Probleme bei NEO-Triebwerken hat erhebliche Auswirkungen auf Lufthansa

Lufthansa A320neo, Foto: Robert

Eigentlich sollten die modernen NEO-Triebwerke ein Segen für die Betreiberairlines sein. Doch es gibt erneut Probleme, diesmal verursachen diese eine Rückrufwelle. Untersuchungen und Wartungen sind notwendig, dies hat auch Folgen für Lufthansa. Im Schnitt müssen über das kommende Jahr 20 Airbus Flugzeuge mit den Motoren der neuen Generation aus dem Verkehr gezogen werden.

Mit solchen Auswirkungen hat man bei Lufthansa nicht gerechnet. Noch letzten Monat ist Lufthansa-Chef Spohr von weitaus geringeren Folgen ausgegangen. Der Umfang der Inspektionen und die daraus folgenden Reparaturen zeichnen sich nun als gravierend heraus, Lufthansa muss für mehrere Monate umplanen. Der Konzern hat bereits 73 NEOs im Dienst, 64 fliegen mit den betroffenen PW1100G Turbinen. Diese sind bei Lufthansa, SWISS, Austrian und Brussels, die neun anderen Jets haben LEAP1 Turbinen und sind bei Eurowings im Dienst.

Der Konzern will die Ausfälle durch eine längere Nutzung der A320ceo Flugzeuge kompensieren, möglicherweise müssen zusätzliche Wetlease-Verträge abgeschlossen werden. Die Maschinen der älteren Generation sind zudem im Betrieb teurer, da die ceo-Maschinen einen höheren Verbrauch haben.

Auswirkungen weltweit zu spüren

Der Hersteller gibt an, statt bei 1.200 jetzt bei etwa 3.000 Triebwerken Untersuchungen vornehmen zu wollen. Dabei müssen die Hochdruck-Turbinenscheiben inspiziert werden. Ursache für die Probleme ist ein verwendetes Metallpulver, bei dem es zu Einschlüssen von verunreinigtem Pulvermetall in den Rotor-Scheiben der Hochdruckturbinen kommen kann. 600 bis 700 der ca. 3.000 Triebwerke werden voraussichtlich repariert werden müssen.

Die Maßnahmen belasten den Hersteller Pratt & Whitney mit etwa 3,5 Milliarden US-Dollar, Auswirkungen gibt es nicht nur bei Lufthansa und den Töchtern, die die NEO-Flugzeuge einsetzen. In den ersten sechs Monaten könnten weltweit gesehen 600 bis 650 Maschinen wartungsbedingt ausfallen.

Probleme bei NEO-Triebwerken hat erhebliche Auswirkungen auf Lufthansa | Frankfurtflyer Kommentar

Bis 2026 will Pratt & Whitney das Problem gelöst haben, bis dahin entstehen hohe Kosten und bringen die betroffenen Airlines in die Bredouille. Lufthansa kann zwar diverse Maßnahmen einleiten um die Lücken zu stopfen, das angepeilte zweistellige Wachstumsziel ist dadurch aber in Gefahr geraten.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten war man mit den NEOs hoch zufrieden, Lufthansa hatte alle Jets einheitlich bestuhlt und von den niedrigeren Betriebskosten profitiert. Durch den geringeren Verbrauch der Jets entstehen weniger Emissionen, die Turbinen sind zudem deutlich leiser, manche Flughäfen gewähren in dem Fall Rabatte.

 

Danke: aero.de

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