Olaf Scholz sagt Billigflügen den Kampf an

Billige Flüge für nur wenige Euro sind ein Dorn im Auge von Politiker Olaf Scholz.

Erneut werden Mallorca-Urlauber zur Wurzel allen Übels auserkoren und günstige Flugpreise in Frage gestellt. Diesmal ist es SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz, der Billigflügen den Kampf ansagt. Scholz ist davon überzeugt, dass es zukünftig keine Flüge mehr für weniger als 50-60 Euro geben wird. Eine Gefahr für das Geschäftsmodell von Billigfliegern und für viele Deutsche, die auf günstige Urlaubsreisen angewiesen sind.

Nur ein paar Euro für einen Flug innerhalb Europas, das soll zukünftig nicht mehr möglich sein, wenn es nach Bundesfinanzminister Olaf Scholz geht. In einem Interview in der Sendung „ProSieben Spezial Live“ positioniert sich der SPD-Politiker klar. Er will unbedingt eine Preisgrenze für Flüge umsetzen. „Kein Flug darf billiger sein als die Flughafengebühren und alle anderen Gebühren, die dafür anfallen“, äußerte sich Scholz live im TV.

Der SPD-Kanzlerkandidat berechnet somit zukünftige Flugpreise mit einem Mindestpreis von mindestens 50 – 60 Euro. Seiner Einschätzung nach sei auch das noch verhältnismäßig günstig, wenn man diesen Preis im Vergleich zu Kosten für Flugreisen in der Vergangenheit setzt.

Ziel der Maßnahme sei, das umweltfreundlichere Bahnfahren attraktiver zu machen. Die Fahrt mit der Bahn muss innereuropäisch günstiger und attraktiver sein, als in ein Flugzeug zu steigen.

Olaf Scholz stellt sich damit in die Reihe hochrangiger Politiker, die das Fliegen reduzieren wollen. So hatte zuletzt auch Grünen-Kanzlerkandidatin Baerbock sich zu diesem Thema geäußert. Eine Antwort darauf, wie sie Flüge teurer machen wolle, ohne dass es zu Lasten von Geringverdienern und Familien ginge, die ein Mal im Jahr nach Mallorca in den Urlaub fliegen, blieb sie jedoch schuldig.

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Wem jetzt Olaf Scholz kein Begriff ist, der muss sich nicht schämen. Noch vor eineinhalb Jahren stellte seine Parteichefin Saskia Esken auf Twitter ebenfalls die Frage, wer denn Olaf Scholz sei. Daher eine kurze Vorstellung: Olaf Scholz ist derzeit Bundesfinanzminister und ab September 2021 Kanzler der Bundesrepublik Deutschland. Letzteres zumindest, wenn man seinen Aussagen vertraut. Außerdem hat er bereits im April 2021 persönlich dafür gesorgt, dass wöchentlich zehn Millionen Menschen in Deutschland gegen COVID-19 geimpft wurden. Und heute feiert er sich dafür mit, dass Vermieter zukünftig den halben CO2-Preis für Ihre Mieter zahlen dürfen und vielen Mietern daher in den nächsten Wochen eine Mieterhöhung ins Haus steht.

Mit dieser kurzen Vorstellung von Herrn Scholz bekommt man sicher einen guten Einblick, wie qualifiziert er dafür ist, einen höheren Flugpreis einzufordern und was die Konsequenz daraus sein wird. Ausgerechnet die frühere Arbeiterpartei SPD geht in die vorderste Reihe, wenn es darum geht, Geringverdienern die jährliche Pauschalreise nach Mallorca zu erschweren. Denn wer derzeit schon 500 Euro für den Roundtrip nach Westerland auf Sylt auf den Tisch legt, den interessieren Mindestpreise für Billigflüge eher weniger.

Was man heute mit Sicherheit sagen kann, dass Olaf Scholz im September 2021 nicht deutscher Bundeskanzler wird. Was man jedoch nicht mit Sicherheit sagen kann, dass sein zweifelhafter Vorstoß im aktuellen Klima-Aktionismus nicht doch Gehör findet.

14 Kommentare

  1. Ja,ja…die Roten und die Grünen mit ihren abstrusen Ideen !!! Freie Marktwirtschaft ? Noch nie davon gehört ? Aber Kanzler*in werden wollen!
    Na dann: „Gute Nacht“

    • Was hat es mit freier Marktwirtschaft zu tun wenn die Steuern und Gebühren für die STEUERFINANZIERTE Infrastruktur nicht abgeführt wird. Billigflüge sind kein Grundrecht. 100€ für einen Flug binnen Europas ist auch alles andere als teuer.

      • Die Abgaben bei Flügen sind pauschal und von der art der Flüge abhängig. Wenn ein Unternehmen das Produkt unter den Steuern und Abgaben verkauft, müssen dennoch die vollen Abgaben bezahlt werden. Damit schädigen Billigflüge (von denen ich auch kein Fan bin) NICHT die Steuerkasse!

        Die Flüge werden quersubventioniert, der der also mehr für sein Ticket bezahlt, der zahlt dann auch die Abgaben für das Billigticket auf dem selben Flug. Ja das ist Marktwirtschaft und dem Staat gegenüber ist das fair.

        • Es gibt sicherlich ein paar wenige, die durch andere Passagiere subventioniert werden. Der Anteil ist aber so verschwindend klein, da müsste sich die Politik erst noch um die Stand-by fliegenden Airline MA kümmern. Die meisten Passagiere mit 1€ Ticket finanzieren sich jedoch durch Gepäck, Sitzplatz und Essen an Board selbst.

    • Da will rot auch noch grün übertreffen. Einführung des Sozialismus durch die Hintertür. Du kannst schon einen Verbrenner fahren. Kostet halt der Liter Benzin nur 11,95€ Und darfst aber nicht in die von abstrusen grünen Weltverbesserern besetzten Metropolen, wie München, fahren. Du darfst auch nach Mallorca fliegen. Zahlst aber irrsinnigerweise 2100,-€ einfach.

      Man fragt sich nur, wie groß der Hammer sein wird, der uns mit so einer Regierungsbeteiligung 2022 ff treffen wird.

      Ach noch was:
      Dass derzeit aber 30% der Erwerbstätigen 80% der jährlichen Steuerlast tragen sollte einem zu denken geben, wenn man über Olaf Scholz nachdenkt.

  2. Wähler der Grünen: Meist gutsituierte abgesicherte Menschen außerhalb von Problembereichen.
    Wähler der SPD: Alte Lehrer, keine Arbeiter (Zitat sinngemäß nach Sigmar Gabriel).
    Wenn das Fliegen teurer wird verbessert sich die Qualität der Bahn nicht.
    Soziale Politik wäre das Bahnfahren billiger und attraktiver zu machen.
    Aber lieber gelder in die Kassen.

    • Das ist ökologisch und volkswirtschaftlich falsch. Um das Klimaproblem in den Griff zu bekommen, müssen in die Kalkulationen der Unternehmen die „externen Effekte“ (d.h. die Kosten oder auch der Nutzen, der der Allgemeinheit für ihre Aktivitäten entsteht) einfliessen. Jede Form von Mobilität erzeugt volkswirtschaftliche Kosten, die derzeit nicht oder nur teilweise in den Kalkulationen berücksichtigt werden. Auch Bahnfahren versuchst externe Kosten für die Allgemeinheit. Bahnfahren müsste also auch volkswirtschaftlich teurer werden, Fliegen hingegen deutlich teurer.

  3. Schöner Artikel mit treffendem Fazit.

    Wenn der Olaf und die Anna-Lena die STR-FRA (oder auch MUC-FRA) Flüge verbietet und die Menschen zwingen will mit dem Auto oder Bahn nach FRA zu fahren, werden die Verlierer einzig die halbstaatliche Lufthansa sein, denen dann die Kunden wegbrechen und eben von STR über die die nicht verbotenen CDG/AMS/LHR etc. Verbindungen fliegen.

    Alleine die Tatsache, dass der Typ behauptet Flüge für 40€ return wären nur deshalb relevant, weil sie angeboten werden, zeigt ja dass der überhaupt nicht verstanden hat wie das alles funktioniert. Der Anteil derjenigen, die wirklich nur 40€ für die Flüge bezahlen dürfte sehr gering sein (ggf. Tagesreisen), die allermeisten kaufen Gepäck oder jetzt auch Handgepäck dazu…

  4. Angesichts der drohenden Gefahr durch die Grünen mit ihren Behauptungen, wir wären an der Klimakrise schuld (tatsächlich verschiebt sich der Nordpol mit wachsender Geschwindigkeit um mehr als 50 km/Jahr Richtung Osten….Folge…Kippung der Erdachse um 3%…doppelte Sonnenstunden am Nordpol…Eisschmelze…wärs eine gute Idee, im September wählen zu gehen, bevor die ideologisierte grüne Verbots- und Verhinderungspartei die Macht ergreift.

  5. irgendwie grundsätzlich würde ich die Idee nicht gleich als Unsinn darstellen. Problem ist, dass in diesem globalen Markt Verbote von europäischen Nationalstaaten aus meiner Sicht nur verlagern nicht lösen. Insofern halt ich von purem Aktionismus um die Wähler zu befriedigen nichts.

    Zunächst sollten Olaf und Anna-Lena erst mal das Thema im Detail verstehen, nicht einfach irgendwas dazu sagen.

    Natürlich sind die Kurstreckenflüge STR-FRA, MUC-NUE oder auch FRA-BER ziemlicher Blödsinn, sie sind aber eigentlich nicht gedacht um von A nach B zu kommen, sondern um von den Hubs weiter in die Welt zu kommen. Dieses Konzept steht zunächst mal und lässt sich aus meiner Sicht nicht einfach verbieten, in dem man die kurzen Strecken innerhalb Deutschland (oder Europas) verbietet. Sonst wäre es auch nicht mehr möglich von STR nach Amsterdam zu fliegen „musst halt den Zuch nehmen“), wenn man verfügte, dass nur noch Feeder erlaubt sind, also Zubringer zu einer Landstrecke.

    Ausserdem sollte sich Olaf und Anna-Lena mal die Passagierzahlen anschauen: alle 2h 180-220 Passagier (im Moment im Flieger) von Stuttgart nach FRA sind alle 2h ein Zug extra nur für Lufthansa.

    Dazu kommt die fehlende Infrastruktur in den Innenstädten, wo die Bahnhöfe traditionell sind. Aufwendig erreichbar, keine oder sehr teuere Parkmöglichkeiten und auch ansonsten (z.B. Mietwagen) nicht zu vergleichen mit einem Flughafen.

    Zusammenfassend: das Konzept Flugtransport ist im Moment auf Flughäfen ausgerichtet. Das kann man ggf. ändern, erfordert aber mehr als das pure verbieten von Kurstreckenflügen, Herr Olaf!!!

    • Dem kann ich nur beipflichten. Es wäre ja eine Überlegung, ähnlich zu Frankreich Strecken zu verbieten, welche mit dem Zug in max 3-4h zu schaffen sind. Kann auch für Verbindungen z.B. nach Zürich oder Amsterdam gelten. Nur leider sind die Hälfte der Grossflughäfen in DE noch ohne Fernverkehr…

  6. ja, aber bitte nicht in grüner Verbotspolitik mit Hau-Ruck Aktionen und dann mal sehen was passiert, so wie mit der Bundesnotbremse: wir wissen nicht was hilft (weil wir die ganze Zeit vergessen haben, zu analysieren was denn helfen könnte) also machen wir alles dicht, das hilft auf jeden Fall (gegen die Virusverbreitung). Für die Ausfälle gibt’s Geld (irgendwann mal).

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