
Es ist ein legendäres Flugzeug und inzwischen schon auch ein bewegliches Denkmal. Die „Tante Ju“ genannte Junkers Ju 52 der Lufthansa macht sich demnächst auf den Weg nach Frankfurt. Die historische Maschine steht derzeit noch am Flughafen Paderborn-Lippstadt, dort wurde sie durch einen Verein restauriert. In den kommenden Wochen wird das Flugzeug an ihren neuen Bestimmungsort transportiert. Im nächsten Jahr wird die Junkers im neuen Lufthansa Group Konferenz- und Besucherzentrum am Flughafen Frankfurt ausgestellt. Das Gebäude soll pünktlich zum 100-jährigen Gründungsjubiläum der ersten Lufthansa eröffnet werden.
🛩️ Lufthansa Ju 52 zieht in das neue Besucherzentrum am Flughafen Frankfurt
🏗️ Aktuell steht die Maschine noch in Paderborn, wo sie restauriert wurde
🎉 Geplante Eröffnung pünktlich zum 100-jährigen Lufthansa-Jubiläum
Abschied in Paderborn
Mit einer feierlichen Zeremonie verabschiedete sich die Lufthansa Group gemeinsam mit Vertretern des Quax-Vereins und des Flughafens Paderborn von der Maschine. Seit 2020 war die Ju 52 dort stationiert und wurde aufwendig restauriert. Eigentümerin bleibt die Deutsche Lufthansa Berlin Stiftung (DLBS), die sich dem Erhalt historischer Lufthansa-Flugzeuge widmet. Neben der Ju 52 betreut der Quax-Verein künftig weiterhin zwei weitere Maschinen der Stiftung in Paderborn: eine Dornier Do 27 sowie eine Messerschmitt Bf 108.
Die Ju 52 gilt als Ikone der deutschen Luftfahrt und ist mit der Historie der Airline verbunden. Bereits 1932 wurde sie eingeflottet und entwickelte sich rasch zum Rückgrat des damaligen Liniennetzes. Zeitweise stellte sie rund die Hälfte der Flotte dar. Ursprünglich als einmotoriges Modell konzipiert, wurde sie später zu einem dreimotorigen Flugzeug weiterentwickelt. Für viele Luftfahrtfreunde bleibt „Tante Ju“ nicht nur ein technisches Meisterwerk, sondern ein Symbol für die frühen Jahre der kommerziellen Luftfahrt in Deutschland.
Neues Zuhause am Lufthansa-Hauptsitz in Frankfurt
Der Umzug in das neue Zuhause wird ein ambitioniertes Projekt. Die Tante Ju kommt in das Lufthansa Group Konferenz- und Besucherzentrum, das derzeit am Frankfurter Flughafen gebaut wird. Ab 2026 wird dieses der breiten Öffentlichkeit zugänglich sein, der Kranich spricht von einem Raum für Begegnung, Innovation und Erinnerung.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen künftig gleich zwei restaurierte historische Flugzeuge. Neben der Ju 52 wird auch die Lockheed Super Star (D-ALAN) erstmals öffentlich präsentiert. Beide Maschinen werden durch eine großflächige Glasfassade von außen sichtbar sein.
Neben den beiden Großexponaten wird das Zentrum eine Galerie mit Exponaten aus der Lufthansa-Geschichte bieten, darunter auch viele Exemplare, die bislang nicht öffentlich zugänglich waren. Im Besucherzentrum wird es auch Konferenzräume und gastronomische Angebote geben, in denen auch externe Veranstaltungen gefeiert werden können.

Lufthansa „Tante Ju“ macht sich auf ihre wohl letzte Reise | Frankfurtflyer Kommentar
Seit 2018 steht die Tante Ju am Boden, davor konnte man noch an Rundflügen teilnehmen und etwas Nostalgie genießen. Bald wird die alte Dame umziehen und an ihrem neuen Zuhause ausgestellt.
Mein Flug mit der legendären Maschine ist immer noch ein absolutes fliegerisches Highlight, an das ich mich gerne zurückerinnere. Wie gefällt Euch die Tante Ju, und hattet Ihr auch das Vergnügen, mit ihr zu fliegen?
Quelle: Lufthansa Pressemitteilung
Leider sind wir nie mit der Lufthansa JU geflogen, aber dafür tolle Erinnerungen an einen einstündigen Flug 1991 mit der JU 52 von South African Airline ZS-AFA, Jan van Riebeck in Pretoria! Mit wundervollen Piloten die sich viel zeit genommen haben uns alles zu erklären und sich riesig gefreut haben und stolz waren uns als Gäste aus Deutschland begrüßen zu dürfen.
Ich hatte mal das Vergnügen eines Rundflugs mit der D-AQUI, in ihrer alten Heimat Dessau zum Flugplatzfest. Und was noch viel besser war: Es kamen noch 3 flugfähige JU-52 aus der Schweiz dazu. Und genau bei unserem Rundflug kam es zu einem Formationsflug aller 4 JU-52, einfach UNVERGESSEN, EINMALIG und LEGENDÄR.
Was ich über viele Jahre sehr sympathisch von der Lufthansa fand: Im Print Online Magazin in der Sitztasche war auf den letzten Seiten neben allen anderen Maschinen im Bestand auch die JU-52 geführt.
Ich hatte zweimal das Vergnügen von Saarbrücken aus mit der D-AQUI mitzufliegen. Das sind unvergessliche Erlebnisse. Ich bedauere sehr, dass die alte Dame jetzt wohl unwiderruflich ins Museum kommt und nie wieder fliegen wird. Warum macht die Lufthansa das? An schlechter Kassenlage liegt es doch gewiss nicht.
Es ist der technische Aufwand. Es sind gewisse Standards zu erfüllen und Normen zu beachten. Und die kommen mit technischen Anpassungen und Veränderungen daher, sonst gibt es keine Zulassung. Und das ist eben bei einem so betagten Flieger kaum noch realisierbar. Dann würde es einem Umbau zu einer modernen Maschine im Retrolook führen – und das will ja auch keiner.
Ich hätte sie auch gerne noch in der Luft erlebt. Aber so bekommt sie wenigstens einen schönen Platz im Museum.
2012 durfte ich von Mainz-Finthen aus einen Rundflug mit der D-AQUI über den Rheingau genießen. Das war ein unvergessliches Erlebnis, zumal auch eine der Schweizer Jus (HB-HOY) in Mainz stand. Es ist so schade, dass die Tante Ju nicht mehr fliegen darf, ich wäre gern noch mal an Bord gewesen.
Warum nicht Sondergenehmigung mit H-Kennzeichen wie bei KfZ Oldtimern. Mal wieder ein Beispiel für die Deutsche und EU Regulierungswut.
Lieber Robert,
Die Entscheidung der Lufthansa, die Rundflüge mit der Maschine einzustellen, hat nichts mit der Flugtauglichkeit zu tun. Sie hat viel mehr mit der Nazi-Vergangenheit der Lufthansa zu tun.
Es ist schwierig Entschädigungszahlungen an Zwangsarbeiter abzulehnen und weiterhin ein Flugzeug aus der Nazizeit mit dem Lufthansa Logo zu fliegen.
Ich bezweifle sehr, dass die Maschine in einem Lufthansa Museum einen Ehrenplatz bekommen wird. (Oder können wir etwa auch ein Denkmal für das Leid der Lufthansa-Zwangsarbeiter erwarten? Genau – eher nicht…)
Schade.
Was ist denn das für eine krude Theorie? BS!
Ich habe vor etlichen Jahren an einem Rundflug mit der JU 52 über das Rhein-Main-Gebiet
teilgenommen. Es war auch deswegen für mich besonders eindrucksvoll, weil mein früh verstorbener Vater als junger Fallschirmjäger u.a. über Sizilien im 2. Weltkrieg abgesprungen ist, bevor er in Monte Cassino schwer verwundet wurde, insofern auch verbunden mit der Erinnerung an das „abscheuliche Ausnahmekapitel der deutschen
Geschichte“ (Johannes Gross).
P.S. Weiss jemand, wann genau der Überführungsflug nach Frankfurt stattgefunden hat ?
Ich habe vor einigen Wochen am Himmel über dem Odenwald eine JU 52 Richtung Frankfurt
gesehen, vielleicht der letzte Flug einer JU 52 überhaupt ?