
Man sollte eigentlich glauben, dass Lufthansa mit der Integration von ITA Airways aktuell mehr als genug zu tun hat, denn man hat gerade erst 41% der italienischen Airline übernommen, allerdings sieht man auch in anderen Teilen Europas gerade Chancen aufkommen und die spanische Air Europa ist ein weiterer Kandidat für einen Einstieg. Medienberichten gilt Lufthansa aktuell auch als Favorit für dein Einstieg bei Air Europa und schon in wenigen Wochen könnte hier eine Entscheidung fallen.
- Lufthansa als Favorit für Air Europa: Angebot über 25% der Anteile für 240 Millionen Euro, mehr Kapital als Air France/KLM.
- Expansion der Langstrecke geplant: Lufthansa will Madrid als Drehkreuz für Südamerika stärken und bis zu 10 weitere Boeing 787 für Air Europa beschaffen.
- EU-Genehmigung erforderlich: Da Lufthansa mehr als 20% übernehmen will, könnte ein langwieriges Prüfverfahren durch die EU notwendig werden.
Neben Lufthansa will auch Air France/ KLM bei Air Europa einsteigen und der französisch-holländische Konzern hat ebenfalls ein Angebot abgegeben. Das Angebot von Air France und KLM sei dem von Lufthansa allerdings unterlegen, weshalb die Eigentümer von Air Europa aktuell Lufthansa favorisieren. So würde Lufthansa in Madrid nicht nur mehr frisches Kapital in Aussicht stellen, sondern vor allem auch bis zu 10 weitere Boeing 787 für Air Europa.
Interessant ist, dass Lufthansa wohl anders als Air France/KLM kein Angebot über 20% der Air Europa Anteile abgegeben hat, sondern man habe wohl direkt 25% für rund 240 Millionen Euro angeboten. Hierbei benötigt Air Europa das Geld vor allem um teure Kredite von Spanien aus der Corona Zeit abzulösen, denn man wird von den 9% Zinsen die hier auf etwa 475 Millionen Euro erhoben werden förmlich erdrückt. Neben den 240 Millionen von Lufthansa will man sich durch die bessere finanzielle Lage am freien Kapitalmarkt refinanzieren, um den Staat heraus zu nehmen.
Die 25% sind deshalb so interessant, da man hier wohl einen Genehmigung der EU für den Einstieg von Lufthansa bei Air Europa benötigt, was bei nur 20% der Anteile nicht nötig wäre. Bei der ITA Airways Übernahme hat vor allem die Genehmigung der EU Wettbewerbshüter den Einstieg von Lufthansa massiv verzögert.
Neben dem frischen Kapital bietet Lufthansa aber noch etwas anderes an, denn man will Air Europa auf der Langstrecke ausbauen und in Madrid ein Südamerika Drehkreuz etablieren. Hierzu will man durch die guten Kontakte zu Boeing bis zu 10 zusätzliche Boeing 787 für Air Europa beschaffen können, wodurch man die Flotte in Madrid von aktuell 25 Boeing 787 auf stattliche 35 Boeing 787-9 ausbauen könnte.
Lufthansa gilt als Favorit für Air Europa Einstieg | Frankfurtflyer Kommentar
Es ist kein Geheimnis, dass Lufthansa sehr großes Interesse an Air Europa und vor allem an dem Wachstum im Südamerika Geschäft hat. Hier scheint man gerade zu einer schnellen Lösung zu kommen und man will noch in den kommenden Wochen zu einem Ergebnis gelangen, wie man verlauten lässt.
Ich bin sehr gespannt ob der Einstieg von Lufthansa bei Air Europa wirklich so reibungslos klappt wie man es sich gerade wünscht und wie man Air Europa dann in die Lufthansa Strukturen integriert.
cool – dann hat Spohr bald für jeden Stammkunden eine eigene Airline…
Ja, zumindest fast. 🤣 👍
Dachte, LH müsse das Investitionsbudget im Auge behalten, da Dreamliner Flut. Was gilt den jetzt?
Hat man nun Geld, oder hat man eben keines?
Und für Kaffe an Bord ist auch kein Geld da!
Da könnte ein neues altes Gesicht im weißen Haus eine Rolle spielen. Dessen Aktivitäten scheinen die Umsetzung des Mercosur-Abkommens zu katalysieren. Dann würden in Folge ein paar weniger nördliche und ein paar mehr südliche Flüge über den Atlantik Sinn machen.
AirEuropa steht aber unabhängig der „nördlichen“ Transatlantikflüge einfach für mehr „Südliche“.
Ansonsten kann LH ja einfach ein paar US-Destinationen streichen und stattdessen auf Lateinamerika gucken …
UX passt auch perfekt in die Gruppe hinsichtlich der zu erwartenden 73Maxe. Den Seitenhieb auf den Match bei den Dreamlinern und vor allem der Langstreckenbusinessclass erspare ich euch ;-p
Nach dem Ausbau der Märkte in Richtung Süden und Südwesten wäre für mich als nächstes die Gründung oder Übernahme einer indischen Fluglinie an der Tagesordnung.
Der ganze Spott hier geht mir etwas zu sehr durcheinander:
Im Ganzen muss man ja immer unterscheiden zwischen der LH-Group und der Airline.
Beide Gesellschaften für sich müssen rentabel geführt werden. Und da muss man dem Team Spohr durchaus lassen, dass sie das für die Group ganz gut im Griff haben –
die Goldmedaille in Sachen Rentabilität geht bei doppeltem Vorsprung allerdings klar nach Madrid/London.
Die Airline selber stellt sich gerade vielen hausgemachten Herausforderungen. Ich drücke die Daumen, dass das gelingen möge.
Wenn ich mir dazu einen Zuruf von der Seitenlinie erlauben darf: keep it simple!