Auch Lufthansa verlässt Deutschland: Warum die Airline ihr Geschäft ins Ausland verlagert

Die D-AIMA ist wieder da. (Archiv) Foto: Lufthansa

„Wenn nichts passiert, wird Deutschland im europäischen Vergleich abgehängt!“ – mit diesen warnenden Worten richtete sich Lufthansa-Vorstand Carsten Spohr wohl vor allem an die künftige Bundesregierung. Bei der Präsentation der eigentlich recht guten Konzernergebnisse in Frankfurt machte er deutlich, dass unter den aktuellen Bedingungen Deutschland für Lufthansa immer weiter an Bedeutung verliert. Das Unternehmen zieht sich hier sogar zurück, um in anderen Märkten zu wachsen.

Das Wichtigste auf einen Blick:

🔹 Deutschland verliert an Bedeutung: Der deutsche Markt macht bald nur noch 20 % von Lufthansas Geschäft aus.
🔹 Kritik an Standortbedingungen: Hohe Steuern und Streiks setzen Lufthansa unter Druck.
🔹 Italien im Fokus: Die Übernahme von ITA Airways stärkt Lufthansas Marktposition in Südeuropa.
🔹 USA als Risiko: Handelskonflikte könnten Flugzeugkosten in die Höhe treiben.

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Noch in diesem Jahr wird der deutsche Markt bei Lufthansa nur noch 20 % des Geschäfts ausmachen – und die Tendenz ist weiter abnehmend. Als Hauptgründe nennt die Airline schlechte Standortbedingungen, insbesondere die hohen Steuern und Abgaben auf Flugtickets ab Deutschland. Diese würden dazu führen, dass sich Flüge von deutschen Flughäfen immer weniger rechnen und nicht mehr konkurrenzfähig sind. Aber auch die Gewerkschaften sieht Spohr in der Verantwortung.

Harte Kritik an Streiks und Standortbedingungen

Besonders scharf kritisiert Spohr die jüngsten Verdi-Streiks im öffentlichen Dienst, die sich auch auf die Flughäfen in München, Köln und Düsseldorf auswirkten. Die Luftfahrt sei an diesen Arbeitskämpfen nur untergeordnet beteiligt, werde jedoch als Druckmittel „instrumentalisiert“, da sie breite öffentliche Aufmerksamkeit erzeugt. Lufthansa fordert deshalb dringend eine Reform des Streikrechts in Deutschland.

Doch nicht nur die Streiks sind ein Problem: Auch die schwache wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands im Vergleich zu anderen Industrienationen macht Lufthansa zu schaffen. Die ungünstigen Rahmenbedingungen verstärken sich laut Spohr gegenseitig und führen dazu, dass regionale Flughäfen wie Paderborn oder Friedrichshafen zunehmend schlecht angebunden sind, insbesondere für internationale Reisende.

Deutschland als Exportnation ist jedoch auf eine starke internationale Vernetzung angewiesen. Der Wegfall solcher Verbindungen schadet daher weniger der Lufthansa selbst, sondern vor allem der regionalen Wirtschaft. Denn Lufthansa verlagert ihr Wachstum einfach ins Ausland – andere Märkte sind inzwischen wichtiger geworden als Deutschland.

Italien wächst, USA birgt Risiken

Schon immer war der Nordatlantik-Markt der wichtigste für die Langstrecken von Lufthansa. Allerdings sieht Spohr durch den neu entfachten Handelskrieg der US-Regierung Risiken, da „Zölle nie gut für den Welthandel sind“. Besonders problematisch wäre es, wenn dadurch Flugzeuge und Flugzeugteile deutlich teurer würden.

Ein neuer, bedeutender Markt für Lufthansa ist Italien. Bereits vor der Übernahme von ITA Airways war Italien fast so groß für die Lufthansa-Gruppe wie Deutschland. Mit der geplanten 90-prozentigen Übernahme von ITA Airways in der zweiten Jahreshälfte 2025 wird sich dieser Marktanteil noch weiter steigern. Lufthansa erwartet aus Italien in diesem Jahr sogar einen Gewinn – eine echte Erfolgsmeldung.

Foto: Lufthansa

Auch Lufthansa verlässt Deutschland: Warum die Airline ihr Geschäft ins Ausland verlagert | Frankfurtflyer Kommentar

Lufthansa sieht die Zukunftsperspektiven für Deutschland alles andere als rosig – eine besorgniserregende Entwicklung für den Wirtschaftsstandort. Angesichts der seit drei Jahren schlechten Wirtschaftsdaten war es jedoch absehbar, dass Lufthansa Konsequenzen zieht und Deutschland zunehmend den Rücken kehrt. Als internationale Airline-Gruppe hat Lufthansa die Möglichkeit, Kapazitäten flexibel zu verlagern – ein Vorteil, den sie nun nutzt.

Diese Aussagen von Lufthansa sollten nicht unterschätzt werden. Eine starke nationale Airline ist essenziell für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort. Es wäre ein trauriges Signal, wenn Deutschland diese Position verliert. Doch wie immer in der Luftfahrt gibt es Höhen und Tiefen – es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage in den nächsten zehn Jahren entwickelt. Wie sagt man so schön? „Vorhersagen sind schwierig, insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen.“

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14 Kommentare

  1. Erst sich von unseren Steuergeldern retten lassen und dann dem Staat drohen. Der Vorstand sollte lieber rausfliegen. Dann kann auch wieder ein angemessener Lohn gezahlt werden. LH ist doch eh eine der schlechtesten Airlines der Welt geworden.

    • Polemik. die Gelder sind mit Zinsen alle zurück gezahlt. gewonnen hat der Staat.
      also nix mit Steuergeldern gerettet.
      nur Stimmungsmache.
      und ich kann nicht über den Service meckern. jammern auf hohem Niveau nenne ich das.

  2. Die Überschrift stimmt mit dem Inhalt überhaupt nicht überein,
    da wird etwas affichiert, was überhaupt nicht den Tatsachen entspricht.
    LH verlässt ja D nicht.
    Seriöser Journalismus sieht anders aus!
    Spekulationen und Gerüchte sind noch keine Fakten, so entstehen Fake News … nur damit die Seite für den Leser reizvoll erscheint und er diese öffnet.
    Die Glaubwürdigkeit dieser Homepage wird mit solchen Artikeln bestimmt nicht gefördert.

    • Sorry aber jetzt wird es wild! Hier werden die Aussagen des CEO von Lufthansa wiedergegebne. Diese dann als Fake News zu bezeichnen ist unterste Schublade und zeigt auch, dass hier offensichtlich nicht an einer ernsthaften Diskussion Interesse besteht!

      • „…die Aussagen des CEO von Lufthansa…“?

        Auch wenn oben mehrfach von „…die Airline…“ die Rede ist, es finden sich ausschließlich Aussagen von Spohr. Der Name Ritter taucht nicht einmal auf.
        Es geht also nicht darum, dass die Airline LH ins Ausland abwandert, sondern darum, dass die Mutter LHG ihre Kapazitäten zu Ungunsten des deutschen Marktes verschiebt.

        Diese „Erbsenzählerei“ ließ sich vermeiden, wenns im Artikel richtig formuliert wäre.

          • Wer keine Argumente hat probierts eben wieder mit Süffisanz. Ändert aber nichts dran, dass der Artikel falsch formuliert ist.

          • Das darfst du gerne so sehen. Das mit der Erbsenzählerei hast du ja selbst angeführt und jeder kann das selbst bewerten. Wenn man in der Vergangenheit mit dir hätte anständig diskutieren können, hätte ich darauf vielleicht noch mal Lust, aber so….

          • Man sollte eben einfach bei den Fakten bleiben und sich die Welt nicht so hinreden, wie man sie gern hätte. Rosarote Brille absetzen hilft, Beschimpfung anderer nicht.

            Dafür stehe ich nun mal.

    • Das stimmt von Harald, die LH „verlässt Deutschland“ nicht, das wird aber in der Überschrift so suggeriert, klassischer Fall von falscher Berichterstattung.
      Wenn die LH tatsächlich Deutschland verlassen würde, dann würde sie die Konzernzentrale woanders hinverlegen etc., dies hat sie aber offenbar bis dato nicht vor.

  3. Ich bin Vielflieger im höheren Segment, Lufthansa benutze ich nur, wenn es gar nicht anders geht. Die Business Class und der Service ist bei anderen Airlines, auch bei den Lufthansa Töchtern, um Längen besser.

  4. Ja ja, die Steuern zahlt LH ja bereits seit einiger Zeit im Ausland, Deutschland ist denen eben nur dafür gut mit Geld zu bürgen in angespannten Situationen (COVID), dann ist man eine deutsche Firma und erwartet etwas….
    lächerliche freche Aussage von einen Manger der nur das eigene Gehalt rechtfertigen will

  5. Es ging bei den sehr gut verzinsten und zurückgezahlten Krediten nicht um die Rettung einer Airline, sondern um Arbeitsplätze.
    Über die hoch verschuldete Bahn, die ständig alimentiert wird und gleichermaßen wichtig ist für den Standort Deutschland, könnte man dieselben Argumente anführen.

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