Miles&More wird 2024 drastisch umgebaut (Punkte statt Meilen)

Das Miles&More Programm sollte schon zum 1. Januar 2021 massiv umgebaut werden. Hier wollte man das Status Programm von Statusmeilen auf Punkte umstellen um dieses zu vereinfachen. Die Corona Krise hat dann aber dazu geführt, dass diese aufwändige und teure Umstellung des Miles&More Programms bis auf weiters verschoben wurde. Ein neues Datum gab es bisher nicht, allerdings hat man nun mehr oder weniger offiziell bestätigt, dass das neue Programm zum 1. Januar 2024 starten soll.

Auf einer Branchen Konferenz in Dubai sagte Gerald Schloegl, VP of Digital Channel Solutions & Commerce bei Lufthansa, dass man in 2024 das Miles&More Programm umbauen und vereinfachen will. Damit spielt er sehr deutlich auf das Punktesystem an und er zeigt auch auf, dass man aber noch etwas verändern wird.

Eine offizielle Ankündigung von Miles&More steht hier übrigens noch aus und diese soll laut Gerald Schloegl erst im Dezember kommen. Dabei verlangen die AGBs von Miles&More, dass man bis zum 31. Dezember 2022 die Veränderungen kommunizieren muss, wenn man sie zum 1. Januar 2024 einführen will.

We are working on a radical simplification of the [Miles & More] program. This will be launched at the begining of 2024. We will issue communication this December, so I cannot share any more details unfortunately. But, we will radically simply the status program.

Ob Miles&More wirklich glücklich darüber ist, dass Schloegl diese Änderung des Programms jetzt schon ausgeplaudert hat und ob dies wirklich so geplant war, darf hinterfragt werden. Eigentlich ist nämlich schon fast alles zum neuen Statusprogramm von Miles&More bekannt, auch die angesprochenen Änderungen zur Version von 2021.

Im neuen Statusprogramm von Miles&More gibt es dann für jeden Flug Status Punkte, dabei ist es erstmals wieder unbedeutend, in welcher Buchungsklasse man unterwegs ist.

Punkte für Kurzstrecken-Flüge

  • Economy Class = 5 Punkte
  • Business Class = 10 Punkte

Punkte für Langstrecken-Flüge

  • Economy Class = 15 Punkte
  • Premium Economy Class = 20 Punkte
  • Business Class = 50 Punkte
  • First Class = 70 Punkte

Dabei benötigt man jedes Jahr für das Erreichen oder Verlängern eines Status folgende Anzahl an Statuspunkten:

  • Frequent Traveller: 160 Punkte
  • Senator: 480 Punkte
  • HON Circle 1.500 Punkte

Zusätzlich müssen noch bei dem Frequent Traveller und Senator Status mindestens 50% der Punkte auf Airlines der Lufthansa Gruppe erflogen werden und beim HON Circle sind es sogar 100% der Status Punkte.

Mehr Statuspunkte für CO2 Kompensation?

Miles&More hat es bereits in der Vergangenheit einmal angedeutet und auch Schloegl weist noch einmal darauf hin, dass man CO2 Kompensation belohnen will.

Last but not least, sustainability. This will become an additional pillar from the program… The idea is that we would like to reward sustainable behavior. We have different things here in place. As you maybe also have seen, we have launched a green fare in the Scandinavian market, and we have also implemented a CO2 compensation possibility, including the SAF option during our booking process. We would like to reward those behaviors even more.

Man darf davon ausgehen, dass wenn man die CO2 Kompensation für seinen Flug hinzu bucht, dass man dann zusätzliche Statuspunkte erhält. Hiermit will Lufthansa den Anteil der Kunden erhöhen, welche ihre Flüge kompensieren, was auch die CO2 Bilanz des Unternehmens deutlich verbessern könnte.

Miles&More wird 2024 drastisch umgebaut (Punkte statt Meilen) | Frankfurtflyer Kommentar

Lange wurde gerätselt, wann endlich das neue Statusprogramm von Miles&More eigeführt wird. Nun haben wir wohl Gewissheit und es wird 2024 kommen. Dabei haben einige Vielflieger diesem Programm schon entgegengefiebert, denn besonders in den niedrigen Buchungsklassen kann man hier deutlich besser gestellt werden.

Interessant ist, dass auf manchen Seiten aufgrund der Rede von Schoegl darüber spekuliert wird, ob Miles&More umsatzbasiert werden könnte. Wenn man davon absieht, dass Miles&More bereits seit 2018 bei der Prämienmeilenvergabe umsatzbasiert ist, gibt es keinen Hinweis darauf, dass so etwas gemacht wird. Eigentlich ist seit 2019 klar wohin die Reise geht, nur das Startdatum war bis jetzt unbekannt.

Danke: Simpleflying

25 Kommentare

  1. Die Punktevergaben für Langstreckenflüge ist wenig überzeugend, wenn man sich die Preisunterschiede der Flugklassen z.B. bei LH ansieht. PE kostet häufig das Dreifache von EC. BC meist mehr als das Doppelte von PE. FC gut das Doppelte von BC. Das einzig Gute ist der Wegfall der Buchungsklasse als Kriterium, wobei sich das durchaus auf das Buchungsverhalten der Kunden und damit auf die Erträge auswirken kann. Warum sollte jemand eine höhere Buchungsklasse bezahlen, wenn er dadurch keinerlei Vorzüge hat?

    • Naja man bekommt in der First class fast die 5 Fachen Punkte wie in der Eco, dass passt schon in die Logik und ist eigentlich eine Verbesserung.

      Man darf es nicht von dem Aufpreis mit dem Faktor sehen, sondern eher, dass man aktuell 100% in der Eco bekommt und 300% in der First, also nur das 3 Fache.

      Dass das Miles&More Programm aktuell deutlich komplexer ist, als das was ich da gerade geschrieben habe ist mir natürlich klar ;). Aber genau das ist ja der Grund, warum man es verändern will.

      zum Thema Upsale für höhere Buchungsklasse: Dass macht eigentlich keiner und es ist ja auch garnicht mal so einfach eine bestimmte Buchungsklasse zu buchen. Man will bei LH tatsächlich, dass die Kunden weniger auf die Buchungsklasse schauen, zumal 99% es sowieso nicht verstehen.

  2. Warum sollte man dem entgegenfiebern? 1 statt 2 Jahre Status, für den ich dann auf der Kurz-/Mittelstrecke 48 Flüge absolvieren muss und als bestehender Statuskunde keinen Vorteil habe. Klingt nach Wechsel, sobald der Status in 2026 ausläuft. 😄

    • Wieso keine Vorteile als bestehender Statuskunde?
      Aber die Hürden sind immer noch recht hoch, dass stimmt, BA oder Air France/KLM sind da besser. Bei einem Jahr ist das schon heftig.

    • Ist halt immer schwer so ein System „richtig“ zu machen.
      Jemand der 34 Flüge im Jahr (inland) hatte, konnte oftmals in keine Lounge besuchen, da die Meilen nicht mal für FTL gereicht hatten. Im Gegensatz zu jemanden, der „nur“ 4-5 Flüge (Langstrecke) im Jahr hatte.

      Jemand der viel und oft am Flughafen ist sollte dann die Lounge nutzen können. Auf der anderen Seite verdient die Fluggesellschaft an 4-5 Langstreckenflüge wahrscheinlich wesentlich mehr als evtl. an 34 Inlandsflügen. Wobei – wenn ich mir die Flugpreise von FRA-ZRH (selbst in ECO ca. 600-700 €uro same day)) ansehe die letzten Jahre…. 😉

    • Siehe es doch mal so: Mit 48 Business Class Flügen in der Buchungsklasse P bist du aktuell noch nicht mal bei 50% des SEN! BTW, da reicht aktuell Keine Buchungsklasse ;), denn man braucht min. 50 Flüge in D oder höher und man muss schon einen Status haben.

      Ja die Statuslaufzeit wird verkürzt, aber M&M war auch eines der letzten Programme, bei denen man noch für 2 Jahre den Status vergeben hat. Auch hier haben es viele nicht verstanden und wie oft habe ich „Gejammer“ über das Tote Jahr gehört.
      Ja! man muss kontinuierlich fliegen, sonst ist der Status weg. Dass ist für einige ein Nachteil, dass sehe ich ein.

      • Da gebe ich Dir recht. Vermutlich ist man nach den letzten 2 Jahren in Bezug auf den Statuserhalt/Statuserreichung wirklich verwöhnt (Kulanzaktionen etc.). Ich bin auf jeden Fall nicht traurig, dass ich in diesem Jahr noch mal entspannt bis 2026 verlängern kann. 😄

  3. Es geht doch nur um die Statusmeilen – die werden durch Punkte ersetzt.
    Prämienmeilen wird es nach wie vor geben.
    Die Einlösetabellen werden regelmäßig angepasst und die Meilenwerte wurden in der Vergangenheit meist dabei erhöht.
    Auf die gesammelten Meilen hat die Änderung daher keine Auswirkung.

  4. Mein aktuelles Flugverhalten genügt locker, um mich jedes Jahr erneut als SEN zu requalifizieren.
    Beim neuen wird es nahezu unmöglich mit meinen 5-6 Premium Eco Langstrecken Round Trips pro Jahr plus einige Male Eco innerhalb Europas.
    Werde ich mir wohl ein anderes Programm suchen müssen.

    • Der Unterschied zwischen Business und First auf der Langstrecke ist im Vergleich zum Preis VIEL zu gering (20 Punkte).
      Zw. ECO und Business sind es immerhin 35 Punkte, bzw. 30 Punkte bei Premium Eco zur C-Class.
      Zudem gilt der Status nur noch 1 Jahr!
      Fazit: Mein SEN.-Status endet Ende Februar 2025 und dann ist endgültig Schluss mit alledem.
      Viel gesehen, viel erlebt und NICHTS bereut.

    • Ja bei den Premium Eco Fliegern kann es zu Problemen kommen, ABER: Schau doch nach günstigen P Klassen in der Business Class. Die sind oft nicht teurer als die Premium Eco Tickets, man fliegt bequemer und bekommt deutlich mehr Statuspunkte.

      Wie immer, nicht jeder wird gewinnen, dass ist leider so. Man kann aber tolle und einfache Mileage Runs mit dem neuen System bauen ;).

  5. Alles bis Ende 2023 noch aufbrauchen, was auf dem Konto ist, denn Änderungen fallen meistens zu Ungunsten des Kunden aus.
    Nur…..wie soll ich meine e-voucher einsetzen / aufbrauchen, wenn keine Chance zum Einlösen besteht?
    Bin stets auf die Waiting-List gesetzt und schlussendlich wird’s dann eh nichts.
    Die Prämienmeilen habe ich bereits mit Europaflügen in C deutlich reduziert
    (LIS – TOS, ATH – KEF, etc). Weite Strecken, sonst „lohnt“ es sich ja nicht.

    • Das Prämienmeilen System wird nicht angefasst UND man hat auch nicht die Kapazitäten bei M&M daran parallel zu schrauben.

      Ich habe tatsächlich wenig Probleme meine eVoucher einzulösen… Aber ich nehme dir deine gerne ab, wenn sie zur Belastung werden ;).

  6. Das jetzige System ist, um ehrlich zu sein, nicht mehr logisch zu erklären. Warum kriegt man oft mehr, wenn man bei anderen StarAlliance Partnern fliegt als bei LH, warum sind die Abstufungen zwischen den Buchungsklassen so krass, wo man durchaus für eine niedrigere Buchungsklasse mehr zahlen kann als für eine teurere?
    Das neue System hat aber auch ein paar Macken für ein Kundenbindungsprogram. In Zukunft kann es sich wieder lohnen auf Teufel komm raus die billigsten Klassen in der Economy oder Bizz zu Buchen. Ob ich nun 150 oder 700 Euro für einen Hin- und Rückflug in Europa in der ECO zahle, oder 250 oder 1500 Euro in Bizz – ist dann egal. First wird wirklich nur noch bei extremen super Angeboten gebucht, lohnt sich sonst einfach nicht mehr.
    Was mich aber am meisten wurmt ist die Umstellung auf jährliche Requalifizierung. Der SEN war verglichen zur Konkurrenz recht schwer zu erfliegen, dafür passiert auch nichts, wenn man mal ein Jahr weniger fliegen konnte/musste. Diese Loyalität dem Kunden gegenüber als Anerkennung für seine aussergewöhnlich hohen Loyalität ist nun hin.
    Zur Not werde ich von SEN auf FTL downgraden um immernoch einen minimalvorteil bei der Kundenhotline zu erhalten und den Goldstatus mit dem DönerSEN oder GyrosSEN holen. Vielleicht auch bei SAS, wenn sie noch die Kurve kriegen. Ist immernoch einfacher als LH SEN.

  7. Begrüße die Veränderung schon, weil das aktuelle System einfach nur für Leute verständlich ist, die sich damit intensiv beschäfigen und/oder die Liebe zum Detail haben. Aber wie bei allem es gibt Gewinner und Verlierer.
    Auf der einen Seite stimmt es schon, dass ohne Berücksichtigung der Buchungsklassen vor allem die Personen benachteiligt werden, die immer spontan buchen. Zwischen P oder D können gerne mal 500€-1000€ liegen.
    Auf der anderen Seite konnte man dieses oder letztes Jahr den HON gerade durch die hohen Buchungsklassen bei Flexibilität und etwas finanziellen Hintergrund realtiv einfach zu erfliegen. Ich sage nur Kanaren oder naher Osten.
    Auch die Statushürden klingen, im Vergleich zu den bestehenden, eher kundenfreundlich. Schauen wir mal, wie es sich alles entwickelt.

  8. Was nicht verständlich ist, sind die Regionen. Das finde ich bei dem neuen LH System richtig schlecht. Da sind Tier Points besser, wo es nach Entfernung geht. Man denke nur an Innlandsflüge in den USA, die dann viel weniger bringen als ein Flug mach Cairo?

    Auch finde ich 50% bei LH Group ziemlich viel. Da lohnt es sich doch, mal woanders nach einem Star Gold zu schauen.

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