Lufthansa Group modernisiert Flotte: Austrian Airlines bleibt im Schatten zurück

Foto: Austrian

Die Lufthansa Group ist gerade dabei, ihre Flotte zu modernisieren, besonders dringlich ist die Erneuerung der Interkontinentalflugzeuge. Nach Jahren der Verzögerungen bei Auslieferungen der Maschinen von Airbus und Boeing sollen bis Ende 2026 insgesamt 40 neue Langstreckenflugzeuge an die Airlines des Konzerns ausgeliefert werden. Doch während die Kranich-Airline und einige Töchter deutlich von den Neuzugängen profitieren, bleibt die österreichische Austrian Airlines zurück.

Das Wichtigste auf einen Blick:

✈️ Erneuerung der Langstreckenflotte: 40 neue Jets bis 2026 – Schwerpunkt auf Lufthansa.
🇨🇭 SWISS & Edelweiss modernisieren ebenfalls – neue A350 mit Senses-Kabine bei SWISS.
🇦🇹 Austrian wartet weiter – nur gebrauchte Dreamliner in Sicht, keine durchgängige Flottenerneuerung.

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33 von 40 neuen Langstreckenjets gehen an Lufthansa selbst

Lufthansa-Chef Carsten Spohr zeigte sich bei einem Pressegespräch am 29. April optimistisch: „Wir erwarten in den Jahren 2025 und 2026, in gerade einmal 20 Monaten, Auslieferungen von 40 Langstreckenflugzeugen an unsere Airlines. Davon gehen 33 an Lufthansa Airline.“ Der Lufthansa-Manager bezeichnet dies als deutliches Bekenntnis zur Kernmarke im Konzern.

Lufthansa 787, Foto: Christoph

Die Flotte wird dabei mit einem Mix aus Airbus A350-900, A350-1000 sowie Boeing 787-9 erweitert. Allein in den kommenden Tagen soll der zehnte Airbus A350-900 mit der neuen Allegris-Kabine zur Flotte stoßen. Gerade wurde aber auch bekannt, dass sich die Einführung der A350-1000 auf 2027 verschieben wird. Ursprünglich war die Auslieferung der gestreckten A350-Variante im kommenden Jahr vorgesehen. Als Grund wurden Verzögerungen bei Airbus genannt.

Die Auslieferung der neuen Boeing 787-9 mit der Allegris-Kabine verspätet sich ebenfalls. Aufgrund ausstehender Zertifizierungen der neuen Business Class durch die FAA werden die ersten Maschinen zwar in diesem Sommer eintreffen, die Sitze der Business Class bleiben aber gesperrt. Spohr sieht dennoch Fortschritte: Neun bis zehn Auslieferungen des Dreamliners sind 2025 noch möglich, ab Ende des Jahres dann hoffentlich auch „ohne geblockte Sitze“.

Auch die Schweizer Töchter SWISS und Edelweiss erhalten modernisierte Langstreckenflugzeuge. Spohr bestätigte, dass SWISS im September 2025 ihre erste A350-900 mit der neuen „Senses“-Kabine erhalten wird. Es handelt sich dabei um die Allegris-Kabine mit Elementen und in Farben der Schweizer Tochter. Diese wird sukzessive die in die Jahre gekommenen Airbus A340-300 ersetzen.

Edelweiss ist auch dabei, die Flotte zu verjüngen, der erste A350-900 ist bereits im Betrieb, weitere folgen noch im Sommer. Es handelt sich dabei zwar um gebrauchte Jets, die zuvor bei LATAM unterwegs waren, diese werden dennoch das Durchschnittsalter der Maschinen des Ferienfliegers nach unten ziehen.

Foto: Edelweiss

Austrian Airlines bleibt auf der Wartebank

Im Kontrast dazu steht Austrian Airlines, die weiterhin eine der ältesten Langstreckenflotten der Lufthansa Group (wenn nicht sogar aller Airlines in Europa) betreibt. Die Boeing 777-200ER ist zum Teil über 27 Jahre alt, die verbliebenen drei Boeing 767 kommen auf ein Durchschnittsalter von 25 Jahren. Ursprünglich sollte die rot-weiße Airline gleich fünf gebrauchte Dreamliner erhalten, die derzeit bei Lufthansa fliegen. Der Kranich kann aber erst auf die Maschinen verzichten, wenn dort die ersten werksneuen Flugzeuge eintreffen.

In der Zwischenzeit konnte man eine Gelegenheit nutzen und zwei gebrauchte Dreamliner von Bamboo aus Vietnam beschaffen und kurzfristig bei der AUA einflotten. Laut Spohr ist aktuell die Lieferung von drei weiteren Boeing 787-9 an Austrian Airlines bis Ende 2026 geplant, bis dahin muss man sich in Wien aber weiter mit der Warte- oder besser gesagt Strafbank zufrieden geben.

Foto: Austrian Airlines

Lufthansa Group modernisiert Flotte: Austrian Airlines bleibt im Schatten zurück | Frankfurtflyer Kommentar

Mit lediglich drei modernen Langstreckenflugzeugen in Aussicht kann Austrian die bestehende Flotte nicht vollständig modernisieren. Es ist nur der punktuelle Austausch einiger Jets möglich, vom Ausbau des Programms kann nicht die Rede sein.

Die Entscheidung, den Großteil der neuen Langstreckenflugzeuge bei Lufthansa selbst zu konzentrieren, ist dennoch irgendwo nachvollziehbar. Die Marke ist international sichtbar, Frankfurt und München sind zentrale Hubs mit hoher Frequenz. Der Kranich leidet zudem selbst unter der alternden Flotte, ein Airbus A340-300 hat schon seinen 29. Geburtstag gefeiert.

Bis auf die zwei neueren Bamboo-Dreamliner muss Austrian Airlines aber mit dem fliegenden Altersheim klarkommen, die Jets sind auch in der Kabine veraltet, unwirtschaftlich und teuer bei der Instandhaltung. Das soll sich zwar ändern, es ist aber Geduld gefragt.

 

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