gut wie nie über den Atlantik geflogen, obwohl er es auch problemlos gekonnt hätte. Er wurde damals bewusst mit „Golf-Reichweite“ beschafft und flog beispielsweise meiner Erinnerung nach auch nach Karachi, als dort keine Zwischenlandungen nach Fernost mehr nötig waren. Durch Fankfurt-Karachi kam der A300-600 somit auch zum Langstreckeneinsatz.

  4. Der große Vorteile des A340-300 sind sicherlich seine Zuverlässigkeit und Vielseitigkeit. Auch in der Wartung (CFM 56 Triebwerke bspw.) sowie im Betrieb (Kommunalität im Cockpit zu den Airbusmodellen) ist er sehr anspruchslos. Das lässt dann auch über seine Nachteile – bspw. die an sich zu schwachen Motoren – hinwegsehen. Aus meiner Sicht einer der besten Käufe der LH auf der Langstrecke überhaupt. Ich denke, dass vieles davon abhängt, wie sich in den kommenden Monaten der Verkehr in Richtung der USA entwickelt, man hört aktuell von massiven Buchungsrückgängen. Sollte man das Netz konsolidieren und Kapazitäten abbauen müssen, dann würde es zuerst sicherlich die A340, vielleicht auch die 747-400 treffen. Hinzu kommt das hohe Alter der Flotte – 24 bis 29 Jahre.

  5. Ersatz der 333 durch 789 ist sehr gut.
    Ich mag die 340er.

    744 und 748 sehen fantastisch aus. Als Passagier finde ich die jedoch total grausam. Laut, Mini-Fenster, sehr kleine Toiletten, in der 744 schlimme Overhead-Bins dazu die fiesen 2-3-2 in der Business. Aus Passagiersicht müssten die 744 zu allererst weg.

  6. Wirklich verrückt das 4Y in die alten Kisten noch ne neue Business Class reinhauen will.
    Als Kunde wechselt man besser wohl bald zur Condor, wenn einem moderne Flugzeuge am Herzen liegen.

    • Ich habe tatsächlich noch nicht gehört, dass es Pläne gibt, dass 4Y eine neue Business Class in die A330 bauen will. Aber das kann ja noch kommen.

      • Wurde zumindest mal berichtet.

        https://frankfurtflyer.de/neue-business-class-discover-airlines-baut-flotte-um/

        „Mit dieser Ankündigung geht auch die schrittweise, umfassende Erneuerung des Produkts auf der Airbus A330-Flotte in allen drei Reiseklassen einher. Konkrete Details wurden noch nicht bekannt gegeben, jedoch ist von einem „Produkt der neuesten Generation“ die Rede. Fest steht, dass die Business Class Sitze in einer All-Aisle-Access-Konfiguration bieten wird, was bedeutet, dass jeder Platz direkten Zugang zum Gang hat“

        Ich halte das für ziemlich verrückt. Erstrecht wenn man 2027 anfängt wie lange dauert das dann bis das Projekt abgeschlossen ist. Bis 2030? Dann sind die Maschine doch teilweise über 25 Jahre alt.

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