Meinung: Warum Bus-Boarding am Flughafen für mich ein echtes Ärgernis ist

I love Bus-Boarding... not. Foto: Sebastian

Über die Fluggastbrücke ins Flugzeug einsteigen? Perfekt! Lasst mich auch gerne zu Fuß zum Flugzeug laufen. Doch bitte verschont mich vor dem Bus-Boarding! Unkomfortabler kann man kaum zum Flugzeug gelangen, als in einem vollgequetschten Bus mit nur wenigen Sitzgelegenheiten. In diesem Beitrag geht es darum, warum mich das Boarding per Bus nervt – und ich bin mir sicher, dass es Euch genauso geht, oder!?

Ich bezeichne das billigfliegertypische Einsteigen zu Fuß über das Vorfeld immer gerne als „Walk of Shame“. Hunderte Passagiere trotten über den Asphalt Richtung Flugzeug, als hätten sie nach einer durchzechten Nacht die Wohnung ihres One-Night-Stands verlassen. Aber ganz ehrlich: Diese kostenoptimierte Art des Boardings ist mir allemal lieber, als mit dem Bus zum Flugzeug gefahren zu werden. Zu viele Dinge machen diesen Einsteigevorgang zu einem unnötigen Ärgernis.

Priority Boarding

Dabei ist das bevorzugte Einsteigen noch gar nicht mal das größte Übel – obwohl der Sinn des früheren An-Bord-Gehens bei der Fahrt mit dem Bus oftmals ad absurdum geführt wird. Denn: Wer zuerst in den Bus einsteigt, wartet am längsten auf die Abfahrt. Da man meist auch nicht weiß, auf welcher Seite der Bus seine Türen später wieder öffnet, kann der Erste im Bus auch schon mal der Letzte im Flugzeug sein.

Nur wenige Fluggesellschaften bieten Extra-Busse für Passagiere der bevorzugten Boarding-Gruppen.

Foto: Robert

Gates

Viel schwerer wiegen da die Gates an sich. Denn nur an wenigen Flughäfen bewegt man sich ebenerdig und kann direkt vom Gate durch die Tür in den Bus einsteigen. Die Realität ist häufig ein Abstieg – oder später auch Aufstieg – über zahlreiche Treppen.

Mit Handgepäck oder – noch viel eher – mit Kindern kann der Weg zum Bus zur Tortur werden. Denn Fahrstühle sind nicht an jedem Busgate Standard.

Foto: Robert

Im Bus

Ich mag es nicht, von anderen Menschen bedrängt zu werden. Daher nutze ich auch so gut wie nie den öffentlichen Personennahverkehr. Das Gedränge im Bus ist mir zu wider. Vor allem, da sich viele Menschen völlig egoistisch – oder am Flughafen auch hilflos – benehmen.

Wirklich verzweifeln könnte ich bei den Kandidaten, die ihren vollgepackten Rucksack nicht absetzen und sich ständig hin und her bewegen – völlig egal, ob da noch jemand neben oder hinter ihnen steht. Der Rucksack dient da als integrierter Abstandshalter. Leute, nehmt Eure Rucksäcke ab, wenn Ihr auf engstem Raum mit vielen anderen Menschen zusammensteht.

Turkish Airlines Bus für die Business Class. Foto: Sebastian

Zeitverlust

Beim Thema Zeitverlust geht es mir weniger um das Boarding, sondern vielmehr um das Aussteigen. Ein Weiterflug steht an oder es soll einfach schnell nach Hause gehen. Super, wenn man Reihe für Reihe aussteigt und dann direkt im Terminal oder der Ankunftshalle landet.

Parkt das Flugzeug auf einer Außenposition, kann es schon mal einige Minuten dauern, bis der Bus überhaupt ankommt. Das kostet Zeit. Wer dann auch noch hinten im Flugzeug sitzt, muss vielleicht auf den zweiten Bus warten.

Foto: Robert

Und wer es endlich in den Bus geschafft hat, ist noch lange nicht im Terminalgebäude angekommen. Bei größeren Flughäfen kann der Bustransfer gefühlt länger dauern als der vorherige Flug.

Warum Bus-Boarding am Flughafen ein echtes Ärgernis ist | Frankfurtflyer Kommentar

Niemand braucht Bus-Boarding! Es gibt natürlich viele Gründe, warum der Ein- und Ausstieg über die Fluggastbrücke nicht möglich ist – Kapazitätsengpässe am Flughafen oder finanzielle Aspekte etwa. Aber egal aus welchem Grund: Das Bus-Boarding ist für mich ein Ärgernis, das ich nur zu gerne vermeiden würde. Leider liegt dieser Aspekt meiner Reise meist nicht in meinem Einflussbereich. Schade eigentlich – denn ich habe gerne die Kontrolle über meine Flüge.

Was macht das Bus-Boarding für Euch besonders nervig? Oder findet Ihr es gar nicht so schlimm?

20 Kommentare

  1. Ich finde, gerade in Düsseldorf das Treppe runter Treppe rauf für Menschen mit Knieproblem und abwärts in der Beeinträchtigungsskala eine Tortur. Wo ich Bus Gates liebe gerade mit den Problemen ist Amsterdam, man wird am Zentralgebäude abgeworfen und spart sich immer lange lange Wege und oft einiges an Zeit

  2. Offensichtlich geht’s hier nicht um das Klima retten, der feine Herr meidet bei seinen Spaß Reisen ja den umweltfreundlichen „öffentlichen Personennahverkehr“.
    Und nun wird er mit dem Pöbel in einen engen Bus gepfercht.
    Als ob es keine anderen Probleme gäbe.
    Die Antworten auf unliebsame Kommentare sind auch aufschlussreich, null Kritikfähigkeit!

  3. Bus Boarding kann auch Vorteile haben. Das Ein und Aussteigen geht gefühlt deutlich schneller da im Gegensatz zum Brückengate beide Türen verwendet werden. so entsteht nicht so ein Stau.

    • Kann, muss aber nicht sein, dass beide Türen verwendet werden. Außerdem erhöht es das Risiko, dass Fluggäste an der falschen Tür einsteigen und das Boarding verzögern, weil sie sich gegen den Strom kämpfen müssen.

    • Das liegt dann aber am Flughafen oder der Fluggesellschaft. Die meisten Gates haben 2 Fluggastbrücken, die aber oft aus unerfindlichen Gründen nicht genutzt werden, so kann man alle Flugzeuge ab einer Größe eines Airbus A321 über die 2 vorderen Fluggastbrücken boarden, stattdessen wird oft auch bei Großraumflugzeugen wie Boeing 787 oder Airbus A330 nur eine Tür, meist die zweite genutzt, Business Class Gäste und Economy Gäste müssen dann durch den selben Eingang, völlig unnötig.

  4. Ich nutze auch nie den ÖPNV das nervt wirklich. Ich nutze ausschließlich Privatflugzeuge, diese Möglichkeit gibt es in allen Destinationen und ich kann es nur empfehlen. Dann entfallen auch die hier aufgeführten Nachteile, denn man kann sich von seinem Chauffeur direkt zum Fliegen fahren lassen

  5. Wie schon von vielen hier beschrieben ist Bus-Boarding v.a. in FRA eine Katastrophe, da die Busse in FRA eigentlich keine richtigen Flughafenbusse sind, sondern normale Stadtbusse und es für Business Reisende keine eigenen Busse gibt, wie in Asien. Letztes Jahr bin ich aus GOT auf Landebahn Nordwest ankommend und nach 15min Rollen auf Parkposition C5 (Non-Schengen) zur Endposition angelangt. Es hatte ungefähr 10 weitere Minuten gedauert bis ein Bus kam, wohlgemerkt einer für eine A321. Wegen den Raumverhältnissen bei C5 konnte nur die hintere Tür aufgemacht werden, da vorne scheinbar kein Platz gewesen ist. Es hat dann weitere 15min gedauert bis ich aus Sitz 2A im zweiten Bus saß. Und dieser fuhr an Gate A52! Das ist das hinterste Gate überhaupt! Ich verstehe nicht warum man einen Bus einsetzt, um die Fluggäste dann trotzdem ans hinterste Ende des Terminals zu verfrachten? Von dort läuft man nochmal ca. 15 min bis zum Ausgang. Bis ich dann im Parkhaus gewesen bin, zum Glück nur mit Handgepäck, und dieses auch verlassen konnte, hat es seit dem Verlassen der Landebahn insgesamt ca. 80min gedauert. Wäre ich das erste Mal in FRA gewesen, hätte es seit der Landung vermutlich fast 2h gedauert, bis ich draußen gewesen wäre.
    Ja, es mag sein, dass für Leute die einmal im Jahr fliegen, ein Bus-Gate kein Problem darstellt. Fliegt man allerdings mehrmals im Monat nervt das schon extrem, gerade in FRA.

    • Jedes Mal, wirkliches jedes Mal wenn ich vom.Bus abgeholt wurde, hielt der entweder mache der Gepäckausgabe im A concourse nahebei Der Senator Lounge oder bei B10. Super praktisch wenn man nicht viel Zeit hat bis zum Zug.

  6. Finde das Boarding bei AEGEAN in SKG aus der Business Lounge spannend – hier bekommen Business / Status Passagiere einen eigenen Bus (Business auch bei Ankunft) und dieser wird priorisiert. Natürlich ist dies an den meisten Flughäfen nicht umsetzbar (ähnlich wie FCT in Frankfurt), wäre jedoch ein postives Beispiel für Bus Boarding.
    (Hoffe Sebastian stimmt hier ein klein wenig zu)

  7. Ich kann das Thema teilweise nachvollziehen, es kommt aber, wie so oft, darauf an…

    In FFM sind die Busse eine Katastrophe. Ich habe etwa 50 Legs pro Jahr und einige über FFM. Gerade die Lufthansa bietet gerne Verbindungen mit unter einer Stunde an. An sich eine super Sache und machbar. In der App wird dann auch klar angezeigt, wo man vom Bus rausgelassen wird. Beispiel ASW und mal flieft weiter von A. Das ist absolut machbar. Ich habe allerdings immer wieder erlebt, dass die Busfahrer es sich einfach machen und Passagiere beim nächstgelegenen Terminal rauslassen, was dann gerne auch mal B sein kann. Und genau da fängt das Drama an. Landung pünktlich aber gefühlt 20 Minuten Rollweg. Dann Busfahrt bis zum falschen Terminal und dann das hektische Rennen durch den Tunnel von B nach A oder umgekehrt.

    Was dafür in FFM gut funktioniert ist, dass die Busse nahezu nie warten müssen. Das ist in HAM katastrophal. Unter Umständen wartet man da im Bus gerne mal eine Viertelstunde weil gerade ein Emirates Flieger aus der Parkposition geschoben wird und dann noch ein bisschen rum steht. Als wenn es nur einen einzigen Weg zum Terminal geben würde…

    Die Sache mit dem Rucksack ist der Klassiker. Genauso wie die Leute, die unbedingt mit der schlimmsten Erkältung fliegen müssen und dann einen Abstand halten wie andere in der Hochzeitsnacht…

    Ansonsten ist es aber halt wie es ist. Busse sind eben alternativlos um gerade auf Großflughäfen alle Passagiere bedienen zu können.

  8. Naja, in Frankfurt ist es mir egal, wie lange das Aussteigen geht. Du wartest dann eh immer noch mal gefühlt Stunden bis der Koffer kommt.
    Aber ich verstehe sowieso dieses Boarding Konzept bis heute nicht.
    Vor allem bei Kurzstrecke, warum zuerst die BC?
    Es ist doch total nervig, wenn du am Gang sitzt und gefühlt jeder rammt dir seinen Koffer oder Tasche ins Gesicht.
    Es sollten Grundsätzlich die letzten 15 Reihen zuerst rein und dann die nächsten 15.
    Habe das mal in Asien gesehen und es ging super schnell, bis alle im Flieger waren.

  9. 100% Zustimmung.Langes Stehen auf der Treppe in Regen und Schnee bei Treppen ohne Überdachung hat mir schon einige Erkältungen verursacht,wobei den übervollen Bussen noch eine Extra-Portion Bakterien und Viren gearde in der kalten Jahreszeit wartet.In Corona-Zeiten hat mich auf Köln-Bonner Flughafen der Busfahrer mittels Bundespolizei zum Einsteigen in einen übervollen Bus gezwungen!!Folge dieser Sparmaßnahmen: Ich fliege viel weniger und vermeide Umsteigeflüge insbesondere in der kalten Jahreszeit.Offensichtlich berechnen die Flughafenbetreiber geringere Gebühren für das Busboarding gerade in den Abendstunden,da dann der Flieger kostengünstiger auf dem Vorfeld „übernachtet“.

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