Paradox: EL AL profitiert vom Krieg und kauft zusätzliche Langstreckenflugzeuge

„Im Krieg gibt es nur Verlierer“ und an diesem Spruch ist auch viel Wahres dran, aber im Fall der israelischen Airline EL AL sieht es etwas anders aus, denn man profitiert gerade kräftig vom Krieg im eigenen Land, den man im Gaza Streifen führt. Dabei geht dies auch gegen die Erwartungen der Branche, denn im Allgemeinen ist ein Krieg im eigenen Land eine Katastrophe für jede Airline.

Im Falle von EL AL gibt es aber den Sondereffekt, dass die Airline mehr oder weniger die einzige Airline ist, die Tel Aviv noch wirklich in anhaltender Frequenz bedient. Fast alle anderen Airlines der Welt haben nach Kriegsausbruch die Flüge nach Israel eingestellt. Auch wenn inzwischen wieder Flüge von ausländischen Airlines nach Israel wieder aufgenommen wurden, liegt das Angebot noch etwa 75% unter dem von vor dem Kriegsbeginn.

Gerade dieses fehlende Angebot von ausländischen Airlines spielt EL AL nun in die Karten, denn auch wenn die Nachfrage nach Flügen massiv eingebrochen ist, aktuell liegt diese dennoch über dem Angebot und EL AL kann die Flüge daher aktuell zu extrem hohen Preisen verkaufen und die Flugzeuge sind auch voll.

Auch an der Börse sieht man den Erfolg von EL AL aktuell und die Aktie der Airline ist seit dem Tief im Oktober 2023 um 50% gestiegen. Hierdurch sieht sich die Airline in einer so starken Position, dass man durch eine Zweitplatzierung von Aktien an der Börse in Tel Aviv 26 Millionen Dollar einsammeln will.

EL AL will nun sogar kurzfristig drei weitere Boeing 787 kaufen um das Langstreckenangebot weiter auszubauen und die aktuelle Situation zu ihrem Vorteil zu nutzen. So berichtet es die Zeitung Globes, wie Aerotelegraph berichtet.

Paradox: EL AL profitiert vom Krieg und kauft zusätzliche Langstreckenflugzeuge | Frankfurtflyer Kommentar

Tatsächlich rechnet man nicht damit, dass eine Airline von dem Krieg im Gazastreifen profitieren könnte. Grundsätzlich sind alle kriegerischen Auseinandersetzungen, fast egal wo auf der Welt, immer ein Problem für die ganze Branche, insbesondere da sie ein Sicherheitsproblem für die Luftfahrt sind.

In Israel sieht dies wohl aber etwas anders an. So ist der Markt inzwischen zwar sehr problematisch für ausländische Airlines geworden, da die Bewertung der Sicherheitslage hier sehr schwer ist und auch die Nachfrage nach Flügen in das Land ist zusammengebrochen. Es gibt aber noch Nachfrage, vor allem von israelischen Business Traveller und auch von Reisenden, die z.B. ihre Familie besuchen wollen. Genau hier profitiert EL AL gerade überraschend stark.

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