Review: Air France/HOP Economy Class Embraer 170/190 (AF1619/AF1218)

Flüge zwischen europäischen Großstädten sind selten spektakulär. Viele Fluggesellschaften nutzen sie, um Geschäftsleute morgens und abends zu Terminen zu shutteln und um ihre Großraumflugzeuge für Langstrecken zu füllen. Das Geschäft ist ziemlich unglamourös und wurde bei Air France aus Kostengründen an die Tochter HOP abgegeben. Diese Review zieht meine Eindrücke aus zwei Flügen zusammen.

Air France/HOP Economy Class Embraer 170/190 (AF1619/AF1218) | Daten und Fakten

Fluggerät: Embraer E170 (F-HBXG)

Sitzplätze: 6D und 11C

Flugnummern: AF1619, AF1218

Route: FRA-CDG bzw. CDG-FRA

Air France/HOP Economy Class Embraer 170/190 (AF1619/AF1218) | Check-In

Der Online Check-In hat reibungslos funktioniert, mein Upgrade für den Langstreckenflug hatte ich mir gesichert und nun stand ich im Terminal 2 an den Schaltern von Air France. Und dann begann ein Ratespiel. Es gab zwei Schlangen für Economy Passagiere. Eine ohne jede Beschilderung und eine über der ein großes „Ready to Fly“-Schild prangte. Bei letzterer sollten sich diejenigen Passagiere anstellen, die per Email eine „Ready to Fly“-Bestätigung erhalten hatten und diese ausgedruckt zum Flughafen mitgebracht haben. Zur Erläuterung: „Ready to Fly“ ist ein „Service“ von Air France/KLM bei dem man vor Abflug alle zum Check-In benötigten (Gesundheits-) Dokumente hochladen kann.

Im besten Fall erhält man dann binnen Stunden eine Bestätigung, dass die Dokumente in Ordnung sind und man fliegen darf. Obwohl ich meine Dokumente 22 Stunden vor Abflug eingereicht hatte (schließlich muss ich innerhalb von 24h vor Abflug einen negativen Schnelltest „produzieren“), gab es noch keine Antwort. Da ich mich ehrlich bemüht hatte, stellte ich mich einfach mal an der „Ready to fly“ Schlange an. Wie sich nach einiger Zeit herausstellen sollte, war das genau richtig. Die Mitarbeiter an den Schaltern prüften alle Dokumente vor Ort. Die zweite, unbeschilderte Schlange führte zu einem Mitarbeiter der häufig den Kopf schüttelte, lange mit Passagieren sprach und sie dann aufforderte, sich hinten in der „Ready to fly“-Schlange anzustellen.

Jedenfalls wurden meine Dokumente dann am Schalter überprüft und mir im ersten Anlauf der Check-In verweigert. Die Mitarbeiterin war sich des Unterschieds zwischen „und“ sowie „oder“ nicht bewusst und verlangte von mir Dokumente, die ich a) nicht hatte und b) wegen der oder Klausel auch nicht vorlegen musste. Nachdem ich ihr im Internet die Seite des zuständigen Departements in Frankreich zeigte, sprach sie kurz mit ihrer Sitznachbarin, die nur große Augen machte, den Kopf schüttelte und die Dame anwies, meinen Check-In schnell abzuschließen.

An der Sicherheitskontrolle machte sich dann mein bezahltes Upgrade bezahlt, denn aufgrund des „Sky Priority“ Aufdrucks, durfte ich die Fast Lane nutzen. Ansonsten hätte ich die Air France Lounge aus Zeitgründen wohl nicht mehr besuchen können.

Air France/HOP Economy Class Embraer 170/190 (AF1619/AF1218) | Boarding

Das Boarding verlief dann fast geräuschlos. Lediglich meine Bitte am Gate, statt Flying Blue ein anderes Meilenprogramm zu hinterlegen, konnte angeblich nicht umgesetzt werden. Warum werde ich nie erfahren.

Vom Terminal ging es dann mit einem Bus auf das Vorfeld zu der kleinen Ebraer. Während der Busfahrt meldete sich „Ready to Fly“ bei mir. Man habe es nicht geschafft, die Dokumente rechtzeitig zu prüfen.

Air France/HOP Economy Class Embraer 170/190 (AF1619/AF1218) | Kabine und Sitz

Die E170 ist ein kleines Flugzeug, bei dem Air France in allen Klassen eine 2-2 Konfiguration verbaut hat. Sitzabstände sind fast überall identisch, lediglich in der ersten Reihe und am Notausgang wird geringfügig abgewichen. Insgesamt hat das Flugzeug 76 Sitzplätze, die auf 19 Reihen verteilt sind.

Zwischen Business Class und Economy Class befindet sich verschiebbarer Vorhang, d.h. die Reiseklassen unterscheiden sich an Bord lediglich im Service. Und in der Anzahl der Toiletten pro Person. Während die vordere Toilette den Reisenden in der Business Class vorbehalten ist, teilen sich alle Passagiere der Economy Class die hintere Toilette.

Was die kleine Embraer „auszeichnet“, sind die kleinen Aufbewahrungsfächer für Kabinengepäck. Aufgrund des geringen Durchmessers der „Flugzeugröhre“ kann es auch nicht anders sein, aber man sollte immer damit rechnen, Handgepäck und teilweise auch Jacken im Fußraum und/oder auf dem Schoß zu transportieren.

Die Rückenlehnen der Sitze sind ein wenig kurz, so dass große Menschen kaum Unterstützung an den Schultern erfahren. Zum Glück werden mit dem Flugzeug keine langen Strecken geflogen.

Die Sitze selbst sind in einem dunkelblauen Kunstleder gehalten, bieten einen Klapptisch und eine Tasche für Zeitschriften o.ä.

Der Sitzabstand ist natürlich nichts für einen erholsamen Flug und ich hatte beiden Male das Glück, einen freien Nebensitz zu haben. Das macht das Sitzen für große Menschen dann deutlich bequemer.

Air France/HOP Economy Class Embraer 170/190 (AF1619/AF1218) | Service und Catering

Obwohl HOP ja die Sparversion von Air France ist, gibt es auf der Strecke zwischen Frankfurt und Paris Verpflegung. Sie war auf beiden Flügen identisch und bestand aus einem Sandwich mit Tomaten-Mozzarella-Creme. Dazu gab es Wasser, Softdrinks und auch heiße Getränke (Kaffee, Tee) zur Auswahl. Für eine Flugzeit von 50 Minuten in der Economy Class wirklich gut.

Natürlich ist der Service nicht persönlich und gleicht eher einem Effizienzdrill, aber etwas anderes erwarte ich auch nicht. Nach Abschluss des Essens gingen die Flugbegleiter ein paar mal mit großen Papiersäcken durch die Kabine, um Abfall zu sammeln.

Air France/HOP Economy Class Embraer 170/190 (AF1619/AF1218) | Frankfurtflyer Kommentar

Pünktlich, effizient, zufriedenstellend. Das wäre mein kurzes Fazit zu den Flügen mit HOP nach Paris. Auch in Anbetracht der Konkurrenzsituation auf der Strecke würde ich den Flug mit HOP jederzeit wieder gerne antreten.

Nur die Zustände am Check-In Schalter geben mir zu denken. Das war nicht überzeugend.

Wer wissen möchte, wie es vor dem Vorhang zur Business Class ist, kann den Bericht von Robert und Niko lesen.

 

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2 Kommentare

  1. Bin gestern, 1.2.24, mit EMB 170 der HOP CDG-MUC geflogen. Ich ärgere mich bei HOP nur über den Abflug vom Terminal 2G, dass weder umfangreiche Shopping noch Kulinanrik bot. Der Check-In und das Boarding verliefen makellos. Ich kann über den Sitzplatz in Reihe 5 Economy nicht klagen. Trotz meiner 1,85 cm fand ich ausreichend Platz. Der Service war sehr freundlich und zuvorkommend. Ich habe dieses Mal Kaffee zum Sandwich genommen. Beim letzten Flug aber auch Wein auf Nachfrage bekommen.
    Der Hinflug mit LH war herzlicher, was vielleicht an der Reiseklasse in Business lag. Aber als effizient und unpersönlich möchte ich ihn nicht bezeichnen. Im Gegenteil, wie man mit dem Missverständnis meiner Reiseleitung umging, dass hatte schon was sehr persönliches, unaufgeregtes und vermittelte das Gefühl willkommen zu sein.

    • Schön, dass Du ein so positives Erlebnis hattest. Bei allen Reviews gilt, dass sie Einzelfallbetrachtungen sind. Gerade bei Interaktionen mit der Crew ist das naturgemäß besonders bedeutsam.

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