Lufthansa ist auf der Suche nach neuen Langstreckenzielen und dies nicht ganz ohne Grund, denn das Geschäft hat sich in den letzen Jahren sehr verändert. So ist der mit Abstand wichtigste Markt für Lufthansa auf den Nordatlantik Strecken zwar immer noch extrem bedeutend, aber man will sich von genau diesem etwas unabhängiger machen, sicherlich auch aufgrund des starken Wettbewerbs der auf die Preise drückt.
- Lufthansa prüft neue Langstreckenziele: Besonders in Südostasien (Kuala Lumpur, Jakarta) und Südamerika (Santiago de Chile) gibt es Überlegungen für neue Strecken.
- Boeing 787-9 ermöglicht Nonstop-Flüge: Der Dreamliner könnte diese Destinationen effizient bedienen und lange 5th-Freedom-Strecken ablösen.
- Fokus auf Wachstumsmärkte außerhalb Nordamerikas: Indien, Südostasien und Südamerika rücken in den strategischen Fokus der Airline.
Daneben hat sich durch die Sperrung des russischen Luftraums auch in Asien einiges verändert und der Wachstumsmarkt heißt hier für Lufthansa daher nicht mehr China, sondern eher Indien. Genau hier will man auch mehr Ziele anfliegen aber auch in Südost Asien und Südamerika hat man einig neue Destinationen im Auge, wie der Lufthansa Vorstand Jens Ritter diese Woche vor Mitarbeitern sagte.
Gerade Südpost Asien und auch Südamerika würden unter Umständen sehr lange Flüge bedeuten, aber die Boeing 787-9, welche nun in wenigen Wochen (oder Monaten) endlich in großer Stückzahl an Lufthansa ausgeliefert werden soll, kann hier einiges möglich machen und sehr lange Flüge auch wirtschaftlich fliegen.
Hierbei sprach man in Asien sehr konkret über Malaysia und Indonesien. Beides sind Länder, aus denen sich Lufthansa in der Vergangenheit zurückgezogen hat, aber es wäre sicherlich, gerade aufgrund des Wirtschaftswachstums in der Region wieder spannend, diese anzufliegen. Gerade Kuala Lumpur und Jakarta sind hier wahrscheinliche Kandidaten.
Auch nach Bali könnte die Boeing 787-9 non stop von Frankfurt fliegen, allerdings wäre dies dann der neue längste Flug im Lufthansa Streckennetz und gerade weil Bali eher ein touristisches Ziel ist, ist es vermutlich nicht die wahrscheinlichste Destination von Lufthansa.
In Südamerika könnte Santiago de Chile wieder in den Flugplan kommen, welches man ebenfalls schon einmal angeflogen hat und wegen fehlender Wirtschaftlichkeit eingestellt wurde. Mit der Boeing 787-9 wäre dieser Flug durchaus denkbar, aber mit fast 16 Stunden wäre dies wahrlich eine super Langstrecke und ebenfalls der längste Flug im Streckennetz.
Kuala Lumpur, Jakarta und Santiago de Chile hätten alle die Gemeinsamkeit, dass sie von Lufthansa vor Jahren schon einmal angeflogen wurden und man also Erfahrung mit diesen Zielen hat. Dabei wurden sie aber alle immer als 5th Freedom Flug angeflogen und Kuala Lumpur über Bangkok, Jakarta meist über Singapur und Santiago über Buenos Aires bedient. Die Boeing 787-9 sollte hier dann endlich rentable non stop Flüge ermöglichen.
Lufthansa sucht nach neuen Langstreckenzielen in Asien und Südamerika | Frankfurtflyer Kommentar
Lufthansa will mindestens 15 neue Boeing 787-9 in den kommenden Monaten von Boeing übernehmen. Die Dreamliner sind bereist fertig gebaut und man erwartet nur noch die finalen Zulassungen. Dann könnte man die Flugzeuge übernehmen und damit auch neue Ziele anfliegen. Zwar sollen die Dreamliner vor allen ältere Flugzeuge wie den Airbus A340-300 ersetzen, aber man hat mit diesem Flugzeug plötzlich ganz neue Möglichkeiten und könnte alte Bekannte wieder in das Streckennetz holen.
Dass wir mit der Boeing 787-9 Lufthansa wieder in Kuala Lumpur, Jakarta oder Santiago de Chile sehen, halte ich für nicht besonders unwahrscheinlich. Aber auch andere Märkte wie Indien oder auch Brasilien haben hier sicherlich noch spannende Optionen parat.
Danke: aero.de
Irgendetwas passt da nicht. Man will Südost Asien ausbauen, hat aber den jahrzehntelang bestehenden Flug FRA-BKK eingestellt.
Den Flug hat man nicht wirklich eingestellt, man hat ihn nur von Frankfurt nach München verlegt und fliegt die Strecke auch mit dem A380. Bangkok selbst ist aber auch ein sehr besonderer Markt.
Bei Santiago habe ich mich immer schon gefragt, ob es wirtschaftlicher ist, das Flugzeug den ganzen Tag in Buenos Aires stehen zu lassen, statt es in dieser Zeit kurz nach Santiago und zurück fliegen zu lassen.
Inzwischen ist es das wohl, was aber weniger mit dem Flugzeug und den Kosten des Fluges zu tun hat, als damit dass die Crews lange unterwegs und damit sehr teuer sind. Die Personalkosten sind für 5th Freedom bei Lufthansa zu hoch wir man mal gesagt hat.
Ich kann mich noch daran erinnern, als Lufthansa mit der DC 10 nach Südamerika flog. Ende der 70er bis in die 80er Jahre gab es Flüge mit Tankstop in Dakar nach Rio, dann weiter nach Montevideo (Uruguay) bzw. Buenos Aires. Santiago de Chile wurde auch über New York und Lima bedient. Dazu kamen La Paz und Asuncion (alle nicht täglich). Anfangs First mit normalen Sitzen (2-2-2) und Economy (2-5-2). Heute für Geschäftsreisende unvorstellbar.
Dann könnte doch Lufthansa für die 5th Freedom Strecke einfach fremde Boeing 787 Piloten z.B. von Latam ans Steuer setzen, in Südamerika gelten deutsche Tarifverträge ja nicht. Hat Air France in den 80-er Jahren selbst mit der Concorde gemacht, damals flogen Braniff Piloten die Concorde zwischen Washington und Dallas, nach Paris übernahmen dann wieder Air France Piloten.
Das geht AFAIK schon Rechtlich nicht und währe auch gefährlich, denn nicht jede 787 ist exakt gleich ausgestattet und teilweise gibt es hier unterschiede. Man müsste hier also Crew Basen in Südamerika aufbauen (gerne mit geliehen Piloten). Ob das Sinnvoll ist ist hier ein anderes Thema und der Concorde Vergleich hinkt natürlich sehr, da es hier ganz andere Gründe gab und es sicherlich nicht um das Kostensparen ging, sondern nur diese Flüge zu ermöglichen im Regulierten Luftfahrtmarkt der USA.
Lufthansa hatte ja weltweit Crew Basen die man nicht ganz grundlos aufgegeben hat. Auch wenn man hierdurch bei den Gehälter sparen kann, gibt es noch andere Faktoren die eine Rolle spielen.
Kann mich Martin anschließen. Sollen erst einmal BKK ab Frankfurt wieder anfliegen. Ist vielleicht aber auch zu spät Condor hat das Thema jetzt besetzt.
Endlich besinnt sich LH offenbar wieder auf den seit Jahren immer stärker vernachlässigten Wachstumsmarkt Südamerika. Andere waren da allerdings schneller, auch weil sie dafür das geeignetere Fluggerät haben. Da rächte sich wieder einmal die konfuse LH-Flottenpolitik. Trotzdem: Viel Erfolg! Es wäre großartig, wenn LH ihre traditionsreiche, aber vernachlässigte Präsenz auf diesem Markt wieder konsolidieren könnte.
Mich interessiert nach wie vor ob die 787 ein genauso lauter Dampfer ist wie die 777-300ER und die 747-I. Außerdem hat Boeing es geschafft das die elektrische Verdunkelung der Fenster auch richtig verdunkelt. Alles so „Kleinigkeiten“ ob Langstrecke noch Spaß macht.
Boeing ist ja sowieso irgendwie eine blackbox.
Man darf gespannt, sein, wann und wo es dann hingeht. Kuala Lumpur scheint fast gesetzt. FRA-BKK wird zweimal täglich mit TG bedient. Dazu wie schon erwähnt der A380 ab MUC plus die zehn bis zwölf wöchentlichen Flüge ab VIE und der tägliche Flug ab ZRH.
Spannend wird die Südamerikafrage. Lima würde ich auch nicht ausser Acht lassen, zumal ja auch Edelweiss an dieser Destination Interesse zeigt. In Lima und Santiago fehlt einfach ein entsprechender Star Alliance-Partner, ergo müssten die Destinationen für sich genügend Potential haben.
In früheren Artikeln war ja mal die Rede, dass von Buenos Aires und São Paolo die 748 abgezogen würde, wenn genügend 789 da wären. Der Kapazitätsverlust kann man so mit mehr direkt angeflogenen Destinationen, Routing via Zürich (wieder ZRH-EZE nonstop) und dem neuen Hub in Rom-Fiumicino ausgeglichen werden.
Während LH noch Langstrecken sucht, nimmt KLM 3 neue Ziele auf.
Schön dass der KLM Artikel genau da drunter steht.
Wann bewegt sich Frankfurt mal….das zeigt mal wieder den Zustand der LH.unglaublich…