
Manchmal sind es die kleinen Erfolge beim Einlösen von Airline-Meilen, die so richtig Freude bringen. Das muss gar nicht das mega First Class-Ticket sein, sondern genau die Flugprämie, auf die man lange Zeit hingearbeitet hat. Das Meilenticket, das viel Vorbereitung und Planung erfordert hat. Dieser Beitrag handelt genau von solch einer Einlösung bei Miles & More, die mir unheimlich Bauchschmerzen genommen hat.
Vielleicht erinnert Ihr Euch an meinen Beitrag aus April 2025, als ich meine Erfolgsstory berichtete, wie ich zwei Singapore Airlines First Class Awards mit Meilen gebucht habe. Falls nicht, könnt Ihr die Geschichte hier nachlesen. Während fast der gesamte „One Night in Bangkok“-Trip stand, fehlte mir lange Zeit ein Weiterflug von Bombay zurück nach Deutschland – oder zumindest nach Europa. Denn Indien ist für deutsche Staatsbürger weiterhin visumspflichtig. Bei einem Airside-Transit ist jedoch kein Visum nötig. Dafür benötigt man jedoch ein Weiterflugticket, das ich eben noch nicht hatte.
Ins Auge gefasst hatte ich drei Lösungsansätze:
- Buchung eines Standby-Tickets
- Buchung eines regulären Kauf-Tickets
- Buchung eines Prämienfluges mit Miles & More, wo ich noch ausreichend Meilen hatte
Standby-Ticket
Wir haben glücklicherweise die Möglichkeit, bei diversen Fluggesellschaften vergünstigte Flugtickets als Standby zu buchen. Sprich: Wenn ein Sitz im Flugzeug frei bleibt, dürfen wir mitfliegen. Falls nicht, bleiben wir am Gate stehen.
Mit der Konstellation Visumspflicht keine wirklich sichere Variante. Ein Vorteil war jedoch, dass in Bombay nachts in einem Zeitfenster von drei bis fünf Stunden nach unserer Ankunft drei Flüge der Lufthansa Gruppe Richtung Deutschland und Schweiz starten. Da sollte zumindest in der Economy Class etwas machbar sein.

Denkt man zumindest, doch die Nachfrage scheint hoch zu sein. Ich beobachtete über mehrere Wochen systematisch die Verfügbarkeit von Buchungsklassen. Dabei stellte ich mit Ernüchterung fest, dass nahe zum Abflug häufig die Premium-Reiseklassen weggebucht wurden.
Nun hätte ich es wohl in Kauf genommen, dass ein neunstündiger Flug in der Economy Class ein Scheidungsgrund seitens meiner Frau ist, aber eine adäquate Lösung wäre das trotzdem nicht gewesen. Denn wir wären zu dem Zeitpunkt schon lange auf den Beinen und vermutlich sehr erschöpft gewesen, daher muss unbedingt ein Flug her, auf dem wir einige Stunden Schlaf bekommen.
Kauf-Ticket
Auch beim Kauf zweier Economy Class-Flugtickets wäre der Nachholbedarf an Schlaf kaum gelöst worden. Die Option mit Emirates oder Qatar Airways und den Zwischenstopps an deren Hubs klang entspannter als der Direktflug mit Lufthansa oder SWISS.

Bei Emirates gab es sogar finanziell verkraftbare One-Way-Tickets mit fairen Stornierungsoptionen. Daher dachte ich zumindest daran, diese Variante als Backup für den Notfall zu buchen.
Darüber hatte ich jedoch zu lange nachgedacht und aus fairen 400–500 Euro wurden schnell über 800 Euro. Zu viel für einen Spaß-Trip.
Prämienflüge
Na klar, die sinnvollste Option. Bevor Miles & More sich Anfang Juni mit einer drastischen Entwertung selbst abschafft, noch schnell die übrigen Meilen verbrennen. Doch die Verfügbarkeiten von Bombay nach Frankfurt, München oder Zürich waren innerhalb der Lufthansa Group nicht existent. Maximal Air India-Flüge wären buchbar gewesen. Doch auch die immer nur für eine Person.
Ja, ich weiß, dass es einigen von Euch eine Genugtuung gewesen wäre, mich auf einem Flug von Air India leiden zu sehen. Und ja, ich habe in meinem Leben schon einige widerwärtige Dinge getan. Aber irgendwo kenne auch ich Grenzen.

Was also an der Stelle tun? Wie doch zu zwei Meilentickets auf einem Flug in der Business Class kommen?
Mein Erfolg bei der Buchung eines Prämienfluges
Die Meilentickets, die am ehesten an meine Vorstellungen herankamen, waren LOT Premium Economy Class-Tickets. Davon gab es zwei auf einem Flug. Die Zuzahlung war niedrig, aber der Aufenthalt am Flughafen Bombay wäre deutlich länger gewesen, denn LOT hebt erst um 6 Uhr morgens dort ab. Außerdem waren keine Weiterflüge nach Deutschland in dieses Ticket konfigurierbar gewesen. Und die Verfügbarkeiten von Tickets von Warschau am Sonntagnachmittag nach vorzugsweise Düsseldorf, sahen alles andere als gut aus.
Ich konsultierte fast täglich die Prämienflug-Suchmaschine von Miles & More mit allen möglichen Zielen innerhalb Europas. Bis dann unvermittelt auch zwei LOT Business Class-Tickets verfügbar wurden. Ein wirklich spannender Flug für eine Review, aber weiterhin fehlte der Weiterflug. Während ich diesen suchte, war die Verfügbarkeit auch schon wieder verschwunden.
Meine Recherche nach freien Award Seats intensivierte ich zwischenzeitlich und prüfte auch die Verfügbarkeiten in den Wochen vor meiner Reise. Bis ich irgendwann ein Gespür dafür bekam, wann Miles & More zusätzliche Sitzplätze für die Buchung mit Meilen freischaltet. Früher war das mit ziemlicher Sicherheit 14 Tage vor dem Flug und dann ein Tag vor dem Abflug, an dem nahezu alle Plätze freigegeben werden.

Doch dieses Regelwerk scheint nicht mehr durchgehend angewendet zu werden. Stattdessen kamen immer wieder Award Seats schubweise auf. Und alle paar Tage kamen sie näher zu meinem Abflugdatum.
Vor wenigen Tagen machte ich mir dann allerdings kaum noch Hoffnungen, als wieder einmal alle Direktflüge zu den Hubs von Lufthansa und SWISS ohne Verfügbarkeit für Prämienflüge in Business Class waren (Buchungsklasse I). Als ich Warschau als Zielort eingab, um nochmals zu überprüfen, ob sich etwas bei LOT getan hatte, kam eine Anomalie zum Vorschein. Es war eine Reise von Bombay nach Warschau mit zwei Zwischenstopps mit Miles & More Meilen in der Business Class buchbar. Interessanterweise war eines dieser Flugsegmente genau der Flug von Bombay nach Frankfurt, den ich nur wenige Minuten zuvor geprüft hatte. Ein Zwischenstopp war in Wien. Daher prüfte ich, ob der Flug auch nur nach Wien buchbar wäre, ohne noch den Weiterflug nach Warschau dranzuhängen. Auch hier tauchte ein freier Sitz auf.
Kurz überlegte ich, ob ich dieses Ticket für meine Frau buche, damit zumindest einer von uns beiden sicher nach Hause kommt. Bevor ich das jedoch mit ihr abklären konnte, erwischte mich das Sandmännchen. Ich schlief ein.
Zum Glück, denn am nächsten Morgen tauchte dasselbe Phänomen auf. Während die Suche Bombay nach Zürich keine freien Plätze ausspuckte, war Bombay nach Düsseldorf via Zürich plötzlich offen, wie ein Scheunentor.
Schnell landeten zwei Business Class Awards im Warenkorb. Leider versagte jedoch die Zahlung über die Miles & More App. Nach der sechsten Kreditkarte brach ich den Vorgang ab und versuchte mein Glück über den Webbrowser. Obwohl unsere Sitze noch geblockt waren, konnte ich zwei weitere Plätze reservieren. Auch wenn unsere Sitzplätze noch durch die andere Reservierung geblockt waren, ging die Buchung dieses Mal durch.
Wir hatten endlich unsere Reise komplettiert und noch 130.000 Miles & More Meilen verbrannt, ehe der Programmanbieter das für uns tun konnte. Die Zuzahlung für diesen Flug lag für uns beide zusammen bei etwa 550 Euro. Ein völlig akzeptabler Preis.
Mein Miles & More Business Class Buchungserfolg | Frankfurtflyer Kommentar
Über Wochen habe ich Verfügbarkeiten von Flügen und Award Seats studiert und am Ende des Tages konnte ich zwei SWISS Business Class-Tickets ergattern. Damit ist unsere Reise komplett. Wir starten mit Finnair in der Air Lounge Business Class. In Bangkok geht es in das berühmte Hangover 2 Hotel. Dann fliegen wir im Airbus A350 der Thai in der Economy Class nach Singapur, ehe es von dort in der Suite Class von Singapore Airlines nach Indien geht. Vervollständigt wird die Reise nun von einem Flug in der Airbus A330 Business Class von SWISS.
Eine kleine Enttäuschung bringt die Buchung dennoch mit sich. Gerne wäre ich auf einem der beiden Lufthansa-Flüge und nicht bei SWISS untergekommen. Denn bis zum heutigen Tag habe ich es nicht einmal in die Lufthansa Business Class auf der Langstrecke geschafft.
Was war Eure anstrengendste oder erfolgreichste Award-Buchung bisher? Kommentiert gerne unter diesem Beitrag.
Review: Swiss Business Class | Im Airbus A330 von London nach Zürich
Vielleicht kann mir jemand einen Rat zu folgender Mail geben, die ich an United Airlines gesendet habe:
„die gestrige Buchung für Flüge mit United Airlines von Amsterdam nach Miami über Newark und von Miami über Frankfurt nach Amsterdam enthielt einen Fehler in meinem Namen. Während des Buchungsvorgangs habe ich unter der Option „Suffix“ wie gewünscht meinen Doktortitel angeklickt.
In allen Buchungsunterlagen erscheint nun aber der folgende Name: Andreas Roettgerdr
Dieser Name steht jedoch nicht in meinem Reisepass (siehe Anhang), so dass ich mich nicht vorab online bei United Airlines oder bei Lufthansa verifizieren kann. Richtig müsste es heißen: Andreas Roettger
Nun hatte ich vor wenigen Minuten ein längeres Telefonat mit den Kundensupport von UA in Chicago. Von dort erhielt ich den Hinweis, dass UA den Namen in den Buchungsunterlagen nicht ändern könne, da Lufthansa den Rückflug am 18. April 2026 von Miami nach Frankfurt und weiter nach Amsterdam durchführen wird. Laut dem Kundensupport von UA in Chicago, könne – auch Gründen die mir nicht genannt worden sind – die Namensänderung im System entsprechend nur von der Lufthansa – und eben nicht von United Airlines – durchgeführt werden.
Können sie mir bitte helfen und dies entsprechend ändern, damit der eingescannte Reisepass von Ihrem- und dem System von UA zur Verifizierung akzeptiert wird?“
Kann mir nun der Flug ab Amsterdam mit United Airlines verweigert werden? Fliege das erste Mal mit UA.
Hallo Andreas, Anrede oder Titel werden häufig an den Namen genannt. Mein Kollege ist früher regelmäßig mit UA geflogen und hatte immer den MR angehängt. Ich kenne das selbst von British Airways. Du solltest mit Deinem Dr. also keine Probleme haben.
P.S.: Lufthansa sieht sich auch außerstande, eine Korrektur durchzuführen.
Ich hatte im Frühjahr 2024 ein Award-Ticket mit LH von BER über FRA nach SIN für Ende November 2024 gebucht. Verfügbare Plätze in F wurden mir (kein Status bei LH) nicht angezeigt. Jedoch hatte ich die Möglichkeit, für ein Mindestgebot von etwa 1200 Euro für ein Upgrade zu bieten. Von da an habe ich fast täglich erfolglos nach verfügbaren Plätzen in F geschaut. Bis es tatsächlich Mitte November einen Platz gab, den ich dann gebucht habe. Für 111.000 Meilen und etwa 360 Euro Gebühren in der 747-8 durchaus fair.
Genau dasselbe ist mir auch mal passiert, nur habe ich beim „Suffix“ versehentlich „Mr“ eingegeben, anstatt das Feld leer zu lassen.
Ein Anruf beim UA Airport-Office in Zürich genügte hingegen, und der ominöse „Mr“ beim Eintrag wurde gelöscht.
Es sei ja klar ein Eingabefehler und offensichtlich KEINE Namensänderung, meinte die freundliche Dame.
Die Stadt heißt Mumbai.
Die Freiheit erlaube ich mir gerne, weiterhin auch historische Bezeichnungen zu Nutzen.
Verfügbarkeiten von Award-Tickets folgen keiner Logik.
Brauchte einen Rückflug für 2 Personen als Companion-Ticket ab Lanzarote mit Edelweiss (unter LX Flugnummer) nach ZRH in Business.
War bloss mit Sabena über Brüssel mit Weiterflug am nächsten Tag offen.
Was macht nun der gewiefte Vielflieger?
Er probiert es bei etlichen anderen Destinationen und hofft, es funktioniert. Tat es auch, doch stets nur wieder über Bruxelles mit SN.
Endlich fand ich 2 Ziele, welche mit WK via ZRH buchbar waren: ATH und IST.
Nun frage ich mich schon: Entweder ist Buchungsklasse I offen für jeden Ort, oder eben nicht.