Miles&More stellt den Transfer von Hotelpunkten bis auf weiteres ein

Miles&More Meilen kann man bekanntlich nicht nur mit Flügen sammeln, sondern auch durch allerlei Partner. Darunter sind auch viele Hotelprogramme, von welchen man die gesammelten Hotelpunkte zu Miles&More transferieren kann. Bei diesem Transfer von Hotelpunkten in Miles&More Meilen gab es in den letzten Tagen einige Probleme und Miles&More hat nun bestätigt, dass man den Transfer von Hotelpunkten in Miles&More Meilen vorerst ausgesetzt hat.

Hierbei handelt es sich allerdings nur um ausgewählte Hotelprogramme. Die Befürchtung, das hiervon alle Transferpartner, insbesondere auch Payback betroffen sein könnten, wurde von Miles&More entkräftigt, denn nur der Transfer von Hotelprogrammen, welche den Punktekauf zulassen, wurde bis auf weiteres ausgesetzt.

Grund für das Pausieren des Transfers der Punkte von Hotelprogrammen liegt in einer aktuellen Klage, in welcher ein Vielflieger auf die Feststellung klagt, dass Meilen e-Geld seien und man sie daher auszahlen lassen kann. Betroffen sind hiervon z.B. Marriott Bonvoy, Radisson Rewards oder World of Hyatt.

Meilensammler will Meilen ausgezahlt haben

Konkret fordert der Vielflieger, der 715.000 Miles&More Prämienmeilen auf dem Konto hat, 21.000 Euro von Miles&More für seine Meilen, welche er nicht nutzen will. Damit setzt er einen Wert von 3,4 Cent pro Meile an.

Dieser Wert ist zwar als Gegenwert bei der Buchung von Prämienflügen mehr als realistisch, allerdings auch wieder sehr hoch gegriffen wenn man bedenkt, dass man Miles&More Meilen auch gelegentlich für um die einen Cent pro Meile sammeln kann, was bei 21.000 Euro Investition 2,1 Millionen Meilen bedeuten würden, welche der Klagende dann mit 71.000 Euro bewerten würde.

Miles&More möchte die Meilen natürlich nicht auszahlen und diesen damit einen fixen Wert versehen. Daher bemüht man sich momentan darum, dass alle Möglichkeiten eingestellt werden, welche Miles&More Meilen wie e-Geld aussehen lassen können.

Da man die Punkte in einigen Hotelprogrammen kaufen kann und anschließend zu Miles&More transferieren kann, könnte dies den Anschein erwecken, dass man hierdurch Meilen zu einem festen Kurs bei Miles&More kaufen kann.

Miles&More prüft diese Optionen gerade und man hat sich dazu entschieden, den Meilentransfer von einigen Hotelprogrammen bis auf weiteres auszusetzen. Dies soll laut Miles&More bis zum Abschluss der Prüfung anhalten.

Payback ist nicht betroffen

Payback Punkte kann man sehr schnell und einfach in recht großen Mengen im Alltag sammeln und daher war die Befürchtung vieler Meilensammler natürlich, dass der Transfer von Payback Punkten zu Miles&More ebenfalls ausgesetzt werden könnte.

Da man Payback Punkte nicht direkt erwerben kann, sondern diese nur mit einem schwankende Wert als Prämie auf einen Kauf bekommt, sieht diese Miles&More nicht als potenzielles e-Geld an.

Miles&More stellt den Transfer von Hotelpunkten bis auf weiteres ein | Frankfurtflyer Kommentar

Es ist eine sehr unangenehme Situation, dass Miles&More nun ohne Vorwarnung den Transfer von Hotelpunkten in Prämienmeilen ausgesetzt hat. Grundsätzlich kann ich nachvollziehen, dass man sich hier absichern möchte, allerdings halte ich auch die Forderung des Meilensammlers für weltfremd.

Meilen in Hotelprogrammen kaufen und zu Miles&More oder einem anderen Meilenprogramm zu transferieren war immer ein klassischer Weg, wenn man sehr schnell eine gewisse Menge an Meilen benötigt hat, da man so teilweise binnen Stunden an die benötigten Meilen kommen konnte.

Interessant ist, dass Miles&More vor einigen Jahren selbst noch Meilen verkauft hat. Hier war der Kurs nicht besonderes attraktiv, allerdings hat man den Meilenverkauf ohne die Angabe von Gründen wieder eingestellt.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt. Spannend ist es auf jeden Fall.

6 Kommentare

  1. Guten Morgen Christoph,

    frohe Pfingsten.

    Danke das Ihr meinen Wunsch nach einem Beitrag erfüllt habt.

    Sehr gut beschrieben.

    Liebe Grüße

    Timo

  2. Schon interessant.
    Um mal eine Prognose zu wagen: der Klagende wird seine Meilen ausgezahlt bekommen und zwar zu dem „Worldshop“-Kurs. Ich habe mal spassshalber bei ein paar Produkten das „Kursverhältnis“ ausgerechnet, es sind etwa 0,3 … 0,4 Cent/Meile. für meine Begriffe ist das ein klar deklarierter „Umrechnungskurs“.
    Und um einmal weiter zu spekulieren: ich vermute, die ganze Klage beruht auf einem Kommafehler des Klägers. So was soll ja schon früher passiert sein, um dann jahrzehntelang Bestand zu haben. Ich denke da an das berühmte Beispiel mit dem Eisen im Spinat.

    • An einen Kommafehler glaube ich da weniger. Denn wenn jemand 715000 Meilen sammelt, dann doch nicht, um zu klagen, um sich 2150,00 Euro auszahlen zu lassen. Das lohnt ja den Aufwand gar nicht.
      Die Frage ist, woher die Info stammt, dass es sich um einen Vielflieger handelt. Ist das irgendwoher bestätigt, dass die Meilen erflogen sind oder geht man einfach davon aus, weil es so viele Meilen sind?
      Wenn ich so viele Meilen erfliege, dann sollte man doch davon ausgehen, dass ich selber ein großes Interesse an den Prämienflügen habe, bieten diese doch umgerechnet den höchsten und besten Gegenwert, den ich für die Meilen bekommen kann.
      Hat der jenige die Meilen aber selber durch günstige PayBack Abos etc. quasi „gekauft“, dann könnte die Spekulation natürlich sehr wohl aufgehen. Da Miles and more analog mit Paypack läuft und Payback Punkte quasi in Einkaufsgutscheine mit einem Wert von 1 Cent je Punkt auszahlbar sind, könnte hier auch der ungefähre Barwert einer Meile angesetzt werden.
      Insgesamt werde ich aber den Verdacht nicht ganz los, dass es sich um jemand von der Konkurrenz handeln könnte, der mit einer potentiellen Auszahlpflicht, die er erklagen will, dass Programm in die Knie zwingen will. Sollte das Urteil nämlich zu Gunsten des Klägers ausgehen und nur annhähernd ein Wert in dieser Richtung als Barauszahlwert festgelegt werden, dann hätte das ausufernde Folgen für Miles and more. Man könnte dann quasi gar keine Fremdpunkte mehr umrechnen, da man nicht 100% Einfluss auf die Sammelquote der anderen hat. (z.B. 10.000 Pabacks für ein Abo oder ne Kontoeröffnung). Man müsste dann quasi alle Kooperationen einstellen und sich wieder, wie es einmal war, nur auf das Sammlen der Meilen durch fliegen beschränken. Das würde aber auch bedeuten, dass für alle die nicht dauernd fliegen Miles and more und eine Treue zu Star Alliance Airlines sich dann nicht mehr rechnet. Ferner würden viele von uns auf halb gefüllten Konten sitzen, ohne eine reelle Möglichkeit, in absehbarer Zeit an die fehlenden Meilen für einen brauchbaren Freiflug zu kommen. Faktisch würden die Meilen für viele ihren Wert verlieren und das trägt nicht gerade zur Kundenzufriedenheit bei.
      Von daher wäre das aus Konkurrenzseite ein geschickter Zug.

      • Der aktuelle Umrechnungskurs ist ja auch einem Wert gekoppelt. Deswegen taucht man aus einem Programm 2:1 aus dem anderen 3:1. also rechnet LH mit einem bestimmten Meilen wert. Und wenn das Gesetzt es bei 3 Cent ansetzt. Dann wird Ggf Umrechnungskurs angehoben. Ob es sich dann lohnt oder nicht sei dahin gestellt. Aber bei aktuellen Tiefpreisen für Business und First Flüge frage ich mich ob es sich M&M überhaupt lohnt. Für Flüge nach Brasilien, Asien oder Nordamerika lohnt es sich bei den aktuellen Angeboten kaum Meilen anzusetzen. Da ist eine Meile ca 1 Cent wert. Klar gibt es Ziele wo der Gegenwert deutlich drüber ist. Aber überlegt es euch wieviel Geld ihr bekommt wenn man euch die Meilen für 3 Cent auszahlt und wie flexibel ihr wärt und welche dieser Flüge ihr euch leistet könntet. 500.000 Meilen reichen für 2 First class Flüge z.b nach Rio. Zzgl. 1000€ Gebühren. Für 15.000€ bekommt ihr die Flüge jederzeit. Mit Angeboten kosten diese nur 2500€ Return. Da sind gleich 6 davon drin. Seit M&M auf Umsatzbasiertes System umgestellt hat, weine ich dem Programm nicht mehr mach.

  3. Andererseits wenn man so überlegt für 21.000€ bzw 770.000 Meilen kann man sich einige Flüge bei LH leisten… ich würde bei dem Kurs auch überlegen mir meine Meilen auszahlen zu lassen.

  4. Die Coop Meilen Trophy in der Schweiz ist davon auch betroffen. Dies wurde ebenfalls von heute auf morgen eingestellt. Scheint den selben Grund zu haben…

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