Lufthansa Flug in Minsk wegen angeblicher Bombendrohung festgehalten

Lufthansa

Gestern wurde ein Ryanair Flug von Athen nach Vilnius über Weißrussland von einem Kampfjet abgefangen und wegen einer angeblichen Bombendrohung in Minsk zur Landung gezwungen. In Minsk wurden ein oppositioneller Journalist und seine Partnerin vermutlich verhaftet, zumindest waren sie und vermeintliche KGB Agenten nicht mehr mit an Bord, als der Ryanair Flug ohne Bombenfund nach Vilnius weiter fliegen durfte.

Als wolle man nun beweisen, dass man die Bombendrohung nicht frei erfunden hat und dies ein dauerhaftes Problem sei, wurde heute einem Lufthansa Flug von Minsk nach Frankfurt die Starterlaubnis verweigert, weil man eine angebliche Bombendrohung gegen den Flug LH1487 per E-Mail erhalten habe, wie der Flughafen über seinen Telegram Kanal verkündet hat.

Das Lufthansa Airbus A319 mit 51 Passagieren und fünf Crewmitgliedern wurde komplett geräumt, das Gepäck entladen und untersucht. Anschließend durften die Passagiere und Crew wieder an Bord gehen und der Flug ist mit etwa zwei Stunden Verspätung nach Frankfurt geflogen. Eine Bombe oder ein gefährlicher Gegenstand wurde nicht gefunden.

Lufthansa kommentierte den Vorfall bereits:

Wir folgen den Anweisungen der lokalen Behörden, die das Flugzeug vor Abflug erneut durchsuchen und die Passagiere erneut einem Sicherheitscheck unterziehen. Wir bedauern die Unannehmlichkeiten für die Passagiere, doch haben Sicherheit der Fluggäste, der Crew und des Flugzeugs bei Lufthansa immer höchste Priorität.

Nicht zuletzt aufgrund des extrem bedenklichen Vorfalls am Sonntag mit dem Ryanair Flug, haben erste Länder schon reagiert. So sind alle Airlines, welche in dem Vereinigten Königreich ansässig sind, aufgefordert den weißrussischen Luftraum nicht zu nutzen und auch für Airlines aus Weißrussland gibt es ein Einflugverbot in das Vereinigte Königreich.

Gerade Litauen hat als direkt betroffener Nachbar auch reagiert und erlaubt Flügen, welche nach Litauen fliegen wollen, nicht mehr über weißrussischen Luftraum anzufliegen. Man erwartet, dass es seitens der EU auch ähnliche Maßnahmen gegen Weißrussland geben wird, welche allerdings noch ausstehen.

Lufthansa Flug in Minsk wegen angeblicher Bombendrohung festgehalten | Frankfurtflyer Kommentar

Drohungen gegen Flugzeuge gibt es immer wieder und diese werden auch immer sehr ernst genommen, allerdings wirkt dieser Vorfall in Minsk wieder sehr inszeniert. Man könnte das Gefühl bekommen, dass man in Minsk die EU mit solchen Aktionen provozieren möchte, möglicherweise auch, da man in der Vergangenheit eher zurückhaltend mit Sanktionen war. Eine schnelle Reaktion auf die Aktion von gestern gab es bisher auch nicht.

Ich bin gespannt und auch besorgt, wie sich die Situation weiter entwickelt und wäre nicht überrascht, wenn eine Reihe von Airlines vorerst ihre Flüge nach Weißrussland einstellen werden.

8 Kommentare

  1. Methoden wie zu Soviet Zeiten – nichts anderes ist das!

    Ein versteckte Nachricht nach Berlin: wenn wir wollen, können wir auch anders, ihr Deutschen! Also haltet euch aus unseren internen Angelegenheiten raus

    • Ja alle Flüge sind eingestellt, Luftraum über Weißrussland wird nicht mehr genutzt und Airlines aus Weißrussland dürfen nicht mehr in der EU landen oder den Luftraum nutzen. Wirtschaftshilfen (3 Milliarden) wurden eingefroren. Dass ist durchaus ein deutliches Zeichen.

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