Lufthansa erhöht Economy Class Sitzplatz-Reservierungen auf bis zu 115 Euro

Foto: Lufthansa

Die Lufthansa Group hat zum 1. Oktober 2024 erneut die Preise für die Sitzplatz-Reservierungen angehoben. Dieser Schritt folgt einem bereits in den letzten Jahren beobachteten Trend, bei dem die Preise für Zusatzleistungen kontinuierlich steigen. Von dieser Preiserhöhung sind sowohl Economy- als auch Premium Economy Passagiere betroffen, in einigen bestimmten Fällen muss man auch in der Business Class bezahlen.

Eine zentrale Änderung in der neuen Preisstruktur ist die stärkere Differenzierung nach Sitzplatzkategorien. Standardplätze bleiben auf Europa-Strecken (Zone 1) weiterhin bei mindestens 14 Euro, wer in der Preferred Zone sitzen will, muss 20 Euro bezahlen. Dabei handelt es sich um Plätze in den vorderen Reihen direkt hinter der Business Class. Am teuersten wird es am Notausgang, die Beinfreiheit kostet 29 Euro, Fluggäste die dort sitzen, müssen zudem bestimmte Bestimmungen erfüllen.

Für lange Interkontinentalflüge (Zone 5) wurde der Preis für einen Standardsitz von 39 auf 45 Euro erhöht. Auch hier wird eine Preferred Zone im vorderen Bereich angeboten, dafür sind 55 Euro fällig. Die größte Preissteigerung betrifft Sitze mit mehr Beinfreiheit, die nun in der Economy Class bis zu 115 Euro kosten können. Das trifft selbst auf Mittelsitze zu:

Auch in den gehobeneren Klassen machen sich die Preiserhöhungen bemerkbar. In der Premium Economy kosten Sitzplatzreservierungen auf Langstreckenflügen nun bis zu 70 Euro. Hier findet Ihr die Preisliste und alle Details.

Lufthansa Premium Economy

Reservierungen in der Business Class bleiben grundsätzlich kostenlos. Einige Airlines der Group verlangen aber für einen bestimmten Sitztyp einen besonders hohen Preisaufschlag. Für den sogenannten „Extra Space Seat“ müssen Kunden nun bis zu 230 Euro zahlen. Diese Plätze werden auf Flügen von Austrian Airlines, Brussels Airlines und SWISS angeboten.

Hintergrund der Erhöhung

Der Konzern rechtfertigt die Preisanpassungen mit gestiegenen Betriebskosten und der wachsenden Bedeutung von Zusatzleistungen als Einnahmequelle. Nach der Pandemie haben viele Airlines Zusatzgebühren für Dienstleistungen wie Sitzplatzreservierungen oder Gepäck als Möglichkeit entdeckt, die Einnahmen zu stabilisieren. Dieser Trend, auch als „Unbundling“ bekannt, führt dazu, dass Leistungen, die früher im Ticketpreis inbegriffen waren, nun separat berechnet werden.

Lufthansa betont, dass die neuen Preise flexibel gestaltet sind und den Passagieren die Wahl lassen, ihren Komfort selbst zu bestimmen. Besonders Reisende, die auf spezielle Sitzplatzoptionen verzichten, können durch günstigere Tarife sparen.

Verbraucherschützer kritisieren seit Langem die zunehmenden Zusatzgebühren bei Flugbuchungen. Sie bemängeln, dass die zunächst günstig erscheinenden Flugpreise durch die im Verlauf des Buchungsprozesses hinzukommenden Kosten für Sitzplatzreservierungen und andere Leistungen erheblich steigen. Dies mindere die Transparenz und führe zu Unmut bei den Reisenden.

Die Lufthansa-Gruppe sieht das anders: Für Flüge innerhalb Europas bleiben Sitzplatzreservierungen in den Tarifen Economy Classic und Economy Flex weiterhin kostenlos. Auch Senatoren und HON Circle Member können (außer in Economy Light) weiterhin kostenfrei auf die Sitze zugreifen.

Statuskunden habe im wahrsten Sinne weiterhin „freie Auswahl“

Lufthansa erhöht Economy Class Sitzplatz-Reservierungen auf bis zu 115 Euro | Frankfurtflyer Kommentar

Der Trend hält an, die erneuten Preiserhöhungen der Lufthansa und deren Töchter verdeutlichen, wie wichtig Zusatzleistungen im Luftverkehr sind. Die Kosten für Sitzplatzreservierungen sind eine bedeutende Einnahmequelle für die Airlines, längst wollen auch die klassischen Netzwerkcarrier Geld für die Buchung im Vorfeld.

Manche halten auch bei den Kunden der Business Class die Hand auf, British Airways oder Finnair erlauben nur den Statuskunden die Gratis-Reservierung vor dem Check-in. Auf diesen Zug wird auch die Lufthansa aufspringen, sobald die Allegris-Sitze besser verfügbar sind, wird man auch hier für bestimmte Sitze bezahlen müssen.

Miles & More Vielflieger mit Senator- oder HON Circle Status haben in den meisten Tarifen weiterhin die freie Auswahl und können auch auf die 115 Euro-Sitze kostenfrei zugreifen. Auch in der Premium Economy Class bleiben Sitzplatzreservierungen für diese Kunden gratis, was den Status weiter aufwertet.

26 Kommentare

    • Was hat den Vueling damit zu tun? Zumindest in der Wertung Kundenzufriedenheit sind die unter den größeren Airlines auf dem letzen Platz in 2024 ;).

      Aber wie immer: Warum soll man sich über LH aufregen, wenn man eh nicht mit Ihnen fliegen will? Macht doch keinen Sinn.

    • …ja die merken nichts 🙁 Fliege schon seit Jahren nicht mehr mit dem Verein!!! Leider musste ich jetzt erst mit denen in Zusammenhang einer Urlaubsreise fliegen, da man keine andere Auswahl hatte. München-Mailand und dann zurück, das hat meine Einschätzung zum Unternehmen umfassend wieder bestätigt“ einfach eine riesige Katastrophe… Wenn man dann noch die unverschämten Preise sieht welche die dafür aufrufen und dann nicht mal selber fliegen, statt dessen Air Dolomiti mit einer C190 einsetzen wo man besser in jedem Stadtbus vom Komfort her aufgehoben ist bzw. sie es schaffen bei einer Flugzeit von 50 Minuten mit 1,5 Stunden am Flughafen anzukommen bleiben keine Fragen mehr…

      • Lufthansa sollte lieber mal Ruhebereiche anbieten und Zonen wo keine babys erlaubt sind! Der beste Sitz mit mehr Beinfreiheit oder mehr Platz in Business nützt gar nix wenn dann ein schreiendes Baby neben einem Hockt! Da ist viel mehr Geld drin. Denn Leute sind deutlich mehr Bereit für so eine Leistung zu zahlen.

  1. War da nicht erst neulich ein Bericht, die Lufthansa wolle den Service neu erfinden? Nun verstehe ich, was damit gemeint ist. Premium bezieht sich demnach also hauptsächlich auf die Preisgestaltung.
    Ich war immer ein Lufthansa Befürworter, aber so langsam ist der Bogen wirklich überspannt.

  2. Vermutlich wurde die Preisanpassung nur auf vielfachen Kundenwunsch durchgeführt.
    Premium Airline Lufthansa, wenn auch das einzige Premium Merkmal die Preise sind, der Rest ist ehr low cost.

    • Endlich-da ist er wieder: Der vielfache Kundenwunsch, dem LH soooo gerne folgt. *„Lufthansa betont, dass die neuen Preise flexibel gestaltet sind und den Passagieren die Wahl lassen, ihren Komfort selbst zu bestimmen.“ *
      —-> ich bin so froh, dass die uns immer die Wahl lassen. Daher wähle ich einfach andere Airlines. Und stelle mich eigentlich immer besser damit: die sind billiger oder haben besseren Service🤣😂

  3. Die Argumentation der LH (sofern die das offiziell so verkünden?) ist wie „auf vielfachen Kundenwunsch“ nur dummes Geschwätz.

    Welche Kosten für die Sitzplatz-RESERVIERUNG sind denn gestiegen? Die zuordnenbaren Kosten dürften im Zent-Bereich liegen.

    Der wahre Grund dürfte darin liegen, dass der prozentuale Anteil am höheren Ticketverkaufspreis gesunken ist und jetzt der Controller, der für die Sitzplattvermarktungstruppe zuständig ist, Druck macht, weil die „Zahlen“ nicht mehr stimmen.

    Es ist einfach gerade eine geile Zeit für Preiserhöhungen, den meisten Leuten sitzt das Geld recht locker. Ein paar Berichte in tiktok und Insta streuen über Paare die nicht nebeneinander sassen und schon läuft das Geldeinsammel Geschäft.

    Eigentlich müsste man die Gebühren abhängig vom Kaufpreis machen, das dann eben auch marktangepasst (also in Märkten auf Strecken, wo man mit LCC konkurriert anders als auf Monopolstrecken (dort gar kein light mehr anbieten). Leider erforderte das eine ganz neue LH IT und sowas dauert Jahrzehnte bei dieser Schnecke.

    Andererseits sollte man einmal richterlich klären lassen, inwieweit „Gebühren“ den echten Kosten entsprechen müssen und nicht willkürzlich festgelegt werden dürften.

    Der Luftfahrtmarkt induziert mit diesem ganzen Quark geradezu eine Reglementierung wie bei Banken oder Versicherungen… selber schuld -ich hoffe dass hier endlcih eine EU Richtlinie Klarheit schafft (Mindestgepäckmenge im Preis inkludiert, Höchstgebühren für Standardsitze oder auch die Strafgebühren für Regelverstoß)

  4. Leider wiederholt ihr „ab 14€“ – diese 14€ gelten nur innerhalb des Abfluglandes. Sobald es ausserhalb der Landes geht werden „ab 16€“ fällig!

      • alles stimmt, weil „ab“ ja immer alles offen lässt. Nicht ohne Grund sind in Speisekarten Preisspannen unzulässig (wird aber trotzdem gemacht).

        Die LH müsste diese Preise gar nicht veröffentlichen! Reine Kulanz und Service…

        BTW: bis heute steht nirgendwo, dass ein Sitzplatzwechsel nach Zwangszuweisung in Light 35€/Sitzwechesel kostet oder welche Sanktionsgebühren anfallen, wenn man Gepäckregeln missachtet (gar keine, aber man lässt das offen… auch weil „bei uns kostet es nichts wenn sie die Handgepäckregeln missachten“ geradezu eine Einladung wäre, sie zu missachten

  5. Wieso schafft es LH nicht wie andere Airlines eine Geühr in EINER Währung zu erhebne die dann eben in der Währung belastet wird (ggf. DCC möglich, hehehe, das gäbe nochmals mehr!!)

    17€ sind keine 20 CHF sonder eher 16,8 CHF – hier wird Zusatzgeschäft gemacht wie die Asiaten – muss das sein?

      • Kaufkraft, ja dann müssten die Preise ja ex-ZRH auch teurer sind, sind sie aber meistens nicht, sondern tendenziell günstiger als aus DE.

        Ich glaube ich kenne den Grund: LH verkauft offiziell ihre Tickets jeweils in dem Land der Abreise. Zumindest spring der Ticketshop auf CH, wenn du ab ZRH suchst, auch AT wenn du ex INN suchst. Die Reisebüro sind angehalten in Ihren Ländern zu verkaufen und – offiziell – dürften sie IMHO nur Ticket Abreise aus Ihrem Land (für (Wohnsitzbürger) verkaufen. Nur so können sie ihre Fremdmarkt „dumping“ (=real) Preise versus ihre Mondpreise (ex-DE) vermarkten.

        Nun basieren ja alle Ticketing Systeme in dieses großartigen deutschen Unternehmens letztlich auf Amadeus (oder müssen damit kommunizieren können, weil es ja parallel noch läuft auch wenn es garantiert bereits die Möglichkeit gäbe das anders IT-technisch abzubilden. Amadeus ist technisch von 1980, deshalb wird auch für jede Zusatzleistung (Sitz, Gepäck etc.) ein neues Ticket erstellt (schön echt perver wie ich finde). Vermutlich sind auch andere Abläufe wie das checkin, boarding etc. so mit dem System verknüft, dass eine Loslösung von Amadeus zu viel Chaos anrichten würde. Und in Deutschland muss halt alles „ordentlich“ nachvollziehbar sein.

        Lange Rede kurzer Sinn: das Zusatzleistungs Ticket muss im gleichen „Tarifsystem“ mit gleicher Währung auggestellt werden wie das Orginalticket. Es ist offensichtlich nicht möglich diese uralt IT System so zu programmieren, dass ein pricing UNANHÄNGIG vom Orginalticket eine fixen Euro Betrag her nimmt und den entweder zeitgenau umrechnet (Daten müssen zur Verfügung stehen und das kostet ein paar Zents) oder eben in Euro berechnet (dabei wäre auch ein DCC also ein weiterer Zusatzumsatz möglich).

        Eigentlich komisch, denn wenn ich mit einem NOK Ticket in STR einchecke und warum auch immer am Checkin einen zusatzleistung bezahlen müsste, wollen die ja auch keine NOK sehen, sondern Euro? Oder die sagen einfach „geht nur mit Kreditkarte“ und dann belasten sie NOK? Seltener Fall, aber kann natürlich sein.

        Zusammenfassend: LH IT ist crapp!

  6. Mich ärgert vielmehr die absurd hohe Gebühr, wenn ich im Eco-Light-Tarif beim Check-in meinen Sitzplatz ändern will. Früher durfte man in jedem Tarif „selbstverständlich“ (O-Ton Lufthansa!) beim Check-in gratis einen Sitzplatz wählen. Heute, da Selbstverständlichkeiten bei Lufthansa offenbar nichts mehr zählen, soll ich selbst als Senator diese völlig abstruse Gebühr bezahlen. Das ist einfach haarsträubend – da gibt man (als SEN) jährlich Tausende von Euro bei der Lufthansagruppe für Flugtickets aus, und dann soll ich eine „Strafgebühr“ bezahlen, nur weil ich den Sitzplatz ändern will. Sowas grenzt an Kundenverachtung, so behandelt man gute Kunden einfach nicht! Allein wegen dieser „Kundenerziehungsgebühr“ überlege mich mir, meinen SEN-Status nicht mehr zu verlängern und stattdessen zu Flyingblue von AF/KLM zu wechseln. Dort weiß man nämlich noch, wie man mit guten Kunden umgeht!

      • Genau das ärgert mich über alle Maßen, wenn ein Unternehmen glaubt, seine Kunden „erziehen“ zu müssen! LH bietet ein Produkt an, macht den Kunden aber gleichzeitig klar, dass man dieses Angebot gefälligst nicht zu kaufen hat. Sowas ist ganz einfach eine Bevormundung des Kunden!

        Wenn LH den Lighttarif nicht anbieten will, dann sollen sie ihn vom Markt nehmen und gut ist! Dann müssen sie halt auch damit leben, dass sie auf Google Flights nicht so weit oben gelistet sind, aber das ist dann halt einfach so!

      • Christoph hat Recht, das ist der Hintergrund, weshalb man versucht, den Lighttarif so unattraktiv wie möglich zu machen.
        Es gibt leider keine Zahlen (!!!) aber meinem Gefühl fliegen auf EU-Strecken 70-80% im Light, bezahlen dann eben 25-40€ (dynamisch nach Mondstand) pro Richtung Gepäck oder Sitzplatz (oder lassen es bleiben).

        Man könnte den Light auch anders unattraktiv machen: WEDER Sitzplatz noch Gepäck hinzubuchen lassen, oder nur wenn du auf er LH.com gebucht hast. OTA Buchungen nict zulassen (hatte glaube ich SK mal probiert?). Oder Light mit checkin Handgepäck ausschliesslich gegen in Frachtraum (zunächst kostenlos).

        Das machen sie aber nicht!! Wegen dem Shitstorm und weil sie es nicht nötig haben, der Zusatzumsatz läuft offensichtlich gut..

        @Stephan: bedenke, dass manche Reisende (Geschäftsreisende) keine Möglichkeit haben „Classic“ zu buchen, weil die Reiseordnung vorsieht: immer Eco, immer günstiges Ticket, Extraleistungen werden nicht erstattet – das gibt’s wirklich!

        @Stephan: siehe oben mein Vorschlag, aber wie du richtig sagst gäbe es halt dann Easyjet return ohne alle (nur PI) für 59€ (OTA Rabatte 15€ bei 74€) versus LH return für 205€ (OTA Rabatt 15€ von 220€) – im Moment steht dort bei LH je „Classic-Dynamik Aufpreis 50-80€ weniger) also 125-155€ – welches Ticket würdest du kaufen?

          • welches Geschäftsreiseportal? Welche Firma?

            Ich kenne das anders, auch weil es oft wie folgt ist:

            Light: 200€
            Classic: 260-300€
            Flex Classic: 700€

            Klar dem „obere Management“ ist das scheissegal und die brauchen ggf. wirklich Flexibität, aber es reisen auch sehr viele auf den unteren Ebenen und die brauchen weder Flex noch Classic für 1-2 Tagesreisen

  7. Weiß bei der Lufthansa eigentlich die rechte Hand, was die Linke tut?
    Da haut CS vor ein paar Tagen die gute Nachricht raus, dass ab sofort die LH wieder „Premium“ werden soll, weil man sonst die hohen Preise nicht rechtfertigen kann. Und nun ruiniert die Pressestelle des Verkaufs die positive Tendenz mit der Ankündigung einer in jeder Hinsicht absurd hohen Sitzplatzgebühr.
    Liebe Lufthansa: Zu „Premium“ und dem dazugehörigen Erlebnis gehört, dass ich mich nicht über so einen Mist ärgern muss und schon bei der Buchung an Ryanair et.al. erinnert werde. Es fehlen nun nur noch die Rubbellose.
    Und: Premium heiß auch, dass ich nicht immer wieder mit der arglistigen „auf Kundenwunsch“-Argumentation verar… äh verschaukelt werde.

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