Qantas muss Ultralangstrecken „Project Sunrise“ verspäten

Airbus

Die Pläne und den Namen Project Sunrise gab es schon vor Beginn der Pandemie, Qantas wollte die Anzahl der Ultralangstrecken erheblich ausbauen. Mit der Krise wurden die Pläne aufs Eis gelegt, nach der harten Zeit hat sich inzwischen der Markt in Down Under wieder erholt. Die Nachfrage nach Langstrecken ist da, viele Kunden schätzen insbesondere die bestehenden Direktverbindungen. Die Känguru-Airline feiert auf diversen Routen Erfolge und legt im Sommer einen weiteren Direktflug nach Europa auf. Es soll aber nicht nur bei den Strecken ab Perth bleiben, mittelfristig will man auch Sydney und Melbourne mit London, Rom und Paris verbinden.

Airbus A350-1000XLR kommt nicht vor Mitte 2026

Dafür benötigt man allerdings das geeignete Fluggerät, der Airbus A350-1000 XLR scheint für das Project Sunrise ideal. Zwölf Maschinen haben die Australier zunächst bestellt, damit sollen auch weitere lange Routen wie die in die USA bestritten werden. Die Jets mit den Zusatztanks haben Potenzial, bei Qantas tun sich damit viele neue Möglichkeiten auf. Ein Grund für den Carrier nachzubestellen- inzwischen sind schon 24 Einheiten geordert.

Doch auch hier muss man sich in Geduld üben, nicht nur Lufthansa bekommt Verspätungen zu spüren. Qantas hatte schon damit gerechnet, den ersten A350-1000 in der besonderen Konfiguration im kommenden Jahr zu erhalten. Der europäische Flugzeugbauer kann die Zusage aber nicht halten und muss die Auslieferung aufgrund von Produktionsverzögerungen verschieben. Problem sind die Zusatztanks, die Verspätung dauert mindestens 6 Monate. Neuer Termin ist nun Mitte 2026 , wobei sich der Zeitplan angesichts der vielen Lieferkettenprobleme weiter nach hinten schieben könnte.

Die Vorfreude ist jedenfalls groß, die Australier haben schon genaue Vorstellungen wie die Kabine aussehen wird und welche Größen die einzelnen Klassen haben werden. Die Flugzeuge müssen enorme Strecken bewältigen und werden dafür 20 Stunden und auch länger in der Luft bleiben müssen. Hier ist quasi jedes Kilo entscheidend, daher werden im riesigen Airbus nur 238 Passagiere befördert.

Der Schwerpunkt liegt deutlich auf den Premiumklassen. Durch den verhältnismäßig hohen Anteil der Sitze im vorderen Bereich verringern sich Gewicht und Kapazität. Davon kann man aber in Sachen Startgewicht und Reichweite profitieren. Darunter sind sechs First-Class-Sitze, 52 Plätze in der Business Class, 40 in der Premium Economy und 140 in der regulären Economy Class. Auch hier setzt man auf Komfort, Neigungswinkel der Rückenlehnen und Sitzabstand sollen auch in der Holzklasse deutlich über dem Branchenstandard liegen.

Ein Qantas Airbus A350-1000. Foto: Qantas

Airbus A321XLR kommt 2025

Im nächsten Jahr wird es dennoch eine Premiere in der Flotte geben, die bestellten Airbus A321XLR sollen ausgeliefert werden. Diese werden in erster Linie die Boeing 737-800 ersetzen, es ist derzeit das Arbeitspferd der oneworld Gesellschaft. Die neuen Airbus Modelle sollen auf den zum Teil langen Routen innerhalb von Australien zum Einsatz kommen. Dafür will man 200 Sitze einbauen.

Dabei ist man mit dem Gerät durchaus auch in der Lage kürzere Langstrecken anzubieten und beispielsweise nach Asien zu fliegen. Dann müsste man aber auch an der Konfiguration schrauben und eine andere Sitzvariante anbieten. Pünktlich sind die A321-Modelle mit der erhöhten Reichweite aber auch nicht, die Auslieferung war ursprünglich schon für dieses Jahr zugesagt.

Qantas muss Ultralangstrecken „Project Sunrise“ verspäten | Frankfurtflyer Kommentar

Im Sommer 2024 wird Qantas wieder drei europäische Metropolen wieder direkt aus Australien ansteuern, pünktlich zu den Olympischen Spielen kommt Paris ins Programm. Anders als die Verbindung zwischen Perth und Rom wird der Flug nach Frankreich nicht nur saisonal angeboten.

Die Ziele werden aktuell aus Perth mit Boeing 787 angesteuert, diese können – sobald der A350-1000XLR da ist – auch aus Sydney oder Melbourne bedient werden. Mit den Maschinen werden sicherlich noch weitere Routen möglich, neben weiteren Zielen in Nordamerika gilt auch Frankfurt als heißer Kandidat.

 

Danke: OMAAT

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