Lufthansa warnt vor Herbst-Flaute | Nachfrage auf Nordamerika-Strecken sinkt

Airbus A380 "D-AIMA", Foto: Lufthansa

Die Lufthansa Group bereitet sich auf eine abflachende Nachfrage nach dem Sommer vor. Betroffen ist das wichtige Nordamerika-Geschäft, es handelt sich um den wichtigsten Langstreckenmarkt des Konzerns. Besonders das dritte Quartal könnte schwächer ausfallen als erwartet, denn den Rückgang haben schon andere Airlines verzeichnet und vereinzelt darauf reagiert. Lufthansa-Chef Carsten Spohr äußerte sich dazu am Donnerstagabend bei einer Veranstaltung der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung Düsseldorf (WPV).

Das Wichtigste auf einen Blick:

📉 Lufthansa erwartet im Herbst 2025 geringere Nachfrage, besonders auf Nordatlantik-Strecken.
🇺🇸 Fokus USA: Ticketvertrieb wird auf den US-Markt verlagert.
✈️ Buchungslage: Erste Anzeichen sind bereits sichtbar

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Lufthansa Nachfrage sinkt im Herbst

Der CEO der Lufthansa Group Spohr verwies auf ein starkes Buchungsaufkommen in den Sommermonaten: „Wir werden in diesem Sommer mehr Gäste auf dem Nordatlantik an Bord begrüßen können als in den Jahren zuvor“ sagte der Manager. Bis zu 60 tägliche Flüge verbinden Lufthansa und ihre Tochtergesellschaften derzeit mit Zielen in den Vereinigten Staaten. Die beachtliche Frequenz unterstreicht den Stellenwert des Geschäfts von und nach Nordamerika.

Doch während das erste Quartal 2025 besser lief als im Vorjahr, zeichnet sich für das dritte Quartal eine gewisse Nachfragedelle ab. „Wir sehen eine Abflachung“, sagte der Lufthansa-Chef. Dieser Rückgang betrifft vor allem den Abflugmarkt in Europa, während die Nachfrage aus den USA heraus deutlich stabiler bleibt.

Noch ist die Lufthansa Group mit der Nachfrage in Nordamerika zufrieden. Foto: Austrian Airlines

Anpassung des Ticketvertriebs

Vor diesem Hintergrund plant Lufthansa, ihre Vertriebsstrategie stärker auf den US-Markt auszurichten. Das bedeutet konkret: Mehr Sitzplatzkapazität wird gezielt in den Vereinigten Staaten vermarktet, wo Tickets aufgrund der stabilen Nachfrage und eines höheren Preisniveaus wirtschaftlich attraktiver sind.

Dieser Schritt ist auch eine Antwort auf die wachsenden Herausforderungen im europäischen Markt. Dort leidet die Premium-Nachfrage weiterhin unter einer gewissen Zurückhaltung, während Mitbewerber wie Air France-KLM zuletzt mit günstigen Economy-Tickets gegensteuern mussten, um ihre Auslastung zu sichern.

Trotz kurzfristiger Unsicherheiten hält Lufthansa an ihrer mittelfristigen Strategie fest. Die laufenden Restrukturierungsmaßnahmen, die nach der Pandemie eingeleitet wurden, verlaufen laut Spohr weiterhin planmäßig. Bis 2026 rechnet der Konzern mit einem zusätzlichen Ergebnisbeitrag von 1,5 Milliarden Euro, der durch Effizienzsteigerungen und strukturelle Veränderungen erzielt werden soll.

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Lufthansa warnt vor Herbst-Flaute: Nachfrage auf Nordamerika-Strecken sinkt | Frankfurtflyer Kommentar

Uns ist bereits die gute Verfügbarkeit von günstigen Tarifen und Prämienflügen in allen Klassen aufgefallen. Das zeigt, dass auch die Flüge zu den Metropolen und großen Hubs nicht wirklich voll gebucht sind. Doch nicht nur die Lufthansa leidet unter Überkapazitäten und einem Rückgang der Nachfrage, mehrere Gesellschaften haben schon die Frequenzen reduziert oder auch angekündigte Neuanflüge verschoben.

Noch bleibt die Hoffnung, denn die Nachfrage bei der Kundschaft aus Nordamerika scheint auf konstantem Niveau zu sein. Lufthansa kann hier zusammen mit dem Partner United entgegensteuern, sich mehr auf die lukrativen Märkte konzentrieren oder auch das Fluggerät anpassen. Derzeit werden insgesamt fünf Destinationen mit dem riesigen Airbus A380 bedient.

5 Kommentare

  1. Tja, die Europäer haben keinen Bock mehr auf Trumps USA und die Amerikaner wollen aus Trumps USA weg. Wen wundert es. Da muss die Lufthansa tatsächlich alles auf den US Markt setzen und hoffen, dass die Amerikaner die Nachfrageausfälle der Europäer ausgleichen. Oder die Lufthansa senkt mal die Preise um wieder konkurrenzfähig zu sein. Ich habe gerade mal wieder nach Südafrika Qatar Airways QSuite gebucht, kostet 30 % weniger als Lufthansa mit 2-2-2 Business Class. Wer bucht da Lufthansa?

  2. Fliege im Oktober zum letzten Mal in die Ver(unr)einigten Staaten, nicht weil ich MAGA-Fan bin, sondern schlicht und einfach, weil ich Award-Meilen verbrennen muss.
    Auch das ESTA liegt sonst nur so unnütz rum.
    Hinflug mit LH in First, zurück mit SWISS in Business.

  3. Das dritte Quartal als Herbst zu bezeichnen ist etwas ungewöhnlich. Es besteht aus Juli, August und September. Der Herbst beginnt am 21.September.
    Umsatzschwäche im 3. Quartal heißt im Klartext, dass der Sommer nicht läuft.

  4. Ich war dieses Jahr bereits 7 mal beruflich in Asien (nie mit Lufthansa) und alle Flüge waren in der Businessclass immer komplett ausgebucht. Aufs falsche Pferd setzen und dann heulen. Gerade in Business ist die Lufthansa absolut nicht konkurrenzfähig. Kein Wunder, dass da die Nachfrage einknickt.

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