600.000 Meilen im Jahr waren zu viel! | Meine Zeiten als Ultra- Vielflieger sind vorbei

Ich fliege viel, SEHR viel, dass wird dem ein oder anderen Leser dieser Webseite sicherlich bewusst sein und mein Leben als ultra Vielflieger ist auch mehr oder weniger eng mit der Entstehungsgeschichte von Frankfurtflyer verbunden. Wer so viel wie ich im Flugzeug und Hotel unterwegs ist, der macht unweigerlich sehr positive und auch sehr negative Erfahrungen rund um das Reisen und muss sich eine ganze Reihe von Tricks aneignen. Genau das wollte und will ich hier auf der Webseite mit Euch teilen, sowie das gemeinsame Interesse an der Luftfahrt, Meilenprogrammen, Hotels und Reisen.

Es gibt wohl im Deutschsprachigen Raum keinen anderen Blogger, der so viel unterwegs war wie ich, was nun als Aussage in sich nicht angeberisch oder positiv gemeint ist, sondern mehr als allgemeine Feststellung, denn ob man hier überhaupt etwas positives abgewinnen kann, sei einmal dahin gestellt. Klar war, die Menge meiner Reisen war über Jahre absurd hoch und genau damit ist nun Schluss.

Meine Tage als Ultra- Vielflieger sind gezählt und das ist vermutlich nicht nur für mich, sondern vor allem für diese Webseite eine sehr gute Nachricht, weshalb ich hier auch meine Gedanken mit Euch teilen will.

Bis zu 600.000 Meilen pro Jahr im Flugzeug (wir sprechen hier über tatsächlich geflogene Meilen und nicht gesammelte Prämienmeilen) sind ein Wert um den ich sicherlich auch schon beneidet wurde, denn einige der Leser hier auf der Seite würden eigentlich gerne so viel fliegen wie es irgendwie geht. So hat es vor Jahren auch bei mir angefangen und es endete in dieser absurden Zahl.

HON Circle Status, Global Service, Executive Platinum, Hilton Diamond, Hyatt Globalist und Top Status hier, Top Status da. Gerade unter den jungen Meilenjägern sind dies alles Ziele die absolut erstrebenswert sind und zu meinen besten Zeiten hatte ich bei allen Allianzen, sechs verschiedenen Airlines und vier Hotelprogrammen gleichzeitig den höchsten Status.

Was sich erstmal wie ein Traum mit unglaublichen Vorteilen bei jedem Punkt der Reise anhört, kommt auch mit einem hohen Preis, denn wenn man diese bis zu 600.000 Meilen im Jahr übersetzt bedeutet dies bis zu 250 Tage im Jahr unterwegs zu sein über 180 Nächte in Hotels und Dutzende, sehr kurze Nächte in Flugzeugen.

First Class hin oder her, ich war in den letzten Jahren vor allen Müde!

Wer so viel unterwegs ist, für den sind die Annehmlichkeiten die ein sehr hoher Status bei einer Airline oder einem Hotel mit sich bringen kein Luxus mehr (und teilweise sind sie absurder Luxus, denn wer „muss“ eigentlich mit der Limousine zum Flugzeug gefahren werden?) sondern sie werden zu einer Notwenigkeit, ohne die es recht schwer wird diese Pace überhaupt durchzuhalten.

Versteht mich bitte nicht falsch, ich will hier nicht Mitleid erhaschen, denn ich habe es mir sehr gezielt selbst ausgesucht und lange Jahre geliebt, aber irgendwann im Leben kommt man an einen Punkt an den sich Dinge ändern und hier passt dann das Ultra- Vielfliegerleben einfach nicht mehr. Bei mir war dieser Wendepunkt die Geburt meiner beiden Söhne.

Ich habe mich lange Jahre immer gefreut wieder nach Hause zu kommen, bin aber auch jede Woche gerne auf Reisen gegangen. Irgendwann ist dann aber der Punkte gekommen, an dem ich schon jeden Abend, bevor ich wieder ausgeflogen bin, nicht mehr gehen wollte und auch wenn es vermutlich schon zu spät war, war dies der späteste Zeitpunkt zu dem klar war, dass etwas geändert werden muss.

Manche haben es vielleicht schon mitbekommen, aber wir haben hier auch einiges verändert, haben unseren Lebensmittelpunkt verlagert und ich fliege nun deutlich weniger. Auch wenn dieses Jahr über 100 Flüge auf der Uhr stehen, dies ist VIEL weniger als in den Jahren zuvor und vor allem konnte ich mir nun erstmals seit Jahren eine zwei Monate lange Auszeit vom Fliegen nehmen, was durchaus gut getan hat.

Jetzt komme ich natürlich von einem Level, da war solche eine Pause etwas sehr besonderes und auch wenn ich sage meine Tage als Ultra Vielflieger sind vorbei, dann bedeutet dies nicht, dass meine Tage als Vielflieger vorbei sind. Auch in Zukunft werde ich wohl noch einiges fliegen und reisen, aber deutlich anders als in den letzten Jahren und hiervon wird der Blog sicherlich auch profitieren.

So werden meine Reisen nicht mehr nur noch auf den schnellstmöglichen Reiseweg ausgelegt sein, sondern vor allem auch viele verschiedene und neue Airlines enthalten. Der Spaß und Genuss am Fliegen und Reisen soll wieder mehr im Vordergrund stehen, anstelle eines bloßen „einfach schnell ankommen“. Dies sollte auch wieder zu einer ganzen Reihe von spannenden und hoffentlich unterhaltsamen Sammlung an Reviews von mir führen.

Dies wird aber nicht nur Flüge, sondern auch auf Hotels zutreffen, denn anstelle dass ich im 38. Airport Hilton in den USA übernachte, welche ich vor dem Frühstück schon wieder verlasse, soll es hier Reviews von tollen und lohnenden Hotels geben. Hier habe ich schon Pläne für eine reihe von spannenden Aufenthalten.

600.000 Meilen im Jahr waren zu viel! | Meine Zeiten als Ultra- Vielflieger sind vorbei | Frankfurtflyer Kommentar

Habe ich es in den Hochzeiten meiner Vielfliegerkarriere übertrieben? Vielleicht. Es gab Jahre, da hat dies aber auch extrem gut zu mir gepasst, aber es ist auch kein Lifestyle, den man bis zum Ende seines Lebens durchhalten kann oder will. Zumindest ich nicht. Entsprechend sind meine Zeiten als Ultra-Vielflieger nun vorbei, was als Betreiber einer Vielflieger Webseite vielleicht absurd klingt, aber in meiner Welt bedeutet drei Stufen runter fahren durchaus noch, dass ich immer noch davon ausgehe einen Status wie den HON Circle bei Lufthansa zu halten. Vermutlich muss ich aber wie die allermeisten dafür strategisch planen und auch dies wird vielleicht den ein oder anderen spannenden Artikel für diesen Blog produzieren.

Etwas weniger und vor allem bewusster reisen bedeutet auch, dass ich nun mehr Zeit habe, mich diesem Herzensprojekt mehr zu widmen und hier habe ich so viele Ideen und Pläne, dass ich mich sehr auf das was noch kommt freue! Ich hoffe aber vor allem, dass auch die Leser hier in unserer Frankfurtflyer Community davon profitieren werden und wir gemeinsam unsere Leidenschaft weiter verfolgen.

23 Kommentare

    • so ein Blog muss immer Fragen offen lassen (auch neuer Lebesnmittelpunkt?), darf niemals alles beantworten.

      Vermutlich bezahlen die Kunden die Flüge über die Kaufsummer (offen oder verdeckt), im richtigen Markt spiele ein paar tausende Euro hier oder da keine Rolle!

    • Hallo Bernd,

      Christoph ist fast 85% Eco geflogen, manchmal hat er durch diverse Status Upgrades bekommen. Sehr selten war es mal First, aber nur weil nichts anderes verfügbar war, manchmal Business. Privat haben wir dann sehr gerne die erflogenen Meilen in Business und First eingelöst :). Und es gibt eine Menge Jobs, bei denen man so viel reist.

      • Wie wird man bei 85% Eco Flügen dann HON?

        Zähl doch mal ein paar der Jobs auf, bei denen man an jedem Arbeitstag (250 mal, siehe oben) geflogen ist. Außer Flugkapitän oder -begleiter fällt mir da spontan nichts ein.

        • Es waren noch genug Flüge in C und F dabei für den HON ;). Aber wenn du genau oben schaust steht da nicht 250 Tage im Flugzeug, sondern bis zu 250 Tage im Jahr unterwegs. DAs Jahr hat 365 Tage und es gibt tatsächlich Menschen die haben keine 5 Tage Woche mit 9 to 5 Hours. So kommt sowas zustande.

      • mit Eco Flügen und Upgrades wird man aber kein HON. Das haben eure Hannover Kollegen ja deutlich in Videos erarbeitet. HON gibts nur mit Cash Tickets in C und F:-)

        • Ja richtig, aber es waren ja nicht nur Flüge mit der LH Gruppe, sonder mit VIELEN anderen Airlines auch und es warne VIELE Flüge, davon auch einige in der Eco.

  1. Prima Entscheidung! Ich bin selbst einige Jahre mehr als 30 Wochen pro Jahr unterwegs gewesen. Was sich immer so mega toll anhört- viel fliegen, ständig woanders, Leben in Hotels – und beruflich natürlich seinen Reiz hat, es hat eben auch seinen Preis. Nicht nur in finanzieller Hinsicht. Viel Erfolg und alles Gute!

  2. Ich kann dich voll und ganz verstehen Christoph. Ich hatte zu Hochzeiten 150 Flüge und bis zu 200 Nächten in Hotels. Ein tolles Leben und ich war immer gerne unterwegs. Aber irgendwann war die Motivation für dieses Leben vorbei. Ich reise immer noch gerne und viel aber deutlich entspannter und weniger. Auch ein tolles Leben😊

    • Ich hatte es vor ein Paar Jahren ja nicht für möglich gehalten, aber so ist es. Es ist ja auch nicht so, dass ich nicht mehr fliegen und reisen werde, nur die Schlagzahl wird eine andere sein. Wobei mir immer noch einige erzählen es ist absurd viel.

  3. Nur aus Neugier, falls du es verraten möchtest. Sind diese unglaubliche Anzahl an Reisen hauptsächlich dienstlich und wenn ja für welche Art von Job oder auch viel privat?
    Auf jeden Fall alles Gute

  4. Hallo Nicole & Christoph. Interessante Zeilen..Uns verbindet ebenso die vielen Flüge und Hotelnächte. Ein besonderes Feeling ist es, abends vorher den Trolley zu packen..online einzuchecken und am nächsten Morgen geht’s los.Alles rund um das Fliegen finde ich sehr interessant, dann kommen die Zeiten im Hotel..Ehrlich, bin ich schon einige Abende an der Hotel Bar versackt, da auch Gleichgesinnte neben mir, mit einem Kaltgetränk, saßen.. Interessante Gespräche sind mir heute noch in Erinnerung..Jeder muss für sich entscheiden, wie er sein Leben gestalten möchte..Ich liebe das Leben als Vielflieger und würde gerne nur in Hotels wohnen..Euch alles Gute mit sonnigen Grüßen aus Bali..

    • Ja dieses Leben habe ich auch geführt und es geliebt! Aber wenn du an dem Punkt gekommen bis wo du die Hotelbar nicht mehr sehen willst und du im Hotel eigentlich nur nach Flügen schaust die dich schneller nach Hause bringen, dann weist du, du musst etwas ändern.

      Ich wollte auch mal full time im Hotel wohnen und habe es auch fast gemacht, aber die Bedürfnisse ändern sich mit der Zeit und aktuell liebe ich unsere neue Home Base. Alles hat seine Zeit denke ich.

    • Ich bin ja immer schon viel Emirates geflogen und vielleicht wir es jetzt etwas mehr. Aber die Star Alliance wird weiterhin eine wichtige Rolle spielen und United hat ja eine Partnerschaft mit EK ;).

  5. Ich fand und finde Christophs Storys immer interessant zu lesen. Das kürzer treten ist subjektiv sicher eine gute Entscheidung. Trotz fliegen in C und F ist das fliegen immer stressig. 600 k Meilen ist definitiv eine Hausnummer. Ich hoffe auf weiter interessante Storys auch wenn es nur 300 k sind.

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