Neuer Star Alliance Partner | Deutsche Bahn wird am 1. August beitreten

Foto: Deutsche Bahn

Der Beitritt in ein Luftfahrtbündnis dauert heutzutage seine Zeit, bei der Deutschen Bahn geht es verhältnismäßig schnell. Schon ab dem 1. August wird die grösste Allianz um einen Partner erweitert. Das erste intermodale Mitglied der Star Alliance soll ein starkes Symbol zu mehr Nachhaltigkeit setzen.

Die neue Kooperation muss für die teilnehmenden Airlines, die Bahn selbst und allen Kunden Vorteile bringen, doch die Meldung löste nicht nur Begeisterung aus. Nach wie vor sind einige Flughäfen nicht ans Schnellbahnnetz angebunden, es fehlt an Privilegien oder einem guten Gepäckhandling, der Ruf der Unzuverlässigkeit klebt fest am Image der Bahn.

Die Bahn | Eine Hassliebe

Dabei gibt es auch wirklich einige Vorteile wie die langjährige Partnerschaft von der Bahn und Lufthansa beweist. Die neue Verbindung mit der Star Alliance baut auf diesem Express Rail Programm auf. Schon seit gut 20 Jahren können LH-Kunden den Zubringer auf der Schiene in einem Buchungsschritt kaufen. Weitere Vorteile wie Online-Check in, Meilengutschrift oder Loungezugang werden künftig auf die 25 anderen Mitgliedsfluggesellschaften der Star Alliance ausgeweitet und in deren Buchungssysteme integriert.

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In einer Pressemitteilung zeigt die Bahn die Vorteile auf, konkrete Details fehlen jedoch:

  • Mit nur einem Buchungsvorgang erhalten Airline-Kund:innen ein kombiniertes Ticket für Hin- bzw. Rückflug und die jeweiligen Zugfahrten inkl. Sitzplatzreservierung. Beim Check-In – möglich bis kurz vor Abfahrt des Zuges – erhalten die Reisenden sowohl die Bordkarten für den Flug als auch für die Bahnfahrten.
  • Mit den integrierten ICE-Fahrten haben Flugreisende künftig noch mehr Auswahl hinsichtlich bevorzugter Reisezeit, Reisedauer und den angebotenen Preisen.
  • Die Kund:innen kommen zudem in den Genuss einer beschleunigten Gepäckabfertigung und weiterer Services im AiRail Check-In-Bereich im Frankfurter Flughafen.
  • Bei allen Buchungen von kombinierten Zug-Flug-Reisen über Lufthansa Express Rail oder auch bei den Mitgliedsfluggesellschaften der Star Alliance können Kund:innen für die Zugfahrten Punkte bzw. Meilen in den jeweiligen Vielfliegerprogrammen der Airlines sammeln.
  • Darüber hinaus erhalten Business- und First-Class-Kund:innen von Mitgliedsfluggesellschaften der Star Alliance mit einem LH Express Rail-Ticket zusätzliche Vorteile wie den Zugang zu den DB Lounges.
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Im Vorfeld hatte die Deutsche Bahn ihr Bonusprogramm im Juni erneuert und mehrere Status-Stufen eingeführt. Hier ist es fraglich ob es eine Zusammenarbeit mit Programmen wie Miles&More geben wird und wie diese konkret aussehen könnten.

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Es geht nun doch ganz schnell, beim neuen Mitglied handelt es sich aber auch nicht um eine Fluggesellschaft mit einem riesigen Streckennetz, unzähligen Tarifen und einem komplexen Buchungssystem mit dazugehörigem Meilenprogramm. Nur bestimmte Schnellzüge werden mit einer Flugnummer der neuen Partner versehen, nicht alle Mitglieder können von den Leistungen der Bahn profitieren.

Dennoch macht die Partnerschaft Sinn, gerade Kunden in Deutschland können profitieren. Es ist nicht nur der Anschluss, der die Flugverbindung ersetzt, sondern beispielsweise die Auswahl mehrerer Frequenzen. Leider gibt es auch viele Städte, von denen der Frankfurter Flughafen nicht gerade gut mit dem ICE erreichbar ist. Ach ja, dann existiert auch noch das Problem mit der Performance und Zuverlässigkeit.

Obendrein müssen wir noch abwarten wie es mit den Sonderregelungen in Sachen Loungezugang, Star Gold- und Bahn Platinum Status und der Meilengutschrift aussehen wird. Von Mileage Runs und Sweet Spots kann man ja mal träumen.

27 Kommentare

  1. Kann es sein, dass Senatoren in Zukunft mit einem AirRail Ticket nicht mehr die DB-Lounge dürfen?

    Hab die Lounge relativ selten benutzt, jedoch war die bei Zugausfällen und Verspätungen im Winter ein toller Rückzugsort!

  2. @K44:Ein Kompromissvorschlag, der aber sprachlich nicht notwendig ist, denn das Wort „Kunde“ ist ein sog. generisches Maskulinum. Wikipedia beschreibt es wie folgt: „Generisches Maskulinum (von lateinisch genus „Geschlecht, Gattung, Art“, und masculus „Männchen“)[2] bezeichnet die sexusindifferente oder geschlechtsneutrale Verwendung maskuliner Substantive oder Pronomen.[3][4] Hierbei werden beispielsweise grammatisch maskuline Personen- oder Berufsbezeichnungen, von denen sich auch eine feminine Form ableiten lässt, generisch (also verallgemeinernd) für Personen verwendet, deren biologisches Geschlecht entweder unbekannt, nicht von Bedeutung oder (im Plural) gemischt ist.[5][6] Das generische Maskulinum ist somit die „Fähigkeit maskuliner Personenbezeichnungen, geschlechtsabstrahierend verwendet zu werden“.[7] Auch für einige Tierarten wird das generische Maskulinum geschlechtsneutral verwendet (siehe Abgeleitete Tierbezeichnungen). Im Gegensatz zum „spezifischen“ Maskulinum, das immer männliche Individuen bezeichnet, abstrahiert das generische Maskulinum vom Geschlecht, … . In der englischen Sprache gibt es so etwas häufig: Ein „officer“ kann männlich oder weiblich sein. Auch die Militärränge sagen in der englischen Sprache nichts über das Geschlecht aus => major Sam ABC kann major Samantha ABC oder major Sam(uel) ABC sein. Diese Situation wird in eine Episode von Stargate genau mit diesem Vornamen aufgegriffen. Kein Mensch käme in der englischen Sprache auf den Gedanken eine weibliche Form zu basteln wie Ritterin, Kapitänin usw.

    • Das ‚Problem‘ ist. Wikipedia kann soviel schreiben wie es will (bzw. die User die den Artikel geschrieben haben). Ein paar wenige waren aber der Meinung das das sexistisch ist und darum haben wir inzwischen diese Verunstaltung der Sprache.

      Ich behaupte, ich bin ein Toleranter Mensch (OK, einige meiner Freunde werden das anders sehen und mich als Kolerika bezeichnen) und ich gönne jeden eine Sexuelle Zuneigung oder auch, wenn er sich nicht dem ‚Ursprünglichen‘ Geschlecht zugehörig fühlt. Aber warum wird wegen ein paar wenigen ALLES Krampfhaft irgendwie umgestellt? Stichwort: Ansagen im Flugzeug. Natürlich sind es nur Kleinigkeiten und an sich ist es vollkommen egal, aber teilweise sind es (für mich) traditionen, die hier über den Haufen geworfen werden (Beispiel Disney Parks: Bis jetzt war dort die Ansage: Ladys and Gentleman, Boys and Girls… Nun: Dear Friends ).

      • Der öffentlich-rechtliche Rundfunk macht auch schon Tiere zu Vegetarier:innen. Und ich bin mir sicher, dass ich Mensch:in schon gesehen habe. Genauso wie ja auch gerne DAS Mitglied gegendert wird.

        • Ich auch schon im letzten Jahr auf einer Genossenschaftsversammlung „Mitgliederinnen“ gehört. In diesem Jahr hat man den Unfug weggelassen. Es gab wohl (zu Recht) Ärger. Das Studentenwerk wurde schon vielen Jahren zum Studierendenwerk umgemodelt. Der Marsch der Gestörten durch die Institutioen und das Ergebnis sind eine Unmenge sinnbefreiter Lehrstühle für Gender und zuwenig Lehrstühle für wirklich benötigte Forscher; Wissenscahftler und Hochschulehrer in MINT u.ä.. 🙁

          • Wegen des blödsinnigen Wechsels von Studenten/innen auf Studierende (ist der gleiche Käse wie „Mitarbeitende“ und ähnliche Krücken) wurden sogar schon Studentenwohnheime in „Studierende“-Wohnheime komplett umbeschriftet (Schilder etc.) und natürlich ein entsprechender Arbeitskreis gegründet. Ich fasse es nicht…

    • Sie haben mit Hinweis auf das generische Maskulinum Techt. Aber den neuerdings auch in Deutschland ganz militant auftretenden Trans-Aktivisten geht es um einen rein ideologischen Kampf mit allen Mitteln (Sprache, Cancel Culture und auch oft Gewalt) um Ideologie, die Gesellschaft zu verunsichern. Deshalb immer scharf widersprechen, über die wahren Absichten dieser neuen Jakobiner aufklären und ansonsten links liegenlassen.

  3. Spannend wird natürlich auch, ob man mit einem Bahnstatus dann in die Star Alliance-Lounges kann. Denn den Status bei der Bahn haben einige, die aktuell noch nicht in die Lounges dürfen. Das wiederum würde zu einigem Mehr an Publikum führen, vermute ich.

  4. Spannend bleibt auch, ob das Ticketkontrollsystem der Bahn jetzt auch mit dem LH-System funktioniert und das skippen des Bahnsegments in Zukunft zur realen No-Show führt.

    • Das glaube ich nicht. Bei so vielen Unregelmäßigkeiten wird es des Öfteren vorkommen, dass man einen anderen Zug nehmen muss als geplant. Da der dann ja kein offizielles „Flugzeug“ mehr ist, würde man viel zu viele no-shows produzieren, die rechtzeitig am Flughafen sind und trotzdem umgebucht werden müssten.

      • Oder man stelle sich vor, die Bahn kontrolliert weiterhin so zuverlässig wie aktuell die Fahrkarten und „vergisst“ auf der Strecke mal das Kontrollieren. In etwa 20% meiner Bahnfahrten im ICE wird mein Ticket nicht kontrolliert. Man stelle sich vor ich hätte dann jedes mal einen No Show bei LH.

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